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  1. #151
    Meine Oma konnte einen sensationellen Kaninchenbraten. Einfach auf dem Herd in einem Topf geschmort. Nur mit Zwiebeln, Knoblauch und Wasser.

    Aber es fängt ja schon beim Karnickel an: sie hatte selber gezogene - nicht diese dünnen Gerippe, die man heute zu kaufen bekommt

    Und das nächste Problem ist natürlich der Kohleofen

    Mein Vater hat mich mal gebeten, auszuprobieren, ob ich es auch so hinbekomme. Ich habe die Teile in Rotwein mit Zwiebeln und Knoblauch eingelegt (hat meine Oma nicht gemacht), zwei Tage drin liegen gelassen, dann bei knapp 100 Grad mehrere Stunden in meinen kleinen Backofen schmoren lassen. Immer mit der Marinade übergossen, die am Ende so dick wie Sirup war. War echt lecker - aber halt nicht wie von Oma.
    "Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain


  2. #152
    nuni1
    unregistriert
    Zitat Zitat von dieReni Beitrag anzeigen
    Blumenkohl mit gebräunter Butter und darin gerösteten Semmelbröseln! Das hab ich geliebt als Kind, liebe es heute noch und brauch das unbedingt jetzt gleich!
    breite Nudeln mit gebräunter Butter und darin gerösteten Semmelbröseln - mehr brauch ich nicht

  3. #153
    Zitat Zitat von lesekatze Beitrag anzeigen
    Meine Schwiegermutter sagte mir mal, das es an den Zutaten liegen könnte.
    Kartoffelsorten die es heute nicht mehr gibt, Tiere die heute anders gefüttert werden als damals so das das Fleisch einen anderen Geschmack hat.
    Ich glaube jeder der einen eigenen Garten hat wird mir zustimmen das zum Beispiel selbst angebautes Gemüse viel besser schmeckt als das aus dem Supermarkt.
    Das ist sicher wahr, schon allein, weil man im eigenen Garten in der Regel auf Gifte verzichtet. Aber auch die alten Obst- und Gemüsesorten, die es so nicht mehr gibt, machen sicher einen Unterschied.


    Passt zwar nicht so ganz zum Titel, hat aber doch damit zu tun:

    Ich mag - schon immer - Kartoffeln in jeder erdenklichen Form; besonders gern auch kleine Kartoffeln mit Schale, als Pell- oder Bratkartoffeln. Kürzlich habe ich allerdings in einer TV-Sendung gehört, dass man nur Kartoffeln mit Schale essen soll, die nicht nach der Ernte behandelt sind. Das muss auf der Packung stehen. Und es wird gemacht, um das Keimen zu verhindern bzw. zu verzögern.

    Seitdem habe ich immer genau hingeschaut - und war erschüttert: Auch die kleinen Kartoffeln mit dünner Schale, die mit Sicherheit kaum jemand schält oder pellt, sind grundsätzlich nach der Ernte behandelt. Oft findet sich der Hinweis sehr versteckt auf der Packung, und manchmal sogar nur auf dem Preisschild am Supermarktregal. Nur eine "Bio"-Sorte habe ich gefunden, die nicht behandelt werden.

    Ich fürchte, das wissen viele Leute gar nicht, und ob Restaurants darauf achten?

    Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass all die behandelten Kartoffeln auch anders schmecken als unsere eingekellerten Kartoffeln früher…
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  4. #154
    Zitat Zitat von chatte03 Beitrag anzeigen
    Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass all die behandelten Kartoffeln auch anders schmecken als unsere eingekellerten Kartoffeln früher…
    Die Kartoffeln, die meine Großeltern früher eingekellert haben, würde heute niemand mehr geschenkt annehmen.
    "Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain


  5. #155
    la joie de vivre Avatar von Berghuhn
    Ort: am Berg natürlich...
    Zitat Zitat von chatte03 Beitrag anzeigen
    ...

