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  1. #2356
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Außerdem geht es hier nicht um mich sondern um die Sache, die ich gepostet habe.
    Nun, dann antworte ich mal auf die Sache, die du gepostet hast:

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Die Methoden der Öko-Lobby sind aber anders als die klassische Lobbyarbeit. Hierzu mal ein Link, der etwas näher bringt, was ich meine

    https://www.geolitico.de/2014/10/18/...t-dem-skandal/
    Ich hab den Artikel gelesen und es wundert mich überhaupt nicht, dass er bei Geolitico und nicht z.B. bei der Welt/FAZ veröffentlicht wurde. Er ergeht sich in Vermutungen und Andeutungen, ohne irgendwelche Beweise. Qualitativ hochwertiger Journalismus sieht für mich persönlich anders aus.

    Erstmal wundere ich mich, warum ausgerechnet dieser Artikel als Beispiel für Methoden der Öko-Lobby von dir herangezogen wird. Ich würde Foodwatch.org jetzt nicht als Öko-Lobby bezeichnen, sondern primär als Verbraucherschutzorganisation ansehen. Sie nominieren immer wieder auch Bio-Produkte, dieses Jahr z.B. von Zwergenwiese, einer bekannten Bio-Marke. Der Artikel ist außerdem von 2014, ich habe nach alternativen Artikeln, die Foodwatch kritisieren gesucht, viel hab ich dazu nicht gefunden, der Autor scheint da eher allein mit seiner Meinung zu stehen.

    Und jetzt zu einigen Punkten aus dem Artikel, die mir besonders aufstoßen:
    - Der Autor kritisiert, dass man nur aus 5 Produkten auswählen kann: "Auf den zweiten Blick nimmt es der „Goldene Windbeutel“ mit Demokratie und Transparenz jedoch nicht so genau. Darüber, wer überhaupt am Pranger landet, entscheidet die NGO intern.". Das ist nichts ungewöhnliches bei vielen Preisvergaben, bei den meisten werden die Preise ohne jegliche Abstimmung vergeben. Bei Foodwatch kann zumindest aus 5 Produkten gewählt werden. Daran sehe ich nichts Kritisches, sonst müßte man vermutlich sehr viele Preise kritisieren.
    - Der Autor hält die Nominierungsgründe von 4 Produkten für Lappalien. Ich hingegen kann die Nominierungen größtenteils nachvollziehen.
    - Er frägt sich, warum Unilever so oft nominiert ist. Ja, warum wohl, weil Unilever extrem viele Produkte und Marken auf dem Markt haben. Es wäre eher überraschend, wenn sie nicht dabei wären. Er schließt aber daraus, dass Foodwatch möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen will.

  2. #2357
    Fünf Klimatologen im Interview bei der Zeit Online:



    Wann begreift die Welt den Klimanotfall? Wir haben fünf Forscher gefragt, wie es sich anfühlt, wenn ihre Warnungen verpuffen. Im Video sprechen sie über ihre Emotionen.

  3. #2358
    Die Europäische Investitionsbank EIB plant ab 2021 keine fossilen Energieprojekte mehr finanzieren. Blockiert wird es aktuell noch von der Groko.

    European Investment Bank postpones decision on fossil fuel lending

  4. #2359
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Nun, dann antworte ich mal auf die Sache, die du gepostet hast:



    Ich hab den Artikel gelesen und es wundert mich überhaupt nicht, dass er bei Geolitico und nicht z.B. bei der Welt/FAZ veröffentlicht wurde. Er ergeht sich in Vermutungen und Andeutungen, ohne irgendwelche Beweise. Qualitativ hochwertiger Journalismus sieht für mich persönlich anders aus.

    Erstmal wundere ich mich, warum ausgerechnet dieser Artikel als Beispiel für Methoden der Öko-Lobby von dir herangezogen wird. Ich würde Foodwatch.org jetzt nicht als Öko-Lobby bezeichnen, sondern primär als Verbraucherschutzorganisation ansehen. Sie nominieren immer wieder auch Bio-Produkte, dieses Jahr z.B. von Zwergenwiese, einer bekannten Bio-Marke. Der Artikel ist außerdem von 2014, ich habe nach alternativen Artikeln, die Foodwatch kritisieren gesucht, viel hab ich dazu nicht gefunden, der Autor scheint da eher allein mit seiner Meinung zu stehen.

