Ich erzähle Ihnen jetzt eine wahre Geschichte. (Ich nenne keine Namen.)
Ich war weg, und ich kam zurück - und sie erzählte mir, sie wäre [in der Zwischenzeit] vergewaltigt worden. Dabei ging sie mit der Situation der Vergewaltigung selbst unglaublich souverän um. Ich dagegen ... [Pause] ... ich fragte, ob sie wisse, wer es war. "Nein." Was für eine Hautfarbe hatten die Täter? Sie sagte, es war eine farbige Person.
Ich patroullierte in den Strassen auf und ab mit einem Totschläger und hoffte, jemand würde mich ansprechen. Ich schäme mich, das zu sagen. Das ging so etwa eine Woche: Ich hoffte, so ein farbiger B****** würde aus einem Pub kommen und mich anmachen, wegen irgendwas. So dass ich ihn [Pause] umbringen könnte.
So ging das ungefähr eine Woche, eineinhalb Wochen, bis ich drüber stand. Sie fragte immer wieder: "Wohin gehst du?" Und ich sagte: "Einfach so spazieren." Sie fragte: "Was ist los?" Und ich antwortete: "Nichts. Alles ok."
Das war schrecklich. Schrecklich, wenn ich daran zurückdenke. Und ich habe nie darüber geredet. Und jetzt erzähle ich es einem Journalisten - Gott bewahre. (Journalist: "Holy Shit.")
Es IST schrecklich. Aber ich habe eine Lektion gelernt - als ich anfing, darüber nachzudenken, was zum Henker ich im Begriff war zu tun. Ich komme aus einer Gesellschaft ... ich bin in Nordirland während der Unruhen (=Troubles) aufgewachsen, wissen Sie. Ich kannte einige Typen, die bei Hungerstreiks gestorben sind, und ich hatte Bekannte, die tief in den Unruhen drin steckten, und ich verstehe dieses Bedürfnis nach Rache. Aber es führt nur zu noch mehr Rache und mehr Toten und noch mehr Toten. Was in Nordirland geschah, ist der Beweis dafür. Alle diese Dinge, die in der Welt passieren - diese ganze Gewalt - ist Beweis dafür. [Pause]
So, ja: Ein Urbedürfnis nach Rache. Das kenne ich.