Klarnamenpflicht im Internet?

[RAPtile]

Was willst du denn hören bzw. lesen? Eine Lösung, Online Harassment zu besiegen? Dann nimm das online raus, schalte das Netz komplett ab. Die Probleme im Internet löst du nicht, wenn du alle mit einem virtuellen Namensschild ausstattest. Du wirst so keine Meinungen ändern oder kranke Psychopathen heilen. Bildung und Aufklärung an Kindergärten, Schulen, Universitäten, eine offene Gesellschaft und Chancengleichheit fördern, rückwärtsgewandten Politikern und Religiösen entgegentreten. Das alles braucht zwar Zeit und wird keine 100%ige Veränderung bringen. Idioten wird es eben immer geben. Aber es ist effektiver als dieses Herumdoktern unter falschen Vorzeichen.

Wieso sollte ich das Netz abschalten?
Ich mag das Netz.
Ich würde nur gerne die Strafverfolgung erleichtern und eine Hemmschwelle schaffen dass sich jeder wie Karl Arsch verhält.
Hör doch mit Nebelkerzen auf und beantworte die Frage. Schulbildung haben wir alle, erzogen wurden wir auch. Dennoch benimmt man sich Online wie ein superhero...oder villain.

[RAPtile]

Ich glaube, Teil des Problems ist, dass immer mehr Leute ihren moralischen Kompass verlegt haben und meinen, es wäre ganz ok, alles zu schreiben, was nicht explizit verboten ist. Strafrecht und Anstand sind verschiedene Dinge und es gibt eine Grauzone.
Auf diese Art werden Grenzen immer mehr zu den Rändern hin verschoben, das früher Unsägliche wird zur Normalität und die Hemmungen fallen, besonders in Filterblasen.

Ich habe vorhin bei Twitter gelesen "Scheiss auf die Mörder-Zionisten und den Terror- und Mörderstaat Israhöll!"
Das dürfte wohl nicht strafbar sein, ich halte es aber für ekelhaften Antisemitismus und für asozial. Und je öfter man sowas lesen muss, um so geringer wird vermutlich irgendwann der Abscheu, da tritt dann ein gewisser Gewöhnungseffekt ein und man stumpft ab.

Ich hab mich immer noch nicht entscheiden, ob ich für oder gegen eine Klarnamenpflicht bin, die Gründe dafür und dagegen hatte ich schon genannt.

(dabei fällt mir ein, dass ich es doof finde, wie bei FB Nachrichten gefiltert werden und Usern genau das präsentiert wird, was sie erwarten und lesen wollen. Auf diese Art kommt es zu der Annahme, alle Menschen würden so wie man selbst denken und daraus entstehen dann schnell Verschwörungstheorien, weil die Realität sich weigert, so zu sein wie erwartet)

Pretty much this

[RAPtile]

ich persönlich rate ihm auch davon ab.
aber RAPtile findet es ja offenbar selbst völlig unproblematisch.
dann soll er es auch ruhig mal machen.

Tat ich schon bei diversen Sportwetten und Anbietern und Pokerseiten für Auszahlungen. Manchmal wollen die sowas.

Wäre es Pflicht für social media oder Foren und ich würde Wert drauf legen dort aktiv zu sein wäre ich natürlich dabei.
Müsste man sich mit Klarnamen anmelden ebenfalls.
Ich kann meine Meinung stets überall vertreten. Ich bin bei fb auch mit Klarnamen angemeldet und verhalte mich dort exakt so wie hier.

[dedeli]

Ich glaube, Teil des Problems ist, dass immer mehr Leute ihren moralischen Kompass verlegt haben und meinen, es wäre ganz ok, alles zu schreiben, was nicht explizit verboten ist. Strafrecht und Anstand sind verschiedene Dinge und es gibt eine Grauzone.
Auf diese Art werden Grenzen immer mehr zu den Rändern hin verschoben, das früher Unsägliche wird zur Normalität und die Hemmungen fallen, besonders in Filterblasen.