    Was mir aber auffällt: Hier wird immer wieder beklagt, dass viele Gerichte niemand mehr so kochen kann wie damals. An den Zutaten kann es eigentlich ja nicht liegen. Haben wir wirklich alle das Kochen verlernt? Oder machen wir uns nicht mehr dieselbe Mühe wie unsere Eltern/Großeltern?
    Kochen und Backen habe ich auch gelernt - aber auch mit anderen Zutaten. In den Rezepten meiner Oma (die meine Mutter hütet) kommt immer die x-fache Menge an Butter und Eiern dazu...
    Und dann nimm zum Beispiel das Kochbuch "Das elektrische Kochen" - meine Mutter hat eine Ausgabe aus den frühen 60er Jahren, ich habe eine Ausgabe aus den 90ern und die Großnichte meines Mannes hat sich gerade erst die aktuelle Ausgabe gewünscht. Da habe ich schon ein paar Rezepte verglichen. Außerdem waren früher die Garzeiten von Gemüse viel länger - nicht umsonst heißt es bei manchen auch "Braunkohl" und nicht "Grünkohl" - morgens wurde der Kohl auf den Herd gestellt und mittags war er dann fertig. Heute wird eher gesund und vitaminschonend gekocht...

    Außerdem macht es wohl schon einen Unterschied, ob Teig von Hand oder per Maschine gerührt und geknetet wird...

    Und die größte Abweichung - bei meinen Eltern und auch bei allen Verwandten gab es noch das klassische Holzfeuer in der Küche. Und für mich ist das einfach ein Unterschied im Geschmack von diversen Speisen, die auf dem Holzfeuer oder auf dem E-Herd zubereitet werden.

    Die Kartoffelpuffer von der Schwiegermutter waren gestern genauso perfekt, wie die früher von meiner Mutter und Oma - aber meine Schwiegermutter hat einen Gasherd - auch da finde ich den Essensgeschmack besser als von meinem E-Herd.

    Dann gibt es auch noch ein paar Dinge, an die ich so nicht mehr heran komme. Bei meinen Eltern wurde der Apfelbrei immer aus den Äpfeln des "Jakob Lebel" gekocht - das war so ein charakteristischer Geschmack, der mit anderen Äpfeln oder einer Mischung einfach nicht zu erreichen ist.

    Da ist nicht nur die Nostalgie, sondern einfach auch der Geruch der gekochten Speisen - und der ist auf dem Holzfeuer, zusätzlich zur Wärme einfach viel intensiver. Da konnte man schon auf der Straße riechen, was es zu Mittag gab... (oder wenn die Milch wieder übergekocht war...)

  6. #156
    Zitat Zitat von Pickmans_Modell Beitrag anzeigen
    Die Kartoffeln, die meine Großeltern früher eingekellert haben, würde heute niemand mehr geschenkt annehmen.
    Bei meinen Eltern gab es das auch noch, dass im Herbst ein Bauer mit Traktor vorbei kam und einige (drei, vier, fünf?) Zentner Einkellerungskartoffeln brachte, die im Keller in die Kartoffelkiste kamen. Die wurden dann so lange verbraucht, bis es im Frühjahr (so Mai, Juni) wieder die ersten erntefrischen aus dem eigenen Garten gab. Egal, ob die bis dahin vollkommen verschrumpelt und voller Keime waren.

  7. #157
    Zitat Zitat von Berghuhn Beitrag anzeigen

    Dann gibt es auch noch ein paar Dinge, an die ich so nicht mehr heran komme. Bei meinen Eltern wurde der Apfelbrei immer aus den Äpfeln des "Jakob Lebel" gekocht - das war so ein charakteristischer Geschmack, der mit anderen Äpfeln oder einer Mischung einfach nicht zu erreichen ist.
    An den Namen erinnere ich mich auch noch. Das war doch so ein kleinerer, eher flacher, ganz glattschaliger, fast glänzender, typisch apfelgrüner Apfel, oder?

