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Geändert von Trabbatooni (14-05-2019 um 22:28 Uhr) Grund: Meine Güte
Nun, weiter geht’s:
Zuerst also Nr. 8, der absolute Favorit in diesem Wettbewerb, das einzige Tierfoto diesmal. Manche meinen, schon allein deshalb ist es ein typisches Siegerbild. Und dann sind es auch noch Elefanten , die mag eh fast jeder.
Aber das allein ist es ja dann doch nicht.
Durch den dezent, aber dennoch eindrucksvoll ins Bild gereckten kardashianesken Popo zwischen den drei sehr ordentlich, fast parallel ausgerichteten Köpfen trifft das Motiv selbstverständlich genau das Thema – den Anblick von der rückwärtigen Seite aus stell ich mir sogar noch witziger vor.
Aber bei einem solchen Schnappschuss hat der Fotograf meist nicht die Wahl der Perspektive.
Auch aus diesem Blickwinkel finde ich das Foto wirklich lustig und wenn mich etwas zum schmunzeln bringt, dann finde ich das schön, also ist für mich auch dieser Aspekt themengerecht berücksichtigt.
Ungewollte Unschärfen oder andere fototechnische Mängel erkenne ich nicht, einzig die Farben erscheinen mir etwas blass, aber das kann durchaus an meinem Bildschirm liegen.
Obwohl ich also nix zu meckern habe, gefallen mir einige andere Beiträge noch wesentlich besser, an erster Stelle die einstürzenden Neubauten, Nr. 14.
Dieses Foto ist in meinen Augen einfach genial
Allein diese Idee, genau den Moment, den ganz kurzen Augenblick festzuhalten, in dem die Ordnung zerstört wird und die Unordnung beginnt, also den Prozess selbst, nicht ‚nur‘ das Ergebnis abzulichten, das ist einmalig und trifft zu 100% nordseekrabbes Interesse „… genau für die Grenze zwischen den beiden Bereichen.“
Und tatsächlich ist diese Idee auch ganz großartig umgesetzt worden, die Dynamik ist für mich perfekt eingefangen.
Über das sicherlich enorm aufwändige Making of würde ich sehr gern Genaues erfahren, gerade weil ich weder über das notwendige Equipment noch über die technischen Kenntnisse und das fotografische Können verfüge. Aufwand allein wäre für mich noch kein Pluspunktkriterium, aber hier hat der sich absolut gelohnt.
Man merkt es wahrscheinlich kaum , aber ich bin total geflasht von diesem tollen Foto.
Entweder gleich noch oder sonst morgen dann wollte ich die Nr. 5 und die Nr. 23 genauer betrachten, inzwischen weiß ich auch, was Spargelspinnen sind, erkennen konnte ich die leider nicht.
Nur ganz kurz noch zur Friedhofsdiskussion:
Wiederum zwei farblich und auch vom Motiv her ähnliche Bilder, fast abstrakte, großflächige Landschaftsaufnahmen von oben mit kühler, ruhiger Atmosphäre.
Nr. 5 - ein sehr schönes, leicht unterkühles und minimalistisch-ästhetisches Bild, das Motiv erinnert mich ein kleines bisschen an Simon Beck und Sonja Hinrichsen “Snow Drawings”
Das Foto bietet eine Sicht von schräg oben auf eine große Fläche überwiegend einheitlicher, sehr geradliniger paralleler Spuren, die in einer leichten Linkskurve noch vor dem Horizont ins scheinbar Unendliche verschwinden…
Diese Gleichförmigkeit wird leicht gestört durch zwei stärker hervorgehobene Linien in der rechten Bildhälfte, die kurz über der rechten Ecke beginnen, aber ebenso in die gleiche Richtung laufen.
Deutlich markanter wird die Ordnung durch Quertreiber im oberen Bildabschnitt unterbrochen, diese Spuren zerschneiden das gleichmäßige Streifenmuster geradezu rabiat.
In meinen Augen ist diese Unordnung allerdings etwas zu sehr am Rand platziert und damit aus dem Blick gerückt, durch einen anderen Bildausschnitt hätte sie möglicherweise etwas mehr Gewicht bekommen, was mir noch besser gefallen hätte.
Mit aktuell 7 Punkten halte ich das Foto dennoch für unterbewertet.
Nr. 23 ist das Letzte
in diesem Wettbewerb und im ersten AugenBlick konnte ich weder mit dem Titel – der sich dann aber als sehr hilfreich und informativ erwies - noch mit dem Anblick etwas anfangen.
Dann wurde es (mir) klarer: Diese Luftaufnahme zeigt also aus einiger Höhe ein mit Folie weitgehend ordentlich abgedecktes Spargelfeld, das gerade beerntet wird und deshalb in mehreren weißen Folien-Streifen unordentliche Stellen aufweist, da dort die Folie beiseite gehoben und dadurch braune Erde sichtbar wurde. Wahrscheinlich sieht man – bei entsprechendem Format – sogar auch Spargelstecher bei der Arbeit.
Das Produkt dieser Unordnung liebe ich sehr, insofern ist sie schön und notwendig gleichzeitig.
Bei näherer Betrachtung gefällt mir das Foto nun eigentlich richtig gut, die stärkeren Kontraste machen es für mich auch etwas interessanter als das monochrome Schneefeld.
Eine Assoziation zu einem bekannten Foto eines großen Künstlers stellt sich ein,
selbstverständlich ohne dass ich das Bild des Spargelfeldes / der Spargelstecherspinnen mit Andreas Gurskys ‘Tour de France, 2007‘ ernsthaft vergleiche...