    Und jetzt zu einigen Punkten aus dem Artikel, die mir besonders aufstoßen:
    - Der Autor kritisiert, dass man nur aus 5 Produkten auswählen kann: "Auf den zweiten Blick nimmt es der „Goldene Windbeutel“ mit Demokratie und Transparenz jedoch nicht so genau. Darüber, wer überhaupt am Pranger landet, entscheidet die NGO intern.". Das ist nichts ungewöhnliches bei vielen Preisvergaben, bei den meisten werden die Preise ohne jegliche Abstimmung vergeben. Bei Foodwatch kann zumindest aus 5 Produkten gewählt werden. Daran sehe ich nichts Kritisches, sonst müßte man vermutlich sehr viele Preise kritisieren.
    - Der Autor hält die Nominierungsgründe von 4 Produkten für Lappalien. Ich hingegen kann die Nominierungen größtenteils nachvollziehen.
    - Er frägt sich, warum Unilever so oft nominiert ist. Ja, warum wohl, weil Unilever extrem viele Produkte und Marken auf dem Markt haben. Es wäre eher überraschend, wenn sie nicht dabei wären. Er schließt aber daraus, dass Foodwatch möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen will.
    Ok, der Artikel war als Beispiel wohl nur bedingt geeignet. Die Sache mit dem Goldenen Windbeutel ist eigentlich für sich schon lächerlich und damit natürlich auch, selbige so penibel zu kritisieren.

    Ich denke mal das Portal "Meedia" wird hier nicht als unseriös eingestuft. Dort fand ich einen Artikel von Hasso Mansfeld und Co-Autor, die sich ausführlich mit dem Thema NGO auseinander gesetzt haben.

    Geändert von Lieb-Ellchen (08-11-2019 um 21:17 Uhr)

  5. #2360
    das problem mit vielen dieser portale ist, dass man rein geht und rein kippt, aber unbedingt die fähigkeit entwickeln muss, da wieder raus zu kommen, und mit eigenen gedanken auch wieder was anderes und gegenteiliges zu entdecken und zu erkennen.
    man kann sich da so bequem einrichten, dass man bereit ist, ne ganze menge zu versäumen. bis es einen in den A beisst.

    vorsicht ist angesagt, aber bestimmte intrigante botschaften erreichen ihr publikum auch, wenn täglich eins dieser portale gesperrt wird. viel wichtiger ist, dass man fähig ist, sich das anzuschauen, ohne der versuchung der eitelkeit zum opfer zu fallen, weil diese formulierungen auf eine befindlichkeit eingehen, und runter rinnen wie kühles bier im hochsommer. ansprüche und versprechungen kann man äussern bis der arzt kommt, und auch massig applaus kriegen. nur dass schon zu oft die rechnung ohne den wirt gemacht wurde, und die gegenseite auch trotzdem im gleichen boot sitzt, und im prinzip unter ganz ähnlichen taktiken im eigenen haus leidet, die ihre urteilsfähigkeit und das kritische denken untergraben.

    spezielle dummheit: sich von seinem eigenen intellektuellen vorkoster erklären zu lassen, was sind die linken, was sind die grünen, was sind die rechten, all diese predigtsammlungen, sei es auf alternativportalen, oder von der regierung gesponsert.
    man muss mit den leuten direkt reden, und im originalton erfahren, was sie behaupten, und sich anschauen, wie das denn funktionieren soll,
    und wie sie es mit ihren eigenen hierarchien so halten, damit was raus kommt, das bestimmte interessen erfüllt,
    und dabei checkt man hoffentlich noch besser, wessen interessen das eigentlich sind, und das ist fast immer sehr mehrdeutig und ein innerer streitpunkt.
    ! man muss dem original zuhören (regelmässig mehreren richtungen), und man muss das original durchschauen. die stichworte sind dazu verfügbar.



    bezüglich NGOs würd ich noch stärker heraus arbeiten, dass die eigentlich eine oppositionsrolle haben sollten, und dass andererseits der schulterschluss mit einem minister oder einer partei die spitze des eisbergs darstellt. denn die drehtür gibt es nicht nur zwischen ministerien und superkonzernen, sondern auch mit funktionären oder finanzierern von NGOs. bzw auch verschwägerungen.
    (was schreibt eigentlich "bertelsmann north america" zur greta?)

