Es ging mir gar nicht ums Entdecken der Liquide, sondern die speziellen Farbnuancen und die Art der Mattigkeit an einer so jungen Frau. Mal abgesehen davon, dass sich Kat von D. in etwa in derselben groben Preislage befindet, hab ich damals keine dieser Farbnuancen vorher je gesehen. Das kann durchaus daran liegen, dass alle von dir genannten Firmen aus den USA sind - wie Kylie. Aber unabhängig davon: was wäre hier besser bei einer anderen Firma?
Kostenmäßig ist das doch völlig vergleichbar gewesen. Die kosteten damals mal 29 Dollar, bei L‘Oreal, einer Massendrogeriemarke, wäre man bei Lippenstift und Lipliner (das Kit) auch um die 20 Euro. Ich verstehe den Unterschied nicht wirklich.
Wenn ich schon die Praktikantin aktiv angesprochen habe, weil das toll und eine Spur ungewohnt aussah, dann hat sie jemanden erreicht, die damit noch etwas besser aussah als sonst. An ihr selbst, nicht an Kylie. Das ist doch der Sinn von Kosmetik. Und - ich fand es auch klasse, bevor ich wusste, was das für eine Firma ist. Wäre er hier problemlos zu kaufen gewesen, hätte ich mir den von der Praktikantin auch gekauft.
Von daher: vermutlich ist alles persönliche Geschmackssache, aber ich sehe hier keinen Wucher oder Verführung zu Sachen, die es nicht nicht auch sonst auf dem freien Markt gibt. Wenn man Chanel glauben will, wurde der Nagellack „Rouge Noir“ zum Weltbestseller, weil Uma Thurman ihn „Pulp Fiction“ trug, Preis 24 Euro und auch nichts anders drin als in anderen Nagellacken, von der herrlichen neuen Farbe angesehen. Es war der erste Nagellack, der auch direkt nach Erscheinen sofort ausverkauft war.
Es gibt immer Influencer, die anfixen. Alle machen extrem viel Geld. Uma hat vermutlich nicht mal was davon gehabt.