  8. #158
    kommt mal in die Hölle Avatar von killefitz
    Ort: hier bei mir
    Zitat Zitat von Berghuhn Beitrag anzeigen
    Und dann nimm zum Beispiel das Kochbuch "Das elektrische Kochen" - meine Mutter hat eine Ausgabe aus den frühen 60er Jahren, ich habe eine Ausgabe aus den 90ern und die Großnichte meines Mannes hat sich gerade erst die aktuelle Ausgabe gewünscht. Da habe ich schon ein paar Rezepte verglichen.
    Das beste Schulkochbuch ever und genau wie Du hab ich auch schon verglichen.

    Außerdem waren früher die Garzeiten von Gemüse viel länger - nicht umsonst heißt es bei manchen auch "Braunkohl" und nicht "Grünkohl"
    Jein, Braunkohl sagt man eher im braunschweigischen und Grünkohl in Hannover und dem Rest. Ausserdem ist Braunkohl tatsächlich ein Grünkohl, der im Blatt krauser und brauner ist. Das ist sortenabhängig.
    Herr - Schmeiss Hirn vom Himmel und lass die Leute es auch benutzen.


  9. #159
    Zitat Zitat von Will.Hunting Beitrag anzeigen
    Bei meinen Eltern gab es das auch noch, dass im Herbst ein Bauer mit Traktor vorbei kam und einige (drei, vier, fünf?) Zentner Einkellerungskartoffeln brachte, die im Keller in die Kartoffelkiste kamen.
    Meine Großeltern haben etwas 90 % des Gartens für Kartoffeln benutzt, also brauchte da kein Bauer zu kommen

    Die wurden dann im Keller in einer dunklen Nische neben den Klütten gelagert. Als Kind hatte ich immer Angst, da vorbeizugehen
    "Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain


  10. #160
    Lichtgestalt Avatar von Chassalla
    Ort: an der Lippeaue
    Das erinnert mich an die Gerüche vor allem sonntags, wenn ich bei meinen Großeltern war, Berghuhn.
    In der Siedlung (Bergarbeitersiedlung) roch es schon morgens immer ganz typisch einfach nach "Sonntagsessen" draußen. Da gabs den klassischen Sonntagsbraten. Ich verbinde das sehr mit Kindheit und auch Geborgenheit, da ich dort gerne war. Ich denke auch, dass das ganz eng zusammenhängt bezüglich Geschmack, Geruch und eben Emotion.

    Als ich letztens spazieren gegangen war, roch es aus einer Wohnung genau so und das löste wirklich sofort angenehme Erinnerungen aus.

    Ich denke auch, dass vor sogar 30 Jahren der Geschmack von Obst, Fleisch, Milch, Eiern und Gemüse anders war und erst recht, wenn Gemüse selbst angebaut wurde und Tiere (ich kenne die Stallhasen ja auch noch) selbst gehalten und geschlachtet wurden. Dazu noch andere Gewürzmischungen wie die von Maggi oder das bei uns zuhause stets benutzte Fondor zum abrunden und es schmeckt schon wieder ganz anders.

  11. #161
    Kaninchen sind keine Hasen.

  12. #162
    Und Dachhasen sind keine Hasen
    "Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain


  13. #163
    Zitat Zitat von Berghuhn Beitrag anzeigen
    Kochen und Backen habe ich auch gelernt - aber auch mit anderen Zutaten. In den Rezepten meiner Oma (die meine Mutter hütet) kommt immer die x-fache Menge an Butter und Eiern dazu...
    Und dann nimm zum Beispiel das Kochbuch "Das elektrische Kochen" - meine Mutter hat eine Ausgabe aus den frühen 60er Jahren, ich habe eine Ausgabe aus den 90ern und die Großnichte meines Mannes hat sich gerade erst die aktuelle Ausgabe gewünscht. Da habe ich schon ein paar Rezepte verglichen.

    ...

