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  1. #886
    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen

    Nur stellt sich niemand die Frage, ob Mietraum in Berlin vielleicht lange einfach unterbewertet war ... ?!
    Werden denn, falls dem so sein sollte, dementsprechend auch für die normalen Arbeiter und Angestellten die Gehälter und Co. angeglichen oder werden die Mieten einfach nur teurer und das wars?
    Das scheint mir doch die wesentlich wichtigere Frage zu sein.

  2. #887
    Man kann Mieten und Gehälter nicht per Schieberegler beliebig gleichzeitig anheben.

    Berlin und andere Großstädte brauchen dringend einen Stopp des ungebremsten Zuzugs.

    Ansonsten gilt weiterhin (vereinfacht dargestellt):

    Viele potentielle Arbeitskräfte --> niedrige Löhne, Anstieg außertariflich äußerst unwahrscheinlich, Arbeitgeber zahlen oft nur den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn

    Viele potentielle Mieter --> günstiger Wohnraum ist kaum noch zu bekommen, unweigerlicher Anstieg der Mieten, Vermieter finden trotz hoch veranschlagter Mieten immer noch genügend Mietinteressenten

  3. #888
    Und wie soll so ein Stopp aussehen? In China mag sowas funktionieren, aber in D kannst du halt (zum Glück) niemandem verbieten, irgendwohin zu ziehen. Es gibt eben wohl immer noch sehr viele sehr gute Gründe, in die Großstädte zu ziehen.
    Das einzige, was die Politik machen könnte, wäre, die Lebensbedingungen auf dem Land zu verbessern. Aber das passiert ja seit Jahrzehnten nicht. Besseres Internet, ÖPNV, mehr Ärzte in die provinz usw.
    Würde sicher nichts von hute auf morgen ändern, aber man könnte damit ja wenigstens mal langsam anfangen.

  4. #889
    Zitat Zitat von NewMorning Beitrag anzeigen
    Und wie soll so ein Stopp aussehen? In China mag sowas funktionieren, aber in D kannst du halt (zum Glück) niemandem verbieten, irgendwohin zu ziehen. Es gibt eben wohl immer noch sehr viele sehr gute Gründe, in die Großstädte zu ziehen.
    Das einzige, was die Politik machen könnte, wäre, die Lebensbedingungen auf dem Land zu verbessern. Aber das passiert ja seit Jahrzehnten nicht. Besseres Internet, ÖPNV, mehr Ärzte in die provinz usw.
    Würde sicher nichts von hute auf morgen ändern, aber man könnte damit ja wenigstens mal langsam anfangen.
    Das stimmt doch nicht.
    Angefangen hat man damit schon vor Jahrzehnten. Der Prozess wurde durch die Wiedervereinigung, nach der die Verbesserung der Lebensbedingungen in der ehemaligen sogenannten DDR zunächst mal im Mittelpunkt stand, etwas verlangsamt. Hat aber inzwischen wieder Fahrt aufgenommen.

    Um nur mal die von dir genannten Stichwort aufzugreifen:

    Stichwort Internet:

    In den Jahren 2016 bis 2021 unterstützte das Land mehr als 2.630 Breitbandprojekte in Landkreisen, Städten und Gemeinden mit über 1,16 Milliarden Euro. Zusätzlich flossen Bundesmittel von mehr als 1,51 Milliarden Euro für über 810 Ausbauprojekte nach Baden-Württemberg
    https://im.baden-wuerttemberg.de/de/...infrastruktur/

    Aber Erfolge bemessen sich natürlich nicht am ausgegebenen Geld, sondern daran, was es bewirkt hat.

    Auf dieser ( https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Ar...bandatlas.html ) Seite kann man über die Jahre den Breitbandausbau in Deutschland nachverfolgen. Dass da nichts passiere, kann man danach nicht mehr behaupten.

