Gewalt gegen Männer

[Adlen]

Warum läuft das für Dich unter "Gewalt gegen Männer"? Ist das nicht vielmehr Gewalt gegen Kinder?

Ja, ist es, aber ich sehe es als Gewalt gegen jemanden männlichen Geschlechts. Diese Kinder und Jugendliche erleben diese Form der Gewalt, weil sie männlichen Geschlechts sind.

[ganzblau]

Natürlich läuft (gezielte) Gewalt gegen Jungs unter Gewalt gegen Männer. Gezielte Gewalt gegen Mädchen fällt ja auch unter Gewalt gegen Frauen.
Es muss nicht sexualisierte Gewalt sein ... es muss nur Gewalt sein, die sich spezifisch gegen das jeweilige Geschlecht richtet.

Gewalt gegen Kinder wäre dann geschlechterneutral. Mein Vorschlag.

[JackB]

Natürlich läuft (gezielte) Gewalt gegen Jungs unter Gewalt gegen Männer. Gezielte Gewalt gegen Mädchen fällt ja auch unter Gewalt gegen Frauen.
Es muss nicht sexualisierte Gewalt sein ... es muss nur Gewalt sein, die sich spezifisch gegen das jeweilige Geschlecht richtet.

Das ist aber eine sehr eigenwillige Interpretation der Threadtitel. Und m.E. ein falsche.
"Männer" bzw. "Frauen" bezeichnen nicht das jeweilige Geschlecht, sondern erwachsene Angehörige des jeweiligen Geschlechts.

Gewalt gegen Kinder wäre dann geschlechterneutral. Mein Vorschlag.

Gewalt gegen Kinder kann geschlechtsspezifisch sein, und gleichzeitig kann gegen Männer oder Frauen gerichtete Gewalt geschlechterneutral sein.
Von daher kann ich den Vorschlag nicht unterstützen.

[QueenOfDisaster]

Es gibt grundsätzlich nur Gewalt gegen Menschen.
Ich finde diese Unterscheidung zwischen Frau, Mann und Kind albern.
Von rassismus betroffen kann ja auch jeder sein.

[ganzblau]

... Da aber die Gewaltausübung nicht gleichgewichtig bzw. im selben Ausmass passiert, lohnen sich die Unterscheidungen durchaus. Nicht zuletzt deswegen gibt es diese Threads

[JackB]

... Da aber die Gewaltausübung nicht gleichgewichtig bzw. im selben Ausmass passiert, lohnen sich die Unterscheidungen durchaus. Nicht zuletzt deswegen gibt es diese Threads

Wenn der wesentliche geschlechtsspezifische Unterschied in der Gewaltausübung (und nicht der Gewalterfahrung) besteht, erscheint aber eine Unterscheidung nach Tätern sinnvoller als eine nach Opfern.

[Kosel]

... Da aber die Gewaltausübung nicht gleichgewichtig bzw. im selben Ausmass passiert, lohnen sich die Unterscheidungen durchaus. Nicht zuletzt deswegen gibt es diese Threads

Geh' mal "Erin Patria Margaret Pizzey" gucken.

Und da du bei der Gewalt so feinziseliert ausdifferenzierst: 28% der leicht- bis mittelschwer Verletzten im Falle häuslicher Gewalt sind Männer. 40 % der Opfer mit schweren Verletzungen sind ebenfalls Männis. Das kommt mit den herbei diskutierten Werten bisher in diesem Thread nicht hin.

Wir können auch kulturell ausdifferenzieren: https://www.heise.de/tp/features/Hae...html?seite=all
Aber wollen wir das?

[Shambles]

Anschauliches Beispiel zum Thema Berichterstattung über Gewalt an Männern:

von seiner Frau aufs Dach

https://www.blick.ch/sport/golf/weil...id8384443.html

Und das ist auch nicht von der Hand zu weisen:

Die Studie beschreibt ein starkes Stigma, das mit Gewalt gegen Männer verbunden ist, weswegen es wohl schwierig war überhaupt die nötigen Daten zu erheben

https://diekolumnisten.de/2016/04/27...hrungsbericht/

Mehr dazu: https://diekolumnisten.de/Debatten/haeusliche-gewalt/

[Dom Basaluzzo]

Es ist ja nicht nur das Stigma, in einem der Wikipedia-Links einige Seiten vorher, wurde schon beschrieben, dass das Thema 'Gewalt gegen Männer' für Ewigkeiten einfach ignoriert, nicht abgefragt wurde, selbst nicht im Umfeld von Gefängnissen, wo es schon immer ein schlecht gehütetes Geheimnis war. Deshalb gäbe es so wenig wissenschaftlich fundierte Studien zu dem Thema. So wie Forschungen im Genderbereich zur Zeit gelagert sind, wird sich das weiter hinaus zögern. Wie ich schon einmal schrieb, für mich ist das ein Thema wie sexueller Missbrauch in religiösen und staatlichen Einrichtungen: es wird unter den Teppich gekehrt, weil nicht sein soll, was nicht möglich scheint. Das Stigma kommt dazu, die Beschreibung von Gewalt gegen Männer durch Frauen hat oft etwas lächerliches, verkleinerndes, siehe den Blick-Artikel, obwohl darin gar keine Zweifel an der Gewalt geäußert wurden.