    ein missbrauch von NGOs als waffen der parteien im kampf gegeneinander gehört zu den toxischen strukturen, die sich immer weiter aufblasen.
    von daher sollte es einen grassroots schlachtruf geben: "Reclaim your NGOs!"

    was auch nicht gut ist, das ist die hin gestellte dichotomie zwischen volk und elite/politik.
    und zwar besonders, weil es eine illusion eines homogenen volkes verbreitet, was aufgrund unterschiedliche geographie und klima, lokaler wirtschaftsstrukturen, kultureller vorgeschichte, und auch wegen lebensprägender unterschiedlicher berufssparten nicht erfüllbar ist.
    da hat der amerikanische exceptionalismus einen gewissen vorsprung, weil er das volk virtualisiert und ihm eine utopische definition gibt.

    das heisst, NGOs werden gescheiterweise interessen von teilen der bevölkerung unterstützen, und um konsens oder tolerierung bei den anderen werben müssen.
    dann haben politiker die möglichkeit, dies zu moderieren.

    da es heutzutage mehr möglichkeiten und strukturen gibt, denke ich, dass man auch ein update der gewaltentrennung braucht. da packelt sich zu vieles zusammen, da stimme ich zu, sollte verhindert werden.
    (siehe auch die vor mehreren jahren sabotierte trennung zwischen handelsbank und investitionsbank - der coup wurde genannt deregulierung. das hat durchaus wirkungen auf eine grünpolitik, weil es "über-"spekulative investitionen nicht mehr verringert.)
    Geändert von hans (09-11-2019 um 04:55 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  6. #2361
    da es international zu lösen ist, und die staaten sich in sehr unterschiedlichen zuständen befinden, mal ein beispiel einer alternativen, älteren struktur,
    und zwar als gegensatz zu den oben angesprochenen problemen zwischen eliten und volk, parteien und konzernen, NGOs und milliardären.


    das pork barrel system.
    ich kenn das von den philippinen, und das macht folgendes:
    die haben ähnlich USA ein senatorenhaus. und das ist ein sehr gefinkelter ausgefuchster klientelismus, der natürlich auch heftig kritisiert wird.
    denn der senator ist nicht nur der gewählte vertreter seiner region, sondern auch ihr patron, und bekommt geld auf die hand, das er in dieser region zu verbraten hat, und natürlich feiern die dynastien grosse feste damit und bauen sich paläste. das hand-out money wird pork barrel genannt.
    wenn man sich eine derart diverse gesellschaft anschaut, von traditionell lebenden ethnien im wald bis zur urbanen hitech schickeria, ist das nicht mehr so unverständlich, denn es ist fast nicht möglich, hier zentralistisch gesehen ausreichende flexibilität zu haben.
    sondern die müssen sich regional jeweils zusammenraufen, und eine selbstorganisation aufbauen, die ihre speziellen, regionalen aufgaben und probleme erledigen kann, und wenn der wirkungsgrad schlecht ist, ist es immer noch besser, als zentralistisch drüber zu fahren, ohne tief greifende ahnung, was letzten monat im wald wieder los war (inklusive milizen - und bitte es gibt 8000 inseln).
    viele senatoren sind akademiker, und zugleich angehörige eines indigenen volkes (zb igorot), die engagiert für die entwicklung ihrer region eintreten.

    sie arbeiten daran, sie müssen es ändern, aber das wesentliche ist die chance, dass der klientelismus bidirektional wirkt, und wirklich probleme auf den tisch hauen kann.
    der senator ist weniger einer partei, als vielmehr der regionalen gesellschaftsordnung verpflichtet. und für die präsidenten- und house-wahlen brauchen ihn aber die parteien.

    die grundidee ist also ein lokalismus, und bezüglich umwelt und klima bin ich zur ansicht gekommen, dass man da ohne (klugen) lokalismus nur sehr wenig ausrichten kann, und wenig glaubwürdigkeit erreicht.
    sondern, die regionen müssen sich intensiv artikulieren können, erstens um einer zerstörung zu entgehen, zweitens um ein besseres gesamtbild der möglichkeiten und optimierungen zu bekommen.
    Geändert von hans (09-11-2019 um 05:15 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  7. #2362
    Es scheint ein erstes Umdenken bezüglich unseres Wirtschaftssystems stattzufinden, das nun auch im Rat der Wirtschaftsweisen angekommen ist. Ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung, wie er auch von Maja Göpel (ScientistsForFuture) gefordert wird, der aber deutlich zeigt dass was in Bewegung kommt.