    Stichwort Mobilität im ländlichen Raum:

    Hierzu nur ein Link auf eine Beispielhaft Initiative (aus dem Jahr 2014):

    https://www.buergerbus-bw.de/fileadm...chaftswerk.pdf

    Stichwort Ärzte in die Provinz:

    Auch hier ist schon einiges geschehen, und das nicht erst gestern:

    Diesen ersten Kontakt mit dem Beruf des Landarztes will das Landarztnetz, kurz LAN, ermöglichen. Unser Bestreben ist es, zur Sicherung der hausärztlichen Patientenversorgung in ländlichen Gebieten des Lahn-Dill-Kreises beizutragen. Dafür haben wir in den vergangenen fünf Jahren ein Netzwerk aufgebaut, das es uns ermöglicht, Nachfolger für Landarztpraxen im Kreis zu finden. Denn viele Ärzte in ländlichen Regionen suchen mittlerweile vergeblich einen Nachfolger.

    Wir wussten aufgrund demografischer Daten schon vor Jahren, dass es eng werden würde mit der medizinischen Versorgung auf dem Land. Deswegen haben wir unsere Gesellschaft gegründet. Wir fragten uns also: Was tun? Es gibt seit längerem den Trend, dass sich Mediziner in Deutschland zunehmend in Angestelltenverhältnisse begeben, anstatt freiberuflich ihre eigene Praxis zu führen. Früher, vor 20 bis 30 Jahren, waren die Gehälter bei den Freiberuflern deutlich besser als im Krankenhaus. Heute sind die Gehälter im stationären Bereich genauso gut. Außerdem sind sie flexibler, können einfacher ihren Arbeitsort wechseln, wenn sie das möchten. Deshalb arbeiten viele Ärzte heute lieber angestellt. Von den Medizin-Absolventen gehen heute die meisten in ein Angestelltenverhältnis.

    Im niedergelassenen Bereich gibt es diese Möglichkeit erst seit 2004, als in Deutschland die rechtlichen Voraussetzungen für die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) geschaffen wurden. Seitdem gehen immer mehr Mediziner diesen Weg. Mit dem LAN haben wir eine Möglichkeit geschaffen, dass sich Ärzte bei uns in einer Landarztpraxis anstellen lassen können.
    https://healthcare-mittelhessen.eu/l...attraktiv-wird
    Geändert von JackB (29-11-2021 um 14:35 Uhr)

  5. #890
    säule des forums Avatar von alonzo
    Ort: heidelberg
    Zitat Zitat von NewMorning Beitrag anzeigen
    Und wie soll so ein Stopp aussehen? In China mag sowas funktionieren, aber in D kannst du halt (zum Glück) niemandem verbieten, irgendwohin zu ziehen. Es gibt eben wohl immer noch sehr viele sehr gute Gründe, in die Großstädte zu ziehen.
    das regelt das einfache wirtschaftliche prinzip von angebot und nachfrage über den mietpreis. und das bringt uns zurück zu der schon genannten fragestellung:

    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Nur stellt sich niemand die Frage, ob Mietraum in Berlin vielleicht lange einfach unterbewertet war ... ?!
    Zitat Zitat von Vongole Beitrag anzeigen
    Alonzo fällt unter den guten Strafrechtsgrundsatz "Nulla poena sine culpa", das muss man dem Board schon zugestehen.
    Man kann es auch Narrenfreiheit nennen.

  6. #891
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Zitat Zitat von NewMorning Beitrag anzeigen
    Und wie soll so ein Stopp aussehen?
    Eine Möglichkeit: Gewerbesteuer-Hebesatz erhöhen. Dann wird Berlin für Unternehmen weniger attraktiv -> weniger Unternehmen kommen bzw. vorhandene ziehen um -> weniger Arbeitskräfte ziehen nach Berlin bzw. vorhandene ziehen um.

