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  1. #106
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Der preussische Bürger geht nur auf die Strasse, wenn die politische Führung jeden Kredit verspielt hat. Ruhe und Ordnung ist die erste Bürgerpflicht. Kluge Preussen wie Bismarck agieren schon im voraus.

    Der Franzose hat die Reizschwelle deutlich geringer eingestellt, egal mit viel Prozent der Präsident der Pseudo-König gewählt wurde. Da es in F keine wirkliche Beschränkung der Macht des Präsidenten gibt, schreitet jeweils die Strasse ein, wenn sie unzufrieden ist.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  2. #107
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Ich kanns nicht mehr hören. Immer sind die anderen Schuld. Für die Krawalle sind einzig und allein die verantwortlich, die den Krawall machen. Weder in Deutschland noch in Frankreich wird irgendeiner dazu getrieben, seinen Protest mit Gewalt umzusetzen. Das Ende der DDR zeigte beeindruckend, wie viel friedliche Proteste bewirken können.

    Deshalb: Wer meint, alles kurz und klein schlagen zu müssen, kann das tun. Er sollte aber nicht so ein Weichei sein und sich damit herausreden, dass er von irgendwas oder irgendwem dazu getrieben oder gezwungen wurde. Das geht nämlich dann wieder in die Richtung der Argumenation vieler Afd-Wähler, die ja eigentlich nicht wollen, aber von irgendwem dazu getrieben werden. Nein, es ist einzig und allein ihre Verantwortung.

    Und jetzt ist Merkel auch noch für die Krawalle in Frankreich verantwortlich - in was für ein tiefes Loch müssen die Merkel-muss-weg-Krakeeler fallen, wenn sie tatsächlich mal nicht mehr da ist.

    Danke suboptimal!

    Zum Gefetteten: Die werden in AKK und/oder Habeck ganz schnell eine neue Feindfigur finden.
    Geändert von freddimaus (15-12-2018 um 10:44 Uhr)
    Verstehen Sie?

  3. #108

  4. #109
    die mehrheit der gelbwesten ist wohl realitätsbezogen.
    denen geht es nicht um das ende der welt, sondern um das ende des monats mit keinem cent im säckel. obwohl man arbeitet.
    es geht um ein überschwappen einer summe vieler gegensätzlicher probleme.
    die provokation ist nur stark durch die krassheit ihrer untaten. diese inhalte kann sie aber nicht wegmachen.

    wenn die klientel der afd dorthin geht, wo sie her kam, nämlich reale probleme des lebens im alltag des systems, jobs, und verwaltungswesens, dann kann das nicht schaden.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  5. #110
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    die mehrheit der gelbwesten ist wohl realitätsbezogen.
    denen geht es nicht um das ende der welt, sondern um das ende des monats mit keinem cent im säckel. obwohl man arbeitet.
    es geht um ein überschwappen einer summe vieler gegensätzlicher probleme.
    die provokation ist nur stark durch die krassheit ihrer untaten. diese inhalte kann sie aber nicht wegmachen.

    wenn die klientel der afd dorthin geht, wo sie her kam, nämlich reale probleme des lebens im alltag des systems, jobs, und verwaltungswesens, dann kann das nicht schaden.
    Gelbwesten weiß ich nicht, aber bei der AfD würde es m.E nichts bringen.

    Mit 2.200 Euro monatlichem Nettolohn verdienten AfD-Sympathisanten etwas besser als der deutsche Durchschnitt.
    Es geht offenbar eben gerade nicht um reale Probleme, sondern um atmosphärische.

    Was das Milieu vom Rest der gesellschaftlichen Mitte unterscheide, sei die ausgeprägte Angst vor der Zukunft. AfD-Wähler seien Pessimisten, schreiben die Autoren der IW-Studie. ... Zusammenfassend schreiben die Forscher von einer "Partei der sich ausgeliefert fühlenden Durchschnittsverdiener".

    quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschl...esdurchschnitt

    (In Frankreich scheinen Zugeständnisse, wie den Mindestlohn zu erhöhen, nichts von der Wut zu nehmen. Also, um den von Dir vermuteten Cent am Monatsende geht es wahrscheinlich nicht in erster Linie.)