    Fünf vor acht / Wirtschaftsweise: Ganz neue Töne

    Der neue Ton der Wirtschaftsweisen ist Teil einer Öffnung des wirtschaftspolitischen Diskurses in Deutschland. An den Universitäten, in den Forschungsinstituten und in den Ministerien sind heute mehr und mehr junge Ökonomen mit internationaler Erfahrung zu finden, die sich von ordnungspolitischen Glaubenssätzen nicht beeindrucken lassen. Sie wollen es genauer wissen. Steigt durch die Einführung eines Mindestlohns tatsächlich die Arbeitslosigkeit? Führt mehr Geld wirklich zu mehr Inflation? Oder eben: Sind Staatsschulden so schlecht, wie man immer dachte?

  8. #2363
    ja genau, jetzt auf einmal, wo sie spürbar von china konkurriert werden, und aufgrund der aktuellen geometrien auch noch die übervorteilung von seiten der usa zu spüren bekommen.

    und schöne umschreibung, um das wort orakel zu vermeiden.

    "industriepolitik" - späte einsicht, nachdems den chinesen schon so peinlich ist, dauernd zu gewinnen, dass sie den deutschen sogar tips geben, na welche denn, eine industriepolitik einzuführen.

    Thatcher und Reagan klingen da drin schon fast harmlos. das war der umstieg von der sozialen marktwirtschaft zum turbo-konsumerismus, und warenmässigen gänsestopfen des gesamten publikums.

    ein problem der schuldenbremse wurde nicht erwähnt, ein sehr einfaches:
    wenn die amis QE machen also geld drucken bis der arzt kommt, dass es sogar negativzins gibt, wird das in einem so eng verflochtenen land die schuldenbremse zum selbstfaller machen.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  9. #2364
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    "industriepolitik" - späte einsicht, nachdems den chinesen schon so peinlich ist, dauernd zu gewinnen, dass sie den deutschen sogar tips geben, na welche denn, eine industriepolitik einzuführen.
    Ja genau. Dazu kommt noch dass Deutschland auch politisch viel zu wenig auf neue Technologien setzt, diese teilweise sogar blockiert. Die alten Cashcows werden gemolken in der engstirnigen Erwartung dass dies immer so weitergeht. In den nächsten Jahren wird sich dies rächen.

  10. #2365
    Neuseeland geht mit gutem Beispiel voran 🙂👍


    Neuseeland schreibt Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 gesetzlich fest


    Neuseeland will bis 2035 seinen Energiebedarf zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien decken. Der Inselstaat mit seinen knapp fünf Millionen Einwohnern zählt zu den rund 65 Ländern weltweit, die sich dazu verpflichtet haben, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Allerdings haben nicht alle dieses Ziel gesetzlich festgeschrieben - so etwa Deutschland.

    CO2-Neutralität bedeutet, dass das klimaschädliche Kohlendioxid nur noch in dem Maß ausgestoßen wird wie es von der Umwelt, insbesondere von Wäldern und Meeren, abgebaut oder gespeichert und dadurch neutralisiert werden kann.
    Hier die gute Rede von Premierministerin Jacinda Ardern:

  11. #2366
    ansätze - längs oder quer gebürstet?

    https://www.youtube.com/watch?v=SyG2ZdVIGtM

    angela ist übrigens in neuseeland aufgewachsen.

    was sie beschreibt, hat potenzial für viele themenbereiche.
    - sachsen usw., der verfall ländlicher gegenden inklusive kultureller verwerfungen.
    - den wert einfacherer und nachhaltigerer lebensweisen populär zu machen.
    - interaktion verschiedener sektoren der gesellschaft ist enorm wichtig, das ist ein hintergrund dieser art der touristischen komponente.
    - widerstandskraft der regionalen selbstversorger gegen konjunkturschwankungen.
    - urbanes publikum einzuladen, verschiedene techniken der händischen nahrungsproduktion kennenzulernen.