    Dazu müsste sich Berlin aber tatsächlich das Ziel setzen, kleiner zu werden. In einer Gesellschaft, wo alles auf Wachstum gedrillt ist ...
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  7. #892
    Solange Berlin so wie es ist, vom Länderfinanzausgleich (oder wie man das jetzt nennt) https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A...inanzausgleich massiv profitiert, wird es kaum bereit sein, an irgendeinem Faktor was zu verändern. Nicht an der Gewerbesteuer, nicht am Zuzug. Wer sich die ständig steigenden Mieten nicht mehr leisten kann, hat halt Pech gehabt. So sorgt man auch dafür, daß sich in erster Linie Besserverdiener in Berlin ansiedeln.

  8. #893
    Zitat Zitat von TomR Beitrag anzeigen
    Solange Berlin so wie es ist, vom Länderfinanzausgleich (oder wie man das jetzt nennt) https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A...inanzausgleich massiv profitiert, wird es kaum bereit sein, an irgendeinem Faktor was zu verändern. Nicht an der Gewerbesteuer, nicht am Zuzug. Wer sich die ständig steigenden Mieten nicht mehr leisten kann, hat halt Pech gehabt. So sorgt man auch dafür, daß sich in erster Linie Besserverdiener in Berlin ansiedeln.
    Nach der Theorie müssten die Großstädte hauptsächlich einen Zuzug von Besserverdienenden haben.

    Mein Eindruck ist eher der, dass Besserverdiende aus den Städten heraus ins Umland ziehen, weil es in den Städten kaum mehr lebenswert ist, überall Stau, übervoller ÖPNV, großzügig bemessene Grundstücke kann man sich in der Stadt auch nicht leisten, sodass Häuser zu eng beieinander stehen.

    Also jeder der es sich leisten kann, zieht doch eher aus der Stadt raus, in die noblen Vororte und gönnt sich da ein schönes großes Grundstück mit ausreichend Abstand zu seinen Nachbarn.

    Die Städte haben eher Armutszuwanderung und es scheint ihnen auch egal zu sein. Wichtiger scheint tatsächlich eher Wachstum zu sein. Vermeintlich ist das auch ein Zeichen wachsender Attraktivität der Stadt. Aber es ist wohl eher die Verzweiflung, welche Geringqualifizierte in den Großstädten ihr Glück suchen lässt.

  9. #894
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen
    Also jeder der es sich leisten kann, zieht doch eher aus der Stadt raus, in die noblen Vororte und gönnt sich da ein schönes großes Grundstück mit ausreichend Abstand zu seinen Nachbarn.
    Da musst du aber schon einen ordentlichen Abstand zur Stadt haben, um noch erschwingliche große Grundstücke zu finden.

  10. #895
    Attraktive Städte machen sich ihre noblen Vororte selber, indem in den Außenbezirken Neubausiedlungen entstehen, wo der Kostenpunkt pro Reihenhaus mit kleinem Grundstück locker um eine halbe Million liegt. (Nürnberg als Beispiel)
    Auf die guten Freizeitmöglichkeiten die eine Großstadt bietet, wollen auch Besserverdiener nicht gern verzichten, indem sie zu weit raus in die Pampa ziehen und dann für jede einzelne Besorgung ein Auto brauchen, weil es mit den Öffentlichen auf dem Land oft mehr als mies aussieht. Ohne Führerschein und Auto ist man auf dem Land verratzt, und schon die Kinder müssen viele Kilometer täglich bis zur Schule pendeln.
    Die Armutswanderung in die Städte kommt schlicht daher, daß auch Arme gern von besserer Infrastruktur und besseren Freizeitmöglichkeiten profitieren, von den besseren Chancen auf Arbeit ganz zu schweigen. Von guter Landluft allein kann niemand leben.

