Nicht unbedingt, wenn z.B. weniger, dafür aber qualitativ hochwertiger produziert wird.
Ich finde z.B. die Qualität von Kleidung und Schuhen oft ziemlich mies. Das hat nur teilweise etwas mit dem Preis zu tun. Die Qualität von "Markenklamotten" ist oft nicht so, wie ich sie mir wünsche bzw. läßt sie mMn nach. Auch ein Symptom der Wegwerf/Konsumgesellschaft. Eine Kollegin von mir kauft ständig neue Kleidung und wirft die ältere weg, weil sie ihr nach ein/zwei Jahren nicht mehr modisch genug ist oder die Farben grad nicht in sind. Ich kaufe mir auch mal ein modischeres Teil, aber ich hab auch kein Problem das weiter zu tragen, wenn es nicht mehr in ist . Ich hab aber auch viele Basics, die nicht schnell unmodern werden. Ich trag meine Kleidung jahrelang, was für den Job zu schrammelig ist, wird noch z.B. zu Grillparties oder zuhause getragen.
Hier kann man als Verbraucher durchaus ansetzen, indem man lieber weniger, dafür qualitativ hochwertigere Produkte kauft und so auch auf die Produktion Einfluss nimmt.
Ansatzweise sieht man das z.B. im Lebensmittelbereich, wo es inzwischen wieder viele kleinere Manufakturen gibt, die ihre Produkte mit guten Zutaten und oft noch per Hand herstellen.
Ich glaube nicht, dass weniger Konsum tatsächlich gut fürs Klima sein muss. Dafür ist Konsum an sich schon zu vielfältig um das auf eine einfache Formel zu reduzieren. Hoher Konsum ist zunächst mal ein Zeichen von hohem Einkommen. Und zwar in der Breite der Bevölkerung. Eigentlich verblüffend, dass man im Gegensatz dazu von immer mehr Armut spricht. Das passt für mich nicht zusammen.
Auch darf man nicht vergessen, dass ein sehr großer Teil der Staatseinnahmen dem Konsum zu verdanken ist. Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist aber auf eine hohe Beteiligung des Staates angewiesen. Ein Wegbrechen der Einnahmen könnte die Umstellung erschweren.
Ich bin froh, dass wir die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, ob wir uns einem "Konsumrausch" hingeben. Wobei die Freiheit natürlich immer auf die finanziellen Möglichkeiten begrenzt ist. Aber niemand wird gezwungen. Von früher kannte ich das noch mehr mit den Statussymbolen und so. Aber irgendwie gibt es das kaum noch.
Ich wüsste auch nicht inwiefern Konsum ein westliches Problem ist. Ich glaub grad China und Indien haben uns da inzwischen schon längst überhohlt (und Länder wie Japan waren eh nie hintendran). In Indien ist die Schere zwischen Arm und Reich sehr groß, aber da wo die Wirtschaft boomt wie in Bangalore, wird konsumiert, gebaut, gewachsen wie verrückt. Da wär der BER schon 2x fertig. Allerdings macht das Wachstum die STadt leider auch sehr kaputt. Aber dagegen passiert hier in Deutschland gar nix.
Und ja, ich glaube auch nicht, dass es was bringen würde, wenn wir jetzt alle auf Systemumsturz machen, obwohl das (aus meiner Sicht zum Glück) definitiv keine Mehrheit will (und die Schweden, Schweizer und Norwegen dürfen Konsumfreudige Kapitalisten bleiben weil sie schon so vorbildhaft sind?)
Welche Arbeitsplätze gehen denn verloren bei einem Konsumverzicht?
Wenn ich lese, die Pharma- Auto- und Chemieindustrie lässt im billigen Ausland produzieren.
Die Wurst die man im Discounter kauft nicht aus deutschen Fleisch besteht und nicht in Deutschland produziert wird.
War zu sehen in einer ZDF Doku um Penny und Netto.
Da ging es zum Beispiel um Putenbrust, das Fleisch stammt aus Chile und hergestellt irgendwo in Italien, verpackt in Deutschland.
Auf der Verpackung steht "hergestellt in Bayern"
Großpackungen kann man auch als Single prima nutzen, wenn man mal über die Lebensmittel hinausschaut.