    alles ein alter hut, aber grade hier ist durch motivation und positiven stil viel zu erreichen, geschickte kombinationen, die den menschen freude machen.

    wenn dieser weg beschritten würde, statt dem dauernden zerspalten, beschuldigen und psychologisieren, dann könnten viele verhaltensweisen in richtung nachhaltigkeit beeinflusst werden.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  12. #2367
    Zitat Zitat von AntiMuc Beitrag anzeigen
    Neuseeland geht mit gutem Beispiel voran ����

    Neuseeland schreibt Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 gesetzlich fest
    Ja wenn man keine nennenswerte Industrie hat (außer Schafe züchten und Tourismus), dazu nur 5 Mio Einwohner, dazu bereits heute aufgrund der guten geologischen Bedingungen 80% der Elektrizität aus Erneuerbaren gewonnen wird - dann ist das alles auch ein bisschen leichter.
    Und verstehe ich das richtig? Methan (Schafe!) haben sie ausgegliedert aus ihrer Neutralitätsrechnung? Und stattdessen eine Sonderregel ins Gesetz geschrieben? Methan soll nur um 24-47% bis 2050 reduziert werden (nicht mal im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, sondern bezogen auf 2017) Und Methan macht in Neuseeland halt 34% der Gesamtemissionen aus. Tja, da war die eigene Wirtschaft wohl auch dort wieder wichtiger als die "Klimakatastrophe".

    https://www.npr.org/2019/11/07/77725...a-big-loophole
    Geändert von Mister Brot (10-11-2019 um 10:51 Uhr)

  13. #2368
    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen
    Ja wenn man keine nennenswerte Industrie hat (außer Schafe züchten und Tourismus), dazu nur 5 Mio Einwohner, dazu bereits heute aufgrund der guten geologischen Bedingungen 80% der Elektrizität aus Erneuerbaren gewonnen wird - dann ist das alles auch ein bisschen leichter.
    Das sind die üblichen schwachen Ausreden wenn man nur ja keine Veränderung möchte.

    Deutschland war bereits auf einem sehr guten Weg bevor unsere Politik, die Groko, begonnen hat zuerst der eigenen Solar- und jetzt auch noch der Windindustrie den Ast abzusägen:

    Massenentlassung
    Enercon baut 3000 Stellen in Deutschland ab


    Hintergrund des Stellenabbaus ist der aktuelle Markteinbruch auf dem Heimatmarkt Deutschland. Die jetzige Entwicklung auf dem Windmarkt ähnelt dem Verlauf in der Solarbranche 2012 - 2014, als die deutsche Politik den deutschen Solarmarkt um 90 Prozent hat einbrechen lassen und zehntausende an Solarjobs verloren gegangen sind.
    Unserer Politik sind ein paar tausend Arbeitsplätze in der Kohleindustrie einfach wichtiger als Zehntausende Arbeitsplätze in Solar- und Windbranche. Letztere können halt einfach keine guten Aufsichtsratsposten anbieten...

    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen
    Und verstehe ich das richtig? Methan (Schafe!) haben sie ausgegliedert aus ihrer Neutralitätsrechnung? Und stattdessen eine Sonderregel ins Gesetz geschrieben? Methan soll nur um 24-47% bis 2050 reduziert werden (nicht mal im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, sondern bezogen auf 2017) Und Methan macht in Neuseeland halt 34% der Gesamtemissionen aus. Tja, da war die eigene Wirtschaft wohl auch dort wieder wichtiger als die "Klimakatastrophe".
    Das ist in der Tat verbesserungsfähig. Trotzdem würde Neuseeland mit diesem Paket deutlich mehr machen als wir. Im Vergleich zu den Klimaschutzmassnahmen der meisten anderen Länder hätten sie immer noch eine Vorreiterrolle.

  14. #2369
    Zitat Zitat von AntiMuc Beitrag anzeigen
    Das sind die üblichen schwachen Ausreden wenn man nur ja keine Veränderung möchte.
    Das ist das Problem, das ich mit der gesamten FfF-Bewegung habe: wenn man nicht mal in der Lage ist, simpelste Realitäten anzuerkennen, dann kann man natürlich auch nicht zu realistischen Lösungsansätzen gelangen.

