Lafontaine war immer das Herz der SPD und sprach deren Seele an sowie die Stammwähler, er war der Malocher, der Kumpel. Schröder war innerhalb der SPD nicht so der Held, er sollte mit seiner Eloquenz die Wechselwähler aktivieren, was auch gelang. Aber der Anteil Lafontaines an diesem Sieg war recht gross.
In dem Artikel von Dom steht auch, daß Lafo damals auch schon vorher gegen Kohl gewonnen hätte, wenn die Wende nicht dazwischen gekommen wäre. Kohl konnte die Euphorie besser nutzen, machte Versprechungen über Versprechungen, während Lafontaine realistischer und etwas Kühler daher kam, nur Realismus und Bedenken waren damals nicht gefragt. Ich wählte damals auch die SPD, weil ich damals schon Kohl nicht glaubte und mir das zu euphorisch und übertrieben war. . Ich war dann später auch nicht so enttäuscht als andere Ossis, weil Kohls Versprechungen doch nicht so einschlugen wie erhofft. Aber Kohl wurden diese Enttäuschungen dann zum Verhängnis.
Dazu machte die Union damals nicht nur einen Rote Socken Wahlkampf gegen die PDS, sondern auch gegen Lafontaine, standen damals ja überall die Plakate herum von Honecker mit Lafontaine, als ob Kohl oder Strauß nicht auch Honecker die Hand geschüttelt hätte. Hatte damals aber seine Wirkung erzielt.