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  1. #106
    Zitat Zitat von goldstern Beitrag anzeigen
    In diese Richtung habe ich es eigentlich gar nicht gemeint Ich war nur etwas irritiert, dass die Auslandspresse im Rahmen von Özil das plötzlich genüsslich aufgriff und in der Richtung "80 Jahre später und die Deutschen haben immer noch nichts gelernt" schrieb, denn das Problem gibt es wie gesagt weltweit.

    Ich möchte den Alltagsrassismus damit bei uns nicht verharmlosen und ich finde es gut, dass darüber diskutiert wird.
    Das was man hier mit Özil gemacht hat bzw. macht ist kein Alltagsrassismus. Es ist offener Rassismus und das haben ausländische Medien zurecht erkannt und kritisiert. Ihnen vorzuwerfen, sie hätten es genüsslich gemacht, ist wieder die typische "wir sind das Opfer, keiner mag uns" Kiste. Wir hätten andere Länder auch kritisiert, wenn dort ähnliches vorgefallen wäre.

  2. #107
    QueenOfDisaster
    unregistriert
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Die Frage wird aber meistens allein deswegen gestellt, weil der Befragte "nicht-deutsch" aussieht, gerne noch gepaart mit "Aus welchem Land kommst Du?". Und das finde ich schon befremdlich, dass es für einige anscheinend so unvorstellbar ist, dass Menschen, die nicht typisch deutsch aussehen, hier geboren sind. Und das in einem Land, in dem inzwischen in dritter Generation Menschen leben, deren Großeltern z.B. als Gastarbeiter in dieses Land kamen. Und ich finde das ehrlich gesagt auch ziemlich merkwürdig, dass es für manche so schwierig ist, zu verstehen, dass diese Frage, wenn sie andauernd kommt und die Antwort, so wie von Sabuha beschrieben auch noch angezweifelt wird, nervt.

    Und wie gesagt, die Mehrheit der unter #metwo geteilten Erlebnisse betreffen auch gar nicht diese Frage, sondern viel massivere Diskriminierungen.
    Ich habe es schon einmal geschrieben, diese Frage bekommt man viel häufiger von Migranten selbst gestellt als von "Biodeutschen".
    Ich finde die Frage auch nicht nervig. Ich habe mich daran gewöhnt und sehe sie als persönliches Interesse an der Person an.
    Ich beantworte sie jedes Mal höflich und es stört mich nicht.

    Manche müssen Probleme haben...

  3. #108
    Der Begriff Rassismus wird mittlerweile schon inflationär benutzt. War man früher ein Rassist, wenn man jemanden abwertend wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft beleidigt hat, reicht heute schon, wenn man nach der Herkunft fragt, sich kritisch zur Einwanderungspolitik äußert oder einen Fußballstar kritisiert, weil er sich mit einem Despoten ablichten lässt. Es steht gar nicht zu Debatte, dass eine Frage nach der Herkunft beleidigend gemeint sein kann, aber in den allermeisten Fällen ist das ein Einstieg in ein Gespräch. Wenn ich einen Menschen frage, ob er aufgrund seinen Dialektes aus Holland kommt und daraus dann ein nettes Gespräch entsteht, ist das kein Rassismus. Und wenn ich jemanden Frage, der den Namen Mohammed trägt, woher der Name kommt, ist auch das ein Einstieg ohne rassistischen Hintergedanken. Es kommt halt immer auf den Ton an. Das so schwarz weiß zu verallgemeinern, wie es hier gerade der Tenor ist, halte ich für Überdenkenswert.
    In diesem Metwo-Hashtag tragen sich ja wohl nicht die Menschen ein, die positive Erfahrungen gemacht haben. Was die Umfrage bei den Lehrern betrifft, würde mich interessieren, wo die her kommt. Würde man in Frankfurt oder Offenbach diese Umfrage machen, würde die wahrscheinlich anders ausfallen.
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons

  4. #109
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Zitat Zitat von Jack Frost Beitrag anzeigen
    Eben. Das meine ich.
    Unter dem Hashtag kann im Grunde jeder alles schreiben, ohne dass ich die Möglichkeit habe, nachzuprüfen, was an dem Vorwurf dran ist und was nicht.
    Ja und wo ist da das Problem?
    Warum denn gleich den "Vorwurf" so ins Licht rücken, erstmal sind es doch nur Erlebnisse, von denen berichtet wird.
    Was man selbst daraus macht, ist doch dann seine Sache. Aber das ist doch kein Grund, gleich so ablehnend und geringschätzig zu reagieren.
    Warum fällt man gleich so reflexhaft in Verteidigungshaltung?

