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  1. #196
    TL;DR Avatar von cos
    Ort: Seit 2000 AD - hier
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen
    Die UFA hat sich die Filmrechte gesichert:
    https://www.tagesspiegel.de/gesellsc.../24159478.html
    ...
    Schtonk reloaded.

  2. #197
    meldet sich um 11:00 Avatar von Dr. Mauso
    Ort: Hamburg
    Zitat Zitat von Dr. Mauso Beitrag anzeigen
    .... Die ganze Sache wird sicher verfilmt. Der Mann wird eine Legende, im Negativen....
    ...Es stellt sich schon die Frage, ob der SPIEGEL nicht doch noch länger einen immensen Vertrauensverlust erleiden wird, dann könnte der Relotius-Fall ein Debakel werden, wie 1983 die Hitlertagebücher für den STERN.
    Der Stoff hat einfach zu hohen Unterhaltunsgwert.
    Seit 20 Jahren im IOFF

  3. #198
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    Wir haben 2017 einen weitgehend erfundenen Gastbeitrag veröffentlicht. Wie konnte es dazu kommen?

    Die beschriebenen Szenen eines im Frühjahr 2017 auf ZEIT ONLINE veröffentlichten Gastbeitrags sind wahrscheinlich weitgehend erfunden: Das Problem mit dem Penis, so der Titel des Beitrags, dreht sich um eine angebliche Aufklärungs-Sprechstunde mit Geflüchteten in einer deutschen Kleinstadt.
    ...

  4. #199

  5. #200
    In einem der Leserkommentare wurde bereits 2017, als der besagte Artikel veröffentlicht, die Echtheit angezweifelt. Von Seiten der Zeit verbat man sich derartige Unterstellungen... Die Autorin hat darauf sogar geantwortet:

    https://www.zeit.de/zeit-magazin/leb...5#cid-11704985

  6. #201
    Zitat Zitat von robin1 Beitrag anzeigen
    In einem der Leserkommentare wurde bereits 2017, als der besagte Artikel veröffentlicht, die Echtheit angezweifelt. Von Seiten der Zeit verbat man sich derartige Unterstellungen... Die Autorin hat darauf sogar geantwortet:

    https://www.zeit.de/zeit-magazin/leb...5#cid-11704985
    Das ist ja wirklich ein Knaller! Gerade mit den Kommentaren von Redaktion und Autorin darunter!

  7. #202
    Hätte nicht gedacht, dass es mit dem Ärztemangel so schlimm ist.
    Zwei Gymnasien aber nur eine einzige Ärztin.
    Scheint eine gesunde Gegend zu sein.
    Wir können Krise!

  8. #203
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Das ist ja wirklich ein Knaller! Gerade mit den Kommentaren von Redaktion und Autorin darunter!
    wobei es ja viele gute projekte mit sexualkunde vor ort in entwicklungsländern gibt.
    aber fast immer ist die führende kraft eine frau, die auch vor ort aufgewachsen ist, und dann auf irgend eine art erfolgreich geworden ist, und damit anerkannt, und oft ist es dann so, dass die mit irgend einer westlichen organisationsvertreterin (was dann oft mit budget zu tun hat) von haus zu haus pilgert, also vlt dass nachbarinnen ebenfalls kommen.

    der leserkommentar von wegen viktorianische "wir bringen die kultur" story ist natürlich sehr beissend. da muss man vor allem aufpassen, dass nicht die inder selber das exakt so sehen!


    diese historische äusserung müsste, mit etwas übersetzung und erklärung, auch heute noch für mehrere gegenden passen:
    http://writingsofrizal.weebly.com/wo...s-english.html
    da ging es darum, dass die lokale administration die frauen hinderte, höhere bildung zu erlangen, die über beten, singen, etwas lesen und schreiben, und hausarbeit hinaus geht.
    es gab ein schulprojekt (initiative von frauen und liberal denkenden schul-mönchen), das von der regierung wieder abgewürgt wurde, und das mit einigen fiesen tricks und massnahmen.