[Shambles]

Das Schweizer Strafrecht definiert Vergewaltigung als erzwungenen vaginalen Geschlechtsverkehr mit einer weiblichen Person. Männer können deshalb rechtlich gesehen nicht Opfer einer Vergewaltigung werden. Eine Motion will das ändern – und zwingt den Rat zu einer Diskussion über explizite Inhalte.

http://www.swissinfo.ch/ger/strafrec...erden/44391718

[hans]

https://www.compuserve.com/news/stor...06/KCN1MG0GR_3
Vigano alleged that former Pope Benedict, who resigned in 2013, had placed sanctions on McCarrick because of his sexual misconduct with adult males and had ordered him to retire to a life of prayer and penitence and refrain from public ministry.

Vigano claimed that Francis had lifted the sanctions, effectively rehabilitating McCarrick.
..
Last week, Benedict's doctrinal chief, Cardinal Gerhard Mueller, said he knew nothing about any formal or informal sanctions against McCarrick.

--
also news und weitere aufarbeitung über missbrauch durch kirchliche autoritätspersonen.
das läuft immer sehr punktuell.

eine andere doku behauptet, dass benedikt abdankte, weil er sich mit seinen massnahmen gegen sexuellen missbrach durch mächtige priester nicht durchsetzen konnte.

es gibt nun eine russische doku über missbrauch durch priester, die zeigen ja gern mit dem finger, was aber die dringlichkeit nicht schmälert.
sie forschten nach, bezüglich fällen in lateinamerika, wo papst franz früher ja zuständig war, besonders in argentinien.
eine praxis der vertuschung ist die versetzung von priestern in andere länder, wo deren untaten nicht bekannt sind.

andererseits gehört auch zum thema, wie es eigentlich in der orthodoxen kirche ausschaut,
(in der orth. kirche ist es üblich und erlaubt, dass männer heiraten und danach priester werden, was die statistik sicher ändert)

und weiters die "hazing" rituale im militär und campus, sowohl russland als auch afrikanische staaten sind hier schon öfter sehr bedenklich erwähnt worden.

[Shambles]

Auch Männer können Opfer häuslicher Gewalt sein
Die Stadt Bern widmet männlichen Opfern häuslicher Gewalt eine Kampagne. Diese soll das Thema enttabuisieren und auf die existierende Fachstelle aufmerksam machen.

https://www.derbund.ch/bern/stadt/au...story/31654740

Zwar der "Blick", aber dennoch in dem Fall:

Es ist ein grosses Tabuthema. Nur wenige haben den Mut und die Kraft, darüber zu sprechen: häusliche Gewalt von Frauen an Männern. Andreas B.* (36) war einer von ihnen. Im BLICK erzählt er seine Geschichte.

https://www.blick.ch/news/schweiz/ta...d15010208.html


Bericht «Wenn Frauen gewaltätig werden: Fakten
contra Mythen. Ausübung häuslicher Gewalt ist nicht auf
Männer beschränkt» (2006)

[ganzblau]

... Das wollte ich auch gerade posten

Ich denke, der Anteil kommt hin (rund 1/4 aller gemeldeten Fälle). Und wichtig ist dabei der hier im Thread schon öfters genannte Tabu-Aspekt

[Dom Basaluzzo]

.
Ich denke, der Anteil kommt hin (rund 1/4 aller gemeldeten Fälle).

Das deckt sich mit dem, was man gelegentlich auch aus Kreisen der Polizei, Rettungssanitäter/ Notaufnahme zum Thema häusliche Gewalt hört.

Danke @shambles für den link.

[Shambles]

Irgendwann hörte Daniel L.*, Mitte vierzig und Elektriker von Beruf, auf, mit seinen Kumpels darüber zu reden. Der eine sagte bloss, sei doch froh, dann liebt sie dich noch, der andere scherzte, vielleicht solltest in ein Haus für geschlagene Männer, ein dritter murrte, der würd‘ ich’s aber zeigen. Auch sein bester Freund, eher en passant und ein wenig beschämt, meinte: Kannst du dich denn nicht wehren?
Nein, dachte Daniel, kann ich nicht. Will ich nicht. Oder sollte ich?
Obschon in der Öffentlichkeit kaum darüber geredet wird: Daniel L. ist kein Einzelfall. In der Schweiz ist jedes vierte Opfer häuslicher Gewalt männlich. Was die wenigen Statistiken, die bisher vorliegen, auch zeigen:

http://www.ernstmagazin.com/1809_6_scham.html