    Im Grunde sind wir wider an der gleichen Stelle wie bei #metoo, da hat man dann Frauen erklärt, die von einem unangenehmen Vorfall berichteten, es wären doch nicht alle Männer so.
    Nein, sind sie nicht, aber darum geht es auch gar nicht.

  5. #110
    QueenOfDisaster
    unregistriert
    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Der Begriff Rassismus wird mittlerweile schon inflationär benutzt. War man früher ein Rassist, wenn man jemanden abwertend wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft beleidigt hat, reicht heute schon, wenn man nach der Herkunft fragt, sich kritisch zur Einwanderungspolitik äußert oder einen Fußballstar kritisiert, weil er sich mit einem Despoten ablichten lässt. Es steht gar nicht zu Debatte, dass eine Frage nach der Herkunft beleidigend gemeint sein kann, aber in den allermeisten Fällen ist das ein Einstieg in ein Gespräch. Wenn ich einen Menschen frage, ob er aufgrund seinen Dialektes aus Holland kommt und daraus dann ein nettes Gespräch entsteht, ist das kein Rassismus. Und wenn ich jemanden Frage, der den Namen Mohammed trägt, woher der Name kommt, ist auch das ein Einstieg ohne rassistischen Hintergedanken. Es kommt halt immer auf den Ton an. Das so schwarz weiß zu verallgemeinern, wie es hier gerade der Tenor ist, halte ich für Überdenkenswert.
    In diesem Metwo-Hashtag tragen sich ja wohl nicht die Menschen ein, die positive Erfahrungen gemacht haben. Was die Umfrage bei den Lehrern betrifft, würde mich interessieren, wo die her kommt. Würde man in Frankfurt oder Offenbach diese Umfrage machen, würde die wahrscheinlich anders ausfallen.

  6. #111
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von QueenOfDisaster Beitrag anzeigen
    Ich habe es schon einmal geschrieben, diese Frage bekommt man viel häufiger von Migranten selbst gestellt als von "Biodeutschen".
    Ich finde die Frage auch nicht nervig. Ich habe mich daran gewöhnt und sehe sie als persönliches Interesse an der Person an.
    Ich beantworte sie jedes Mal höflich und es stört mich nicht.

    Manche müssen Probleme haben...
    Die Konnotation ist schon eine andere, wenn ein Migrant einen anderen fragt. Das ist aus einer "Wir"-Perspektive heraus.
    Fragt ein "Ureinwohner" einen Menschen mit mutmaßlichem Migrationshintergrund ist es eine "Wir - Ihr - Perspektive". Das ist mir inzwischen klar geworden.

    Wäre ich hier geboren und aufgewachsen und müsste mich ständig wie ein Exot behandeln lassen, ginge mir das massiv auf den Zeiger.

    @HobbyChinese

    Der Hashtag metwo sammelt persönliche, überwiegend negative Erfahrungen. Wenn jemand positive Erfahrungen sammeln möchte, so möge er einen entsprechenden Hashtag formulieren.
    Zu erwarten, dass schön ausgewogen "aber nicht alle sind so!" getwittert wird, ist nachvollziehbar, aber darum geht es nicht. Es soll Menschen ermöglichen, den ganz ordinären Alltagsrassismus oder von mir aus auch die ganz alltägliche Alltagsdiskriminierung zu erzählen.
    Geändert von Jaspis (01-08-2018 um 12:17 Uhr)

  7. #112
    QueenOfDisaster
    unregistriert
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Die Konnotation ist schon eine andere, wenn ein Migrant einen anderen fragt. Das ist aus einer "Wir"-Perspektive heraus.
    Fragt ein "Ureinwohner" einen Menschen mit mutmaßlichem Migrationshintergrund ist es eine "Wir - Ihr - Perspektive". Das ist mir inzwischen klar geworden.