    der autor hatte ziemlichen impakt mit seinem ansatz, politisch etwas weiter greifend zu denken, und beispiele antiker erfolgreicher kulturen einzubeziehen, bzw deren aspekte mit dem erfolg des ganzen staates zu verknüpfen.
    wie hier die organisierte christliche religion und ihre korruptionen kritisiert werden, so müsste es auch für andere religionen übersetzt werden.
    er greift mit seinen worten tief in die mechanismen und ziele einer erziehung ein.
    dies aus der lokalen situation von 1890, mit persönlich westlicher erziehung, aber stark indigenem bewusstsein.
    (in kurz: von nix wird nix. emanzipation ohne kampf ist nicht stabil, sondern gegängelt. er sah die emanzipation der ganzen gesellschaft gegenüber den kolonisatoren und oligarchien von der emanzipation der frauen abhängig, für damals sehr weitsichtig gedacht. die emanzipation musste aus dem anerkannten status quo begonnen werden, das war eine traditionelle arbeitsteilung zwischen männern und frauen. das bedeutet, die geistige freiheit und mitverantwortung in den mittelpunkt zu stellen, unabhängig von den äusserlichen strukturen. diese werden sich ändern, wenn die geistige freiheit und verantwortungskompetenz erreicht sind.)

    aber in diesen gesamtkomplex greifen europäische medien kaum hin.

    sexualkunde ist _auch_ gesellschaftliche und politische emanzipation, und kolonial und oligarchisch tickende lobbies werden alles tun, um sie abzuwürgen.
    in dem punkt muss man durchaus wachsam sein bezüglich einer doppelbödigkeit medialer äusserungen, das heisst ob hier eine gängelung und ein "veranstaltet werden" im spiel ist.

    doch zugunsten der oligarchien haben die erklärungen und taktiken _mehrerer_ seiten die auswirkung, dass das thema wie eine dichotomie erscheint (mit wirkung auf alle gender-, geschlecht- und sex themen), statt eine unerlässliche intensive zusammenarbeit in strukturen mit familienfunktion, also einander auch eine heimat zu geben.
    Geändert von hans (02-06-2019 um 06:02 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  9. #204
    Und eben diese Bloggerin scheint ja jetzt Selbstmord begangen zu haben

    Der Reporter Derek Scally von der „Irish Times“, der mit seinem von Empathie getragenen Artikel den Tod von Marie Sophie Hingst publik gemacht hat, schreibt indes, dass er sie vor einigen Wochen in Berlin getroffen habe, nachdem der „Spiegel“ seine Recherche veröffentlicht hatte. Anders als dieser habe er sich entschlossen, nicht zu schreiben, weil er den Eindruck gewonnen habe, einer psychisch gestörten, gefährdeten Person begegnet zu sein.
    Quelle

  10. #205
    meldet sich um 11:00 Avatar von Dr. Mauso
    Ort: Hamburg
    Menschen wollen Anerkennung. Die Mittel diese Anerkennung zu bekommen, überschreiten bei Hochstaplern, Betrügern und Fälschern das gesellschaftliche oder juristisch Hinnehmbare.

    Durch das Internet ist es viel leichter als früher ein erstaunliches Maß an Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Likes bei Facebook, Youtube oder Instagram sind schön.

    Die Kehrseite ist das Internet als Pranger. Früher wurde höchstens hinter dem Rücken der betroffenen Person geredet. Heute wird man global öffentlich "gegrillt" und es ist noch Jahre später nachzulesen.
    Relotius und die erwähnte Bloggerin sind besonders auffällige Geschichten und sie waren nicht unschuldig.

    Man kann aber auch Pech haben, und als Quiz-Kandidat eine dumme Antwort geben und man wird übel verspottet.
    Echter Rückhalt in Familie und Freundeskreis ist sehr wichtig, wenn der Shitstorm über einen hineinbricht.

  11. #206
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    https://meedia.de/2019/09/26/keine-b...mpression=true

    "Keine Belege” für “Faule Äpfel”: Rafael Buschmann wird nicht Leiter des “Spiegel”-Investigativ-Ressorts

    Lange, sehr lange hat sich der "Spiegel" Zeit gelassen, sich zur Causa Rafael Buschmann zu äußern. Es gibt zahlreiche schwerwiegende Indizien, dass eine Enthüllungs-Story des Investigativ-Reporters aus dem Jahr 2014 falsch war. Nach Nachfragen und Recherchen anderer Medien wurde der Fall auch "Spiegel"-intern neu untersucht. Nun verkündete Chefredakteur Steffen Klusmann laut "SZ" intern, dass es für die Story keine Belege gebe. Buschmann verzichte freiwillig auf eine Beförderung.

