Die Welt braucht mehr Gretas!
Keine Null Bock Generation und 'hauptsache ich kann 24/7 Stunden am Tag auf mein Handy gucken und mit 20 spätestens einen Dauerschaden in der HWS haben', sondern politisch engagierte Teenies! Ist doch genial.
Nächstes Wochenende findet hier eine Müll Sammelaktion in diversen Stadtteilen statt. Ich hoffe, es sind auch die Freitagsdemonstranten dabei. Zeigt den Erwachsenen, dass sie unrecht haben damit, dass ihr nur Schule schwänzen wollt!
Live 2020: Sido, Lindenberg, Tote Hosen, Gentleman, : ich feier' das nicht, dank Corona
Wieso muss denn immer der Staat die Anreize setzen? Ja, so was kann helfen, aber ist nicht das allein Seeligmachende. Seit Jahren predigen Umwelt- und Klimaschützer, dass der Weg zur Reduzierung der Erderwärmung nur über eine Reduktion des Energieverbrauchs und der Ressourcenverschwendung laufen kann. Also: Weniger Fernsehen, weniger Internet, weniger Smartphonenutzung, etc. Und nein, energiesparendere Maschinen zu entwickeln und zu produzieren ist nur ein kleiner Teil der Lösung. Denn es ist ökologischer Wahnsinn, funktionierende Geräte zu entsorgen (wegzuwerfen) um neue (energiesparendere) zu kaufen. Denn die Herstellung der neuen (energiesparenderen) Geräte kostetet ebenfalls Unmengen an Energie.
Es muss ein Umdenken in der Gesellschaft geben: Es sollte nicht mehr als erstrebenswert gelten, immer das neueste Hightechgerät zu besitzen. Oder z.B. dauernd online zu sein, etc.
Parallel dazu muss man natürlich auch staatlicherseits tätig werden, z.B. mit einem schnelleren Kohleausstieg, Wiederaufforstung, Entwicklungshilfe für Entwicklungsländer, etc.
Fazit: Jeder einzelne kann und sollte etwas tun. Und die Politik und die Industrie müssen natürlich auch endlich mehr tun!
Und ja: Ich rede auch viel und tue wenig. Jetzt beispielsweise sitze ich am Computer und schreibe diesen IOFF-Beitrag und verschwende Energie!
Zum Thema: Ich finde es gut, dass die Jugendlichen aktiv werden. Aber sie sollten nicht nur demonstrieren sondern auch andere Zeichen setzen!
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Geändert von come2me (02-04-2019 um 08:56 Uhr) Grund: doppelt
Live 2020: Sido, Lindenberg, Tote Hosen, Gentleman, : ich feier' das nicht, dank Corona
Die Welt braucht ziemlich schnell ziemlich drastische praktische Maßnahmen um den Ausstoß klimaschädlicher Gase bis 2030 zu stoppen.
In Deutschland wäre das z.B. eine CO2-Abgabe von mindestens €120 pro Tonne CO2 um endlich ein deutliches Preissignal zu setzen. Diese Abgabe müsste ohne Ausnahmen erhoben werden, vorzugsweise direkt an den Quellen: also in Häfen und Bahnhöfen in denen Kohle und Erdölprodukte eintreffen, an den Pipelines, beim heimischen Rohstoffabbau (Braunkohle, Erdgas, Erdöl). Das eingenommene Geld sollte am Jahresende (oder Quartalsweise) wieder an die Bevölkerung zurückgezahlt werden. Pro Kopf die gleiche Summe - damit kommt auch eine soziale Komponente hinein. Das dazu nötige Gesetzgebungsverfahren könnte bis Ende 2019 abgeschlossen sein, die Abgabe zum 1. Januar 2020 in Kraft treten.
Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Diese Abgaben sind doch Kokolores. Die Firmen kaufen sich so von ihrer Verantwortung frei und die Umwelt hat nichts davon.
Nein.
QuelleThere is a strong agreement that a broadly applied, robust carbon price signal is one of the most efficient
tools to achieve emission reductions in the short term (Abrell et al., forthcoming; Barazini et al., 2017;
Martin et al., 2014; Murray & Rivers, 2015) and, crucially, also to facilitate — alongside other policy
instruments —deep decarbonisation in the long term (Tvinnereim & Mehling, 2018).