    Wäre ich hier geboren und aufgewachsen und müsste mich ständig wie ein Exot behandeln lassen, ginge mir das massiv auf den Zeiger.

  8. #113
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Die Konnotation ist schon eine andere, wenn ein Migrant einen anderen fragt. Das ist aus einer "Wir"-Perspektive heraus.
    Fragt ein "Ureinwohner" einen Menschen mit mutmaßlichem Migrationshintergrund ist es eine "Wir - Ihr - Perspektive". Das ist mir inzwischen klar geworden.

    Wäre ich hier geboren und aufgewachsen und müsste mich ständig wie ein Exot behandeln lassen, ginge mir das massiv auf den Zeiger.

    @HobbyChinese

    Der Hashtag metwo sammelt persönliche, überwiegend negative Erfahrungen. Wenn jemand positive Erfahrungen sammeln möchte, so möge er einen entsprechenden Hashtag formulieren.
    Zu erwarten, dass schön ausgewogen "aber nicht alle sind so!" getwittert wird, ist nachvollziehbar, aber darum geht es nicht. Es soll Menschen ermöglichen, den ganz ordinären Alltagsrassismus oder von mir aus auch die ganz alltägliche Alltagsdiskriminierung zu erzählen.
    Wenn ich einen Hashtag MeThree machen würde, in dem ich dazu auffordere, alle Beleidigungen, die man von Migranten bekommen hat, aufzulisten, was würde da wohl passieren?
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons

  9. #114
    QueenOfDisaster
    unregistriert
    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Wenn ich einen Hashtag MeThree machen würde, in dem ich dazu auffordere, alle Beleidigungen, die man von Migranten bekommen hat, aufzulisten, was würde da wohl passieren?
    Racism tbh

  10. #115
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Die Konnotation ist schon eine andere, wenn ein Migrant einen anderen fragt. Das ist aus einer "Wir"-Perspektive heraus.
    Fragt ein "Ureinwohner" einen Menschen mit mutmaßlichem Migrationshintergrund ist es eine "Wir - Ihr - Perspektive". Das ist mir inzwischen klar geworden.

    Wäre ich hier geboren und aufgewachsen und müsste mich ständig wie ein Exot behandeln lassen, ginge mir das massiv auf den Zeiger.

    @HobbyChinese

    Der Hashtag metwo sammelt persönliche, überwiegend negative Erfahrungen. Wenn jemand positive Erfahrungen sammeln möchte, so möge er einen entsprechenden Hashtag formulieren.
    Zu erwarten, dass schön ausgewogen "aber nicht alle sind so!" getwittert wird, ist nachvollziehbar, aber darum geht es nicht. Es soll Menschen ermöglichen, den ganz ordinären Alltagsrassismus oder von mir aus auch die ganz alltägliche Alltagsdiskriminierung zu erzählen.
    Wenn ich als autochthoner Deutscher einen anderen Menschen, der sehr wahrscheinlich(mir fallen spontan diverse visuelle und auditive Merkmale ein) nicht aus Deutschland kommt, danach frage "wo er herkommt", dann ist das entweder aus Interesse, Höflichkeit oder small talk.
    Selbiges gilt für meinen Bekanntenkreis.

