Ein weiteres Beispiel für Antisemitismus im heutigen Deutschland: https://www.stern.de/lifestyle/leute...-30803128.html
Ein weiteres Beispiel für Antisemitismus im heutigen Deutschland: https://www.stern.de/lifestyle/leute...-30803128.html
Aus der Sicht einer Ost-Berlinerin, die aber schon 1981 mit 21 Jahren in die BRD ausgereist ist:
Es gab in der DDR nie eine richtige Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich und deren Verbrechen.
Es wurde einfach ein Schlussstrich gezogen, weil aus der DDR ein "neueres und besseres Deutschland" gemacht werden sollte.
Die bedeutendste Opfergruppe in den Augen der SED waren hauptsächlich die kommunistischen Widerstandskämpfer, während alle anderen Opfergruppen(Juden, Roma, Sinti, Homosexuelle und andere) mehr oder weniger außen vor waren, weil sie nicht gekämpft haben.
Und zum Rassismus:
Es gab halt keine bzw. kaum Ausländer, mit denen man aufgewachsen ist und sozialisiert wurde.
Gut, es gab ein paar kommunistische Brüder und Schwestern(Achtung:Ironie) aus Kuba, Vietnam etc.., aber die lebten eher in ihren Wohnheimen bzw. waren halt "exotisch" und man saß mit ihnen letztendlich im selben Boot.
Kontakte untereinander waren auch nicht so gerne gesehen, aber selbstverständlich gab es sie.
Geändert von Eisperlchen (05-10-2021 um 16:34 Uhr)
Eisperlchen, Widerstand im sogenannten Zigeunerlager ( ich muss jetzt den Z- Begriff verwenden, da er dort genutzt wurde) in Auschwitz. Unter den Beteiligten viele ehemalige Wehrmachtssoldaten...
Die meisten Menschen wissen einfach viel zu wenig über das Thema
http://www.schoah.org/auschwitz/nach...n/44-05-16.htm
Der Aufstand im Warschauer Ghetto sollte auch ein Begriff sein.
Von den Wenigen, denen eine Flucht gelang, vermutlich auch aus allen Gruppen, schlossen sich Menschen den Partisanen an oder wenn es frühzeitig war, den Alliierten.
Geändert von Schusselchen (05-10-2021 um 16:28 Uhr)
Du hast es als Tatsache formuliert "weil sie nicht gekämpft haben".
Da war mir nicht bewusst, dass Du es anders meintest.
Gut, dass es geklärt wurde. Dennoch wissen viel zu wenig Menschen solche Sachen.
Ich habe es jetzt im obigen Text ergänzt, dass diese Einstellung auf dem Mist der SED gewachsen ist und nicht auf meinem
Und: Ich lebe seit 40 Jahren in der BRD und habe sehr viel rund um WKI und WKII aufgearbeitet, was mir in der Ostberliner Schule vorenthalten wurde.
Und wegen meiner angeheirateten jüdischen Verwandtschaft wäre es auch schlimm, wenn ich immer noch mit Scheuklappen durch die Geschichte dieses Landes rennen würde.
Geändert von Eisperlchen (05-10-2021 um 16:39 Uhr)
Ich hätte mir in meinen kühnsten Alpträumen nicht vorstellen können, dass ich eines Tages noch mal mit so einem Ausmaß von breitem Rechtsradikalismus und Antisemitismus in diesem Land zu tun hätte.
Das war für mich unvorstellbar, und es erschüttert mich von solchen sich wiederholenden, fast alltäglichen Begebenheiten zu lesen. In einem Land zu leben, in dem MigrantInnen und Jüdinnen und Juden nicht sicher sind.
Antisemitismus: Kundgebung am Westin Leipzig + Video-Mitschnitt
https://twitter.com/ShahakShapira/st...60491120234510 ">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/ShahakShapira/st...60491120234510
Merkwürdiges Transparent
Das ist jetzt aber dennoch nicht wirklich neu. Anfang bis Mitte der 90er gab es Anschläge auf Asylbewohnerheime, in den 2000ern verübte der NSU Attentate, usw. - es gibt einen beständigen Anstieg seit Jahrzehnten bei den rechtsextremistisch motivierten Straftaten (und/oder eine bessere statistische Erfassung). Ich sehe allenfalls einen Unterschied darin, dass deren eindeutige politische Vertretung in den Parlamenten größer geworden ist (Republikaner, Statt-Partei, oder wer auch immer mit rechtspopulistischen bis rechtsextremen Ideen geflirtet und damit Wahlwerbung gemacht hat, hat sich ja zum Glück oft schnell selbst zerlegt, aber die AfD zeigt sich beständiger). Und natürlich in der Hetze dank des Internets. "Früher" trafen Rechtsradikale schwerer auf Gleichgesinnte, wobei es gewisse Netzwerke ja immer gab.
also dieses Plakat sagt alles.
Ich gehe davon aus, dass man damit in unbeholfener Manier zum Ausdruck bringen wollte, dass in diesem Hotel Menschen anderer Religionen willkommen sind. Es zeigt mir vor allem eines: Durch den praktisch nicht vorhandenen Kontakt zu Migranten bzw. nicht christlichen Religionen in Ostdeutschland denkt da halt kaum wer wirklich inhaltlich über die Problematik nach und wenn doch, dann eben nach den plakativen Vorgaben der AFD. Beim Rest kommt dann vermutlich so ein Plakat raus.
Gleichzeitig geht unter dem Foto mit dem Banner auch schon wieder die Post ab, ohne dass sich irgendwer wirklich die Mühe macht, das als gut gemeinte Geste anzuschauen.
Ich verzweifle an der Menschheit. Sie will sich einfach nicht verstehen und die große Mehrheit muss das daraus entstehende Elend der Hassspirale ausbaden.
Ich weiß, es ist müßig sich in die Gedankengänge des Mitarbeiters hineinzuversetzen, aber warum um Gottes Willen ist man zufrieden, sobald das religiöse Symbol versteckt ist? Das ist doch hochgradig bescheuert. Also noch bescheuerter, als eine andersgläubige Person wegen ihres Glaubens abzulehnen. Aber zeigt vermutlich nur allzu gut, welch wirrem Gespinst ein solches Gedankengut entspringt. Da kann man sich dann fast schon die Frage stellen, ob da überhaupt im Hirnkasten verarbeitet wird, was da abgelehnt wird oder ob da eine Tradition oder eine Gewohnheit das denken blockiert und Fremdenhass deswegen so schwer zu bekämpfen ist.
Geändert von Mr. Gordo (06-10-2021 um 01:47 Uhr)