Das ist relativ einfach zu beantworten.
Art 69 GG:
(1) Der Bundeskanzler ernennt einen Bundesminister zu seinem Stellvertreter.
(2) Das Amt des Bundeskanzlers oder eines Bundesministers endigt in jedem Falle mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages, das Amt eines Bundesministers auch mit jeder anderen Erledigung des Amtes des Bundeskanzlers.
(3) Auf Ersuchen des Bundespräsidenten ist der Bundeskanzler, auf Ersuchen des Bundeskanzlers oder des Bundespräsidenten ein Bundesminister verpflichtet, die Geschäfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers weiterzuführen.
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
https://web.de/magazine/politik/pass...aellt-33846954
Was passiert, wenn die Kanzlerin ausfällt? Hier ganz gut leicht verständlich erklärt. Inkl. dem Hinweis, daß die Verfassung einen "Vizekanzler" nicht kennt.
Adenauer (1963), Erhard (1966) und Brandt (1974) sind doch zurückgetreten. Warum soll das bei Merkel nicht gehen?
„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Evelyn Beatrice Hall
Korrigier mich, wenn das falsch ist, aber bei Adenauer und Brandt ist die Koalition nicht zerbrochen (also die Mehrheit im Bundestag stand) und bei Erhard wurde eine neue Mehrheit gefunden (GroKo). Welche Mehrheit/Koalition soll das denn jetzt sein?
Merkel würde die Vertrauensfrage stellen, wenn die SPD die GroKo verlässt.
Denn kein potenzieller Unions-Kanzler wäre so dämlich, sich auf eine Minderheitsregierung einzulassen.
Nein, die Union will keine Neuwahlen. Aber im Vergleich zur Minderheitsregierung wär's das deutlich geringere Übel.
?
Natürlich kann Merkel zurücktreten, dann würde bis zur Wahl eines neuen Kanzlers im Bundestag ein Bundesminister die Amtsgeschäfte des Bundeskanzlers übergangsweise übernehmen.
Adenauer: Erhard wurde unmittelbar nach dem Rücktritt Adenauers zum Kanzler gewählt
Erhard: Kiesinger wurde unmittelbar nach dem Rücktritt Erhards zum Kanzler gewählt
Brandt: Scheel übernahm für 9 Tage die Amtsgeschäfte des Bundeskanzlers übergangsweise, bis Schmidt zum neuen Bundeskanzler gewählt wurde
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Natürlich kann Sie das. Aber in den 2 von dir aufgeführten Fällen wurde die jeweilige Koalition fortgesetzt und der neue Kanzler durch die "alte" Koalition gewählt. Nach der Minderheitsregierung von Erhard gab es dann einen neuen Kanzler in einer neuen Koalition. Das könnte AKK sicher auch versuchen und eine Jamaika Koalition bilden.
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(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Eine Minderheitsregierung könnte sich auch auf wechselnde Mehrheiten stützen. Wenn die SPD wegen der aktuell miesen Umfragewerte sofortige Neuwahlen verhindern möchte, könnte sie einige Gesetzesvorhaben, die mit ihrem Parteiprogramm grundsätzlich konform sind, unterstützen.
Und da AKK jetzt Ministerin im Bund ist, kann sie auch ohne Neuwahl oder Konstrukt. MV bei einem Rücktritt Merkels Kanzlerin werden.3) Auf Ersuchen des Bundespräsidenten ist der Bundeskanzler, auf Ersuchen des Bundeskanzlers oder des Bundespräsidenten ein Bundesminister verpflichtet, die Geschäfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers weiterzuführen.
Zur Erinnerung (auch für mich ): Thema dieses Threads ist die Europa-Wahl und ihre Auswirkungen.
Mit Nahles ging das auch schlecht.
Das Duo Lauterbach/Scheer will z.B. ein Ende der GroKo.
https://www.welt.de/newsticker/news1...der-Groko.html
Am Ende wird es darauf ankommen, wie die Stimmung auf dem SPD-Parteitag sein wird. Ich rechne jedenfalls mit einem Ende der GroKo Anfang 2020.