nein, das hab ich nicht gesagt. Das ist einfach für mich die intuitive Erklärung. Eine bessere Begründung hat niemand parat. jeder sagt nur seine Meinung und das ist meine. Ich hab keine Ahnung, warum das so ist, ich weiß nicht, warum Menschen so wählen. Ich kann dir auch nicht genau und 100%ig sagen, warum manche Menschen Dinge leugnen, die anderen Menschen vollkommen klar sind.
ja, so kam es mir vor. Genauso. Sieh zu und komm klar.
ich weiß, dass wollen viele nicht hören und nein so unmündig ist der Ossi jetzt nun auch nicht gewesen, aber es gab große Systemunterschiede und wir mussten mit hunderten und tausenden kleinen Dingen neu umgehen.
und das ist mein Empfinden und meine Interpretation. Selbstverständlich gibt es viele, die den Systemwechsel problemlos über die Bühne gebracht haben, aber das haben eben nunmal nicht alle.
andersrum kann ich es einfach nicht mehr hören oder auch lesen, dass wir Ossis gefälligst uns mies fühlen sollen, weil wir in einem System lebten und aufwuchsen, was wir uns selbst nicht ausgesucht haben. Ich mochte meine Kindheit und werde den Teufel tun, das jetzt zu leugnen. Jedoch hatte ich eine Entscheidung getroffen, in diesem System nicht als werden zu wollen. Das meine Flucht sinnlos war, konnte ja keiner ahnen.
ich finde das nicht nett und nicht fair.
Klar, Manitu schreibt manchmal Dinge, die etwas verklärend sind oder nicht stimmen (Rassenhass z.B., der war sehr wohl in der DDR vorhanden), aber jetzt alle über einen Kamm zu scheren, macht man einfach nicht und normalerweise bin ich das von dir wirklich nicht gewohnt. Und ich fühle mich gerade angesprochen und getroffen.
Ich lebte schon immer etwas priviligierter in Berlin, da wuchs ich auf, das war vieles besser und was war ich immer genervt, wenn man mir auch damals schon erzählen wollte, wie schlimm es in anderen Teilen der DDR aussah. Bis ich es selber sah. Ja manchmal muss man in den Schuhen anderer laufen um zu begreifen was es heißt, so zu leben.
später hatte ich viel mit Wessis zu tun und lebe auch seit vielen Jahren im sogenannten Westen des Landes. Und dennoch ertappe ich mich bei vielen Dingen, dass ich anders bin, dass ich anders denke. Ich weiß nicht, ob das an meiner Herkunft und Erziehung liegt oder ob das einfach meine eigenen Denkweisen oder Charaktereigenschaften sind, ich bin ja auch ein Individuum. Meistens fühle ich mich zerrissen. Ich bin kein klassischer Ossi, aber auch kein richtiger Wessi, ich bin ein Mischling geprägt von beiden Systemen und hab mir hoffentlich aus beiden das Beste verinnerlicht.
ich denke schon, dass ich mit Fakten umgehen kann und ich bin auch durchaus belehrbar.
Ihr alle hier habt Fragen und wenn es "Ossis" in dem Sinne beantworten, passt es euch auch nicht. Ich lebe seit vielen Jahren nicht mehr im Osten aber als es da losging, hat es mich einfach nicht gewundert. Woran liegt es denn deiner Meinung nach? Warum wundert es mich nicht, warum hab ich das schon immer erwartet?
Wenn es um "dem Ossi" in meinem Beitrag ging, damit war explizit eine einzige Person gemeint, nämlich Manitu, und gerade nicht alle über einen Kamm.
Entschuldige, aber ich muss dir da eindeutig widerprechen. Ich hab welche gesehen muss 85 - 87 gewesen sein, in Berlin. das war kurz nach meiner Gruftiphase, da hatte ich auch Springerstiefel für kurze Zeit, bin aber nicht in die Szene reingerutscht. vielleicht war das auch einfach nur Modekram, aber ich weiß noch, wie ich in der "Rebellenphase" einige kennen lernte. Und auch Hooligans waren durchaus vorhanden, ich war mal bei einem Fußballspiel, was nicht feierlich war.
nichts für ungut, aber ihr macht es einem aber auch wirklich schwer.
auch wenn man sich darüber lustig macht, aber ich stimme Manitu in dem Teil zu, dass ich auch denke, dass vieles von Familieninternem kommt und die Jungen das übernehmen und in der AFD ihre Position jetzt vertreten sehen unter anderem auch, weil die andern Parteien versagen, das kommt vieles dazu, es gibt nicht nur einen Grund.
