Naja ich glaube nicht das sich die SPD auflöst, da ist noch viel Luft nach unten.
Ich sehe eher die Linke gefährdet, mal angenommen es tritt der unvorstellbare Fall ein, das die SPD ihre Werte oder Wurzeln wieder findet oder in der Opposition oder wenn sie aus der Groko gehen sollten, so tun als ob sie sie wiederentdeckt haben und das auch noch glaubwürdig, dann sind die 5% für die Linke in Gefahr. Dann wird die Linke von Grünen und SPD zerquetscht, wie bereits 98 die PDS.
Für eine SPD ist es immer noch leichter Wähler zurückzugewinnen, gerade im Westen als für die Linke. Dieses Bäumchen Wechsel Dich Spiel der Wähler, wenn man aus der Regierung in die Opposition kommt oder umgedreht, kenne ich seit der Wende zur Genüge. Zack sind schnell 2% weg und dann wird es eng. Da hilft auch die Werbung und der damit verbundenen Kuschelkurs für GRR nicht, ganz im Gegenteil, das kann zum Bumerang werden. Weil wie ich schon mal schrieb sehen viele SPD und Grüne eher misstrauisch und lehnen diese Parteien in der jetzigen Ausrichtung ab.
Die linke polarisiert nicht mehr. Der Anpassungsfreundliche kuschelkurs der Parteiführung und anderer macht die linke für viele uninteressant und langweilig. Die linke macht sich überflüssig. Die Medien nehmen auch kaum noch Notiz von der Linken.
Dazu sehr gute Analyse von Michael Brix
https://m.tagesspiegel.de/politik/fu...MIiOGnD2z_FAIo
Für die Linke eine Überlebensfrage“ Partei-Stratege Brie sieht Linke in Existenz bedrohtUnd die Linkspartei? Scheitert ein Linksbündnis nicht an den außenpolitischen Differenzen?
Die außenpolitischen Differenzen sind überwindbar. Es gibt sicherlich ein paar Punkte, über die gestritten werden muss. Einen weiteren Anstieg der Rüstungsausgaben mitzutragen, wäre schwer für die Linkspartei, aber vielleicht auch für die SPD. Das Verhältnis zu Russland muss neu austariert werden. Ich sehe auch in der Außenpolitik, die ja gemeinhin als Hemmnis für eine Koalition angesehen wird, keine unüberbrückbaren Hindernisse.Erleichtert der bevorstehende Rückzug von Sahra Wagenknecht ein Linksbündnis im Bund?
Vielleicht war die Rhetorik von Sahra Wagenknecht anders als die anderer Linken-Politikerinnen und -Politiker. Ihr strategisches Ziel war immer eine rot-rot-grüne Regierung. Auch Oskar Lafontaine wollte das, als er die Linkspartei mitgegründet hat. Die Vorstellung, dass Lafontaine und Wagenknecht vom Willen zur Opposition getrieben wären, ist absurd. Man kann immer fragen: Haben sie das mit den richtigen Mitteln gemacht? Ihr Ziel – und auch das anderer Linken-Politiker - war jedoch immer, die parteipolitische Landschaft nach links zu verschieben und auf SPD und Grüne einen Druck in Richtung einer anderen Politik auszuüben, ökologischer, sozialer und auch auf verbesserte Kooperation mit Russland.Die Linkspartei muss besorgt machen, dass sie in für sie wichtigen Wählergruppen so stark verliert, bei der unteren Mitte der Lohnarbeitenden und bei Menschen mit Abstiegsängsten. Besonders drastisch sind die Verluste im Osten, dies nun schon seit Jahren, einerseits durch Überalterung, andererseits durch Wählerwanderung zur AfD. Jetzt hat sie zusätzlich durch den Aufstieg der Grünen bei den akademischen Schichten verloren. Die Situation ist für die Linke insgesamt existenzbedrohend. Ähnlich wie die SPD muss sich die Linkspartei nach ihrem Gebrauchswert fragen lassen. Die Parteivorsitzende Katja Kipping hat guten Grund – und sie hat das jetzt ja auch getan - einen Richtungswechsel auf die Tagesordnung zu setzen. Das ist für die Linke wirklich eine Überlebensfrage.Ist die Linke denn überhaupt regierungsfähig?
Es geht ja nicht nur um den Rückzug von Sahra Wagenknecht. Auch die jetzigen Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sind nun schon sieben Jahre lang im Amt. Sie sind ebenfalls durch die aktuelle Krise der Partei geschwächt. Von einer wirklichen Führungsfähigkeit ist die Partei weit entfernt. Das gilt erst recht für die Bundestagsfraktion, die tief gespalten ist. Wenn Sie fragen, ob die Partei in der jetzigen Verfasstheit koalitionsfähig ist, würde ich sagen: nein. Das hat sie mit der SPD gemein. Sowohl der Linkspartei als auch der SPD fehlt eine strategisch orientierte Führung.