    Und die größte Abweichung - bei meinen Eltern und auch bei allen Verwandten gab es noch das klassische Holzfeuer in der Küche. Und für mich ist das einfach ein Unterschied im Geschmack von diversen Speisen, die auf dem Holzfeuer oder auf dem E-Herd zubereitet werden.
    Jepp - "Das elektrische Kochen" war und ist auch bei uns DAS Standardkochbuch. Ich hab noch eins von Oma aus den 60ern, und ein neueres, das so ungefähr 10 Jahre alt sein müsste (bin gerade zu faul zum Nachsehen ).

    Zitat Zitat von killefitz Beitrag anzeigen
    Das beste Schulkochbuch ever und genau wie Du hab ich auch schon verglichen.
    Genau! Das wichtigste sind die vielen Grundrezepte, wie z.B. eben der Grünkohl; da stehen noch die Gewürze und Zutaten hin, mit denen es wirklich wie früher schmeckt.

    Ich hab von meiner Mutter und den Omas Kochen und Backen gelernt, nicht professionell also. Aber es hat mir immer Spaß gemacht und ich hab im Laufe der Jahre zahllose Rezepte und Kochbücher gesammelt. Wenn ich die alle nachkochen will, muss ich noch drei Leben haben... Aber mir geht es meistens um die Inspiration, wie man etwas würzen oder zubereiten kann. Ich neige dazu. mich nicht sklavisch an die Rezepte zu halten.

    Bei uns wurde allerdings auch von den Omas und erst recht von meiner Mutter eher gesund gekocht, also ohne dicke Mehlschwitzen am Gemüse oder zu viel Fett. Erbsen z.B. wurden, wenn man sie bekommen konnte, frisch gekauft und von Hand gepult - habe ich gerne mit Oma gemacht. Auch grüne Bohnen abgezibbelt (die Fäden entfernt)… Wer macht das heute noch im Alltag? Ich nicht, ich nehme Tiefkühlware. Aber ich bin auch voll berufstätig, die Omas waren "Nur-Hausfrauen" im Ein- bzw. Zwei-Personen-Haushalt.
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  14. #164
    Zitat Zitat von nuni1 Beitrag anzeigen
    Brotsuppe mit Milch (da wurden die Brotreste verwertet, zum Teil weich oder geröstet, gewürzt mit Muskat) - da habe ich schon ewig lange nicht mehr daran gedacht, sie war köstlich

    Bei uns hieß sie Milchrahmsuppe und wir bekamen sie häufig zum Abendessen und am liebsten hatte ich sie wenn es gekochte Kartoffeln dazu gab. Kartoffeln liebe ich über alles.

    Aber meine liebsten Gerichte in meiner Kinderzeit an die ich mich auf Anhieb erinnerte war eine Brotsuppe (keine Suppe im herkömmlichen Sinn) und Marillen oder Zwetschkenknödel. Von den Knödeln konnte ich Unmengen essen. Aber leider gab es die nicht oft, denn wenn die Bäume leer gepflückt waren, war es vorbei mit den Knödeln
    Ach ja, Hollerröster liebte ich auch

    Ich habe so das Gefühl, dass viele Gerichte heute deshalb anders schmecken als früher weil auch anderes Fett verwendet wurde. Fett ist der Geschmacksträger schlechthin. Meine Großmutter kochte eine hervorragende Eierschwammerlsuppe. Ich versuchte sie auch nachzukochen...es blieb beim Versuch. Zum einem hat sie vieles mit Schweineschmalz gekocht und den Rest wahrscheinlich mit Butter. Mit selbst gerührter Butter frisch von den Kühen. Also mit Butter hab ich es probiert aber mit Schweineschmalz nicht.

  15. #165
    Gnadenloses Suppenhuhn Avatar von suppenstar
    Ort: Österreich
    Gebackene (Erdäpfelteig) Zwetschkenknödel, darüber etwas staubzucker und - ganz wichtig - Leinöl dazu!


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