sorry, ich meinte, du meinst mich
Zu laufenden Motoren in Bonn kann ich nichts sagen, in Hannover wurden sie abgestellt, zumindest wurde es mir so berichtet, ich war nicht dabei. Aber anders hätte man von den Reden der entsprechenden Politiker ja auch nix gehört.
Herr - Schmeiss Hirn vom Himmel und lass die Leute es auch benutzen.
die Kundgebung war auf einem platz in der Innenstadt. den wollten die zuerst mit Treckern zusetzen. wurde nicht erlaubt, weil darunter eine Tiefgarage ist, das hätte die decke nicht ausgehalten. ich kann mir auch vorstellen, dass die riesen dinger ordentlich was wiegen.
auf dem platz waren dann nur Personen und ich glaub ein trecker mit Anhänger, die haben äpfel verteilt.
mein mann sagte das mit den laufenden Motoren.
bei uns wurde nur ein Kreisverkehr ziemlich lang von den Traktoren umrundet - mit lautem gehupe.
alle anderen Traktoren standen einfach geparkt gefühlt mehrer km innenstadtstraßen voll und die Bauern waren von da zu der Kundgebung gelaufen.
gestunkten hat es kaum. - auch nicht in dem kreisverkehr.
aber das gehupe war höllischlaut -
die hatten so extra-tröten-hupen oder was weiss ich.
das hat schon machtig rabatz gemacht
"Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
There are 10 types of people in the world:
Those who understand binary, and those who don't.
kille,
nach dem, was ich in den Nachrichten gesehen habe, dachte ich, dass mir viel Information über das Alltagsleben kleiner und mittelständischer Bauern fehlt. Ganz offensichtlich wird die große Agrarpolitik von den Lobbyisten der Agrar-Industrie mitbestimmt und Frau Klöckner macht auf mich nicht den Eindruck allzu großer Kompetenz.
Wie seid Ihr organisiert? Im Grunde müsstet Ihr intensive Informationspolitik in den Großstädten und Ballungsräumen machen, denn dort leben die meisten Verbraucher und auch Kritiker. Da klafft eine große Lücke.
Es ist so gruselig zu sehen, wie wenig wertgeschätzt mittelständisch bäuerlich produzierte Lebensmittel werden, wie viel weggeworfen wird, ohne Not. Das führt auch zu unserer ungesunden Billigbillig-Mentalität.
Mir ist auch klar, dass der "normale" Bauer gar keine Zeit hat, sich um diese Info-Lücke zu kümmern.
Wobei es da bei einigen Verbrauchern schon ein Umdenken gibt. Dass nach der regionalen Herkunft von Lebensmitteln gefragt wird und beim Einkauf drauf geachtet wird, nicht mehr zu kaufen, als verbraucht werden kann.
Und daher auch Supermärkte "regionales" Obst und Gemüse anpreisen (das dann durchaus mal aus 200 km Entfernung kommt).
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Persönlich frag ich mich ja immer, warum man das Bienensterben medial mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft in Verbindung bringt?!
Klar... Glyphosat.... ganz ungutes Thema...
ABER: So lange Mähroboter dafür sorgen, dass nicht mal mehr ein Gänseblümchen das Licht der Welt erblicken kann, muss ich über die Landwirte nicht unken.....
Mein einziger Wunsch: Nicht den letzten cm mittels GPS bewirtschaften, sondern - wie früher - schön breite Streifen lassen, auf denen i.d.R. alles wächst und blüht.
DANKE!
Noch mal DANKE, denn das ist das, wo ich auch einen dicken Hals bekomme.
Die Leute schlafen vorm Apple-Laden, um 1.000 Euro für so ein dämliches Handy äh, sorry SMARTPHONE auszugeben, fahren anschl. zum Flughafen und ersteigern sich für 180 Euro aufwärts einen Koffer, der i.d.R. dreckige Wäsche enthält, und dann zum Discounter, um möglichst billig Fleisch zu kaufen....
Auf fiesere Art kann ich nicht zeigen, wie wenig Wert ein Lebewesen ist, das für unseren Genuss sterben muss....
Meine Unterstützung hat jeder Landwirt.
Schlimm genug, dass sich meist die Leute über die Traktor-Demo aufregen, die täglich ihre verzogenen Würmchen mit dem SUV zur Schule bringen.
Noch übler wird dann die Diskussion über die grusligen E-Autos. Schon schön, wie man auf gruslige Art gewonnene "Zutaten" den Gebrauch dann vollen Ernstes als klimaneutral verkauft... wuah....
Fleisch muss (wie Flüge auch ) deutlich teurer werden. Die Landwirte (also die "echten", nicht die "vollautomatischen", die Massentierhaltung zwecks höheren Subventionen auf unangenehme Art praktizieren) haben meine absolute Unterstützung!
Soll doch erst mal die "Steinhecke" verboten werden, in der nicht mal mehr ein Vogel ein Nest bauen kann...
Endloses Thema, dass gleichermaßen wichtig ist und die Aufklärung ehrlicher sein müsste....
Geändert von Angie07 (23-10-2019 um 14:46 Uhr) Grund: Tippfehler
Geändert von Angie07 (23-10-2019 um 14:11 Uhr)
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank
Weil es zum Thema passt:
In der Schweiz ist ein an sich zugelassenes, aber kontaminiertes Pflanzenschutzmittel schuld am Sterben von Hunderttausend Bienen. Da frage ich mich echt, wie man solche Katastrophen verhindern kann. Bzw. WER das kann.
