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  1. #526
    Zitat Zitat von storch Beitrag anzeigen
    Die Nebenkosten sind ja auch überwiegend feste Kosten, die sofort abgezogen werden. Nicht umsonst wird das als zweite Miete bezeichnet.
    Und wie willst Du die reduzieren? Klar kann jeder Mieter für sich versuchen weniger zu heizen, weniger Wasser zu verbrachen und wenig Müll zu produzieren, aber das ist ja nur ein Teil. Städtische Abgaben wie Straßenreinigung etc. sind ja "fix" und daran kann man als Mieter nicht sparen.

  2. #527
    tougher than the rest Avatar von storch
    Ort: In der Regio...
    Wo habe ich davon was geschrieben? Ich kann eben daran kaum was ändern.

    Es geht doch darum, wie geschrieben, dass bei den Angaben (in diversen Artikel oder Mietdeckelung oder sonstwas) von Netto-Mieten ausgegangen wird, also z. B. 30 % vom Einkommen. Jeder normale Mensch zieht gedanklich sofort die Brutto-Miete von seinem Einkommen ab, weil die eben, wie auch geschrieben, jeden 1. so automatisch eingezogen wird.

    Wenn man Glück hat, weil es mal keine Erhöhung der Nebenkosten gab und/oder sehr, sehr sparsam war, gibt es wieder etwas (!) zurück. Aber 12 Monate zahlt man eben die volle Brutto-Miete und die ist eben um einiges hoher, als die Netto-Miete.

  3. #528
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    Berlin war ja in der Diskussion um Mieten und Wohnraum ganz vorne mit dabei.

    Und der "Mietpreisdeckel" ist jetzt das Einzige was Rot Rot Grün dazu eingefallen ist?
    Sehe ich das richtig?
    Ja,
    das ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten und populistischer Nonsens. Ist der Wähler wirklich so doof?

    Im Vergleich zu Paris, Moskau und London ist Berlin spottbillig. Im Vergleich zu Dörfern in Dithmarschen, dem Harz und dem Uecker-Randowkreis ist Berlin sauteuer.

    Hierfür gibt es Gründe. Landflucht, mangelnde Infrastrukturpflege des ländlichen Raums, Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus, teure Bauvorschriften und vieles mehr.

    Ein Mietpreisdeckel verschlimmert alles. Wer Immobilien hat, will Rendite erzielen. Kann er das nicht durch Mieterhöhungen verkauft er oder spart an Erhaltungsmaßnahmen. Durch Verkäufe sinken die Immobilienpreise weiter, die Renditen werden dadurch noch geringer.

    Folge wird sein, dass an Orten mit Mietpreisdeckel nicht neu gebaut wird, da es sich einfach nicht rechnet. Der Zuzug in die Städte wird aber anhalten. Der Zuzug wird ungebremst weitergehen. Der Mangel an Wohnungen wird sich immer mehr verschärfen. Folge: Immer mehr Interessenten für immer schlechtere Wohnungen, die immer schlechter gepflegt werden. Folge: Der Personenkreis, der von Vermietern als problematisch angesehen wird, wird keine Chance auf eine Wohnung haben. Überhaupt keine. Er wird auch in den heutigen Ghettos nichts mehr bekommen. Der Mangel wird zu groß werden. Der Zuzug in die Hotspots hält ja an. Andere Personen, die vom Vermieter nicht als problematisch angesehen werden, werden bevorzugt werden. Den Verlierern wird wie in der DDR eine Quasiresidenz-Pflicht in der Provinz auferlegt. Nur dort werden sie Wohnungen finden. Mobilität wird ein Fremdwort sein.

    Der Mietpreisdeckel ist Schwachsinn hoch zehn. Quer durch die Epochen hat es sowas immer gegeben und es ist immer schief gegangen.

    Es muss mehr gebaut werden, hierfür muss es Anreize geben und es muss der Landflucht durch entsprechende staatliche Anreize entgegengewirkt werden. In Dithmarschen kommt man bequem mit 20% des Nettoeinkommens hin, in Berlin nicht, da wird es selbst mit 40% eng und die Entwicklungen in Paris, Moskau, London sollten einem eine Warnung sein. Berlin ist günstig im Vergleich zu London, Paris und Moskau und es gilt als hip.