Natürlich kann das nur eine erste Maßnahme sein, viele weitere sind nötig. Aber es ist nun mal eine der am einfachsten und am schnellsten umzusetzenden Maßnahmen, die schon eine Menge bringt.
Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Am besten finde ich den Spruch einer 19-jährigen Abiturientin, die ihre Mathematik-Stunde opferte um zu demonstrieren.
"Was nützt mir Mathe, wenn ich keine Zukunft mehr habe?"
Geändert von Dr. Mauso (02-04-2019 um 10:58 Uhr)
Naja nun nicht, weil ich älter bin. Sondern weil ich mitmache bei der Zerstörung der Umwelt. Theoretisch könnte ich viel nachhaltiger leben als ich es tue. Also trage ich auch Mitschuld daran.
Ich nehme an, Du auch.
Das ist ausnahmsweise nichts, was man auf die Politiker, die Medien, die Gutmenschen, die Gesellschaft schieben kann, so als hätte man nichts damit zu tun.
dass jeder einzelne was für den klimaschutz tut ist gut und schön aber nicht ausreichend; nur staatlich organisierte massnahmen wären effizient genug. aber in demokratien sind entscheidungsprozesse viel zu träge und "kompromissbelastet" um rechtzeitig die kurve zu bekommen.
ich fürchte, man wird noch demonstrieren und diskutieren bis der punkt erreicht ist an dem es , klimatechnisch gesehen, keine umkehr mehr gibt -leider.
ich weis, diese erkenntnis ist weder neu noch unbekannt dafür aber sehr pessimistisch. daher ist es nicht verwunderlich dass viele selbstberuhigend sagen (als beispiel wird das gerne "waldsterben" zitiert) es wird schon nicht so schlimm kommen, "wissenschaftler übertreiben gerne". andere verleugnen das problem schlichtweg weil "nicht sein kann was nichi sein darf"...
Geändert von homunkulus (02-04-2019 um 10:20 Uhr)
Da wir ja alle mitschuld sind am Klimawandel könnten wir ja auch versuchen was zu tun?
Also erstmal natürlich gute Vorsätze fassen und versuchen diese durchzuhalten, wie im Fastenthread.
Und vielleicht auch noch was in Richtung Zeichen setzen, wie z.B. bei der Earth Hour oder dem uploadfreien Sonntag beim IOFF. Eine IOFF-Stromsparstunde oder ein IOFF-Stromsparabend vielleicht?
https://www.sueddeutsche.de/muenchen...eler-1.4392129
Solche Maßnahmen sind jedenfalls, meiner Meinung nach, eher kontraproduktiv.
Auch (und gerade) in Firmen sitzen Leute, die mit spitzem Bleistift rechnen. Bei denen kommen Preissignale an: X ist teurer als Y, also lass uns lieber Y machen. Preissignale haben nix mit Freikaufen zu tun, sondern mit der bevorzugten Wahl preisgünstigerer, in diesem Fall also CO2-ärmerer Produkte/Dienstleistungen.
Konkretes Beispiel: Im Tagebau Hambach baut RWE jährlich 40 Millionen Tonnen Braunkohle ab. Pro Tonne Braunkohle werden 3,25 Tonnen CO2 erzeugt. Macht dann 40 Millionen * 3,25 * €120 = 15,6 Milliarden Euro pro Jahr, die RWE zahlen müsste. Bei gleichem Profit müssten sie das also auf den Strompreis darufschlagen. Damit würde Braunkohlestrom deutlich teurer als jetzt, Strom aus regenerativen Quellen nur unwesentlich teurer. Jeder der rechnen kann, würde dann eher grünen als braunen Strom kaufen.
Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Das ist mir schon klar, daß Firmen sehr genau ausrechnen, mit welcher Variante sie billiger davonkommen. Aber genau der Punkt stösst mir ziemlich sauer auf. Es DARF keine Möglichkeit geben, sich von der Emissionreduzierung "freizukaufen". Und an dem Punkt ist auch die Politik gefragt. Es kann nicht sein, daß seit 50 oder mehr Jahren der heimische Kohleabbau staatlich gefördert wird, aber im Gegenzug Deutschland dann in Sachen Erforschung von erneuerbaren Energien hinterher hinkt.
Und das Thema Hambacher Forst ..... sagen wir mal so, das ist für mich ein rotes Tuch, da halt ich lieber die Klappe.