Es gibt Spülmittel, Reinigungsmittel, Fensterputzmittel, Duschgel und Shampoo in 10 oder 20l Kanister zu kaufen.
Rentner.
Aber auch davor definitiv außerhalb eines Konsumarbeitsplatzes.
Wieso? Wenn jemand bei uns von Armut redet, dann ist "relative" Armut gemeint. Es wird ja regelmäßig die "Zunahme der Ungleichheit" beklagt, die gar nichts über mehr Armut sagt sondern nur etwas über die menschliche Psyche. Man betrachtet nicht seine objektive Situation sondern vergleicht sich mit anderen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung kann sich mit 2 ewigen "Wahrheiten" identifizieren: 1.) "Besserverdienende" sind immer die, die mehr haben als ich. 2.) Wer mehr hat als ich, hat das nicht verdient und muss einen höheren Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Statussymbole wechseln. Früher das dicke Auto, die teuren Urlaubsreisen - been there, done that. Heute sind die Statussymbole viel Milieuspezifischer als früher. Die, die alles schon mal hatten, empfinden plötzlich Verzicht als erstrebenswert ("Simplify"). In meiner Gegend stolpere ich ständig über Bücherkisten ("zu verschenken"), die irgendwelche Deppen in den Regen stellen statt das Zeug im Altpapier zu entsorgen. Dafür ist dann daheim statt der gut gefüllten Bücherwand, die früher das Statussymbol des Bildungsbürgers war, eine leere Wand mit etwas Kunst zu sehen.
Deutschland fällt beim Wachstum hinter Frankreich zurück.
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...i-Prozent.html
Na seht ihr, ein Anfang ist gemacht.
Ich gehör wohl zu den Deppen, die so etwas einerseits vor die Tür stellen (allerdings nicht in den Regen) bzw. sich anderseits auch gerne daraus bedient .
In unserer Gegend ist das üblich und gerne angenommen, warum auch nicht, macht doch mehr Sinn, als es einfach so in das Altpapier zu werfen. Wir stellen das zwei/dreimal bei schönem Wetter raus (nicht nur Bücher) und was danach noch nicht weg ist, wird weggeworfen. Üblicherweise sind aber ca. 80 bis 90 Prozent meistens schon beim ersten Mal weg.
Ist vielleicht auch eine Einstellungssache, ich kaufe/übernehme selbst oft Sachen SecondHand (Bücher, Kleidung, DVDs, Schmuck), heute trage ich z.B. einen Schal, den ich erst vor kurzem auf dem Hinterhofflohmarkt gekauft habe. Bei uns in der Gegend ist das ziemlich üblich, wir haben auch ein sehr aktives Nachbarschaftsforum, auf dem ständig SecondHand-Sachen verschenkt und verkauft werden. Keine reiche, sondern eher normale Wohngegend, aber etwas alternativ angehaucht.
Der 10% Professor hat ja offen gelassen, auf was man verzichten sollte. Klar, sein Beispiel Fleisch und Flug entsprach der grünen Ideologie, aber das war ja nur ein Beispiel.
Also der Professor kommt ja aus der Schweiz und die rühmen sich ihrer Erfolge, was den Kampf gegen den Klimawandel angeht. Um das nicht zu gefährden, macht es wirklich Sinn, importierte Produkte zu kaufen, weil die halt der Co2 Bilanz des Herstellungslandes zugeordnet wird. So kann das eigene Land glänzen und billiger ist es dann auch, so dass die 10% leicht erreichbar sind.
Dem Klima hilft es nicht, aber ich glaube, darum geht es fast gar nicht mehr.
Naja, mit dem "was dann noch nicht weg ist wird weggeworfen" hapert es bei uns beträchtlich. Die Bücherkisten werden eher voller als leerer und warum uralte Matratzen und abgewetzte Möbel nicht über den Sperrmüll sondern mit einem "zu verschenken" Zettelchen (natürlich ohne Absenderangabe) zu Lasten der Eigentümergemeinschaft (der Hausmeister entsorgt den Kram dann nach Aufwand) entsorgt werden kann ich nicht nachvollziehen. Üblicherweise werden diese "Geschenke" auch erst nach Einbruch der Dunkelheit verteilt.
Ziemlich wohlhabende, sehr alternativ angehauchte Wohngegend.