Nun, die Autorin ist wirklich am untersten Level der intellektuellen Zumutbarkeit. Als Beispiel sollte folgendes Zitat reichen:
Wow, früher dachte ich, Greta fordert die Politiker auf, den Wissenschaftlern zuzuhören. Aber Frau Kaddor weiß es besser: Die Wissenschaftler folgen GretaFast alle Klimaforschenden weltweit geben Greta Thunbergs zentraler Forderung nach Reduzierung von CO2-Emissionen recht.
ist eh schon mal zur krassen insiderei und geistigem hijacking verdammt, wenn sich der augstein und der öcdemir einmischen.
polemik innerhalb islamischer / exislamischer aktivistInnen.
das hat aber null mit klima zu tun. die klimadebatte hat niemand aus religiösen gründen lanciert.
gemäss meiner quertaktik ist es durchaus erhellend, die kaddor anzuhören, wenn sie nicht über religion spricht. weil bei religion hat sie persönliche motive, bei klima wird sie eher auf der ebene allgemein-menschlicher motive denken.
ihre erfahrungen können dabei trotzdem die interessantheit des beitrags fördern.
Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html
Man kann durchaus auch zum Inhalt einiges (kritisch) anmerken.
Die Autorin trägt ziemlich dick auf: Widerlichkeit, Lügen, Verachtung, Feindschaft, Widerwärtigkeiten, Häme, Hetze und tumber Hass sind nach ihrer Einschätzung Elemente eines "abscheulichen Umgangs" mit Greta Thunberg.
Worauf gründet sich dieses Urteil?
Als erstes wird der Aspekt genannt, dass sich die Kritik gegen ein Kind richtet, gar gegen ein behindertes Kind, und somit gegen eine besonders schutzbedürftige Person. Hervorgehoben wird, dass teilweise die Behinderung als solche genutzt werde, um zu "ätzen". Weiter wird kritisiert, dass nach kommerziellen Interessen ihres Umfeldes gefragt wird, und dass Widersprüche zwischen ihren politischen Forderungen und ihrem eigenen Verhalten gesucht werden ("Alarm, wenn sie mal Plastik benutzt hat"). Und es wird unterstellt, dass bei all dem mit "Gerüchten, Lügen und Halbwahrheiten" gearbeitet werde. Belege und konkrete Beispiele dafür fehlen, es bleibt bei verallgemeinernden Unterstellungen.
Ziemlich nebulös bleibt die Autorin auch bei der Benennung derjenigen, von denen diese "Widerwärtigkeiten" ausgehen. Sie bezeichnet sie als "Mob", der von "sogenannten Intellektuellen" angefeuert werde. Im weiteren bezeichnet sie sie wechselweise mal als Gegner, Hetzer, sogenannte Kritiker, oder charakterisiert sie als " verbitterte Menschen, die jede Vernunft verweigern". Verortet werden sie "vor allem in der geifernden Welt der Kommentarspalten", wobei mir da zunächst nicht ganz klar war, ob damit die Kommentare im redaktionellen Teil gemeint sind, oder die meist anonymen Leserkommentare unter den Online-Artikeln und in den sozialen Medien.
Immerhin, einen Namen nennt die Autorin: Christian Lindner. Was sie ihm genau vorwirft schreibt sie nicht. Bekannt ist von ihm die Empfehlung, man möge den Klimaschutz doch den Experten überlassen, und die Kinder sollten besser zur Schule gehen. Nun, eine intellektuelle Glanzleistung war diese Aussage sicher nicht. Aber widerwärtig, abscheulich, Hetze, Geifer, Hass?
Wenn der Autorin kein anderer prominenter Name einfällt, an dem sie ihre Kritik an der Kritik festmachen kann, legt das nahe, dass sie sich in dem Artikel im wesentlichen an dem bekannten aber namenlosen Pöbel in den sozialen Medien abarbeitet, der im Internet unter dem Schutz der Anonymität zu allen möglichen Themen und bei allen möglichen Personen jede Menge Müll absondert. Darüber zu lamentieren ist zwar prinzipiell berechtigt, aber wenig originell. Und die von der Autorin ausgedrückte Erwartung, Greta Thunberg würde aufgrund ihrer Behinderung und ihres jungen Alters geschont werden, erscheint naiv.
Fazit: Ein letztlich banaler Artikel, der aufgrund der Wortwahl scheinbar sehr schwere Vorwürfe erhebt. Diese erweisen sich aber als so nebulös und unkonkret, dass es nicht möglich ist und sich nicht lohnt, im einzelnen darauf einzugehen.
"heilandisierung" alter schwede...
maaan, das ist business as usual, wenn die politik irgend ein thema aufgegriffen hat, wo nämlich auch politiker und geschäftliche eliten etwas bammel haben, was da raus kommt.
da haben die immer schon irgendwelche paradeintellektuellen gewisser thinktanks, und "friedens-stars" hervor geholt, um auf deren schultern irgend was auszufechten.
wenn schon, dann muss man einen schritt weiter gehen, und fragen, was hat sich denn da eigentlich aufgestaut, das sich plötzlich aus gründen von verhaltensmustern auf greta entlädt?
vielleicht stinkt den leuten, dass schon über jahrzehnte diverse seltsame leute in den himmel gehoben wurden, als heilmittel sozusagen, von von-und-zu guttenberg über klitschko, nuland, yatsenyuk, und nawalny, bis zu guaido. mittendrin der mandela. von einem heer an literaten und kommentarjournalisten mal ganz abgesehen,sondern erst mal nur ein paar konkrete handlungsträger.
die standen oder stehen alle an einer klippe, und es ist spannend - sein oder nichtsein, die symbolwirkung, und tatsächliche politische ergebnisse, gut oder schlecht.