    Was ist so schwer daran, anzuerkennen, dass Neuseeland über nahezu keine (CO2-ausstoßende) Industrie verfügt und daher natürlich auch nicht ansatzweise so viel CO2 einsparen muss wie ein Industrieland wie Deutschland?
    Was ist so schwer daran, anzuerkennen, dass Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern - selbst wenn wir die Industrie komplett außen vor lassen - zumindest mal den etwa 16fachen Energiebedarf von Neuseeland mit seinen nur 5 Millionen Einwohnern hat und das bei nur der 1,3fachen Fläche? (Fläche ist in dem Zusammenhang relevant, weil man nun einmal freien Platz benötigt, um z.B. Windräder oder Solarparks zu bauen)
    Was ist so schwer daran, anzuerkennen, dass Neuseeland geologische Besonderheiten hat, die dem Land Möglichkeiten in die Hand gibt, in großem Stil saubere Energie zu erzeugen, welche uns in Deutschland nicht zur Verfügung stehen? Neuseelands "renewables" - das sind zu 75% Wasserkraft und zu weiteren 20% Geothermie! Windenergie macht da im Moment knappe 5% aus und Solar ist im 0,x % Bereich. Können wir das in Deutschland replizieren? Natürlich nicht.
    Und was ist so schwer daran, anzuerkennen, dass selbst ein Land wie Neuseeland, dass nahezu perfekte Voraussetzungen hat, sich in diesem von dir hochgelobten "Vorreiter"-Gesetz ein Hintertürchen für seinen wichtigsten Wirtschaftszweig (die Schafzucht) lässt, indem man Methan ausklammert aus allen Berechnungen?

    Achja, und was heißt überhaupt, man "möchte keine Veränderungen"?
    Deutschland hat sich bereits verändert. Nahezu jedes Jahr gehen die Treibhausgasemissionen in Deutschland weiter zurück. Von 1251 Millionen Tonnen in 1990 auf 866 Millionen Tonnen in 2018.
    Windräder findet man heute fast in allen Landesteilen.
    Deutschland ist weiterhin ein Vorreiter, was Recycling angeht, selbst wenn es da sicher noch riesiges Verbesserungspotenzial gibt.
    Ein Flaschenpfandsystem z.B., das wir hier schon seit Ewigkeiten haben und das ja immer weiter ausgebaut wurde bis hin zu Dosen, ist in den meisten Teilen der Welt vollkommen unbekannt.
    Es gibt auch vergleichsweise wenige Länder, in denen es wie in Deutschland zum guten Ton gehört, seinen Müll schön sauber zu trennen.
    Elektrofachhändler sind heutzutage verpflichtet, Elektroschrott zurückzunehmen.
    Es gibt lokale Fahrverbote für "dreckige" Diesel-Autos.
    Immer mehr Straßen in Städten erhalten Fahrradstreifen oder werden sogar ganz zu einer "Fahrradstraße" umgewandelt.
    Energieeffizienz ist zu einem wichtigen Schlagwort geworden mit etlichen damit zusammenhängenden Vorschriften z.B. beim Hausbau oder -renovierung.
    Der Kohleausstieg kommt.
    Und demnächst werden auch Plastetüten komplett verboten, während ich weiterhin in jedem Walmart (und auch allen anderen Supermärkten) der USA meinen 3-Tage-Einkauf an der Kasse von der freundlichen Kassiererin direkt in mindestens 10 ebensolcher Plastetüten verpackt bekomme.

    Dieses ständige Gemeckere nervt. Und es ist auch einfach nicht sehr förderlich, wenn man bestimmte Ziele erreichen will.

    Du lobst hier die Neuseeländer für ihre "Vorreiterrolle" (wobei das Gesetz auch nur eine Art Kopie des UK "Climate Change Act" von 2008 ist) und im von mir oben verklinkten Artikel über die Kritik an dem Gesetz wird wiederum Deutschland und die europäische Union gelobt für ihre Absicht, bis 2050 echte Klimaneutralität zu erreichen.