    Ein Mietpreisdeckel wird alles verschlimmern. Populistischer Schwachsinn.

  4. #529
    Zitat Zitat von storch Beitrag anzeigen
    Wo habe ich davon was geschrieben? Ich kann eben daran kaum was ändern.
    Ich meinte auch gar nicht, dass Du das geschrieben hast. Sorry, wenn das so rüberkam.
    Ich dachte wir diskutieren hier alle, wie man was ändern und die Probleme lösen könnte.

    Es geht doch darum, wie geschrieben, dass bei den Angaben (in diversen Artikel oder Mietdeckelung oder sonstwas) von Netto-Mieten ausgegangen wird, also z. B. 30 % vom Einkommen.
    Ich schrieb das hier im Thread schon mal: Die 30 % Angabe ist seit Jahrzehnten überholt. Man geht von fast 50 % aus, natürlich inklusive Nebenkosten. Es geht darum, was der Mensch zum Wohnen ausgibt.

    Jeder normale Mensch zieht gedanklich sofort die Brutto-Miete von seinem Einkommen ab, weil die eben, wie auch geschrieben, jeden 1. so automatisch eingezogen wird.
    Die wenigsten Mieten werden automatisch eingezogen.

    Wenn man Glück hat, weil es mal keine Erhöhung der Nebenkosten gab und/oder sehr, sehr sparsam war, gibt es wieder etwas (!) zurück. Aber 12 Monate zahlt man eben die volle Brutto-Miete und die ist eben um einiges hoher, als die Netto-Miete.
    Natürlich.

    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Ja,
    das ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten und populistischer Nonsens. Ist der Wähler wirklich so doof?
    Ja. Kannst Du ja hier im Thread teilweise nachlesen.

  5. #530
    tougher than the rest Avatar von storch
    Ort: In der Regio...
    Entschuldige mal, du hast meinen Beitrag (nein, nur einen Satz davon) zitiert, und falsch "interpretiert". Wieso sollte ich dann davon ausgehen, dass du meine Aussage nicht gemeint hast.


    Die 30-%-Angabe wurde aber in dem Artikel zur Mietpreisdeckelung genannt, deshalb mein Beitrag dazu und ich habe ebenfalls genau das geschrieben, dass die 30 % meist nicht stimmen. Darauf basierte doch mein ganzer Beitrag, also echt...


    Bankeinzug - das ist doch völlig unwichtig in diesem Zusammenhang. Es ging, wie geschrieben, darum, dass man immer die Brutto-Miete im Kopf hat und bezahlen (!) muss, jeden Monat, egal wie.
    Trotzdem dazu, weil mich das wundert - ich habe in meiner ersten Wohnung, die einer alten Dame gehörte, noch bar bezahlt. In den Jahrzehnten danach mit automatischem Bankeinzug. Zum Monatsende sogar schon für den Folgemonat. Würde mich wundern, wenn es heute noch Vermieter gibt, die nicht darauf bestehen. Aber nun ja, darum geht's ja hier gar nicht.
    Geändert von storch (23-06-2019 um 18:31 Uhr)

  6. #531
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Im Vergleich zu Paris, Moskau und London ist Berlin spottbillig.
    Na dann gibts ja kein Problem.

  7. #532
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Serge Beitrag anzeigen
    Na dann gibts ja kein Problem.
    Doch, gibt es. Es gibt nur keine einfachen Lösungen.

  8. #533
    Da hat sich noch mal jemand mit der Neuen Heimat beschäftigt - trotz aller Skandale hatte sie wohl auch ihre Stärken. Etwa einen irren Output an bezahlbaren Wohnraum und Mietpreisbindung von bis zu 30 Jahren.

    Es gab im Wohnungsbau das Prinzip der Gemeinnützigkeit. Die Gemeinnützigkeit hat es möglich gemacht, dass diese Millionen von bezahlbaren Wohnungen überhaupt gebaut werden konnten. Das war ein sehr intelligentes Konzept: Die Neue Heimat hat mit ihrem gemeinnützigen Teil durchaus Gewinne gemacht, aber es durfte an die Aktionäre nur eine Dividende von vier Prozent ausgeschüttet werden – der ganze Rest musste reinvestiert werden und damit mussten neue Wohnungen gebaut werden.