  6. #111
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    Der preussische Bürger geht nur auf die Strasse, wenn die politische Führung jeden Kredit verspielt hat. Ruhe und Ordnung ist die erste Bürgerpflicht. Kluge Preussen wie Bismarck agieren schon im voraus.

    Der Franzose hat die Reizschwelle deutlich geringer eingestellt, egal mit viel Prozent der Präsident der Pseudo-König gewählt wurde. Da es in F keine wirkliche Beschränkung der Macht des Präsidenten gibt, schreitet jeweils die Strasse ein, wenn sie unzufrieden ist.
    Das stimmt schlicht nicht.
    Beispiele: Umwelt- und Friedensbewegung. Anti-AKW-Bewegung. Aktionen von Gewerkschaften. Demos gegen Rechts. Zudem gibt es jede Menge lokaler Aktionen. Außerdem gibt es Petitionen und den gern beschrittenen Klageweg.
    Auch wird durch die dezentrale Struktur der Bundesrepublik Deutschland eine übermäßig Berlin-zentrierte Politik in großen Teilen verhindert. Wir sollten uns gelegentlich bei den Siegermächten des 2. WK dafür bedanken.

  7. #112
    Zitat Zitat von freddimaus Beitrag anzeigen
    [...]
    Köstlich, ein Grüner kritisiert Bigotterie.

    Und wieso muss man eigentlich jetzt auch zum "Gelbwesten"-Thema wieder über die AfD diskutieren?
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  8. #113
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Köstlich, ein Grüner kritisiert Bigotterie.
    Im Umkehrschluss dürfen für Dich afdler also keine Kritik mehr an Spendenbetrug, Beleidigungen, Rassismus, Lügen, Gewalttaten, schlechten Benehmen im allgemeinen anderer üben? Das nenne ich konsequent

    Und ja, bevor ich ergänzt werde, ich weiß die Liste ist längst nicht vollständig.
    Was darf
    Freiheit kosten?

  9. #114
    Zitat Zitat von Üfli Beitrag anzeigen
    Im Umkehrschluss dürfen für Dich afdler also keine Kritik mehr an Spendenbetrug, Beleidigungen, Rassismus, Lügen, Gewalttaten, schlechten Benehmen im allgemeinen anderer üben? Das nenne ich konsequent
    Es "darf" jeder alles kritisieren - ernstnehmen und hier diskutieren muss man den Schwachsinn deswegen aber noch lange nicht.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  10. #115
    dass frankreichs verwaltung zentralistisch ist, habe ich bereits als teilproblem angemerkt.
    dadurch werden die proteste frontaler, und das empfinden in der provinz, dass man von ferne drüber regiert wird, ist stärker.

    die gelben haben die aktion begonnen, weil eine summe meist materieller probleme genervt hatten, aber eine rücknahme der verschiedenen versuche der regierung reicht ihnen nicht mehr, wo sie schon mal in aktion sind.
    sie denken, macron gibt halt geld her, um sie ruhig zu stellen, und das besänftigt sie eben nicht.
    manche sprechen von grundsätzlichen änderungen in der besteuerung.

    meine folgerung ist, dass wie gesagt die beziehungen geändert werden müssen, dazu gehört eine dezentralisierung wie in deutschland.
    vielleicht muss macron premier- und andere minister auswechseln, vielleicht muss er selber gehen.

    dass der ghosn von den japanern geschasst wird, und eingesperrt, ist symptomatisch, aber einige bonzen müssten eben in frankreich direkt zu kreuze kriechen, vielleicht dürfen sie dann weitermachen. der gedanke ist eine querverbindung dazu, dass ohnehin bereits ein milliardenschaden durch die proteste entstanden ist, letztlich haben die eine menge macht, der konzernwelt was anzutun, auch wenns versicherungen gibt.