    Scheint mir ein typischer Fall von "woanders ist immer besser" zu sein.
    Geändert von Mister Brot (10-11-2019 um 15:10 Uhr)

  15. #2370
    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen
    Das ist das Problem, das ich mit der gesamten FfF-Bewegung habe: wenn man nicht mal in der Lage ist, simpelste Realitäten anzuerkennen, dann kann man natürlich auch nicht zu realistischen Lösungsansätzen gelangen.
    Die Hauptforderung von FridaysforFuture ist einfach nur das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten, so wie es die Bundesregierung auch selbst unterzeichnet hat. Ist das echt schon zu viel verlangt?
    https://fridaysforfuture.de/forderungen/
    In den letzten Wochen und Monaten haben wir intensiv mit zahlreichen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zusammengearbeitet um konkrete Forderungen an die Politik aufzustellen. Diesen Folge zu leisten ist notwendig um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die globale Erwärmung auf unter 1,5° Celsius zu begrenzen.

    Ich denke es ist FridaysForFuture, welche die unangenehmen Realitäten dieser Welt viel besser anerkennen als Ihre Kritiker. Liegt einfach daran, dass die meisten Ihrer Anhänger jung genug sind um den Mist auszubaden zu müssen, den wir Ihnen gerade einbrocken.


    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen
    Was ist so schwer daran, anzuerkennen, dass Neuseeland über nahezu keine (CO2-ausstoßende) Industrie verfügt und daher natürlich auch nicht ansatzweise so viel CO2 einsparen muss wie ein Industrieland wie Deutschland?
    Was ist so schwer daran, anzuerkennen, dass Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern - selbst wenn wir die Industrie komplett außen vor lassen - zumindest mal den etwa 16fachen Energiebedarf von Neuseeland mit seinen nur 5 Millionen Einwohnern hat und das bei nur der 1,3fachen Fläche? (Fläche ist in dem Zusammenhang relevant, weil man nun einmal freien Platz benötigt, um z.B. Windräder oder Solarparks zu bauen)….
    Und was ist so schwer daran anzuerkennen, dass Deutschland auch viel mehr Mittel hat das zu tun und nicht genau den Weg von Neuseeland gehen muss? Bereits jetzt werden über 40% der Energie regenerativ gewonnen. Solarenergie, Wind- und Wasserkraft genügen in Deutschland um den gesamten Energiebedarf zu decken. Es fehlt einzig und allein der politische Wille mehr zu tun. Im Gegenteil, zukunftsfähige Industriezweige wie Solarenergie und Windkraft werden aktiv in die Knie gezwungen um langfristig tote Industriezweige wie die Kohleindustrie zu fördern. Das schadet nicht nur unserer Umwelt, sondern auch noch unserer Wirtschaft und kostet viele Arbeitsplätze.

    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen

    Achja, und was heißt überhaupt, man "möchte keine Veränderungen"?
    ...
    Die von Dir aufgezählten Veränderungen klingen zum Teil schöner als sie sind und genügen leider nicht mal ansatzweise um das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten.

    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen
    Dieses ständige Gemeckere nervt.
    Das glaube ich Dir gerne. Unangenehme Wahrheiten nerven immer, besonders wenn Sie nicht ins eigene Weltbild passen.

    Zitat Zitat von Mister Brot Beitrag anzeigen
    Du lobst hier die Neuseeländer für ihre "Vorreiterrolle" (wobei das Gesetz auch nur eine Art Kopie des UK "Climate Change Act" von 2008 ist) und im von mir oben verklinkten Artikel über die Kritik an dem Gesetz wird wiederum Deutschland und die europäische Union gelobt für ihre Absicht, bis 2050 echte Klimaneutralität zu erreichen.
    In dem Artikel wird nur erwähnt dass Deutschland beabsichtigt bis 2050 die Emissionen auf Null zu senken, das ist kein Lob:
    Costa Rica, Denmark, Fiji, France, Germany and the U.K. have all said they intend to achieve net zero emissions by 2050 — and the European Union is considering such a goal, though coal-producing countries such as Poland so far have refused to sign on.
    Neuseeland schreibt dies nun gesetztlich fest, was sich Deutschland bis jetzt nicht mal ansatzweise traut. Erkennnst Du den Unterschied?
    Geändert von AntiMuc (10-11-2019 um 16:24 Uhr)


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