Wobei es schon merkwürdig ist, direkt an ein jüngeres Mädchen zu denken, wenn jemand "18" schreibt. Und Teenager. Eine 18jährige IST nun mal ein Teenager.
Ich hätte gedacht "puh, ok, der steht auf ganz junge Frauen, der ist nichts für mich" aber nicht "oha, der will bestimmt eine 14jährige wenn er 18 sagt, die perverse Sau".
Ich halte Metzelder inzwischen "aus dem Bauch heraus" für schuldig, finde die Rolle der Frau aber trotzdem irgendwie schräg. Und ich bin natürlich dafür, dass ihm ein vernünftiger Prozess gemacht wird.
Ich halte dieses "ca. 18" einfach für eine Art Test, um zu sehen, wie das Gegenüber darauf reagiert.
Mir ist klar, dass das hier wenig zum Thema beiträgt, aber mich würde interessieren, ob du hier Quellen zur Hand hast, die du vielleicht nennen könntest. Mich erinnert das an so viele klassische oder auch überholte Vorstellungen, wonach Männer auf visuelle Reize mehr als Frauen reagieren ("Augentierchen"), was aktuellen Studien gerade nicht stand hielt: Im Gegenteil reagierten Frauen gleich stark oder stärker auf visuell-erotische Reize, waren aber dazu in der Lage, das entsprechend der Rollenerwartung zu verdrängen. Glotzt ein Mann eine Frau doof-lüstern an, glotzt er und benimmt sich daneben. Es gibt keine Entschuldigung, wonach das einem archaischen Muster entspricht. Nimmt man den Effekt des Verdrängens bei Frauen raus ("darf ich nicht so empfinden"), fragt sich schon, ob es praktisch überhaupt einen Unterschied gäbe. Oder eben das Märchen der stärkeren männlichen Libido oder noch schlimmer: die Vorstellung männlicher Lust nach dem Dampfkesselprinzip aus dem 19. Jh, womit dann jedwede Gewalt gerechtfertigt werden konnte.
Wie gesagt: Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, meine aber, dass in dem Bereich viel als in Stein gemeißelt gilt, was nicht haltbar ist. Nicht umsonst lehnen viele Evolutionsbiologen Evolutionspsychologie als Scheinwissenschaft ab. Die Vorstellung, Männer fänden die Freundinnen ihrer 12-jährigen Tochter grundsätzlich erotisch anziehend, halte ich für wenig haltbar.
Am Ende ist ein großer Altersunterschied bei Paaren die Ausnahme und nicht die Regel, der Schnitt liegt bei gerade mal drei Jahren.
Ich entschuldige mich für die Abweichung vom Thema, mir war das wichtig.
Zurück zum Thema:
Ich hatte mich hier früher schon beteiligt. Es gibt nicht einen einzigen rechtfertigenden Grund, warum ein Mensch solches Material auf seinem Smartphone haben sollte. Daher wundert mich, dass hier doch der ein oder andere jetzt überrascht ist.
Geändert von badenserin (25-02-2021 um 19:06 Uhr)
Die Quelle ist eine Freundin von mir, die Psychiaterin ist. Wir haben uns vor Jahren mal über dieses Thema unterhalten und da erzählte sie mir von diesen Studien.
(Das war zu einem Zeitpunkt als wir beide langsam älter wurden. Es ging um die Vergänglichkeit von Attraktivität. In dem Zusammenhang erzählte sie lachend davon, dass die tatsächliche erotischste Attraktivität schon Jahrzehnte vorbei sei.)
Ich werde sie danach fragen.
Vielen Dank für eure - und das auch noch blitzschnellen - Antworten @Marmelada und @oolz:
Genau da sehe ich eines der Probleme:
Es wird so viel in dem Bereich als selbstverständlich vorausgesetzt, was sich dann mit nachweisbaren Methoden als nicht haltbar herausgestellt hat. Diese ganzen Steinzeitmythen (archaisch, im Menschen angelegt) halte ich für patriarchalische Vorstellungen, die der Zeit entsprungen sind, in denen Männer eine Rückprojektion der eigenen allzu beengten Vorstellungen unterlegen sind. Waffenfunde bei einem Skelett = Mann. Kleine Hände bei Höhlenmalerei = Junge, denn Frauen als Jägerinnen oder Künstlerinnen konnte man sich nicht vorstellen, war aber mittels moderner Methoden der Fall. Wie der berühmte Wikinger, der sich als Frau herausgestellt hat.
Ich meine, dass viele Vorstellungen, die so selbstverständlich für Unterschiede zwischen den Geschlechtern als selbstverständlich gelten und ebenso männer- wie frauenfeindlich sind, einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten.
Ja, uns fehlen im Gegensatz zu dir die Argumente.
"Ein attraktives Frauengesicht ist eine Kombination von Kindchenschema und Merkmalen sexueller Reife. Die typischen attraktiven Gesichtsmerkmale einer Frau werden durch einen hohen Östrogenspiegel und einen tiefen Androgenspiegel während der Pubertät erzeugt, die gleichzeitig Ausdruck einer hohen Fruchtbarkeit sind."
(Universität Basel)
https://www.unibas.ch/de/Aktuell/Uni...ktivitaet.html
"Es kann folglich angenommen werden, dass Zusammenhänge zwischen physischer Attraktivität und Persönlichkeitseigenschaften alterspezifisch sind Diese Ergebnisse würden den Zuwachs an Produkten und Dienstleistungen erklären, die das in den Medien proklamierte ewige Jugendbild versprechen."
https://refubium.fu-berlin.de/bitstr...=6&isAllowed=y
(Freie Universität Berlin)
"Der provokante Befund: Ältere Frauen seien weniger begehrenswert, im Unterschied zu älteren Männern. Mit 18 Jahren hätten Frauen den Höhepunkt ihrer Attraktivität in den Augen des anderen Geschlechts erreicht, erschließen die WissenschafterInnen. Danach nehme diese immer mehr ab."
(Universität von Michigan)
https://www.derstandard.de/story/200...deten-maennern
Woher willst du wissen, was man mich in der Uni noch gelehrt hat?
Edit: Der Aktivator, nicht Marmelada
Geändert von oolz (25-02-2021 um 20:17 Uhr)
Man kann den Zeit-Artikel auf Twitter lesen. Noch.
https://mobile.twitter.com/aufrechtm...98093560692736
Das liest sich so, als würde er das nicht zum ersten Mal machen. Dennoch erstaunlich und befremdlich wie schnell er Vertrauen gefasst hat.
Abgesehen von Widerlichkeiten im Artikel überrascht mich das doch etwas.
Hell is empty and all the devils are here.
Man kann ihn lesen, aber ich empfehle es nicht. Ich habe nach der Hälfte abgebrochen, weil es einfach kaum zu ertragen ist.