    auf YT hat einer kommentiert, dass er damit rechnet, dass in afrika (eine etwas altmodische) industrie und arbeitsplätze entstehen werden, während in europa immer mehr automatisiert oder outgesourct wird, ohne plan, wie man dann eine kaufkraft und zufriedene bürger haben kann.

    die beziehung zwischen der materiellen wirkung und der symbolwirkung ist wichtig.
    man demonstriert nicht nur für sich selbst, sondern zb auch für die menschen, die man bereits vermisst, weil ihre mittelschicht so geschrumpft ist.
    das könnte bei der AfD mitspielen.
    manchmal klingt es nach "wir müssen noch mehr globalisieren, um die AfD-ler zu bestrafen"...

    die gelbwesten gibt es bereits in vielen ländern europas, aber ihre politische struktur ist stark unterschiedlich von land zu land. gemeinsam sind sie wahrscheinlich gegen establishment und globalisierung und brüssel.
    alle 3 krankheiten wären heilbar, wenn man einige fundamentalismen und reihenfolgen aufgibt.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  11. #116
    'Europe's problem is its failed economic system, not migration' - Yanis Varoufakis

    auch wenn man die meisten zahlen irgendwie hinbiegen kann, wenn der kapitalismus eigentlich nicht mehr physisch, sondern ein finanzialismus geworden ist oder wie nennen sie das richtig geschrieben,
    aber die leute haben digitale augen und ohren bekommen, sie spüren eine menge signale, die nicht mehr richtig ticken, die regulierungen und das systemverhalten wirken befremdlich.

    V sagt, man kann nicht dinge veranstalten, die auf einer föderation und bankenvereinigung beruhen, wenn man diese gar nicht hat und noch lang nicht hin kriegt.
    macron wollte in F eine wirtschaftsstruktur mit austerität wie in D etablieren, das führe aber zu griechischen zuständen und unruhen, weil die voraussetzungen nicht da sind. die leute sehen nur die neoliberalisierung und ticken aus. das geschieht neben den zahlen auch durch symptome und symbolwirkungen.

    er geht auch auf die situation mit den zinsen ein.
    die leute am land wollen sparer sein und sind empört, dass ihr geld praktisch rostet.
    aber das ist wie ameise und grille (aesop). es gibt eben saison, da kommt geld rein, und in der "trockenzeit" muss man es wieder ausgeben können.
    ausserdem hat man den leuten private pensionsvorsorge eingeredet, auch die macht ohne zinsen keinen sinn.
    die investition krankt ebenfalls.
    aber wenn sie die zinsen heben, fliegt ihnen schon die halbe geschäftswelt um die ohren, weil alles so verschuldet ist.
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  12. #117
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Köstlich, ein Grüner kritisiert Bigotterie.

    Und wieso muss man eigentlich jetzt auch zum "Gelbwesten"-Thema wieder über die AfD diskutieren?
    Weil "man" es kann.
    Und weil die AfD und deren Wähler die Gelbwestenaktion scheinbar begrüßen und wohl auch gern in Deutschland etablieren würden.

    Und - magst du die Grünen bzw. Konstantin von Notz nicht?
    Verstehen Sie?

  13. #118
    Die AfD teilt nicht die Forderungen der "gilets jaunes".

    Rechte Gruppen kapern „Gelbe Westen“-Protestform
    Nicht nur Sahra Wagenknecht blickt voll Wohlwollen auf die Proteste in Frankreich. Auch Pegida, AfD und diffuse Rechtsextreme wollen profitieren und ziehen sich Warnwesten über. Die „Revolution“ aber fällt erst einmal aus.
    ...
    Politisch einzuordnen ist das nur schwer. Doch rechte und rechtsextreme Gruppen haben schon lange einige der „Gelbwesten“-Foren gekapert und für eigene Zwecke eingespannt. 1000 Menschen kamen am Sonnabend zu einer Demo von Pegida Dresden und „Zukunft Heimat“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen den UN-Migrationspakt. Darunter waren hochrangige AfD-Vertreter, einige Neonazis und auch eine Anzahl von Gelbwesten-Trägern. Deutlich erkennbar war, dass es ihnen nicht um hohe Spritpreise oder eine diffuse Kritik an „denen da oben“ ging, sondern um ganz konkrete Forderungen der politischen Rechten.
    http://www.maz-online.de/Nachrichten...en-Protestform