Quelle: Schweizer Bauer
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Nur mal so zur Info: Glyphsat ist ein Herbizid, kein Insektizid. Es wird vor der Aussaat gezielt eingesetzt, um die Fläche, die neu eingesät werden soll, von bisher aufgelaufenen dort unerwünschten Pflanzen zu säubern.
Es wirkt nicht direkt auf die Insekten. Wenn wir Insektizide, die nicht bienenfreundlich sind (ja, es gibt bienenfreundliche Insektizide) ausbringen, dann machen wir das nachts, da schlafen Bienen nämlich. Ohne Insektizide geht es aber nicht, weil der Großteil eben schädlich für Nutzpflanzen ist. Und unser Ziel sind gesunde Pflanzen.
Landwirte müssen einen Sachkundenachweis ablegen, um Pflanzenschutzmittel einsetzen zu dürfen. Das geschieht mit der Gesellenprüfung und dann muss man jährlich an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen, um den Sachkundenachweis regelmäßig zu erneuern. Pflanzenschutzmittel sind teuer und da rechnet sich jeder schon selber aus, ob und welches Mittel er einsetzt.
Interessanterweise ist Glyphosat für den Hausgarten freiverkäuflich im Baumarkt. Und da fragt NIEMAND, ob das Mittel sachkundig eingesetzt wird. Hauptsache im Pflaster des Gartenweges oder im Hofbereich vor der Garage wächst kein Kräutchen in den Fugen.
Tierhaltende Betriebe stehen unter Kontrolle des Veterinäramtes. Wieviel Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen, Hunde und Vögel werden in kleinen Etagenwohnungen gehalten und leben die wirklich artgerecht?
Ich will nicht verneinen, dass es auch unter Landwirten schwarze Schafe gibt, die nicht alles richtig machen. Aber das ist ein kleiner Teil und an dem ziehen sich dann die Leute hoch und verallgemeinern.
Und noch mal zur Massentierhaltung. Wo fängt diese an? Das Wort sagt lediglich aus, dass eine Masse an Tieren gehalten wird. Es gibt weder Klarheit über die Haltungsform, noch über den Zustand der Tiere.
Wir waren der kleinbäuerliche Tierbetrieb mit 20 Kühen, jede davon mit Kuschelfaktor und Namen... aber: im recht alten Stall mit wenig Kuhkomfort, dafür mit sehr sehr viel mechanischer Arbeit verbunden. Ist tiergerecht auch immer menschengerecht? Unser Arbeitsaufwand stand in keinen Verhältnis zum einzelnen Kuhplatz.
Ein moderner Stall bietet Kuhkomfort mit Platz und guter Luft, aber er kostet auch! Und damit diese Investition auch wieder wirtschaftlich ist, braucht es eine gewisse Größe.
Ja, wir haben große Maschinen und sehr sehr viel gebundenes Kapital. Aber ohne große kräftige Schlepper und moderne Maschinen können wir nicht wirtschaften. Industriebetriebe setzen in der Fertigung auch moderne gesteuerte Produktionsanlagen ein. Welcher Arbeiter soll sich denn noch hinstellen und Autos oder Maschinen "von Hand" mit Sprühpistole lackieren, wenn ein Roboter dieses wesentlich effizienter erledigen kann und dazu noch gesundheits schonender als ein Mensch?
Aber die Bauern, die sollen bitte nach Bilderbuchidylle prodzieren. Nun, wir heißen nicht Jesus und wir können die Bevölkerung nicht mit 5 Broten und ein paar Fischen ernähren. Wir müssen dafür effizient arbeiten und dazu brauchen wir die entsprechende Ausrüstung.
Und dazu gehört auch Spezialisierung in der Tierhaltung.
Als ich vor 30 Jahren hier her kam, haben wir 50 ha bewirtschaftet und konnten knapp von den Erlösen leben. Deshalb haben wir ein ausserlandwirtschaftliches Standbein aufgebaut. Damals war ein Betrieb mit 100 ha ein guter mittelständischer Großbetrieb. Heute werden diese 100 ha von den Landwirten im Nebenerwerb bewirtschaftet, weil sie von den Erlösen nicht mehr leben können. Aber die Auflagen, nach denen wir wirtschaften müssen, haben sich vervielfacht.
Von einem Angestellten oder Arbeiter verlangt heute auch keiner mehr, zu einem Lohnniveau von vor 30 Jahren zu arbeiten.
Wenn ein Industriebetrieb in Kurzarbeit gehen muss, um eine drohende Insolvenz abzuwehren, dann freut sich jeder Angestellte über die Sozialleistung "Kurzarbeitergeld". Das ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Allgemeinheit da einspringt. Ebenso Arbeitslosengeld und andere Sozialleistungen, die wir alle erwirtschaften müssen, damit die Solidargemeinschaft funktioniert.
Aber wenn wir Bauern 3 schlechte Jahre haben, weil die Witterung, von der wir nun einmal abhängig sind, uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, dann schimpft die Solidargemeinschaft, wenn es um Unterstützung geht? Das passt doch alles nicht zusammen.
Herr - Schmeiss Hirn vom Himmel und lass die Leute es auch benutzen.