gemeinsam haben die nämlich auch einen starken faktor der ambivalenz. da passiert auch schlimmes rundum.
aber die taktik, inhaltliche kontroversen an personen anzukleben, verbraucht sich auf ungustiöse weise, und immer mehr.
greta gerettet - klima gerettet?
der stern beisst sich ja einmal mehr an greta fest, weils halt quoten bringt, und gar so moralisch ist.
der ganze rattenschwanz wenn nicht rattenkönig (im kreis), das verlangsamt jeden politischen prozess zur unfähigkeit.
greta taucht auf, wird gelobt und interessant gemacht.
kritiker tauchen auf, sind teils extrem unfair und lenken vom inhalt ab.
dann werden die kritiker gedisst und beschuldigt.
dann kommen wieder andere, und beschützen die kritiker.
ad nauseam, oder bis der arzt kommt.
so wie sich das viral entwickelt, und meist rein auf sprachlicher logik und polemik, das ist ein scheissmechanismus, der der gesellschaft angetan wurde, und fast jeder wurde süchtig gemacht, da mit zu streiten, so rituell und unwirksam wie möglich.
Geändert von hans (19-08-2019 um 14:51 Uhr)
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auf juridischer und wissenschaflicher ebene kann man das nicht sinnvoll klären. es ist ein meinungskommentar.
der artikel handelt vor allem auch von befindlichkeiten, die politischen einfluss haben.
und von der idee, ob sich das erlebnis einer diskriminierung (zb gegenüber migrantInnen und muslimischen bürgerInnen) mit der diskriminierung einer jugendlichen aktivistin auf eine ebene bringen lässt, nämlich dass die diskriminierung taktiken folgt, die von einer inhaltlichen arbeit ablenken, und rein "identitär" bzw tribalistisch wirken.
sie stellt zwischen den zeilen durchaus bewusst die frage, ob diese empfindungen "übertragen" werden können.
zb kann und soll es eine solidarität zwischen muslimInnen und greta mit ihrem anliegen geben?
und das ist ein höchst interessanter twist in der story.
--
ich muss keine frau kaddor beschützen, ich finds bloss sehr schlecht, wenn inhaltliche ideen und entdeckte motive untergehen, bloss weil die person kontrovers ist und allerhand aufgeführt hat.
das ist ja das gleiche mit greta. die ist auch kontrovers und macht seltsame dinge.
da landen wir im mittelalterlichen tabu und privileg, mit solchen dingen darf sich nur die "herrschaft" auseinandersetzen, das fussvolk hat sich davon fern zu halten.
Geändert von hans (19-08-2019 um 15:20 Uhr)
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kann ja wohl nich wahr sein.
wenn die verwendung der sprache, und formale sprachlogik-fehler als inhaltliches argument umverzaubert werden sollen, dann wird deutschland wohl nicht mehr viele maglev/hochgeschwindigkeitszüge bauen, und siemens wird eine filiale der weltbank.
kommunikation ist zyklisch.
greta liest wissenschaft. fasst einiges zusammen, um es für die öffentlichkeit mal etwas anders aufzubereiten.
wissenschaftler werden aufmerksam, viele finden das nützlich, und sie untermauern einige der darstellungen und forderungen.
greta bezieht sich wieder darauf.
...
...
der kaddor die art logikfehler zu unterstellen wie oben, und eine umkehrung des informationsflusses zu behaupten, ist doch reines BB niveau. es ist faktisch kontraproduktiv und verblödend. vor allem mutwillig.
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Beide sind schlecht. Man benutzt die sicherlich vorhandenen rechten Trolle um quasi alle Kritiker am liebsten mundtot zu machen. Weil man schließlich das kleine unschuldige (und lt. Kaddor "kranke") Mädchen nicht kritisieren darf. Eigentlich entwertet das Greta mehr als es jeder Kritiker könnte. Man nimmt sie nicht für voll.
Greta hat wie die ganze FFF-Bewegung das Recht, kritisiert zu werden. Sich mit ihrem Handeln und ihren Aussagen kritisch zu beschäftigen.
Das kenne ich: so wie Behinderte, Schwule, Juden, Ausländer... Witze/ Kritik... und doch kommt es immer aus der gleichen Ecke mit dem gleichem Niveau und der gleichen Agenda. Auch hier im Forum, keine Überraschungen. Wer meint, das formulieren zu müssen, dass sie ein Recht darauf hätten, kritisiert zu werden, verrät viel mehr über die Absicht statt am Interesse einer sinnvollen Kritik, denn die hätte es nicht nötig, das zu betonen!
Kritik ja, Beleidigungen bis zum Todeswunsch nein.
aber welchen sinn hat denn die kritik, wenn sie sich so stark auf äusserlichkeiten und beziehungen konzentriert?
sollen jugendliche unendlich getrollt werden können? bei jungs gabs da schon amokläufe...
gehts um klima oder nicht? warum genau soll ihr handeln gefährlich sein? regiert sie ein land oder einen konzern?
wir hätten da durchaus populärere jugendliche.
das gedisse bekommt ein wenig das flair von justin-bieber-antis, falls sich jemand an diesen klassiker erinnert.
Geändert von hans (19-08-2019 um 18:13 Uhr)
Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
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Eigentlich ist doch total egal, wer die ganze Klimadiskussion angestupst hat, Fakt ist, das die Welt im Arsch ist, wenn sich nichts ändert. Ob das die geforderten Änderungen sind oder andere muss man halt sehen. Man sollte auf jeden Fall nicht so tun, als gäbe es keinen Klimawandel, als würden die Pole nicht schmelzen und als würde das Ozonloch nicht größer werden.