  11. #896
    Mir fehlt nach 60 Seiten immer noch eine Begründung, die für eine Enteignung von Wohnungen spricht. Daß der Staat oder die Stadt damit besser oder für die Mieter günstiger wirtschaften würde, glaubt nur jemand, der die Hose mit der Kneifzange anzieht (siehe Fiasko Flughafen).
    Was man mit dem Schlagwort "Luxussanierung" meint ist auch nicht so einfach nachvollziehbar, wenn etwa bei einer Wohnung der bisherige Zustand von anno 1950 samt Etagenklo auf den normalen Standard von 2021 mit eigenem Bad in der Wohnung (1950 war das noch Luxus!) gebracht wird, und die Miete entsprechend neu berechnet wird, mit einem Wertzuwachs von 70 Jahren. Auch in Großstädten wie Berlin und Wien gibt es noch vereinzelt Wohnungen oder Häuser, deren Innenausstattung seit ungefähr der ausgehenden Steinzeit nicht mehr großartig verändert wurde, und die daher bisher zu einem entsprechend lächerlich niedrigen Preis vermietet wurden. Unter "Luxus" versteht man heute aber was anderes als das Vorhandensein eines eigenen Badezimmers.

    Ich glaube, die Leute die ziemlich unreflektiert für die Enteignung stimmten, hatten dabei fälschlicherweise Enteignungen von eigengenutzten Objekten im Hinterkopf, wo die Nutzer dann kurzerhand an die frische Luft gesetzt werden. Denn das Ergebnis sollten ja eigentlich verfügbare freie Wohnungen sein, für die am besten gar keine Miete mehr bezahlt werden müßte. Was eine von vornherein schwachsinnige Idee ist, denn egal wem eine Mietwohnung gehört, ob Privatperson, Konzern oder Stadt, Miete gezahlt werden muß immer, und auch durch eine Enteignung werden die bereits vorhandenen zahlenden Mieter nicht aus den Wohnungen geworfen. Effekt also gleich Null.

  12. #897
    Vonovia stoppt alle Neubau-Projekte für dieses Jahr

    Wegen gestiegener Baukosten und Zinsen sind alle Projekte für dieses Jahr gestoppt.
    Um rentabel zu sein, müsste man für Wohnungen wohl bald bis zu 20 Euro pro Quadratmeter verlangen, heißt es.

    https://www.welt.de/wirtschaft/artic...fuer-2023.html

  13. #898
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    dumm, wenn doch aber 700 000 Wohnungen fehlen...

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  14. #899
    In München kosten 35qm mittlerweile 900 Euro
    Keine Ahnung wann der Wahnsinn ein Ende hat.
    Ich schaue mich ja auch ab und zu nach einer neuen Wohnung um.
    Mit meiner Miete habe ich eigentlich noch Glück, dass ich keine Erhöhung bekommen habe. Dafür ist meine Vermieterin geizig und lehnt jede Art der Erneuerung ab. Manche Reperaturen habe ich auch schon selber bezahlt, weil die sich queer gestellt hat.

    Ohne Vitamin B oder sehr hohem Gehalt ist es schwierig. Kannst erst mal zu einer Besichtigung mit 50 anderen Personen.
    In München kriegst schneller einen Job wie eine Wohnung.

  15. #900
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Fey´Eria Beitrag anzeigen
    In München kosten 35qm mittlerweile 900 Euro
    Keine Ahnung wann der Wahnsinn ein Ende hat.
    Ich schaue mich ja auch ab und zu nach einer neuen Wohnung um.
    Mit meiner Miete habe ich eigentlich noch Glück, dass ich keine Erhöhung bekommen habe. Dafür ist meine Vermieterin geizig und lehnt jede Art der Erneuerung ab. Manche Reperaturen habe ich auch schon selber bezahlt, weil die sich queer gestellt hat.

    Ohne Vitamin B oder sehr hohem Gehalt ist es schwierig. Kannst erst mal zu einer Besichtigung mit 50 anderen Personen.
    In München kriegst schneller einen Job wie eine Wohnung.
    Stell ich mir interessant vor.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.


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