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  1. #16
    Zitat Zitat von Premiere0815 Beitrag anzeigen

    Dann wurden auch gesunde Betriebe platt gemacht, nur wenige haben sich eine goldene Nase verdient, so vielen Menschen wurde ihre Arbeit und damit ihre Ehre und ihr soziales Ansehen genommen. Statt dessen wurden sie als Faulenzer tituliert, die keinen Bock auf Arbeit hätten, und dem Sozialstaat zur Last fallen.

    Ich kann jeden verstehen, der die Schnauze gestrichen voll hat. Und den Rattenfängern fällt alles wie gebratene Tauben in den Mund. Die sammeln alles ein.
    Ich arbeite recht häufig in Sachsen und Sachsen-Anhalt, bin oft in Mecklenburg-Vorpommern, wenn ich´s mir schön machen will und muss sagen, ich kann Deine Schwarz-Weiß-Malerei nicht nachvollziehen.

    Du tust als sei der Osten Entwicklungsland. Ist er aber nicht. Er ist in meinen Augen ganz normales Deutschland. Klar, ich komme bei der Arbeit nur mit Leuten zusammen, die ebenfalls arbeiten. Aber bei denen kann ich keine derben Unterschiede zu westdeutschen Arbeitnehmern, Beamtern oder Unternehmern ausmachen.

    Der größte Unterschied scheint mir das Vermögen der Nachkriegs-Generation zu sein. Es gibt halt im Westen viele, die Omas Häuschen erben oder richtig viel Geld oder eine Irrsinnrente erwarten. Und das ist im Osten seltener. Also, da steht quasi die gesamte Gesellschaft genauso da wie im Westen diejenige, die nichts erben.

    Selbstverständlich sind Fehler gemacht worden in dem Prozess der Wiedervereinigung. Das war eine unique Geschichte. Aber ganz so schlecht wie Du tust, ist es auch nicht gelaufen. Jedenfalls gibt es doch keine einzige Region des ehemaligen Ostblocks, die auch nur annährend daran denken könnte, mit der ehemaligen DDR mitzuhalten.

    Es gibt in der arte-Mediathek eine spannende Doku über die Treuhand: https://www.arte.tv/de/videos/082739...eit-vaterland/. Ich bin null CDU-affin und Birgit Breuel gegenüber auch sehr skeptisch. Aber ich kann rein rational und ökonomisch schon nachvollziehen, was ihre Denke damals war. Und zu einem gewissen Teil hat sich Ihre Sichtweise auch als richtig herausgestellt.

    Zum anderen Teil leider nicht. Vielleicht wäre es besser (menschlicher) gelaufen, wenn die RAF (manche meinen, die SED) nicht Rohwedder ermordet hätte. Jedenfalls haben wir heute Ungleichheiten, die aufgearbeitet und ausgeglichen gehören. Genau dafür wird die AfD aber nun gerade nicht sorgen. In Deinem extremen Hass auf die SPD, verkennst Du meines Erachtens komplett die Gefahr, die von Rechtsaußen ausgeht und redest ihnen sogar nach dem Mund.

    Das Bild von den Wessis, die sich eine goldene Nase verdienten, ist nur ein Ausschnitt. Auf der andere Seite stehen auch westdeutsches Engagement und monetäre Transfers in den Osten. Es ist sehr, sehr viel Geld geflossen. Auch haben sich durchaus viele Wessis auf eine gute Art eingebracht. Die Hauptleistung liegt - logisch- bei den Ossis, die die Brüche in ihren Lebensläufen gemeistert haben. Und davon gibt´s m.E. viel mehr, als Du erkennst. (Vielleicht sind das die 75%, die nicht AfD wählen.)

  2. #17
    Ich rede der AfD nicht nach dem Mund, das ist nun wirklich eine Unverschämtheit, ich verstehe aber die, die sie wählen. Sehr viele haben früher die Linke gewählt.

    Darf hier eigentlich jeder jedem alles unterstellen? Die AfD wird nicht verschwinden, die von so mir verhaßte SPD schon eher.