    ...

    Nicht die Krise der Neuen Heimat allein hat zum Ende der Gemeinnützigkeit geführt, sondern ab 1982 regierte die CDU mit Helmut Kohl als Kanzler und Gerhard Stoltenberg als Finanzminister. Den beiden und ihrer Partei war die Gemeinnützigkeit völlig unabhängig von der Neuen Heimat immer ein Dorn im Auge: Das war Sozialismus! Das musste weg! Das Bauen sollte der Markt machen. Also wurde dafür gesorgt, dass Ende der 1980er-Jahre die Gemeinnützigkeit, und zwar nicht nur, was Wohnungsbaugesellschaften anging, abgeschafft wurde.

    ....

    Das Konstrukt der Gemeinnützigkeit hatte einen gesellschaftlichen Bereich geschaffen, der nicht in erster Linie profit­orientiert war. Es hatte nichts mit Sozialismus zu tun, es war eine Art dritter Weg.
    Leider sind laut Autor Experten darin einig, dass man nicht so einfach zum Prinzip der Gemeinnützigkeit zurückkehren kann. Ein paar Ideen für heute werden aber auch formuliert: https://taz.de/Experte-ueber-Neue-He...sbau/!5602007/

  9. #534
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Doch, gibt es. Es gibt nur keine einfachen Lösungen.
    Warum dann der dümmliche Vergleich?

  10. #535
    [QUOTE=storch;47949971]
    Die 30-%-Angabe wurde aber in dem Artikel zur Mietpreisdeckelung genannt, deshalb mein Beitrag dazu und ich habe ebenfalls genau das geschrieben, dass die 30 % meist nicht stimmen. Darauf basierte doch mein ganzer Beitrag, also echt...
    Das liegt aber daran, dass der Artikel schlecht recherchiert ist. Experten wissen, dass die 30 % seit Jahrzehnten nicht mehr aktuell sind. Das meinte ich damit.
    Niemand, der ansatzweise Ahnung hat, geht noch von den 30 % aus. Das ist einfach ein Artikel, der von jemandem verfasst wurde, der keine Ahnung hat.

    Würde mich wundern, wenn es heute noch Vermieter gibt, die nicht darauf bestehen.
    Dann wundere Dich
    Ich sagte ja, das machen heutzutage die wenigsten. Was daran liegt, dass viel zu viele Lastschriften "platzen". Dann muss man mahnen, versuchen sich die Rücklastschriftgebühr zurückzuholen etc. etc.
    Dann hat der Mieter plötzlich ein neues Konto und das nicht mitgeteilt usw.
    Viel zu viel Bürokratie.
    Miete ist eine Bringschuld. Und das ist auch gut so. Mahnen muss man so oder so wenn einer nicht zahlt.
    Geändert von Tante Charlie (23-06-2019 um 19:48 Uhr)

  11. #536
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Serge Beitrag anzeigen
    Warum dann der dümmliche Vergleich?
    Es ist kein dümmlicher Vergleich. Deine Aussage hingegen schon. Über den Tellerrand zu schauen hilft stets. Sei es, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern, sei es, um Lösungsmöglichkeiten zu finden.

    Die Wohnungsknappheit in Deutschland ist in erster Linie ein Großstadtphänomen der attraktiven deutschen Regionen. Es ist aber ein europäisches (weltweites?) Phänomen, kein spezifisch deutsches. Offensichtlich gibt es andere europäische Länder, wo es in Großstädten noch viel katastrophaler ist.

    Warum? Was lässt sich daraus lernen?

    Umkehrfrage: Gibt es attraktive europäische Topmetropolen, wo es keine Wohnungsknappheit gibt? Falls ja, warum nicht? Und kann man hiervon für deutsche Topmetropolen etwas übernehmen? Betonung liegt auf Topmetropolen. Duisburg und Dortmund sind auch große Städte, in denen viele gerne leben. Dennoch gibt es aus Gründen nicht diese Mietexplosion.

    Es wird zu viel auf unfähige deutsche Politik geschimpft und Gier irgendwelcher Eliten, als ob dies irgendetwas Neues sei und dies die Wohnungskrise der attraktiven deutschen Metropolen ausgelöst hätte.

