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  1. #2716
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Nur so am Rande: Im Juni 2012 wurde 22.959 Mitarbeiter*innen der Drogeriekette Schlecker gekündigt. Einfach so. Im wesentlichen Frauen. Kein Sozialplan, keine Transfergesellschaft, nix.

    Kann man jetzt natürlich als "Whataboutism" abhaken. Oder die Erkenntnis daraus ziehen, dass in der Wirtschaft ständig Arbeitsplätze verschwinden und Leute sich was neues suchen müssen. Dass wir unseren schönen Planeten nicht retten können, weil ja leider leider irgendwo ein Arbeitsplatz wegfällt, wirkt vor diesem Hintergrund einfach nur bizarr.

    Was wir tatsächlich brauchen, ist ein sozialer Ausgleich. Also z.B. Abschaffen der meisten Hartz-Regelungen, so dass ein Arbeitsplatzverlust nicht mehr binnen 12 Monaten in den sozialen Absturz führt. Arbeitsagenturen, Strukturwandelkommissionen und Qualifizierungseinrichtungen, die sich tatsächlich um die Menschen kümmern und sie in neue, sinnvolle Arbeit bringen. Auch wenn's im einzelnen langen Atem braucht.

    Was wir auch brauchen, ist Anerkennung für die Leistung der Kohlekumpel. Die haben seit Beginn der Industrialisierung ihren Kopf hingehalten, oft ihre Gesundheit risikiert und ruiniert, um die Energie bereit zu stellen, mit der unser Wohlstand überhaupt möglich wurde.

    Was wir nicht brauchen sind weitere Subventionen für die Profite der Superreichen. Leute wie Rolf Martin Schmitz (CEO RWE) und Helmar Rendez (CEO LEAG) sind die größten Umweltverschmutzer Europas. Im Grunde gehören die vor ein Tribunal wegen Verbrechen gegen die Menschheit. Aktiv einen Planeten ruinieren ist keine Kleinigkeit.
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  2. #2717
    Zitat Zitat von hotblack Beitrag anzeigen
    Nur so am Rande: Im Juni 2012 wurde 22.959 Mitarbeiter*innen der Drogeriekette Schlecker gekündigt. Einfach so. Im wesentlichen Frauen. Kein Sozialplan, keine Transfergesellschaft, nix.

    Kann man jetzt natürlich als "Whataboutism" abhaken. Oder die Erkenntnis daraus ziehen, dass in der Wirtschaft ständig Arbeitsplätze verschwinden und Leute sich was neues suchen müssen.

    Dass wir unseren schönen Planeten nicht retten können, weil ja leider leider irgendwo ein Arbeitsplatz wegfällt, wirkt vor diesem Hintergrund einfach nur bizarr.

    Was wir tatsächlich brauchen, ist ein sozialer Ausgleich. Also z.B. Abschaffen der meisten Hartz-Regelungen, so dass ein Arbeitsplatzverlust nicht mehr binnen 12 Monaten in den sozialen Absturz führt. Arbeitsagenturen, Strukturwandelkommissionen und Qualifizierungseinrichtungen, die sich tatsächlich um die Menschen kümmern und sie in neue, sinnvolle Arbeit bringen. Auch wenn's im einzelnen langen Atem braucht.

    Was wir auch brauchen, ist Anerkennung für die Leistung der Kohlekumpel. Die haben seit Beginn der Industrialisierung ihren Kopf hingehalten, oft ihre Gesundheit risikiert und ruiniert, um die Energie bereit zu stellen, mit der unser Wohlstand überhaupt möglich wurde.

    Was wir nicht brauchen sind weitere Subventionen für die Profite der Superreichen. Leute wie Rolf Martin Schmitz (CEO RWE) und Helmar Rendez (CEO LEAG) sind die größten Umweltverschmutzer Europas. Im Grunde gehören die vor ein Tribunal wegen Verbrechen gegen die Menschheit. Aktiv einen Planeten ruinieren ist keine Kleinigkeit.
    Schlecker ist aber lediglich von der Anzahl der wegfallenden Arbeitsplätze vergleichbar, ansonsten ein eher unpassender Vergleich. Zum einen fiel nicht der gesamte Berufszweig Einzelhandel weg, zum anderen betraf es nicht nur eine begrenzte Region. Natürlich ist der Kohleausstieg notwendig und unumgänglich, die Kommunikation mit den betroffenen Menschen ist aber derzeit denkbar schlecht. Auf das Ruhrgebiet als gelungenes Projekt zu verweisen finde ich auch nicht sehr beruhigend. Auch von Seiten FFFs könnte mehr kommen. Neubauers Antwort, man werde in der Region demonstrieren auf die Frage, was sie den Kumpel sagen würde war wohl kaum zufriedenstellend. Auch wenn man gar nicht erwarten kann/darf, dass sie Antworten liefert war das doch eher dünn. Die Politik kann aber keine Versprechungen machen, die die Wirtschaft halten muss. Wen wundert es da, dass die Menschen sich einer Partei zuwenden, von der sie sich verstanden fühlen? Dass eine AfD-Wahl der denkbar falscheste Weg ist, ist klar aber auch nachvollziehbar.
    Geändert von Giftnudel (17-06-2019 um 11:07 Uhr)