    Auch lesenswert!
    WIE RECHTE DIE GELBE-WESTEN-AKTION VEREINNAHMEN
    Gelb ist das neue Braun

    Die Bewegung der „gilets jaunes“ ist aus Frankreich nach Deutschland geschwappt. Für den 1. Dezember rufen Gelbe-Westen-Träger zu Demos in ganz Deutschland auf. Der Protest gegen Dieselfahrverbote ist aber nur vorgeschoben. AfD und Rechte wollen den Schwung für ihre Zwecke nutzen
    https://www.cicero.de/innenpolitik/g...ch-pegida/plus

    Zur Info: Der Mitveranstalter der "Gelbwesten-Demo" am Brandenburger Tor, Franz Wiese war auch Thema in der "Bild". Das Finanzamt pfändet seine Diäten direkt beim brandenburgischen Landtag. Herr Wiese reihe ich jetzt auch in die lange Liste der AfD-Politiker ein, deren politisches Engagement primär dem Platz am fetten Futtertrog gilt. Nicht der erste Pleitegeier in der AfD den das Abgeordnetenmandat vor der Insolvenz rettete.
    https://www.bild.de/regional/berlin/...6482.bild.html
    Geändert von Zinga (15-12-2018 um 19:53 Uhr)

  14. #119
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Ich kanns nicht mehr hören. Immer sind die anderen Schuld. Für die Krawalle sind einzig und allein die verantwortlich, die den Krawall machen. Weder in Deutschland noch in Frankreich wird irgendeiner dazu getrieben, seinen Protest mit Gewalt umzusetzen. Das Ende der DDR zeigte beeindruckend, wie viel friedliche Proteste bewirken können.

    Deshalb: Wer meint, alles kurz und klein schlagen zu müssen, kann das tun. Er sollte aber nicht so ein Weichei sein und sich damit herausreden, dass er von irgendwas oder irgendwem dazu getrieben oder gezwungen wurde. Das geht nämlich dann wieder in die Richtung der Argumenation vieler Afd-Wähler, die ja eigentlich nicht wollen, aber von irgendwem dazu getrieben werden. Nein, es ist einzig und allein ihre Verantwortung.

    Und jetzt ist Merkel auch noch für die Krawalle in Frankreich verantwortlich - in was für ein tiefes Loch müssen die Merkel-muss-weg-Krakeeler fallen, wenn sie tatsächlich mal nicht mehr da ist.