    Aber die AfD muß wohl erst regieren, damit einige merken, wie gespalten dieses Land ist. Klar, die, denen es gut geht, die bekommen davon nichts mit.


  3. #18
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Ich arbeite recht häufig in Sachsen und Sachsen-Anhalt, bin oft in Mecklenburg-Vorpommern, wenn ich´s mir schön machen will und muss sagen, ich kann Deine Schwarz-Weiß-Malerei nicht nachvollziehen.

    Du tust als sei der Osten Entwicklungsland. Ist er aber nicht. Er ist in meinen Augen ganz normales Deutschland. Klar, ich komme bei der Arbeit nur mit Leuten zusammen, die ebenfalls arbeiten. Aber bei denen kann ich keine derben Unterschiede zu westdeutschen Arbeitnehmern, Beamtern oder Unternehmern ausmachen.

    Der größte Unterschied scheint mir das Vermögen der Nachkriegs-Generation zu sein. Es gibt halt im Westen viele, die Omas Häuschen erben oder richtig viel Geld oder eine Irrsinnrente erwarten. Und das ist im Osten seltener. Also, da steht quasi die gesamte Gesellschaft genauso da wie im Westen diejenige, die nichts erben.

    Selbstverständlich sind Fehler gemacht worden in dem Prozess der Wiedervereinigung. Das war eine unique Geschichte. Aber ganz so schlecht wie Du tust, ist es auch nicht gelaufen. Jedenfalls gibt es doch keine einzige Region des ehemaligen Ostblocks, die auch nur annährend daran denken könnte, mit der ehemaligen DDR mitzuhalten.

    Es gibt in der arte-Mediathek eine spannende Doku über die Treuhand: https://www.arte.tv/de/videos/082739...eit-vaterland/. Ich bin null CDU-affin und Birgit Breuel gegenüber auch sehr skeptisch. Aber ich kann rein rational und ökonomisch schon nachvollziehen, was ihre Denke damals war. Und zu einem gewissen Teil hat sich Ihre Sichtweise auch als richtig herausgestellt.

    Zum anderen Teil leider nicht. Vielleicht wäre es besser (menschlicher) gelaufen, wenn die RAF (manche meinen, die SED) nicht Rohwedder ermordet hätte. Jedenfalls haben wir heute Ungleichheiten, die aufgearbeitet und ausgeglichen gehören. Genau dafür wird die AfD aber nun gerade nicht sorgen. In Deinem extremen Hass auf die SPD, verkennst Du meines Erachtens komplett die Gefahr, die von Rechtsaußen ausgeht und redest ihnen sogar nach dem Mund.

    Das Bild von den Wessis, die sich eine goldene Nase verdienten, ist nur ein Ausschnitt. Auf der andere Seite stehen auch westdeutsches Engagement und monetäre Transfers in den Osten. Es ist sehr, sehr viel Geld geflossen. Auch haben sich durchaus viele Wessis auf eine gute Art eingebracht. Die Hauptleistung liegt - logisch- bei den Ossis, die die Brüche in ihren Lebensläufen gemeistert haben. Und davon gibt´s m.E. viel mehr, als Du erkennst. (Vielleicht sind das die 75%, die nicht AfD wählen.)
    Nein.

  4. #19
    Zitat Zitat von Premiere0815 Beitrag anzeigen
    Erst der Kaiser bis 1914, nein, nicht der Franz, dann die sehr labile Weimarer Republik für einige wenige Jahre, dann hatten die Demokraten ja schon keine Mehrheit mehr, dann die Nazis, dann das suboptimal sozialistische Paradies DDR bis Ende 1989.

    Dann, und ich mache einen Absatz, um das folgende nicht mit dem gestrigen zu vereinen, dann kam einer und faselte was von blühenden Landschaften, und es kamen die Wessis, die die Ossis erst mal so richtig abgezockt haben.