Nein, das ist durchaus begrüßenswert. Mit viel gutem Willen könnte man noch sagen, der hat sich da in den letzten Wochen ziemlich in was verrannt.
Es geht ja auch gar nicht um Ossi-Bashing, aber mir fehlt da teilweise das Verständnis, wenn ich mir diverse Klagen anhöre. Nicht nur hierforums, auch in anderen Sozialen Medien. Mir fehlt da das "Ärmeln raufkrempeln und machen"-Prinzip. Stattdessen hören sich einige an, wie wenn sie immer noch zuhause sitzen und auf die versprochenen blühenden Landschaften warten. Da, drüben im Westen, da sitzen die ganzen Wessis und schlagen sich mit goldenen Löffeln die Bäuche voll, während wir armen Ossis darben müssen. SO kommt das bei mir an (überspitzt) formuliert. Nur, wenn man versucht dieses Bild zu korrigieren, kommt prompt die nächste "dann müssen wir halt die AfD wählen, wenn ihr uns nicht versteht"-Erpressung. Wie soll da ein Dialog möglich sein, wenn gefühlt das Gegenüber nicht zuhört?
Das ganze hat wirklich was von Diskussionen mit Aluhüten, wie z.B. Impfgegner, dem man versucht zu erklären, daß die Masernimpfung kein Autismus verursacht. Der dann daraufhin erklärt, daß man ihn ja nur gängeln will und deswegen erst recht sein Kind nicht impft.
eben, da sind sich auch die beiden Extreme ziemlich nahe, jedenfalls näher als sie es mit demokratischen Positionen sind. Das erklärt auch das für einige offenbar relativ problemlose Hin- und Herwechseln zwischen beiden Positionen. Jedenfalls hat Manitu mit seinen Erläuterungen zur DDR zumindest eines bei mir erreicht: ich stelle mir dieses System noch jetzt noch viel schauriger vor als ich es vorher schon getan habe und sehe auch, welche Nachwirkungen jahrzehntelange Indoktrination und Aufbau von Feindbildern: "der böse Westen": die BRD und natürlich in viel höherem Maße noch die USA, erreicht haben und wie das zum Teil über die Generationen hinweg noch weitergetragen wird.
Letztlich ist es traurig, für die Betroffenen, aber so viel mangelnde Selbstreflexion macht einen natürlich auch wütend, wenn man nicht in einer sozialpädagogischen Haltung verbleibt sondern von erwachsenen Menschen dann doch noch mehr erwartet.
Geändert von little maggie (14-09-2019 um 23:40 Uhr)
ist ja auch so. Da hast du Recht.
Jedoch: Ärmel aufkrempeln und machen konnten die Ossis auch. Im kleinen Kreis, in Familie, Gemeinde usw. Was es nicht gab, wurde organisiert, selbst gebaut, mit dem was man hatte wurde improvisiert. Einfallsreich waren und sind sie immer noch. Warum man das nicht auf größere Level ausbaut, kann ich dir nicht sagen. Zumal es ja doch viele versuchen, so ist es ja nicht.
ich werde nie vergessen, wie ich in Teenagerjahren durch die Wessiwerbung total verseucht war und echt das mit den goldenen Löffeln dachte. Als ich dann im Westen war und sich rausstellte, dass es durchaus Wohnungen mit einem normal großem Bad gab und nicht alle mit der General putzten und nicht jeder ein Haus mit Garten für die Kinder haben konnte und dass es noch andere Jeans als Lewis gab, war ich voll enttäuscht.
Indoktrinierung ist das Eine, offene Augen und mit dem Leben umgehen können das Andere.
Manche wollen das einfach nicht und ich denke mal, im Westen gibt es die genauso auch, nur vielleicht aus anderen Gründen.
Tolle Diskussion hier. Ich lach mich scheckig. Eins wird sehr gerne vergessen. Viele die über den Osten Motzen waren noch nie da. Jeder fünfte alt Bundesbürger war noch nie in den neuen Ländern. Im Gegenzug waren 95 % der Ossis mal im Westen.
Ja klar, die Wessis sind doof und haben von nix ne Ahnung.
Dir ist schon klar, daß derartige Pauschalurteile nix bringen?