Zitat von
Wero
Das ist eine interessante Frage. Ich kenne die Zahlen nicht, aber ich würde denken, dass die Anruferzahlen im fünfstelligen Bereich liegen.
Wenn man dann bedenkt, dass eine Sendung aus dem Programm fliegt, wenn sie deutlich unter dem Senderdurchschnitt performt, dann kann man schlussfolgern, dass jedes Prozent Marktanteil mehr eigentlich deutlicher wichtiger sein muss.
Es gibt ja auch dieses Interview von Borris Brandt in dem er darüber spricht, dass er eine fette Prämie bekommen hätte wenn er damals ein weiteres Format mit (ich glaube es waren) 20 Prozent etabliert. Also wird ein hoher Marktanteil die gestaffelten Preise für die Werbesekunde so in die Höhe treiben, dass diese Voting-Gewinne nur Peanuts sein dürften.
Wenn man jetzt aber sieht, dass Sat. 1 mit den meisten Sendungen auf sehr bescheidenem Quoten-Niveau da steht, dann kann es sein, dass die Kostenrechnung bei einem Marktanteil über Senderschnitt gut auf geht und sich sozusagen ein höherer Marktanteil nicht auszahlt, weil man deutlich mehr an Geld rein stecken muss. Mehr Werbung für das Format, mehr Manpower und Kreativität, höhere Gagen für bekanntere Promis.
Grundsätzlich hat die Show das Problem, dass sie für 2 Wochen Promi-BB mit Sicherheit kein eigenes Team am Start hat. Das sind Produktionsleute, die auch andere Formate produzieren wie "The Wall", wo man auch geglaubt hat, Wand anschreien und übertriebene Fake-Emotionen ("Schatzi, ich gehe hier durch die Hölle!") bringen die Zuschauer scharenweise vor den TV.
Wie in vergangenen Staffeln bekannt wurde, gibt es wohl Spezialisten, die für mehrere Shows arbeiten und Matches konzipieren. Eher hängt es aber am Ablaufplan und Storytelling. Es darf einfach nicht sein, dass ich Leute in ein Haus setze und man sieht nichts von Gesprächen - es sei denn es gibt Zoff. Die langweiligen Matches und die Wahl für den Bereichswechsel nehmen eigentlich zu viel Zeit in Anspruch. Vor allem weil es im Endeffekt dem Zuschauer dann ziemlich wurscht sein kann wo ein Bewohner ist. In diesem Jahr sind die Bereiche mal abgesehen von der Nahrungsausstattung nicht so unterschiedlich.
Und man bekommt davon auch kaum etwas mit. Dieses Problem hat man seit der Staffel als es das "Nichts" gab. Das war auch die erste ohne Live-Stream.
Im Prinzip hat man aus meiner Sicht in diesem Jahr die Schwerpunkte so gesetzt, dass man 2 bis 3 Schlüsselfiguren ins Haus setzt um um sie herum die Storys aufzubauen. Das waren Zlatko und Joey. Im Prinzip hat man dann mit Jürgen und Chris noch 2 weitere Charaktere gehabt, die für Reibungspunkte sorgten. Das hat in der ersten Woche gut funktioniert, obwohl da auch schon deutlich die Unzulänglichkeiten im Schnitt und der Erzählweise zu sehen waren. Der Zoff hat es aber heraus gerissen.
In Woche 2 sieht man nun deutlich, dass man keine Inhalte mehr hat. Das gibt es durch die Abwahlen in jeder Staffel in einer gewissen Form. Aber auch hier hat man bei der Produktion kein Gespür. Um die unnötige lange Live-Show am Montag zu pushen musste man schon 2 Exits ankündigen und hat so das Haus noch leerer gemacht als eigentlich nötig.
Vergessen hat man, dass man ja auch noch ins Ziel kommen muss. Dass dieses ins Ziel retten immer noch mit so hohen Marktanteilen belohnt wird, ist aus meiner Sicht schade, weil es die Qualität der Sendung in keiner Weise wiederspiegelt.