Ich habe vorhin bei Twitter gelesen "Scheiss auf die Mörder-Zionisten und den Terror- und Mörderstaat Israhöll!"
Das dürfte wohl nicht strafbar sein, ich halte es aber für ekelhaften Antisemitismus und für asozial. Und je öfter man sowas lesen muss, um so geringer wird vermutlich irgendwann der Abscheu, da tritt dann ein gewisser Gewöhnungseffekt ein und man stumpft ab.

Ich hab mich immer noch nicht entscheiden, ob ich für oder gegen eine Klarnamenpflicht bin, die Gründe dafür und dagegen hatte ich schon genannt.

(dabei fällt mir ein, dass ich es doof finde, wie bei FB Nachrichten gefiltert werden und Usern genau das präsentiert wird, was sie erwarten und lesen wollen. Auf diese Art kommt es zu der Annahme, alle Menschen würden so wie man selbst denken und daraus entstehen dann schnell Verschwörungstheorien, weil die Realität sich weigert, so zu sein wie erwartet)

Eine Klarnamenpflicht würde mMn die Blasenbildung nur noch verstärken, viele würden nur noch in geschlossenen Gruppen/Foren posten. Viele würden gar nichts mehr posten oder nur noch Belangloses. Übrigbleiben würden v.a. die Extremmeinungen, von Leuten, denen die Klarnamenpflicht egal ist. Gerade Rechte wissen sehr genau, was sie posten können, ohne wegen Beleidigung dranzukommen. Aber immer weniger würden solchen Extremisten antworten, weil viele nicht mit Klarnamen posten wollen, auch aus Angst vor Konsequenzen im realen Leben.

[dedeli]

Ich kann meine Meinung stets überall vertreten. Ich bin bei fb auch mit Klarnamen angemeldet und verhalte mich dort exakt so wie hier.

Ich kann meine Meinung auch überall vertreten, ich verhalte mich im realen Leben nicht anders als hier. Freunde/Bekannte und Verwandte können mich hier ohne Probleme erkennen, allein schon aufgrund meines Nicks. Und das ist für mich auch völlig ok.

Trotzdem möchte ich nicht, dass potentielle Arbeitgeber, Nachbarn, Kollegen beispielsweise nachlesen können, ob ich mich in einem Forum über Verhütung oder Sexpraktiken informiert habe, wie ich meinen Urlaub verbracht habe, wieviel Haushaltsgeld ich zur Verfügung habe, wie meine politische Einstellung ist, wo ich am Wochenende war usw.

Das hat für mich auch sehr viel mit Privatsphäre zu tun. Die kann ich bis jetzt wahren, indem ich anonym poste, bei Klarnamenpflicht würde ich das nicht mehr oder nur noch sehr, sehr eingeschränkt, was ich als massive Einschränkung in mein Leben, v.a. meine Informationsfreiheit ansehe.

[RAPtile]

Ich kann meine Meinung auch überall vertreten, ich verhalte mich im realen Leben nicht anders als hier. Freunde/Bekannte und Verwandte können mich hier ohne Probleme erkennen, allein schon aufgrund meines Nicks. Und das ist für mich auch völlig ok.

Trotzdem möchte ich nicht, dass potentielle Arbeitgeber, Nachbarn, Kollegen beispielsweise nachlesen können, ob ich mich in einem Forum über Verhütung oder Sexpraktiken informiert habe, wie ich meinen Urlaub verbracht habe, wieviel Haushaltsgeld ich zur Verfügung habe, wie meine politische Einstellung ist, wo ich am Wochenende war usw.

Das hat für mich auch sehr viel mit Privatsphäre zu tun. Die kann ich bis jetzt wahren, indem ich anonym poste, bei Klarnamenpflicht würde ich das nicht mehr oder nur noch sehr, sehr eingeschränkt, was ich als massive Einschränkung in mein Leben, v.a. meine Informationsfreiheit ansehe.

Und würde das nur für die großen SM-Plattformen zählen.

Dann wärst du die 150000 Svenja Schulz. Oder Lisa Müller.