  3. #2718
    Aus einem Artikel von 2015 (nachdem auf der Weltklimakonferenz von Deutschland Zusagen zum Kohleausstieg gemacht wurden):
    ...Die drei großen deutschen Braunkohle-Reviere befinden sich im Rheinland westlich von Köln, in der Lausitz sowie in Mitteldeutschland im Großraum Halle/Leipzig. Dort stehen auch zahlreiche Kraftwerke, die für einen Großteil des deutschen Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich sind. Im Rheinischen Revier hingen zuletzt rund 9600 Jobs direkt von der Braunkohle ab, in der Lausitz 8400 und in Mitteldeutschland 2600. ...
    Quelle

  4. #2719
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Sind die Kumpels im rheinischen auch dazu genötigt, AfD zu wählen?

    Nachtrag: Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass durch indirekte Subventionen ca. 1 Mrd. €, durch externe Effekte weitere 3,5 Mrd. € pro Jahr in den Braunkohlebereich fließen. Wenn man nun jedem Kumpel 100.000 € pro Jahr geben würde, wäre es immer noch kostengünstiger als die jetzige Situation.
    Geändert von suboptimal (17-06-2019 um 11:34 Uhr)
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  5. #2720
    Ich weiß, es will keiner hören. Whatabout... Relativierung. Ostdeutschland ist seit der Weimarer Republik schon 3x komplett abgebrannt und leergezogen. Mit WK1 sogar 4x. Abgesehen von den wenigen Leuchttürmen (LE, DD) sind nach dem letzten Kahlschlag der sog. "Treuhand" Anfang der 90er zum xten Mal nur die Verlierer der Verlierer übrig geblieben. Nun noch die Kohle. Natürlich muss es gemacht werden, aber es trifft immer und immer wieder dieselben. Die AfD ist alles, ganz sicher keine Alternative. Aber sie ist in den Grenzregionen oft der einzige Ansprechpartner, der überhaupt noch zuhört.

  6. #2721
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Hören sie tatsächlich zu? Oder springen sie auf jeden Zug auf der verspricht, dass sie dadurch ein paar Stimmen mehr erhalten? Mit dem Wissen, dass sie zumindest kurzfristig nicht in die Verlegenheit kommen werden, ihren Versprechungen auch Taten folgen lassen zu müssen.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  7. #2722
    Wenn du mal 2:20 Zeit hast, ein Beispiel aus Wolgast. Abgehängte Stadt in Vorpommern. Alles wurde geschlossen und verlegt in den letzen Jahren:

    https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...azin63082.html

  8. #2723
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Tja, dann müssen wir die nächsten Jahre mal Wolgast beobachten...Der AfD-Mann hat sich ja ziemlich viel vorgenommen.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  9. #2724
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Sind die Kumpels im rheinischen auch dazu genötigt, AfD zu wählen?
    Nein, aber sie machen es anscheinend vermehrt.

    2017:
    ...Die AfD hat im Ruhrgebiet durch die Bank stark abgeschnitten. Erstmal ziehen 16 Rechte in den Landtag ein: Sie inszenieren sich als Anwälte der Armen....
    2019:
    ...Durch den Aufstieg der AfD...
    https://www.fr.de/politik/rechte-hoc...-11057233.html

    https://www.ruhrbarone.de/ruhrgebiet...inander/161990

    Nachtrag: Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass durch indirekte Subventionen ca. 1 Mrd. €, durch externe Effekte weitere 3,5 Mrd. € pro Jahr in den Braunkohlebereich fließen. Wenn man nun jedem Kumpel 100.000 € pro Jahr geben würde, wäre es immer noch kostengünstiger als die jetzige Situation.
    Das stimmt. Also rein rechnerisch. In der Praxis bekommt der Kumpel Hartz IV.