  11. #116
    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Der Begriff Rassismus wird mittlerweile schon inflationär benutzt. War man früher ein Rassist, wenn man jemanden abwertend wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft beleidigt hat, reicht heute schon, wenn man nach der Herkunft fragt, sich kritisch zur Einwanderungspolitik äußert oder einen Fußballstar kritisiert, weil er sich mit einem Despoten ablichten lässt. Es steht gar nicht zu Debatte, dass eine Frage nach der Herkunft beleidigend gemeint sein kann, aber in den allermeisten Fällen ist das ein Einstieg in ein Gespräch. Wenn ich einen Menschen frage, ob er aufgrund seinen Dialektes aus Holland kommt und daraus dann ein nettes Gespräch entsteht, ist das kein Rassismus. Und wenn ich jemanden Frage, der den Namen Mohammed trägt, woher der Name kommt, ist auch das ein Einstieg ohne rassistischen Hintergedanken. Es kommt halt immer auf den Ton an. Das so schwarz weiß zu verallgemeinern, wie es hier gerade der Tenor ist, halte ich für Überdenkenswert.
    In diesem Metwo-Hashtag tragen sich ja wohl nicht die Menschen ein, die positive Erfahrungen gemacht haben. Was die Umfrage bei den Lehrern betrifft, würde mich interessieren, wo die her kommt. Würde man in Frankfurt oder Offenbach diese Umfrage machen, würde die wahrscheinlich anders ausfallen.

    Du hast Beispiele genannt, in denen der Name bzw. der Dialekt auf eine Herkunft außerhalb Deutschlands hinweist. Darum ging es aber nicht sondern um Fälle, in denen jemandem z.B. mit dunkler Hautfarbe trotz akzentfreiem Deutsch (was in aller Regel darauf hindeutet hier geboren zu sein bzw. vor dem Sprechen lernen) als erstes nach seiner Herkunft gefragt wird.
    Also z.B. die neue dunkelhäutige Assistentin meines Augenarztes oder die Ärztin mit erkennbaren nahöstlichen Wurzeln.


    Ob das immer rassistisch ist, will ich gar nicht mal bewerten.

  12. #117
    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Ja und wo ist da das Problem?
    Warum denn gleich den "Vorwurf" so ins Licht rücken, erstmal sind es doch nur Erlebnisse, von denen berichtet wird.
    Was man selbst daraus macht, ist doch dann seine Sache. Aber das ist doch kein Grund, gleich so ablehnend und geringschätzig zu reagieren.
    Warum fällt man gleich so reflexhaft in Verteidigungshaltung?

    Im Grunde sind wir wider an der gleichen Stelle wie bei #metoo, da hat man dann Frauen erklärt, die von einem unangenehmen Vorfall berichteten, es wären doch nicht alle Männer so.
    Nein, sind sie nicht, aber darum geht es auch gar nicht.
    Schon mal überlegt, dass von dem Erfahrungsbericht nicht nur der Erzähler betroffen ist, sondern auch derjenige, der dort als vermeintlich rassistisch an den Pranger gestellt wird?
    Von daher ist es schon nicht ganz unwichtig, zu unterscheiden, ob das jetzt geschrieben wird, weil man tatsächlich rassistisch angegangen wurde, oder weil man das Gefühl hatte, es könnte eventuell rassistisch gemeint sein.

    Genau wie bei der #metoo-Kampagne kann man mit solchen Aussagen durchaus großen Schaden anrichten.

  13. #118
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Wenn ich einen Hashtag MeThree machen würde, in dem ich dazu auffordere, alle Beleidigungen, die man von Migranten bekommen hat, aufzulisten, was würde da wohl passieren?
    Da brauchst du gar nicht groß zu suchen, derlei wird als Kommentare zu #metwo-Tweets gerne und ausführlich getan.

    Ich wiederhole es noch einmal:
    #metwo hat als Thema die ganz "normale" Alltagsdiskriminierung hier in Deutschland lebender Deutscher mit Migrationshintergrund.

  14. #119
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    Wenn ich als autochthoner Deutscher einen anderen Menschen, der sehr wahrscheinlich(mir fallen spontan diverse visuelle und auditive Merkmale ein) nicht aus Deutschland kommt, danach frage "wo er herkommt", dann ist das entweder aus Interesse, Höflichkeit oder small talk.
    Selbiges gilt für meinen Bekanntenkreis.
    Das glaube ich dir gerne.
    Hast du dir mal einen Moment lang überlegt, wie es dir ginge, wärest du der andere Mensch?

  15. #120


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