    Dann wurden auch gesunde Betriebe platt gemacht, nur wenige haben sich eine goldene Nase verdient, so vielen Menschen wurde ihre Arbeit und damit ihre Ehre und ihr soziales Ansehen genommen. Statt dessen wurden sie als Faulenzer tituliert, die keinen Bock auf Arbeit hätten, und dem Sozialstaat zur Last fallen.

    Ich kann jeden verstehen, der die Schnauze gestrichen voll hat. Und den Rattenfängern fällt alles wie gebratene Tauben in den Mund. Die sammeln alles ein.

    Wir brauchen in Mitteldeutschland einen neuen sozialen Arbeitsmarkt, das sage ich seit den Belgischen Kartoffelkriegen. Wer Arbeit hat, der hat zu tun, und macht keinen Blödsinn.

    Aber es wird sich eh nichts tun.
    Danke, wenn ich mir überlege, was meine Eltern erlebt haben und mein Papa quasi in die Selbstständigkeit gebracht hat, weil er eben arbeiten wollte und jetzt hat er ne Rente, da kriegst das Kotzen. Arbeitet jetzt noch nebenbei, haben von der Hand in den Mund ihr Häuschen abgezahlt. Ich bin dermaßen stolz auf sie

    Und nein sie würden trotzdem niemals rechts wählen

  5. #20
    Zitat Zitat von Premiere0815 Beitrag anzeigen
    Ich rede der AfD nicht nach dem Mund, das ist nun wirklich eine Unverschämtheit, ich verstehe aber die, die sie wählen. Sehr viele haben früher die Linke gewählt.

    Darf hier eigentlich jeder jedem alles unterstellen? Die AfD wird nicht verschwinden, die von so mir verhaßte SPD schon eher.

    Aber die AfD muß wohl erst regieren, damit einige merken, wie gespalten dieses Land ist. Klar, die, denen es gut geht, die bekommen davon nichts mit.
    Entschuldige bitte, ich habe mich sehr schlecht ausgedrückt. Ich wollte Dir keine Nähe zu Rechten unterstellen.

    Was ich eigentlich meinte: die Parole "die SPD ist an allem schuld" spielt den Rechten in die Hände. Die Linke hat das im Osten von Anfang an extrem betrieben und damit Ressentiments geschürt. Sie hat damit das Erstarken dunkelster Kräfte mit zu verantworten.

    Ich kann niemanden verstehen, der glaubt, dass es für sozial Schwache irgendwie hilfreich sein könnte, wenn Rassisten regieren. Ich halte das für naiv und fahrlässig. Wirtschaftlich wird es m.E. ein echter Schuss ins Knie. Gesellschaftlich finde ich es zum Verzweifeln, dass in Deutschland wieder eine Partei aktiv daran arbeitet, Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, Lebensweise mit Ausgrenzung und Repressionen zu überziehen. Ich kann nicht verstehen, wenn das jemand unterstüzt. Was ist denn das, wenn Antisemiten und Hetzer in den Parlmenten sitzen: ein Kollateralschaden?

    So, und nun ziehe ich mich hier mal raus. Ich bin zu betroffen, um in diesem Thread mitzumischen.

  6. #21
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    https://www.google.de/amp/s/www.mdr....n-100~amp.html

    Brutto Verdienst im Osten deutlich geringer.

    Aha Mietze die linke ist Schuld das die SPD schwach ist und stärkt damit die AFD? Habe ich das richtig verstanden? Du machst dir die Welt auch einfach.
    Geändert von Manitu (08-08-2019 um 06:14 Uhr)

  7. #22
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    https://www.google.de/amp/s/www.mdr....t-100~amp.html

    Ostdeutsche Fachkräfte verdienen etwas mehr als Westdeutsche Hilfskräfte ohne Bildungsabschluss.

    https://www.google.de/amp/s/www.mdr....t-100~amp.html

    Ostdeutsche fühlen sich benachteiligt.
    Geändert von Manitu (08-08-2019 um 06:50 Uhr)

  8. #23
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen

    Was ich eigentlich meinte: die Parole "die SPD ist an allem schuld" spielt den Rechten in die Hände. Die Linke hat das im Osten von Anfang an extrem betrieben und damit Ressentiments geschürt. Sie hat damit das Erstarken dunkelster Kräfte mit zu verantworten.

