Das weiß man, warum Johnson unbedingt Neuwahlen haben wollte. Er konnte sich auf das Wahlsystem verlassen. Deswegen bei aller Kritik an Labour und Corbyn, aber ich vermute bei der Wichtigkeit des Themas, hätte eine anders aufgestellte Labour Partei auch nicht viel besser abgeschnitten.
Viele alteingesessene Demokratien haben bei der Parlamentswahl ein Mehrheitswahlrecht, neben UK z.B. Frankreich (aber mit absoluter Mehrheit/Stichwahl) und die USA.
Und es hat auch klare Vorteile: Es gibt meist klare Mehrheiten, die Abgeordneten sind näher am Wähler, fühlen sich oft eher ihrem Wahlkreis verpflichtet als der Partei-/Fraktionsdisziplin.
Nachteil ist die Manipulierbarkeit durch passenden Zuschnitt von Wahlkreisen, wie es in den USA üblich ist.
Wer die Union wählen will, wird auch bei Mehrheitswahlrecht die Union wählen. Allerdings würde wohl die seit den 80er Jahren fortschreitende Zersplitterung der Parteienlandschaft sich wieder zurückentwickeln. Linke und AfD hätten ein paar wenige Mandate, FDP und Grüne gar keine (wobei sich das bei den Grünen aktuell ändern würde).
Die jungen Wähler unter 30 sind mehrheitlich Labour-Wähler wie die eine Grafik zeigt und das hat Corbyn bestimmt vorher gewusst. Da versteht man erst recht nicht, weshalb die auf keinen Pro-EU-Kurs gekommen sind. Und das von der Partei, die da einst unbedingt rein wollte und nur dank De Gaulle so lange verhindert worden sind und wenn sie draußen sind, werden die ihre Schulden nicht begleichen. Johnson ist es egal, womit er Geschäfte macht (ähnlich Trump) und das wird die Folgen des Brexit schwächen.
Jetzt kommt es auf eine Neuausrichtung von Labour an, ich hoffe die haben eine bessere Auswahl als die SPD bei der Corbyn-Nachfolge.
Das lag wohl in erster Linie an Corbyn. Meines Wissens hatte er schon beim Referendum 1975 für den Austritt gestimmt, er hat gegen die Verträge von Lissabon und Maastricht gestimmt, und vermutlich gegen sonst noch alles, was mit der EU zu tun hat. Warum sollte er sich jetzt auf einmal für den Verbleib einsetzen?
Johnson ist ein Opportunist. Corbyn ist ein Überzeugungstäter.
Sturgeons SNP hat in Schottland übrigens 47 von 59 Sitzen geholt. Mit diesem Rückenwind will sie schnellstmöglich ein neues Unabhängigkeitsreferendum starten. Rechtlich "wasserdicht". Ich bin mal gespannt, wie sie das gegen den Willen von Westmister schaffen will. Um "Erlaubnis fragen" will sie jedenfalls nicht...
https://metro.co.uk/2019/12/13/nicol...ndum-11900139/
das es so lange existiert, auch mit krisen und rebellischen königen zeigt doch, dass es eine lange demokratische tradition gibt.
Im gegensatz zu anderen staaten, wo es erst im 20. jahrhundert funktionierte und nach mehreren anläufen, wo die demokraten eben nicht krisenfest genug waren.
nun muss boris ohne zögern und zaudern den brexit durchziehen, nachdem viele zauderer abgewählt sind bzw. in der klaren minderheit sind und nicht mehr im verbund die tories überstimmen können mit überlaufern der tories.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
Endergebnis (Sitze, Stimmanteil):
Conservative Party 365 43,6 %
Labour Party 203 32,2 %
Scottish National Party 48 3,9 %
Liberal Democrats 11 11,6 %
Democratic Unionist Party 8 0,8 %
Sinn Féin 7 0,6 %
Plaid Cymru 4 0,5 %
Green Party 1 2,7 %
Brexit Party 0 2 %
UK Independence Party 0 0,1 %
Sonstige Parteien 3 2 %
Dann hat ja der Deal zwischen Mr. brexit und boris bestens funkioniert.
Viel besser als den Remainern, die nun nicht die selben Spielchen machen können wie unter dem Maybot und anfangs unter boris.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
Mit 44% der Stimmen 56% der Sitze gewonnen...
Die Liberal Democrats haben mit knapp 12% Stimmenanteil 11 Sitze, die DUP mit 0,8% (!) immerhin 8 (!!). Nordirlandklausel?
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.