    Die Gier der Vermieter und die Unfähigkeit der Politiker, die in einer Demokratie nun mal in aller Regel eher von Wahl zu Wahl denken, sind Konstanten. Die Gier der Vermieter brachte Ende des 19. Jhd. die Leute dazu Wohnungen zum Trockenwohnen zu vermieten. In den Konstanten Gier und träge Politik sind nicht die Ursachen und somit auch nicht die Lösungen zu suchen.

    Über den Tellerrand zu schauen kann helfen.

  12. #537
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen

    Warum? Was lässt sich daraus lernen?.
    Ja, was denn?


    Über den Tellerrand zu schauen kann helfen.
    In New York und Tokio ist es noch teurer. Das zu wissen wird den Berlinern und Münchnern unheimlich helfen.

    Wir brauchen noch mehr Reltativierer.

  13. #538
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Es ist kein dümmlicher Vergleich. Deine Aussage hingegen schon. Über den Tellerrand zu schauen hilft stets.
    Dann blick doch nach New York, die haben ebenfalls einen Mietendeckel. Fehlte irgendwie in Deinem intelligentem Vergleich.

  14. #539
    Zitat Zitat von storch Beitrag anzeigen
    Entschuldige mal, du hast meinen Beitrag (nein, nur einen Satz davon) zitiert, und falsch "interpretiert". Wieso sollte ich dann davon ausgehen, dass du meine Aussage nicht gemeint hast.


    Die 30-%-Angabe wurde aber in dem Artikel zur Mietpreisdeckelung genannt, deshalb mein Beitrag dazu und ich habe ebenfalls genau das geschrieben, dass die 30 % meist nicht stimmen. Darauf basierte doch mein ganzer Beitrag, also echt...



    Bankeinzug - das ist doch völlig unwichtig in diesem Zusammenhang. Es ging, wie geschrieben, darum, dass man immer die Brutto-Miete im Kopf hat und bezahlen (!) muss, jeden Monat, egal wie.
    Trotzdem dazu, weil mich das wundert - ich habe in meiner ersten Wohnung, die einer alten Dame gehörte, noch bar bezahlt. In den Jahrzehnten danach mit automatischem Bankeinzug. Zum Monatsende sogar schon für den Folgemonat. Würde mich wundern, wenn es heute noch Vermieter gibt, die nicht darauf bestehen. Aber nun ja, darum geht's ja hier gar nicht.
    Ich weiß zwar, worauf du hinauswillst, aber die Angabe 30% Mietpreisdeckelung ist doch vollkommen korrekt. Das, was die Mieten dann nochmal verteuert sind Wohnnebenkosten, die für den Vermieter aber nur ein durchlaufender Posten sind und auf deren Höhe er keinen oder nur sehr wenig Einfluss hat und diese Kosten kann man auch nicht deckeln. Immer vorausgesetzt natürlich, sie werden korrekt abgerechnet.

  15. #540
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Serge Beitrag anzeigen
    Ja, was [lässt sich] denn [daraus] lernen?
    Stand doch in den nächsten Absätzen. Ich wiederhole es gerne für dich: Die Gier der Vermieter und die Trägheit politischer Entscheidungen in einer Demokratie, bei der man stets die nächste Wahl im Auge haben muss, sind Konstanten. Wenn es in den letzten zehn Jahren in deutschen Hotspots es zu großen Mietsteigerungen kam, liegt das nicht in diesen Konstanten, da es diese Konstanten auch in den 70ern, 80ern und 90ern gab und es dort nicht zu solchen Mietsteigerungen kam.



    Zitat Zitat von Serge Beitrag anzeigen
    In New York und Tokio ist es noch teurer. Das zu wissen wird den Berlinern und Münchnern unheimlich helfen.

    Wir brauchen noch mehr Reltativierer.
    Das hat nichts mit relativieren zu tun, sondern ob man etwas aus diesen Städten lernen kannst. Was wurde dort bereits probiert? Was schlug warum fehl? Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Wenn es um Schulpolitik geht, werden immer stets Finnland als Vorbild und die USA als abschreckendes Beispiel genannt. In der Wohnungsbaupolitik ist dies aber Relativieren?

    Den Berlinern und Münchenern wird auch kein Mietpreisdeckel helfen. Es wird die Not vergrößern.