    Ich kann niemanden verstehen, der glaubt, dass es für sozial Schwache irgendwie hilfreich sein könnte, wenn Rassisten regieren. Ich halte das für naiv und fahrlässig. Wirtschaftlich wird es m.E. ein echter Schuss ins Knie. Gesellschaftlich finde ich es zum Verzweifeln, dass in Deutschland wieder eine Partei aktiv daran arbeitet, Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, Lebensweise mit Ausgrenzung und Repressionen zu überziehen. Ich kann nicht verstehen, wenn das jemand unterstüzt. Was ist denn das, wenn Antisemiten und Hetzer in den Parlmenten sitzen: ein Kollateralschaden?

    Wer das unterstützt und immer wieder rechtfertigend erklärt, ignoriert all das, was du beschreibst. Oder er billigt es.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  9. #24
    Dost
    unregistriert
    Ich fand das Interview von Jana Hensel im Spiegel recht interessant, bei der sie auf die ,,vertieften sozioökonomischen" Unterschiede zwischen Ost und West eingeht und dass man die Gemeinsamkeiten mittlerweile eher suchen muss als die Unterschiede.

    Auch ich arbeite als Wessi viel im Osten, insbesondere Rostock, Leipzig, Potsdam. Ähnlich wie Mieze fallen mir als arbeitendem Menschen auch keine Unterschiede zwischen Ost und West auf, außer dass die Straßen im Osten grundsätzlich besser sind.

    Rostock hat Toitenwinkel und Groß Klein, Kiel hat Mettenhof und Gaarden. Leipzig ist hipper als Lübeck. Aber!: Da meine Frau Leipzigerin ist und ich somit Verwandtschaft in der sächsischen Provinz und im Erzgebirge habe und ich mich als einziger Wessi am Kaffeetisch stets und immer für alle politischen Fehlentwicklungen rechtfertigen muss, erfahre ich auch zwangsläufig, obwohl ich stets und immer versuche alle Politische auszuklammern, die Denke dort. Und da kann ich Jana Hensel nur recht geben. Die Unterschiede haben sich verfestigt. Und sie lösen sich nicht auf. Auch ich dachte immer: Das wird schon. Wird es aber nicht. Für mich liegen die Unterschiede gar nicht so sehr im Wirtschaftlichen. So viel toller ist in wirtschaftlicher Hinsicht Dithmarschen zum Uecker-Randow-Kreis nicht gerade. Aber die politische Denke ist eine andere. Frustrierter, aggressiver, obrigkeitsfeindlicher und ich glaube nicht, dass sich das ändern wird. Die demokratieskeptischen Links- und Rechtsaußenkräfte werden dauerhaft bleiben. Hier haben sich andere Traditionen entwickelt, so wie CSU für Bayern und SPD für Bremen. Das bleibt.

    Andere Sozialisation?
    Geändert von Dost (08-08-2019 um 08:15 Uhr)

  10. #25
    Ernstderlageverkenner Avatar von Antananarivo
    Ort: auf Ingo
    OT, muss aber raus...

    Mich irritiert Jana Hensel regelmäßig zutiefst. Sie gehört zu denjenigen, die mit ihren, aus meiner ostdeutschen Sicht mitunter schon sehr seltsam anmutenden Aussagen die Gräben schaufelt, über die sie dann lamentiert. Was soll denn bitte folgendes heißen: "Ich hab ne komplett westdeutsche Bildungsbiografie. Das heißt, ich kann mich ganz selbstbewusst in Diskurse einschalten. Ich bin nicht mehr anders. Ich erzähle nur von anderen Dingen. Aber ich habe dieselbe Bildung, ich hab dasselbe Handwerkszeug, ich kann mich auf Augenhöhe mit Westdeutschen verständigen."? Bedeutet das im Umkehrschluss, dass jeder, der eine komplett ostdeutsche Bildungsbiografie hat, sich nicht auf Augenhöhe mit Westdeutschen verständigen kann? Steile These, wie ich finde.

