Zitat von
Bijou
Ich bin auch eine von den Unentschlossenen und vertrete eigentlich die Meinung, dass man Opfern glauben soll. Hier fällt es mir aus unterschiedlichen Gründen etwas schwer. Erstens weil sein Leben komplett vom FBI auseinander genommen wurde, er jahrelang unter Beobachtung stand, man ihm trotzdem nichts nachweisen konnte und er in allen Punkten freigesprochen wurde. Dann Wayne Robson - er, seine Geschichte und wie er sie erzählt hat, wirkt auf mich einfach unglaubwürdig (die aktuelle Doku habe ich nicht gesehen, kenne ihn nur aus Interviews von früher).
Was mir sehr ungewöhnlich scheint ist, dass er aus der Tatsache, dass er immer Kinder um sich hatte, diese bei ihm geschlafen haben usw. überhaupt keinen Hehl gemacht hat, eher im Gegenteil. Ist das nicht extrem ungewöhnlich? Das ist für mich auch ein anderes Kaliber, als wenn ein Pädophiler z. B. Kindergärtner wird und sein Umgang mit Kindern darum offen, quasi demonstrativ ist.
Andererseits kam, wenn ich mich richtig erinnere, bei der Gerichtsverhandlung heraus, dass er den Kindern Wein verabreicht hat ("Jesus Juice"). Das zusammen mit all den anderen Dingen die sehr merkwürdig sind, nicht zuletzt die Nacktbilder,....und zwei der Väter der Opfer haben Selbstmord begangen.
Würde Jackson noch leben, fänd' ich es ok, wenn man den Opfern/vermeintlichen Opfern, nochmal eine Möglichkeit gibt ihre Geschichte zu erzählen. Jetzt, nach dem Tod kommt es mir auch irgendwo unfair vor, auch wenn angesichts solcher Taten "unfair" nicht das Problem sein sollte.
Ich frage mich auch, was damit erreicht werden soll. Dass sie die Welt nicht von ihrer Wahrheit überzeugen werden können, wird ihnen klar sein. Um Gerechtigkeit kann es auch nicht gehen, dafür ist es zu spät. Eine Gelegenheit der Welt ihre Seite der Geschichte überhaupt mal zu erzählen hatten sie auch schon.Warum also nochmal, wenn von vornherein feststeht, dass man damit null erreicht.