Ich lese gerade, es gab im Frühjahr schon massive Warnungen vor der Pleite und sämtliche Politiker und sonstige Verantwortliche haben abgewunken mit "...du hast ka und übertreibst" und nun bezahlen wir Steuerzahler die Pleite? Großes Kino mal wieder
Wann werden solche Leute endlich zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt? Wieso sind Politiker nicht "greifbar"? Kann doch einfach nicht sein....
Das ist ein alter Hut, Predni, die Warnungen gingen mindestens ein Jahr zurück - auch für Urlauber gebot sich frühzeitig Vorsicht, dort etwas zu buchen (Stichwort Umkehrschluß).
Mal ganz dumm gefragt: Gibt es eigentlich Versicherungen, die man als Urlaub buchender Privatmensch zusätzlich abschließen kann, und die unabhängig von diesem viel zu kleinen Topf einspringt?
Dass Thomas Cook schon länger in einer gewissen Schieflage ist, habe ich auch mitbekommen. Obwohl ich niemals eine Reise im Reisebüro bzw. über solche Reisegesellschaften buche. Weil es vor einiger Zeit in hundsgewöhnlichen Nachrichtensendungen thematisiert wurde.
Man redet oft vom mündigen bzw. informierten Verbraucher. Je älter ich werde, desto weniger glaube ich diese Floskel. Es ist auch schon eine gewisse Sorglosigkeit bei den Leuten vorhanden, die ohne sich über die Reisegesellschaft zu informieren (Internet wird halt doch mehr zur Unterhaltung genutzt) buchen. Ähnliches gilt für Bestellungen im Internet.
weil wirtschaftkriminalität eben ein schwieriges pflaster ist, und es in der realität schwierig ist, ein kriminelles verhalten vor gericht nachzuweisen.
dazu ist solches klientel in der regel reich und kann sich die besten anwälte leisten. U-Haft wird in solchen Fälllen in der Regel nicht verhängt.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
Cook-Tochtor Condor ist jetzt erstmal gerettet und hat einen neuen Eigentümer: Der Ferienflieger Condor hat einen neuen Eigentümer: Nach Informationen aus Verhandlungskreisen hat die polnische Gesellschaft LOT im Bieterrennen den Zuschlag erhalten und dabei mehrere Finanzinvestoren ausgestochen.
Vor allem bleibt der in meinen Augen nicht unwesentliche Name Condor
Zitat:
"Die Marke Condor bleibt, wie sie ist", sagte Condor-Vorstandschef Ralf Teckentrup am Freitag in Frankfurt.
[Quelle]
und der gemeine Steuerzahler zahlt 200-irgendwas Mios, damit es keine klagewelle gibt.
hat jm durchgerechnet, dass eine klagewelle mit belastbaren zahlen, den steuerzahler teurer kommt als die übernahme der Reiseausfälle ?
ich bin mir sicher: nein.
vorauseilender gehorsam.
das wird alles immer irrer.
"Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
There are 10 types of people in the world:
Those who understand binary, and those who don't.
Da die (verhinderten) Urlauber wohl nicht mehr bekommen als sie im Fall von erfolgreichen Klagen auch bekämen, braucht man da nicht viel rechnen: Man spart sich die Prozesskosten, die sonst noch dazukämen.
Die Frage ist natürlich, ob die Klagen erfolgreich gewesen wären. Aber um das einzuschätzen, muss man es nicht erst auf die Klagen ankommen lassen. Fähige Juristen können das normalerweise einschätzen. Es hat nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, sondern mit vernünftigem Risikomanagement, in einem solchen Fall einem Prozess aus dem weg zu gehen.
Abgesehen davon: Das Geld wird nicht im Meer versenkt, sondern an Steuerzahler bezahlt, die mit ihrem Urlaub Pech hatten.
Ich hatte zwar oben selber geschrieben dass ich nicht der Meinung bin, dass der Staat dafür zuständig ist, Leute, die mit ihrer Urlaubsbuchung Pech hatten schadlos zu halten. Und das sehe ich grundsätzlich immer noch so. Wenn aber die Situation so ist, dass hier ein hoher Prozessrisiko bestanden hätte, und der Staat unter Umständen sich noch hohe Prozesskosten eingehandelt hätte, wäre es nicht angebracht gewesen, wenn die Regierung sich mit Zähnen und Klauen dagegen gesträubt hätte, ihre eigenen Bürger (um die handelte es sich wohl mehrheitlich) zu entschädigen.
Geändert von JackB (24-01-2020 um 16:49 Uhr)
ne - seh ich anders.
und du hast das ja sehr treffend geschrieben: es geht hier nicht ums überleben, sondern um urlaub, den man halt nicht antreten kann.
ich kann mir kaum vorstellen, dass die prozesse tatsächlich über 200Mios an Gerichtskosten mit allem drum und dran verbraucht hätten.
denn oft werden die kosten ja dem klagenden aufgelastet.
aber JA _ ich weiss es nicht.
ich befürchte aber wirklich, dass es keine belastende berechnung gibt, auf grund derer diese entscheidung jetzt getroffen wurde, sonden diese entscheidung jetzt so ein mainstream ding ist.
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Those who understand binary, and those who don't.
Ich denke, die Geschädigten hätten die BRD auf Schadensersatz verklagen können, da diese die EU-Richtlinie nicht richtig umgesetzt hat. Ich kenne den Verfahrensweg nicht, aber ich denke, dass es letztlich beim EU-Gerichtshof hätte landen können.
Die Kosten im Zivilprozess zahlt der "Verlierer". Bei Teilerfolg wird quotiert.
Für Schlamperei muss der Staat gerade stehen. Und der Staat sind wir alle.
Deine Abwertung des Urlaubs finde ich ziemlich zynisch.
Ich sehe das auch nicht als "bloß Urlaub" - verzichtet man halt drauf.
Es geht mehr um das ins Sand gesetzte Geld, was durchaus mehrere Tausend Euros sein können - es ist NICHT einfach nur flöten gegangener Urlaub. Letzteres wäre es, wenn ich Urlaub nehmen möchte und der Chef genehmigt es nicht.
Doch, für die Kunden ist es einfach ein ins Wasser gefallener Urlaub. Das ist bei allem das Risiko wenn man etwas soweit im Voraus kauft. Ist in der Tat blöd gelaufen aber soweit Nichts was irgendwelche Folgen hat. Die Mitarbeiter stehen von heute auf morgen ohne Arbeit da. Teilweise Alleinverdienende mit Familie. Und die bekommen keine Ausgleichszahlungen. Das Mitleid mit den Urlaubern hält sich bei mir also sehr in Grenzen im Vergleich zu den wirklich Leidtragenden.