Klarnamenpflicht im Internet?

[hans]

das kann ja nur durch eine koevolution der beziehungen und der kommunikationsregeln verbessert werden.

vor wenigen generationen gab es in korea in den meisten gegenden eine mittelalterliche feudalherrschaft mit brutalen fürsten, die kostümsoaps sprechen bände.
den molochen der art united fruit company war das sehr recht. da mussten sie dem fürsten nur eine kiste gold und ein schiff voll gewehre geben, und konnten dann ziemlich machen, was sie wollten.

sender wie arirang zeigen auf, wo was geht, wo man fortschritte macht, und was man einfordern könnte.
die absetzung der präsidentin park war durchaus fortschrittlich, u.a. hatte sie beziehungen mit einer geistergläubigen sektiererin, die die politik beeinflussen wollte.
jetzt kann sich die regierung mit präsident moon die haare raufen, zwischen der schwerst gefährdeten "road to peace" wo sie so viel investiert haben, den evangelikalen gierschlünden (die mit der von max weber beschriebenen arbeitsethik die konzernherren bedienen), und den alten "heidnischen" traditionalisten.

auch da gibt es eine koevolution, die mißstände werden von bestimmten elitekreisen aufrecht erhalten, die teils global zusammenarbeiten.


mindestens so wichtig wie das aufzeigen negativer gruppierungen (was aufgrund der distanz und arbeitsweise westlicher NGOs oft nur ein snapshot ist), ist das erkennen der trends und fortschritte.

blackpink hat ein mitglied aus thailand, rund um die wird sehr viel debattiert, ob sie zb gerecht behandelt wird, von seiten management und von behörden. da gibts ein paar pointen. weiters ist eine in neuseeland aufgewachsen, und eine in australien, die tragen eine kleine portion liberalität und sehr viel kulturkenntnis (diaspora-crossover) bei. sowas ist ja immer ein "weltentheater", also diese mit TV soaps verknüpften bands sollen erzieherisch und modernisierend wirken, zumindest in asien.
die sind auch in mehreren berühmten amerikanischen shows aufgetreten. auch das hat impakt.

650.000 views von jüngerem publikum geben anlass zum optimismus: https://www.youtube.com/watch?v=o2gQr6zr1A4
(der grosse direkte und indirekte wirtschaftsfaktor gibt dieser popkultur auch grosse gesellschaftliche bedeutung. de anfänge waren grausig, aber nachdem die stars über längere zeit so viel geld einspielen, ist eine anerkennung unvermeidlich, weil sich das heute aus der internationalen vernetzung und meinungsbildung ergibt, und aus der jugend der fans, dh. längerfristige signalwirkung.)

[Lieb-Ellchen]

Hmm, den Eindruck kann ich nicht teilen. Das wäre doch auch ziemlich dumm. Das Internet ist Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit und gar nicht mehr wegzudenken.
Hier geht es doch um Auswüchse und Missbrauch der Möglichkeiten des Internets, auf die man nicht vorbereitet war bzw. vorbereitet sein konnte.

Ich glaube schon , dass es zahlreiche Kampagnen gibt, die sich gegen Teilbereiche des Internets wenden. Das Urheberrechtsgesetz und das NetzDG beruhen auf mediale und politische Kampagnen, die sich gegen soziale Netzwerke und Google bzw. YouTube richten. Obwohl es Proteste gab, konnte man ziemlich sicher sein, dass sich daraus keine Massenproteste entwickelten, weil man es halt über Jahre geschafft hat, die genannten Portale als Ursache der mit Gesetzen zu behebenden Übel zu brandmarken.
Feinbilder sind in der heutigen Zeit wichtige Stützen bei der Durchsetzung von oft fragwürdigen Gesetzesvorhaben.


Mit Begriffen wie Hatespeech wirft man aber strafbare und nicht strafbare Posting durcheinander. So sind die Kommentarspalten von Welt- oder Focus-Online oft voller Hasskommentare, wenn es gegen Ausländer geht. Aber weit weg davon strafbar zu sein. Es ist halt die Entscheidung des Seitenbetreibers, was er durchgehen lässt und was nicht und wie eng das moderiert wird.

Dass die sozialen Netzwerke die Zahl solcher Postings und Kommentare insgesamt erhöht haben, ergibt sich aus dem Mengengerüst. Und die Aufmerksamkeit ergibt sich daraus, dass sie geschrieben sind, also nachweisbar sind. Im Gegensatz zum gesprochen Wort, wo man halt Zeugen bräuchte.

[hans]

https://www.spiegel.de/netzwelt/gadg...a-1270576.html
Justizminister wollen, dass Mobilfunk-Überwachung bei 5G möglich ist


ich wär eher für eine minister-überwachung..

[Üfli]

ich wär eher für eine minister-überwachung..

Ihr habt ja nichtmal welche!

[hans]

dafür aber experten!!

und den jüngsten altkanzler der 7 meere.
und 2 optimale inselkandidaten für die nächste dschungelshow.

[Jaspis]

https://www.spiegel.de/netzwelt/gadg...a-1270576.html
Justizminister wollen, dass Mobilfunk-Überwachung bei 5G möglich ist


ich wär eher für eine minister-überwachung..

Hier bin ich unsicher.
Einerseits befürworte ich, dass Kommunikation sicher sein soll. Andererseits verstehe ich die Bedenken von Justiz und Polizei.