Oder eine einzige Bärbel Schulzmeyer-Heidemannshausnummer.

[chatte03]

Es soll z.B. türkischstämmige Mitbürger geben, die ab und an Erdowahn und die AKP via Internet kritisieren. Ob die bei einer Klarnamenpflicht wohl der nächsten Einreise in die Türkei genau so unbefangen wie bisher entgegensehen würden?

Wieder mal eine richtig ausgereifte Idee von unserem "Mr. Bundestrojaner"

In die Richtung denke ich auch in erster Linie. Für uns hierzulande ist es selbstverständlich, dass wir unsere Meinung frei äußern können. Vielleicht nicht unsere schlechte Meinung einem nervigen Chef gegenüber (oder nur einmal ), aber ansonsten ist das eher kein Problem.

Das Internet ist aber für die ganze Welt da, und gerade der Austausch mit der ganzen Welt macht es so wichtig und einzigartig. Vor allem gibt es Menschen in Staaten, in denen Meinungsfreiheit keine Selbstverständlichkeit ist, eine Stimme. Das wäre sofort vorbei, wenn Klarnamen genannt werden müssten.

Zum Schutz derjenigen, die unterdrückt und verfolgt werden, finde ich diese Möglichkeit der Anonymität schon wichtig.

Jo, mit Klarnamenpflicht würde man jedes Selbsthilfeforum, Krankheitsforum, Foren zu den Themen Beziehungen, Sparsam leben, HartzIV, Behinderungen usw. plattmachen. Wer würde zu den Themen noch online posten, wenn z.B. ein potentieller Arbeitgeber, Kollegen, Nachbarn mit einer Googlefrage jeden Beitrag herausfinden können.

Auch das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt. Im Internet kann man Hilfe finden, die man im RL so vielleicht nicht einmal zu suchen gewagt hätte.

Man sollte also nach Wegen suchen, manierliche Umgangsformen im Internet auch bei Wahrung der Anonymität sicherzustellen. So wie hier.

[Haramis]

Kann man alles machen.
Dann hat halt jedes Dorf seinen Drachen???? und ne Hundertschaft Polizei zum Schutz der Nachbarschaft.

Was ich nicht verstehe:
Wenns denn bei Facebook und Twitter so fürchterlich ist wie immer wieder und gerne dargestellt - warum rennt ihr denn alle da hin?

[hans]

Das beantwortet meine Fragen überhaupt nicht.

Wie gehst du gegen Cybermobbing vor? Shitstorming. Populismus? Fake-News.

Your turn.

90% nur innerhalb der familie, das ist kein thema für die kandare des staates. bestehende gesetze müssen reichen und exekutiert werden.
der staat ist KEIN familienersatz. ein konzern schon gar nicht, ausser man will in japan leben.

naja ein thinktank, die vornehme version der wald-paintball spiele..
da fühlt man sich natürlich zu hause.

[hans]

und vor allem auch

Was willst du denn hören bzw. lesen? Eine Lösung, Online Harassment zu besiegen? Dann nimm das online raus, schalte das Netz komplett ab. Die Probleme im Internet löst du nicht, wenn du alle mit einem virtuellen Namensschild ausstattest. Du wirst so keine Meinungen ändern oder kranke Psychopathen heilen. Bildung und Aufklärung an Kindergärten, Schulen, Universitäten, eine offene Gesellschaft und Chancengleichheit fördern, rückwärtsgewandten Politikern und Religiösen entgegentreten. Das alles braucht zwar Zeit und wird keine 100%ige Veränderung bringen. Idioten wird es eben immer geben. Aber es ist effektiver als dieses Herumdoktern unter falschen Vorzeichen.

ausserdem, wenn es mal akzeptiert ist, dass social sites für leute aus unsicheren ländern keine klarnamen erzwingen, dann geht das nicht sinnvoll durch, dass sie in deutschland etwa anders handeln. das wird nicht verziehen werden.
freie meinungsäusserung bedarf des gleichheitsgrundsatzes, und kritische dienste (wie heisst das bei wasser, post, strom etc) ebenfalls.