  12. #207
    Juan Morenos Buch über Relotious: das hier ist übrigens vor paar Tagen heraus gekommen. Ich hab es gelesen und kann es wirklich empfehlen. Nicht nur die Geschichte ist superspannend erzählt, man erhält auch einen tiefen Einblick in die Art, wie im SPIEGEL gearbeitet wird und eine allgemeine Kritik des Journalismus von einem, der extrem mutig war, weil sich seinem Berufsethos verbunden fühlt. Man liest wirklich von seiner Zerrissenheit, aber auch Herabsetzung. Viele Mails kannte ich auch noch nicht, obwohl ich das damals intensiv verfolgt habe.

    Ich hab mir erst die Leseprobe herunter geladen, konnte nicht mehr aufhören und hab die ganze Nacht durch gelesen.

  13. #208
    Der Fälschungsskandal um Claas Relotius soll verfilmt werden.

    Produzent wird Nico Hofmann, Regisseur wird offenbar Michael „Bully“ Herbig.

    https://m.faz.net/aktuell/gesellscha...8884.amp.html?

  14. #209
    Crumb Begging Baghead Avatar von Shambles
    Ort: Albionarks/Arcadia
    Sehr lesenswert:

    (...)
    Vielleicht hätte Moreno nichts gesagt, wenn Ressortleiter Matthias Geyer während der Arbeit zum gemeinsamen Text nicht eine Mail wie eine Regieanweisung geschrieben hätte. Relotius solle «einen Latino-Hasser […] finden, der ‹heissgelaufen› sei und sich ‹wie Obelix auf die Römer› freue.» Als Relotius Morenos Text von der mexikanisch-amerikanischen Grenze liest, schreibt er ihm, wie Moreno seine Hauptfigur zu schildern habe: «Lass sie einfach ziehen, in einen Bus steigen, bei einem Schlepper ins Auto steigen (…) Wie in einem guten Film, nicht wie in einem schlechten.»

    Diese Nachrichten, so Moreno, lasen sich wie «das Treatment zu einem Drehbuch» und gingen weit über das «übliche Vorgespräch zu einer Recherche» hinaus. Moreno stellt dieses Vorgehen als ungeheuerlich, aber als Einzelfall dar

    (...)

    https://medienwoche.ch/2019/10/01/fulminante-arroganz/
    Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
    I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir

  15. #210
    Toller Artikel, auch wenn das Buch schon einige Sachen erklärt, was hier offenbar für Verwirrung sorgt. Ich werde die Presselandschaft nie mehr so sehen wie vor dem Buch, dafür sind besonders Morenos Gedanken über den Journalismus generell verantwortlich. Er erklärt Relotius zum Einzelfall, stellt aber ein Zitat der AfD zur Lügenpresse über ein Kapitel.

    Ich fand auch schade, dass Susanne Beyer, die damals stellvertretende amtierende Chefredakteurin, die hier gar nicht involviert war, weil die Tagesgeschäfte schon mit den Nachfolgern gemacht wurden, sehr integer. Sie hat eigene Probleme beim Spiegel aufgedeckt und veröffentlicht, was ich vertrauenserweckend fand. Aber plötzlich war auch sie weg aus der Chefetage.

    Auch ich hätte im Buch sehr gern noch mehr erfahren über den Demaskierungsmoment von Relotius und warum er plötzlich gestand, obwohl der unfassbare Nervenstärke gerade bei Angriffen zeigte.
    Dennoch fehlt das nach den ganzen richtig körperlich fühlbaren Ungerechtigkeiten Morenos gegenüber nicht so ins Gewicht. Ich fand sehr viel interessanter, wie Moreno Relotious sah. Irgendwie anders, als ich ihn mir vorher durch die vielen Artikel vorgestellt habe. Über den Journalismus mache ich mir aber heute noch Gedanken. Aber so ist es wohl, wenn in der Blase nur für die Schreiber innerhalb der Blase geschrieben wird. Man fragt sich unweigerlich: und was, wenn das kein Einzelfall ist?
    Pick your battles wisely.


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