[DiMucci]

Wie soll man das überhaupt überprüfen. Klingt nach Zensur.

[hans]

Hier bin ich unsicher.
Einerseits befürworte ich, dass Kommunikation sicher sein soll. Andererseits verstehe ich die Bedenken von Justiz und Polizei.

das ganze ist ein "sträflingsdilemma", wie es die philosophie beschreibt.
es liegt am grundsätzlichen riesigen misstrauen aller stände und gesellschaftlichen gruppen untereinander.

siehe die dreiecksbeziehung bei uns, heeresgeheimdienst, innenministerium (apparat) und politische partei(en).
(in den zeitungen war vor einigen monaten diese "razzia" im BVT oder wie das heisst.)
dazu kommt die erpresserische abhängigkeit von den grossen playern im geheimdienstsektor.

meine denkrichtung ist, dass sich die breite masse bei abnehmender nationaler souveränität immer weniger für "demokratie" interessiert.
weil es immer weniger vertrauen in die grösser werdenden strukturen gibt, über die man immer weniger kontrolle hat.

ein gesetz, das hintertüren im kommunikationssystem befiehlt, verletzt dieses vertrauen noch viel stärker.
jetzt sind die leute etwas aufmerksamer geworden, jetzt werden sie die verschlüsselung entweder einfordern, oder ihre demokratischen ambitionen wegwerfen und beziehungen zur nomenklatura suchen, egal wie "edel" und gesetzlich die agiert.

bei open source ist die verschlüsselung insofern prüfbar, dass sie korrekt funktioniert, und rein auf mathematik beruht.
je nach aufwand brauchen die dann für eine einzige mail einen ganzen quantencomputer für mehrere stunden, das ist ein guter abschreckungswert. um merkel abzuhören, wird man das vielleicht trotzdem machen...

aber diese gängelung, das totale voraus beobachten und abfangen jeder gesellschaftlichen regung wie von orwell und huxley beschrieben, das wird dadurch etwas hintangehalten.
da kommt eben die notwendigkeit des vertrauens, und die akzeptanz grosser regionaler unterschiede und eigenständiger strukturbildungen ins spiel.

in dem kontext finde ich es nicht ratsam zu akzeptieren, dass diese befohlenen hintertüren selbstverständlich aufgrund von korruption und blunder auch von china und russland gehackt werden, oder von den saudis.
während man mathematik und primzahlen-statistik nicht hacken kann, sondern ehrlich fertig ausrechnen muss. da hängen die trauben hoch.

[caesar]

Dann muss man eben die NSA oder die Chinesen fragen, ob man ihre backdoors benuzten kann, um geheim zu überwachen und Informationen unbemerkt einzusammeln.

Ich denke seit den Veröffentlichungen von Snowden hat sich nichts wesentliches verändert.

Vorsicht ist besser als Nachsicht.

[Lieb-Ellchen]

Ein bisschen übertrieben finde ich es schon.

https://www.zeit.de/digital/internet...age=3#comments

Aber Aktionstage sind halt in Mode. Nun müsste einem eigentlich interessieren, wie viele und welche Urteile und ggf. Einstellungen es bei der Aufarbeitung der im Artikel aufgeführten früheren Aktionstagen gab.

[RAPtile]

Ich finde die Zahl lächerlich gering. 2000 "Hasspostings". In einem Jahr.

Demgegenüber stehen alleine mehr als 20000 reale rechte Straftaten. Nur von rechts. Nicht Gesamt.

[polenpaule]

https://www.heise.de/newsticker/meld...l-4619425.html

Gebt her eure Passwörter :-) Und es ist den Nutzern offenbar egal, was da gerade durchgewunken wird.

[hans]

und die tante jolesch sagt, gottseidank ist es noch lang nicht so schlimm wie in china...

Joana Cotar (AfD) warf der Bundesregierung vor, einen Überwachungsstaat nach chinesischem Muster etablieren und das offene Internet sowie die freie Meinungsäußerung endgültig beerdigen zu wollen. Sie befürchtete, dass der Druck auf die Anbieter so groß werde, "dass sie von sich aus die Sicherheitsstandards senken".

verkehrte welt, ne? weil die afd dagegen ist, muss man es überhaupt und sowieso machen.
nur dass es einen kniefall vor der nsa und den habicht-senatoren ist, die abschöpfen werden, damit in deutschland nur ja keine wirksame kritik aufkommt.

[RatSawGod]

https://www.heise.de/newsticker/meld...l-4619425.html

Gebt her eure Passwörter :-) Und es ist den Nutzern offenbar egal, was da gerade durchgewunken wird.

Das ist so beängstigend.

[dracena]

und die tante jolesch sagt, gottseidank ist es noch lang nicht so schlimm wie in china...



verkehrte welt, ne? weil die afd dagegen ist, muss man es überhaupt und sowieso machen.
nur dass es einen kniefall vor der nsa und den habicht-senatoren ist, die abschöpfen werden, damit in deutschland nur ja keine wirksame kritik aufkommt.

Ich wusste nicht, dass du mit der Cotar verwandt bist. Aber die Behauptung, irgendetwas würde gemacht, weil die AfD dagegen ist, klingt tatsächlich nach einer AfD-Mimimi-rolle.