[Singnix]

Gebe mal ein bisschen Senf dazu:
Wenn ich an einer Diskussion im tv teilnehme werde ich vorgestellt.
Werde ich auf der Strasse vom Fernsehen z.B.interviewt sieht man mich, mein Name wird aber nicht genannt.
Habe ich eine Unterhaltung z.B. im Zug, muss ich meinen Pass nicht vorweisen.
Benimmt sich jemand dabei schlecht wird er von anderen getadelt, wenigstens passiert das.
Ich finde anonyme Unterhaltungen interessanter weil man dabei erfaehrt was tarsächlich in unseren Köpfen vorgeht.
Also Klarnamenzwang - niemals !

[Lilith79]

Wenns denn bei Facebook und Twitter so fürchterlich ist wie immer wieder und gerne dargestellt - warum rennt ihr denn alle da hin?

Ich weiß nicht, ob da alles so "furchtbar" ist oder ob das hier so viele finden. Außer RAPtile.

Twitter nutze ich nicht, weil ich das ganze Konzept nervig finde, da geht's ja gefühlt jedem nur um Aufmerksamkeit.

Facebook nutze ich für manche Dinge und finde es überhaupt nicht schlimm. Man kann ja alles selbst recht gut steuern. Leute die wirklich Hetzpostings machen, blockiere ich sofort und Gruppen die gar nicht moderiert sind nutze ich auch nicht (schon allein weil da meistens irgendwann Porno-Spam Posts auftauchen). In politischen Diskussionen finde ich sieht man mehr offensichtliche Bots als sonst was.

Richtig übel fand ich bisher vor allem die Erdogan-Fanboys die mir z.B. auf Seiten wie der von Cem Özdemir aufgefallen sind.

Aber als exponierte Person würde ich die die nur nerven einfach konsequent blockieren (oder stehen lassen, je nachdem wie ich das für MEINE Seite möchte) und die richtig strafrelevanten Posts anzeigen.

Da bin ich mal bei hans, ich finde die existierenden Gesetze reichen udn müssen halt umgesetzt werden.

Am problematischsten finde ich aktuell die willkürliche Selbstzensur der Plattformen, die auch anscheinend oft auf Basis von zusammengerotteten Melde-Aktionen zu erfolgen scheint.

[Giftnudel]

Was bringt eine Klarnamenpflcht, wenn dieser Name nicht bei der Anmeldung z. B. in einem Forum geprüft wird? Sonst nehme ich eben für Blödposts den Namen meines Nachbarn oder besten Feindes.

[redglori]

Was bringt eine Klarnamenpflcht, wenn dieser Name nicht bei der Anmeldung z. B. in einem Forum geprüft wird? Sonst nehme ich eben für Blödposts den Namen meines Nachbarn oder besten Feindes.

Das dürfte sogar einem Herrn Schäuble, der es ja sonst nicht immer so mit Namen hat, klar sein.

Für das IOFF würde es wohl so laufen, dass jeder User mal bei Scotty zu Kaffee und Kuchen vorbeikommt und ihm den Ausweis zeigt.
Ich glaube er würde sich sehr darüber freuen.




Wenn man keine Verifizierung mit Ausweispapieren vornimmt, ist jede Klarnamenpflicht für die Katz.
Aber wie viele Leute würde das machen?

[Giftnudel]

Das dürfte sogar einem Herrn Schäuble, der es ja sonst nicht immer so mit Namen hat, klar sein.

Für das IOFF würde es wohl so laufen, dass jeder User mal bei Scotty zu Kaffee und Kuchen vorbeikommt und ihm den Ausweis zeigt.
Ich glaube er würde sich sehr darüber freuen.




Wenn man keine Verifizierung mit Ausweispapieren vornimmt, ist jede Klarnamenpflicht für die Katz.
Aber wie viele Leute würde das machen?

Ich esse gerne Bienenstich und lege mich anschließend gerne 1/2 Stündchen aufs Ohr. Hoffentlich fragt Scotty sowas vorher ab.