    Das Ende der DDR zeigte, das die DDR Staatsmacht sich zurückgehalten hat und zum anderen im Verhältnis zu heute oder zu damaligen Westverhältnissen viel zu harmlos agierte, nach dem was in Peking passierte, ging manchen in der Staatsführung die Buchse. Da hat man darüber im Westen auch gelästert, das die Westpolizei ganz anders an die Sache rangegangen wären, die hätten dazwischen gehauen ohne Ende, aber daran hatte die DDR keine Erfahrung, geschweige denn Ausrüstung. Damit will ich sagen, das es eskaliert dafür gibt es immer zwei Seiten. Außerdem wie viele Beispiele gibt es denn noch, das Proteste, die irgendwas verändert haben ohne Krawalle und Gewalt auskamen ? Mir fällt nur noch Ghandis Indien ein, aber so richtig gewaltlos war das auch nicht.
    Merkel ist die mächtigste Frau der Welt, sagt man, sie steht als Kanzlerin für die Politik Deutschlands, sie ist ein Symbol für viele in Europa, für ein Europa was für einen Teil Europas nicht funktioniert. Deutschland gibt in Europa den Ton an. Austeritätspolitik nennt man das. Kohl sagte irgendwann 2010/11 das Merkel sein Europa kaputt macht. Deutschlands Exportüberschüsse und ihr Niedriglohnsektor schaden Europa. Macron will aus Frankreich ein zweites Deutschland machen. Die Agenda 2010 ist das Vorbild. Das kann in Frankreich nicht gut gehen, das kann in Europa nicht gut gehen, wo es Teile der Bevölkerung schon so nicht gut geht. Konzernen noch mehr Macht geben, eine Spirale nach unten. Oder was war denn in Griechenland los, nach dem die EU, vordergründig auch Deutschland, das Land noch mehr in die Misere trieb. Die Menschen hatten nichts mehr zu verlieren.
    Warum können hier manche nicht mal sagen, das die Forderungen der Gelbwesten, die die Mehrheit der Franzosen mit tragen in Ordnung gehen und das es dafür auch Gründe gibt, statt hier immer nur die Krawalle anzuführen von paar 100, wo 100000 friedlich demonstrierten.
    Ich erkenne da schon ein gewisses Ausblenden von Realität, die man scheinbar nicht sehen möchte, weil man denkt, was juckt mich Frankreich, mir selbst geht es ja super. Gleichgültigkeit ist da ein gutes Wort, aber völlig falsch und gefährlich.

    https://www.handelsblatt.com/meinung.../23743324.html

    Macrons Probleme sollten Europa das Fürchten lehren

    Die Verlierer der französischen Gesellschaft rebellieren gegen das System. Drei Gründe, warum Europa das gleiche Schicksal blüht.
    Die lange aufgestaute Wut hat nicht nur mit unabwendbaren Folgen der Globalisierung zu tun. Ein Blick in die Hitparade der reichsten Franzosen genügt, um zu sehen: Die Chefs dieser Menschen haben es in die Top 500 gebracht. Wenn mindestens sechs Inhaber eines Altenheims zu den französischen Superreichen aufsteigen, ihre Beschäftigten aber an die Armutsgrenze absteigen, verstößt das gegen ein elementares Gerechtigkeitsempfinden. Nicht nur das: Diese Spaltung stellt uns vor die Frage, ob die geschaffenen Werte richtig verteilt werden.
    Richtig bedeutet in diesem Fall: Leistung muss sich lohnen. Man kann Menschen nicht ständig predigen, Bildung sei der Weg zum Aufstieg, sie dann aber mit einem Einkommen knapp über dem Mindestlohn beschäftigen. Frankreichs untere Mittelschicht hat das lange geduldet, nun will sie es nicht mehr ertragen.
    Ähnliches kann auch in anderen Ländern passieren: der Aufstand derer, die zu viel verdienen, um zu hungern, aber zu wenig, um sich als vollwertige Teilhaber der Gesellschaft zu fühlen. Sie haben nicht nur den Ausweg, Rechts- oder Linkspopulisten zu wählen. Sie können auch auf die Straße gehen und ein Land zum Stillstand bringen.
    @ Freddimaus Wie viele Grüne, deine bevorzugte Partei, vielleicht auch der Nootz haben die G20 Krawalle verteidigt ? Ich glaube die AFD hat da gar nicht mal so alleinstellungsmerkmal.
    Und wie ich es schon mal sagte, die Forderungen der Gelbwesten sind es wert, das sie jeder Linke unterstützen kann, egal wer sie da unterwandert. Die Linke kann nicht immer weglaufen und lamentieren, wenn da Rechte oder sonst wer auftaucht, denn damit überlässt man den Rechten das Feld und macht sie stärker und macht sich selbst schwächer. Dann könnten Linke oder Grüne nur noch fürn Klimaschutz demonstrieren, aus allem anderen müsste man sich dann raushalten, freut die Rechten, freut die Eliten.
    Geändert von Manitu (15-12-2018 um 22:44 Uhr)

  15. #120
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Warum finden wir "Gilets jaunes" denn nicht so supi, wie vor ein paar Jahren den sog. "arabischen Frühling"?


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