...aber auch da sind die Menschen in ihrer übermächtigen Umgebung winzig klein, nebensächlich und anscheinend unbedeutend. Aber dann sieht und erkennt man sie eben doch.
Allerdings ist Gurskys Foto auch erheblich größer (307 x 218,9 cm).
Und das ist m.E. die Crux bei diesem Wettbewerbsbeitrag: Das eigentlich großartige Foto kommt in 640x480 überhaupt nicht richtig zur Geltung, man müsste es mindestens mit einer 800er Seitenlänge zeigen.
Das gilt sicher auch noch für manche anderen Bilder, deren Motive einfach mehr Raum brauchen.
Lucky hab wenig Zeit zur Zeit,
aber ganz großes Lob für die viele Zeit, die du dir nimmst
und die fundierten Aussagen, eine tolle Idee und das machst du echt gut
@Lucky
Mir kam gerade die Frage in den Sinn, wie beide Luftaufnahmen entstanden sind?
Flog man im Heissluftballon über Spargelfeld und Schneenlandschaft?
Oder mit nem Paraglider, oder gar aus einem Flugzeug heraus?
Als Höhenängstlerin, ein Albtraum für mich
Aber vielleicht wars auch einfach nur ne Leiter oder ein Hochhaus in der Nähe?
Die Elefanten.
Und Bild 16!
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Das Bild Nr 5 ist ein Bild einer präparierten Skipiste, keine Luftaufnahme, sollte ich mal kurz kundtun.
Bin auf dem Sprung....
aber freue mich kurz über die ausführlichen Texte, liebe Lucky!
Später mehr....
Selbstverständlich ist das eine Skipiste.
Ich konnte nur kurz hier verweilen, war gemeint!
Die Freude hält länger an. Über die Bilder.
Nur leider bin ich wirklich zu befangen, um irgend Inhaltliches zu den Bildern sagen zu können.
Ansonsten kann ich die Option des Ausrichtens wärmstens empfehlen.
Geändert von nordseekrabbe (16-05-2019 um 18:50 Uhr)
Dankeschön, freut mich, wenn ihr meine Gedanken zu einigen Fotos gern lesen mögt.
Heute nun also 2 x Kabelsalat & 1 Sisyphos
Nr. 2: Ich schaue aus einer Fußgängerperspektive nach oben, sehe – von links nach rechts – unter anderem eine halbe grüne Baumkrone, einen blassblauen Himmelausschnitt und bildraumgreifend verschiedene Hochhausfassaden.
Davor erkenne ich unterschiedlich klar und deutlich reichlich viele schwarze Kabel an drei Masten, manche straff gespannt, andere am rechten Mast zu mehreren kleinen Rollen aufgewickelt und weitere, die wirr und ungeordnet erscheinen, ein regelrechter Kabelsalat.
Und ich verspüre den Wunsch, den Blickwinkel wie bei einer 360° Ansicht nach links zu verschieben, denn ich möchte den Mast mit dem größten Wirrwarr gern vor ruhigerem, helleren Hintergrund, also z.B. dem Himmel sehen, damit das Thema offenkundiger sichtbar ist.
Wahrscheinlich konnte der Mensch hinter dem Fotoapparat keinen Schritt weiter nach rechts gehen, manchmal hat man eben Pech mit dem Hintergrund.
Dieser arg lebhafte hier schluckt leider die Bildaussage.
Ruhig ist der HG in Nr. 4 auch nicht, allerdings in meinen Augen wesentlich ausgewogener, was an den harmonischen pastelligen Wandfarbtönen mit ähnlichen Helligkeitswerten liegt.
Die breite schwarze Spalte rechts und den Streifen links nehme ich hier eher als Rahmen des Motivs wahr.
Diese Kabel sind nicht nur scheinbar, sondern ganz offensichtlich tatsächlich wirr, ihrer ehemaligen Funktion entrissen, der sie doch vormals wohlsortiert zugeordnet waren,
wie man am Rand des Kabelkanals ja noch deutlich erkennen kann.
Mir gefällt sehr gut, dass die vielen feinen schwarzen Risse im Putz das krause Durcheinander der hellen Kabel aufgreifen und widerspiegelnd noch verstärken.
Heute nehme ich als weiteres Bild die Nr. 3 hinzu, weil ich kein anderes damit vergleichbares Foto sehe und weil ich denke, dass es gut zu den anderen beiden passt.
Außerdem stimmt sogar die Nummerierung.
Als einziges Wettbewerbsfoto zeigt es klar erkennbar einen Menschen und dieser ist für die Bildaussage enorm wichtig, obwohl er fast unscheinbar außerhalb des Bildzentrums sitzt.
Er nimmt nur wenig Raum ein hinter den großen Fischernetzbergen, die nach ihrem Einsatz erst wieder in Ordnung gebracht werden müssen,
bevor sie wieder ausgeworfen und eingeholt werden können, wobei sie wahrscheinlich wieder Schaden nehmen und erneut geflickt werden müssen,
bevor sie wieder ausgeworfen …
Für den Fischer wechseln also Ordnung und Unordnung wie Ebbe und Flut und bedeuten eine wahre Sisyphusarbeit.
Mir gefällt dieses Foto ausgesprochen gut, der Bildaufbau ist sehr gelungen (oder der Ausschnitt sehr passend gewählt).
Die schönen Meer-Farben wirken durch das Spiel von Licht und Schatten noch lebendiger und selbst der ausgebrannte Strandrand oben rechts passt hier,
weil er dem Netzflicker, der sich – welch ein Glück – auch noch farblich harmonisch einfügt, einen ruhigen HG verschafft.