Das kommt aber von einer deutschen Zeitung für ein deutschsprachiges Publikum, für die linksradikal etwas anderes bedeutet. Da erwarte ich mir eine Einordnung, die den hiesigen Standards entspricht, ansonsten werden die Ansichten von AOC & Co. von den SZ-Lesern anderswo (sprich extremer) verortet, als sie es tatsächlich sind.
Im Bereich des Möglichen, aber nicht zwingend, denn sehr viele Amerikaner sind nach fast vier Jahrzehnten neoliberaler bzw. neokonservativer Politik einfach sauer. Ohne diesen Umstand wäre so ein primitiver Blender wie Trump, der sich wie hier die Rechtsaußenparteien als die Stimme des kleinen Mannes geriert, gar nicht erst an die Macht gekommen. Klar ist das absurd, wenn jemand mit Trumps Vita so etwas abzieht und als US-Amerikaner muss man einigermaßen blind sein, diese Masche nicht zu durchschauen, aber es hat schon einmal funktioniert und wenn die Demokraten wieder so einen weichgespülten Kandidaten wie Hillary Clinton nominieren, dessen Politik sich an neoliberaler Spender-Politik orientiert, ist eine zweite Amtszeit Trumps durchaus denkbar.
Es kommt auch darauf an mit welchen Mitteln man Wechselwähler auf den progressiven Flügel der Demokraten hinweist. Die Methode Trump dürfte auch etliche abschrecken, einem solchen Mann ihre Stimme zu geben.
Die Chance für eine wirkliche politische Änderung zum Wohle der Menschen ist so groß wie schon lange nicht - man sollte sie in meinen Augen ergreifen, auch wenn die Entwicklung der US-Demographie ohnehin Zuversicht hervorruft (es also weitere Chancen dafür geben wird, eventuell mit einer der momentan so hart angegangen Politikerinnen).