Massenproteste im Irak - "Ich will Wasser"

[Little_Ally]

Von der Welt überwiegend unbemerkt gärt es im Irak, genauer gesagt im Südirak. Die Leute sind unzufrieden und seit einer Woche gibt es Großdemonstrationen in Basra gegen die amtierende Regierung und den Iran, die Proteste greifen inzwischen auf andere Städte über. Den Leuten geht es um die Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen und um die Befriedigung von Grundbedüfnissen, wie dem freien Zugang zu Trinkwasser. Bisher gibt es sieben Todesopfer.

...Im Südirak gibt es zwar jede Menge Öl - aber kaum sauberes Wasser, nicht ausreichend Strom und zu wenige Jobs. Seit mehr als einer Woche demonstrieren deshalb in mehreren Städten Tausende Iraker gegen die Regierung von Ministerpräsident Haider al-Abadi. Die Proteste begannen in der Ölmetropole Basra und haben sich inzwischen in andere Städte südlich von Bagdad ausgebreitet - etwa nach Nadschaf und Kerbala....
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... Damit stammen derzeit rund 95 Prozent des Erdöls, das der Irak ins Ausland liefert, aus der Provinz Basra. Analysten schätzen, dass seit dem Sturz von Diktator Saddam Hussein 2003 Öl im Wert von rund einer Billion Dollar aus Basra exportiert wurde. Nur in der Provinz selbst bleibt davon kaum etwas hängen. ...
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..."Ich will Wasser", sagt ein Demonstrant aus Basra in einem Clip, der vielfach geteilt worden ist. "Wir haben das Jahr 2018, und ich muss um Wasser betteln. Das ist eine Schande. Dabei haben wir Öl, das wir in alle Welt liefern. Ich bitte nicht um eine U-Bahn oder um Flugzeuge. Ich will einfach nur Wasser." ...
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...Der Protest in Basra wird hauptsächlich von Stammesführern getragen. Sie fordern unter anderem, dass mindestens 80 Prozent der Jobs in der Ölindustrie an Einheimische vergeben werden müssten. ...
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Quelle

Ein guter Nährboden für Menschenfänger und Radikalisierung.

[caesar]

Der Aufstieg des IS lässt grüssen.

Das war nur möglich, weil der irakische Staat und seine Eliten so schlecht angesehen waren.

[Manitu]

Wenn die Amerikaner merken, da kippt die Stimmung vollends, werden sie schon eingreifen.

[hans]

wer dürstet? sunniten oder schiiten?
oder ist das diesmal gleichermassen...

allerdings fällt der apfel nicht weit vom stamm und der durst nicht weit vom ölkrieg.
hätte man saddam aus gründen der gerechtigkeit gehenkt, könnte das problem nicht so schlimm sein, dass die bodenständigen vom ölgeschäft gar nichts haben, und nicht mal infrastruktur für wasser.
das wär ja teuflischer sozialismus, wofür investieren wir dann unsere kriege..

[Edelstahl]

Der Aufstieg des IS lässt grüssen.

Das war nur möglich, weil der irakische Staat und seine Eliten so schlecht angesehen waren.

Seit der Absetzung Saddams gibt es keinen souveränen irakischen Staat mehr.

[hans]

mosul und raqqa verwesen und gären weiter vor sich hin und sind unbewohnbar.
die quelle der nächsten kriegsgeneration.
stabilitär und konsens kann offenbar nicht mehr in einem ausmass geschaffen werden, dass ein funktionierender wiederaufbau möglich wird.
die geistigen handlungsträger der epoche haben nichts gescheiteres zu tun als einander zu dämonisieren und zu sabotieren. fluch über die alle!