Geändert von Manitu (13-06-2019 um 16:25 Uhr)
Der in Hessen ehemals sehr erfolgreiche *hüstel*kommissarische SPD Chef TSG wirft den Grünen Populismus vor. Ähnlich der AfD. Den schönsten Satz finde ich persönlich: "Grüne vertreten gar keine Position mehr"
https://www.tagesschau.de/inland/sch...ismus-101.html
"Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons
Dem haben sie schon auf die Finger geklopft.
Geändert von Manitu (14-06-2019 um 14:54 Uhr)
Wo du Recht hast, hast du Recht. Der SPD geht es trotz aller Widrigkeiten noch gut. Die Antwort der SPD in der größten Krise der Partei in der BRD, ist ein bisschen im Bauchnabel puhlen und abwarten was dabei rauskommt. Immerhin bleibt ihnen noch die Schadenfreude, der CDU geht es nicht viel besser.
Natürlich ist die Linke gefährdet. Herr Brie und Frau Kipping sprechen in ihren Tagesspiegel-Interviews über die Überlebensfragen und die Existenzängste Der Linken.
Ich mache jetzt nicht das Fass auf die Geschichte der Partei Die Linke bzw. PDS von der Ost-Volkspartei bis heute zu schildern. Herr Brie erörtert die Entwicklung und die Wählerverluste durch Überalterung, zur AfD und aktuell zu den Grünen. Mit Recht stellt er fest: "Ähnlich wie die SPD muss sich die Linkspartei nach ihrem Gebrauchswert fragen lassen."
Manitu, darf ich es wagen zu fragen wo siehst du den Gebrauchswert der Linkspartei. Du sagst die Linke polarisiert nicht mehr. Mit welcher Positionierung sollte die Linke polarisieren? Was macht die Linke uninteressant und langweilig für viele bzw. was verstehst du konkret unter Anpassung?
Das Geschwurbel "Die Linke macht sich überflüssig." ohne sachliche Begründung ist eine leere Hülle.
Ich hätte gerne mal Fakten zu Themen und Programmatik.
Oder anders gefragt: Erklär mir bitte was Du von der Partei "Die Linke" erwartest oder was du als Mitglied im Parteivorstand anstoßen würdest. Was für Anträge würdest du einbringen?
Die These ist falsch aber nicht neu. Gängige These im Geschwurbel der AfD-Fanboys im Internet.
Das Hoch der Grünen, die stagnierenden Umfrage-Werte der AfD und die Wählerwanderungen widersprechen der These.
Die Grünen und die AfD trennen Welten in ihrer Programmatik.
Inwiefern sollte es irgendeine Wechselbeziehung zwischen AfD und den Grünen, von denen beide profitieren.
Die AfD selber feiert den Spitzenplatz in Sachsen und Brandenburg nur verhalten. Die AfD hat nichts dazu gewonnen. Im Vergleich zum Herbst 2018 sogar verloren. Die Verluste der CDU und der SPD zu Gunsten der Grünen macht die AfD zur stärksten Kraft in Sachsen und Brandenburg
Geht es noch perverser!
Du vergleichst die Angst der AfD-Kritiker, die von Rechtsextremisten mit Todesdrohungen und Veröffentlichung ihrer Privatadressen mit der Kommentierung einer Kritik an den Grünen.
So nebenbei der übliche rechte Tenor, man dürfe ... nicht kritisieren, es gibt ja keine Meinungsfreiheit.
Rechnen wir es doch mal durch:
Grün-Schwarz
Das wäre ja schlimmer als derzeit. Die Grünen könnten etwa Forderungen stellen (offene Grenzen), die schon innerhalb der Union (CSU) zu keinem Konsens kämen. Also Lähmung und gegenseitige Biestigkeiten, als täte man gar nicht gemeinsam regieren.
Grün-Schwarz-Gelb
Undenkbar. FDP und Grüne - freier Markt vs. ökologischer Vorschriftenkatalog - geht halt gar nicht. Und die FDP ist nicht so machtgeil wie die Grünen. Man beachte nur das Symbol der Grünen, die Sonnenblume: Immer den Samen im Gesicht.
Grün-Rot-Rot
Wohl das Vorstellbarste. Nach einer Legislatur ist Deutschland pleite und wird von Griechenland gekauft.