Ich hab etwa ein Dutzend Stofftüten und habe meine letzte Plastiktüte vor 10 Jahren oder so gekauft. Die halten doch eh nix aus. Ein Sixpack und dann legst Du noch 2 Tüten Chips rein, schon reißt Deiner Frau beim Tragen die Tüte. Und dann kann sie nochmal los, neue Sachen holen.
Will sagen, es geht auch ohne Tüten. Und ich bin schon so drauf, den Umverpackungsmüll von den Cornflakes oder so lass ich gleich im Laden.
Aber ICH bin hier das hassobjekt der emanzipierten weiblichkeit...
Zum thema:
Ich bin bzw war beruflich als techniker in der industrie unterwegs, habe daher den ein oder anderen einblick hinter die kulissen gewonnen, den nicht jeder bekommt, und bei solchen forderungen geht mir jedesmal der kamm in der tasche auf!
„WIR“ sollen plastikmüll vermeiden, ohrenstäbchen tauschen, duschgel zum nachfüllen, keine plastikverpackungen mehr...
Aber was an verpackungen in der industrie benutzt wird, palletten die mit kilometerweise schrumpffolie eingeschweisst werden, noppenfolie, styroporflocken und was weiss ich noch alles... da ist keine spur von einsparungen, weil sich die alternativen nicht gut durchsetzen!
Vorschriften werden nach unten durchgereicht, soll der michel doch die welt retten, wir müssen produzieren...
Ich habe dampfkessel in betrieb genommen und eingemessen, da sind in der woche (ok, das ist einsamer rekord, aber trotzdem!) 320000 öl verfeuert worden! Und dabei wurde nicht ein kilo dampf produziert bzw genutzt! Nur zur inbetriebnahme, zum einmessen. Die abgaswerte sind bei solchen aktionen fast schon kriminell zu nennen, und omma patschulke legt der schornsteinfeger die anlage still, wenn sie 10% verlust überschreitet...
Geändert von tanakin (29-05-2018 um 16:49 Uhr)
Ich fahr ja mit dem Rad. Und ich möchte mich für das Unwetter eben persönlich bei der Industrie für ihren Beitrag zur Klimakatastrophe bedanken. Ohne Euch wäre ich trocken nach Hause gekommen. Wie langweilig. So war es richtig aufregend.
Der Verbraucher kann auch ohne Skrupel sein. Es muss in den 70ern oder Anfang der 80er gewesen sein, da wollt ein Kaffeeröster neue Packungssgrößen einführen. 200 400 u 600 Gramm glaube ich mich zu erinnern. Der Verbraucher hat das Zeug zum verrecken nicht angepackt. Wurde zurück gezogen.
Viele würden auch gerne ein umweltfreundlicheres Auto fahren oder hochwertigeres Fleisch essen, ach, es fängt schon bei der Kleidung an.
Schon vor Jahren hat es eine "Sendung mit der Maus" gegeben, in der gezeigt wurde, wie man Kunststoff zu etwas Öl-ähnlichem cracken kann. Das Verfahren gibt es, es rechnet sich nur nicht.
Sendung
Es gibt auch Alternativen für Styroporflocken bei der Verpackung, nämlich etwas auf Maisbasis, das kompostierbar ist. Alte Zeitungen oder Holzwolle wäre sicher auch eine Möglichkeit. Bei Großobjekten hat es doch früher auch andere Möglichkeiten gegeben - vor der Luftpolsterfolie.
So lange Kunststoffe derart billig sind, wird sich da nichts ändern.
Einen besonders großen Anteil an Plaste im Meer haben Fischernetze. Da ist wegwerfen offenbar auch billiger als reparieren - wenn man das überhaupt noch kann.
wie rückständig. ich hab meiner Frau extra einen Tourenrucksack mit 70L Volumen zum Einkaufen besorgt.
da reißt auch bei 10 Sixpacks nix und ein weiterer Vorteil ist, dass sie die Hände frei hat um sich den Schweiß von der Stirn wischen zu können ohne absetzen zu müssen. spart eine Menge Zeit und ich muss nichtmal vom Computer aufstehen um ihr die Haustür aufzumachen, weil 2 freie Hände.
wer seine Frau mit Plastiktüten zum Einkaufen schickt, der kann sie doch nicht mehr lieben, oder?
was die Wattestäbchen betrifft, brauch ich die nichtmal zum Säubern der Ohren, das kann man ganz gut auch mit weichem Toilettenpapier. ich würde die Dinger ganz einfach vermissen um damit die verschieden Sälbchen, Tinkturen und was man sonst noch so alles für seinen geschundenen Körper braucht, auftragen zu können.
wenn ich zB. eine Nasensalbe brauche, komme ich mit dem Finger so schlecht bis an die Polypen hoch. wenn ich das alles mit den Fingern tun würde, müsste ich sie mir vorher und nachher waschen, dann schreit dann auch wieder jemand wegen der Wasserverschwendung herum...
Die Problematik von nachwachsenden Rohstoffen hatten wir ja schon bei der E10-Einführung diskutiert. Nein, ich meine nicht die damals von manchen erwarteten Schäden am Motor und den Benzinleitungen. Sondern die Versorgung mit Rohstoffen. Monokulturen, Verteuerung von Nahrungsmitteln, Regenwaldvernichtung usw.
Kann schon sein, dass man Styropor vielfach durch Maisprodukte ersetzen könnte. Aber wodurch ersetzt man den Mais, der dadurch der Nahrungsmittel- und Futtermittelproduktion entzogen wird? Durch neue Anbauflächen, durch verstärkten Einsatz von ertragreichem Genmais, und noch mehr Glyphosat?
Ich weiß nicht, wie in dem konkreten Fall die Ökobilanz ausfallen würde. Weiß es jemand?
Sein persönliches Verpackungsproblem kann er lösen, ganz ohne Diktatur.
In der Lounge gibt es dazu einen wunderbaren Thread, in dem für fast alles eine Lösung ohne Plastikverpackung gefunden wird.
Dass das Leben ohne Plastikverpackungen um einiges umständlicher und teurer wird, liegt in der Natur der Sache. Dafür kann die Wirtschaft wenig, und das wäre auch so, wenn der ganze überflüsige plastikscheisskrams generell verboten wäre.
Pffft, wer richtig öko sein will, nimmt gefälligst einen selbstgeschreinerten Bollerwagen aus Holz.
Klar ist der Einzelne nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ich finds schon bemerkenswert, wie fix sich das mit dem Bann von Plastiktüten erledigt hat. Einer hat sich getraut und war Vorreiter und die anderen haben in nullkommanix nachgezogen. Ich bin sicher, wenn DM das Abfüllen von Shampoo und Co. einführt, würde das genauso schnell als normal umgesetzt werden.