    Die sozioökonomischen Verwerfungen sind natürlich Realität. Mit Bildungsbiografien haben die aber nur marginal zu tun.

  11. #26
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Antananarivo Beitrag anzeigen
    OT, muss aber raus...

    Mich irritiert Jana Hensel regelmäßig zutiefst. Sie gehört zu denjenigen, die mit ihren, aus meiner ostdeutschen Sicht mitunter schon sehr seltsam anmutenden Aussagen die Gräben schaufelt, über die sie dann lamentiert. Was soll denn bitte folgendes heißen: "Ich hab ne komplett westdeutsche Bildungsbiografie. Das heißt, ich kann mich ganz selbstbewusst in Diskurse einschalten. Ich bin nicht mehr anders. Ich erzähle nur von anderen Dingen. Aber ich habe dieselbe Bildung, ich hab dasselbe Handwerkszeug, ich kann mich auf Augenhöhe mit Westdeutschen verständigen."? Bedeutet das im Umkehrschluss, dass jeder, der eine komplett ostdeutsche Bildungsbiografie hat, sich nicht auf Augenhöhe mit Westdeutschen verständigen kann? Steile These, wie ich finde.

    Die sozioökonomischen Verwerfungen sind natürlich Realität. Mit Bildungsbiografien haben die aber nur marginal zu tun.
    Zumal sich die Frage stellt, wie Gauck und Merkel ohne westdeutsche Bildungsbiografie, also ohne Handwerkszeug und Augenhöhe es in die höchsten politischen Ämter schaffen konnten.

    Ich mag sie ehrlich gesagt auch nicht und ziehe in diesem Zusammenhang die andere Jana, Jana Simon, vor. Mir ging es auch mehr um die von ihr angesprochenen Verfestigungen, wo auch ich mich komplett getäuscht habe. Ich dachte immer, das wächst sich raus. Tat es aber nicht. Und ich sehe auch nicht, dass sich das in nächster Zeit wandelt.

  12. #27
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Entschuldige bitte, ich habe mich sehr schlecht ausgedrückt. Ich wollte Dir keine Nähe zu Rechten unterstellen.

    Was ich eigentlich meinte: die Parole "die SPD ist an allem schuld" spielt den Rechten in die Hände. Die Linke hat das im Osten von Anfang an extrem betrieben und damit Ressentiments geschürt. Sie hat damit das Erstarken dunkelster Kräfte mit zu verantworten.

    Ich kann niemanden verstehen, der glaubt, dass es für sozial Schwache irgendwie hilfreich sein könnte, wenn Rassisten regieren. Ich halte das für naiv und fahrlässig. Wirtschaftlich wird es m.E. ein echter Schuss ins Knie. Gesellschaftlich finde ich es zum Verzweifeln, dass in Deutschland wieder eine Partei aktiv daran arbeitet, Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, Lebensweise mit Ausgrenzung und Repressionen zu überziehen. Ich kann nicht verstehen, wenn das jemand unterstüzt. Was ist denn das, wenn Antisemiten und Hetzer in den Parlmenten sitzen: ein Kollateralschaden?

    So, und nun ziehe ich mich hier mal raus. Ich bin zu betroffen, um in diesem Thread mitzumischen.
    Ich hoffe, Du liest das noch.

    Alles gut, Demokraten dürfen sich auch mal die Meinung sagen, das ist auch etwas, was die Rattenfänger nicht können, andere Meinungen tolerieren und achten.

    Ich will doch nur wieder eine politische Heimat. Ich will meine alte SPD zurück, und als Steinbock bin ich eh jemand, der Regeln braucht und feste Werte. Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, leider.

    Unserer Demokratie ist gefestigt genug, die AfD klein zu bekommen, verschwinden wird sie in den neuen Ländern nicht so schnell.

    Bundesrecht bricht Landesrecht, und darum würden selbst einer AfD-Regierungsbeteiligung nicht die Lichter aus gehen. Ja, das hat man Ende 1932 auch gesagt, wir rahmen Hitler ein, bis er quiekt, er ist in ein paar Monaten erledigt, aber wir haben keine Situation wie 1932/33. Und mal ehrlich, die fetten Entscheidungen fallen nicht in den Ländern.