    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    Dann blick doch nach New York, die haben ebenfalls einen Mietendeckel. Fehlte irgendwie in Deinem intelligentem Vergleich.
    Danke, dass du mich als intelligent bezeichnest. Der aktuelle New Yorker Mietpreisdeckel ist relativ neu. Dass er angewendet wird, bedeutet nicht, dass es sich dabei um eine intelligente Maßnahme handelt. Die Langzeitauswirkungen stehen noch nicht fest. Es macht mehr Sinn Beispiele heranzuführen, wo eine attraktive Großstadt vor zB zehn Jahren einen Mietpreisdeckel eingeführt hat und ob dieser zum Erfolg geführt hat.

    Man sollte auch New York nicht mit Wall Street, Raubtierkapitalismus und erkonservativ gleichsetzen, so nach dem Motto selbst die Wall Street hat den Weg der Tugend entdeckt. New York ist so wie Berlin in ihrem Wertesystem traditionell links.

    Du weißt, dass es bereits einen Mietpreisdeckel in NY gab und dieser scheiterte, oder?

    Wirtschaftswoche: Mietpreisdeckel - Vom Ausland lernen
    Das zweite Problem war vor allem der fortschreitende Verfall der Bausubstanz. Gerade einmal die Hälfte der Wohnungen unter Mietkontrolle war überhaupt rentabel, Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung lohnten oft nicht. Für das Jahr 1970 schätzen Ökonomen das Investitionsdefizit in New York schon auf hunderte Millionen Dollar pro Jahr. In der Folge gingen die Hauseigentümer vermehrt dazu über, Häuser unter Mietkontrolle durch Mieterwechsel rentabler zu machen, indem sie kleinere Wohneinheiten einbauten und so das Gesetz umgingen. Vor allem die Einwanderer aus dem Süden und Puerto Rico zogen dort ein und verdrängten nach und nach die Alteingesessenen.

    Der Verfall des Gebäudebestands ging indessen ungebremst weiter. Die politische Antwort auf die nun steigenden Mieten machte alles noch schlimmer: noch mehr Häuser wurden der Mietkontrolle unterworfen, nur hieß sie jetzt „rent stabilization“. Der Tiefpunkt: 1972 wurden nur noch 1536 neue Apartments privater Investoren fertiggestellt – der tiefste Stand in der Nachkriegsgeschichte. Zwischen 1965 und 1974 wurden zudem 200.000 baufällige Wohneinheiten aufgegeben. Die Häuserpreise fielen von der fünf- bis sechsfachen Jahresmiete auf eine Jahresmiete.

    Gleichzeitig verarmten die verbliebenen Mieter zunehmend, die Steuerschulden der Bevölkerung wuchsen rasant.
    Die Mietpreisdeckel in NY wurde anschließend wieder abgeschafft, da er zu teuer für alle wurde.

    Der Mietpreisdeckel wird nicht funktionieren. Er wird dazu führen, dass sozial Schwache an den Rand gedrängt werden, dass die Wohnungsnot sich vergrößert, dass die Immobilien verfallen, dass die Regelungen ,,kreativ'' umgangen werden, dass die Bürokratie zur Überwachung ausartet, dass die staatlichen Schulden steigen.


    Es gibt eine einfache Lösung des Problems: Bauen, bauen, bauen und den ländlichen Raum wieder attraktiver machen, um den Zuzug in die Städte abzumildern.

    Das Bauen kann gefördert werden, indem Bauvorschriften vereinheitlicht und entschlackt werden. Dies kann gefördert werden, indem Bauanforderungen (Dämmwahnsinn) reduziert werden, dies kann gefördert werden, indem Klagen gegen Bauvorhaben beschleunigt/reduziert werden (was ja auch keiner will), das kann gefördert werden, indem man Städte massiv nachverdichtet (stillgelegte Flughäfen, Aufschossungen, in die Höhe bauen), was ja auch wieder keiner will.

    Da ist es einfacher zu sagen, wir beschließen die Mieten dürfen nicht mehr erhöht werden und das Problem ist gelöst. Nein, ist es nicht. Der Zuzug in die attraktiven Städte wird anhalten.
    Geändert von Dost (24-06-2019 um 07:19 Uhr)


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