    Dass sie selbst ihre Situation durch den AfD-Zulauf noch verschlechtern ist ihnen anscheinend nicht klar, denn kein Unternehnen wird sich in einem rechten Umfeld neu ansiedeln.
    Geändert von Giftnudel (17-06-2019 um 12:54 Uhr)

  10. #2725
    Zitat Zitat von Darmok Beitrag anzeigen
    Ich weiß, es will keiner hören. Whatabout... Relativierung. Ostdeutschland ist seit der Weimarer Republik schon 3x komplett abgebrannt und leergezogen. Mit WK1 sogar 4x. Abgesehen von den wenigen Leuchttürmen (LE, DD) sind nach dem letzten Kahlschlag der sog. "Treuhand" Anfang der 90er zum xten Mal nur die Verlierer der Verlierer übrig geblieben. Nun noch die Kohle. Natürlich muss es gemacht werden, aber es trifft immer und immer wieder dieselben. Die AfD ist alles, ganz sicher keine Alternative. Aber sie ist in den Grenzregionen oft der einzige Ansprechpartner, der überhaupt noch zuhört.
    Ich glaube nicht, dass die AfD überhaupt die Fähigkeit hat zuzuhören. Deren Weltbild ist zementiert. Das beweisen sie nicht zuletzt mit ihren Lügen zur Braunkohle. Sie hören nicht zu - sie wiegeln auf.

    Außerdem kann es doch gar keine - wirklich gar keine - Entschuldigung dafür geben, Rassisten und Antisemiten zu unterstützen. Die sich ja nun mal zuhauf in der AfD tummeln; selbst in den höchsten Positionen.

  11. #2726
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Sind die Kumpels im rheinischen auch dazu genötigt, AfD zu wählen?
    Nein. Und sie machen es auch nicht.

    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Nein, aber sie machen es anscheinend vermehrt.
    Nein. Rheinland ist nicht Ruhrgebiet und das erwähnte Braunkohlerevier befindet sich auch nicht im Ruhrgebiet sondern im Erftkreis, der zum Regierungsbezirk Köln gehören müsste.

  12. #2727
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Nein, aber sie machen es anscheinend vermehrt.

    2017:


    2019:


    https://www.fr.de/politik/rechte-hoc...-11057233.html

    https://www.ruhrbarone.de/ruhrgebiet...inander/161990


    Das stimmt. Also rein rechnerisch. In der Praxis bekommt der Kumpel Hartz IV.

    Dass sie selbst ihre Situation durch den AfD-Zulauf noch verschlechtern ist ihnen anscheinend nicht klar, denn kein Unternehnen wird sich in einem rechten Umfeld neu ansiedeln.
    doch. seidenstrasse.
    einer der gründe dass ich plädiere, diese entwicklung muss man sehr proaktiv mit strukturieren, unter einbezug der linken und progressives. nicht den religiös-konservativen wirtschaftslobbies alles überlassen.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  13. #2728
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Sind die Kumpels im rheinischen auch dazu genötigt, AfD zu wählen?

    Nachtrag: Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass durch indirekte Subventionen ca. 1 Mrd. €, durch externe Effekte weitere 3,5 Mrd. € pro Jahr in den Braunkohlebereich fließen. Wenn man nun jedem Kumpel 100.000 € pro Jahr geben würde, wäre es immer noch kostengünstiger als die jetzige Situation.
    Falsch. Geb DEM Kumpel das Geld, der ein Kleinunternehmen startet. Oder dem Familienbetrieb, der Azubis ausbildet. Und ausschließlich Firmen vor Ort für Sanierungsmaßnahmen beauftragen. Oder wer einen sozialen Verein gründet.

    Nur so ein paar Denkanstösse. Es gibt genügend Möglichkeiten, wie man die Kommunen durch Maßnahmen stärken kann. Das entscheidende ist halt, daß die Menschen auch wollen und sich aus ihrer Opferrolle rausbewegen.

  14. #2729
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    ....
    Nein. Rheinland ist nicht Ruhrgebiet und das erwähnte Braunkohlerevier befindet sich auch nicht im Ruhrgebiet sondern im Erftkreis, der zum Regierungsbezirk Köln gehören müsste.
    Ups, ich habe Ruhrgebiet gelesen. Mein Fehler. Regierungsbezirk Köln? Ich denke eher Rhein-Erft-Kreis I.
    Geändert von Giftnudel (17-06-2019 um 15:15 Uhr)

  15. #2730
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Ups, ich habe Ruhrgebiet gelesen. Mein Fehler. Regierungsbezirk Köln? Ich denke eher Rhein-Erft-Kreis.
    Der Rhein-Erft-Kreis gehört zum Regierungsbezirk Köln.


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