    Mitteldeutschland braucht mehr Sozialarbeiter an den Schulen, sorry, immer noch starke Arbeitsmarktprogramme, wachsame, empathische Jugendämter und Straßenarbeiter. Die neue Jugend darf nicht auch noch zum Teil verloren gehen. Warum werden Fehler immer wieder gemacht? Stichwort Mischung in den Stadtteilen.

    Alles gut. Natürlich ist die Einheit ein Erfolg, und ich wage mal zu sagen, das hätten andere Länder nicht so hinbekommen. Aber die Verlierer dürfen nicht vergessen werden. Jeden Monat nur das ALG2, das ist als Politik zu wenig.


  13. #28
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von Premiere0815 Beitrag anzeigen
    Ich rede der AfD nicht nach dem Mund, das ist nun wirklich eine Unverschämtheit, ich verstehe aber die, die sie wählen. Sehr viele haben früher die Linke gewählt.

    Darf hier eigentlich jeder jedem alles unterstellen?
    Das passiert hier allen, die noch differenzieren können und lieber nach Erklärungen suchen als nach Verurteilungen, die hier ohnehin nicht ihre Adressaten finden. Manchmal liest sich das dann bei einigen wie eine Demonstration.

  14. #29
    Ernstderlageverkenner Avatar von Antananarivo
    Ort: auf Ingo
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Zumal sich die Frage stellt, wie Gauck und Merkel ohne westdeutsche Bildungsbiografie, also ohne Handwerkszeug und Augenhöhe es in die höchsten politischen Ämter schaffen konnten.

    Ich mag sie ehrlich gesagt auch nicht und ziehe in diesem Zusammenhang die andere Jana, Jana Simon, vor. Mir ging es auch mehr um die von ihr angesprochenen Verfestigungen, wo auch ich mich komplett getäuscht habe. Ich dachte immer, das wächst sich raus. Tat es aber nicht. Und ich sehe auch nicht, dass sich das in nächster Zeit wandelt.
    Und gerade bei Gauck und Merkel stellt sich zwangsweise dann auch die Anschlussfrage, warum gerade die beiden im Osten so derart verhasst sind. Wahrscheinlich wäre Hiltrud Werner genauso unbeliebt, wäre sie bekannter.


    Das wächst sich raus, wenn dem Osten klar wird, dass in Gelsenkirchen genauso wenig vom goldenen Löffel gegessen wird wie in Görlitz.

  15. #30
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Antananarivo Beitrag anzeigen
    Und gerade bei Gauck und Merkel stellt sich zwangsweise dann auch die Anschlussfrage, warum gerade die beiden im Osten so derart verhasst sind. Wahrscheinlich wäre Hiltrud Werner genauso unbeliebt, wäre sie bekannter.


    Das wächst sich raus, wenn dem Osten klar wird, dass in Gelsenkirchen genauso wenig vom goldenen Löffel gegessen wird wie in Görlitz.
    Dein Wort in Gottes Ohr. Ich selber habe immer mehr Angst um die Demokratie. Wir haben zehn Jahre Aufschwung hinter uns. Sachsen hat aktuell eine Arbeitslosenquote von 5,3%, Brandenburg von 5,7% (Bremen hat 10,2%, Nordrhein-Westfalen 6,6%). Dennoch liegt die AFD bei beiden Ländern in den aktuellen Prognosen bei z.T. deutlich über 20%.

    Die fetten Jahre sind vorbei. In der Weltwirtschaft braut sich - insbesondere für ein so exportlastiges Land wie Deutschland - ein perfekter Sturm zusammen (Handelskrieg China-USA; Korea-Japan; Brexit; Italien; Strukturkrise Automobil-/KI-).

    Was, wenn die Arbeitslosigkeit wieder auf 12% in Sachsen steigt? Erhält die AFD dann fast 50%?


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