Zitat von
KatRein
Nochmal: Wir reden hier von einer Influenzaerkrankung, die nach allen bisher bekannten Zahlen genauso gefährlich oder ungefährlich - je nachdem, wie man das betrachten möchte - ist, wie die aktuell grassierende "normale" Grippe. Auch da gibt es Risikogruppen, bei der die einen schweren Verlauf nehmen kann. Im Winter 2017/2018 sind nach Einschätzung der Robert-Koch-Instituts etwa 25.000 Menschen in Deutschland daran gestorben. Im Winter davor waren es 23.000. Im Winter 18/19 hatten wir Glück und es eher mit nem milden Grippestamm zu tun und deutlich weniger Tote. Ziemlich krasse Zahlen wie ich finde. Ich lasse mich jedes Jahr brav impfen (und hoffe, dass der Impfstoff zu dem Hauptstamm passt, der sich dann im Winter überall breit macht), ziehe mich dem Wetter entsprechend an und wasche meine Hände ein bisschen öfter. Bei den Kindern drücke ich mal ein Auge zu und lasse sie bei einer Erkältung etwas früher zu Hause als ich das im Frühjahr oder Herbst tun würde. Einfach, weil ich nicht möchte, dass auf einen normalen Infekt ggf. eine Grippe oben drauf kommt. Ansonsten hoffe ich, dass wir Glück haben.
Was ich nicht mache: Mit Mundschutz rumlaufen. Nicht mehr rausgehen.
Ja, einige handeln blöd und natürlich ist es purer Aktionismus, nur die 10 Norditaliener und den Fahrer aus dem Bus zu holen. Ich bin mir aber sicher, dass die anderen Passagiere informiert wurden, worauf die achten sollen. Denn solange sie nicht selbst Symptome aufweisen, geht von ihnen auch keine Gefahr aus. Klimaanlagen in Autos und Bussen müssen mit Partikelfiltern ausgestattet sein, die auch Viren auffangen können. Bei einer Tröpfcheninfektion geht davon auch keine direkte Gefahr aus. Die trockene Luft belastet zwar die Atemwege und macht sie anfälliger, verteilt die Viren aber keinesfalls noch lange im Bus, während die ggf. betroffenen Passagiere schon lange ausgestiegen sind.
Informationssendungen fänd ich tatsächlich gut, um die Angst in den Griff zu bekommen. Da helfen Fakten immer ziemlich gut weiter. Oder bei konkreten Fragen einfach mal den Arzt anzurufen. Muss ich Immunsupressiva nehmen, gehöre ich ja ohnehin zu einer Risikogruppe. Ob nun für die normale Grippe oder für Covid. Die Einschätzung, was das im konkreten Fall bedeutet, kann aber nur der behandelnde Arzt vornehmen. Aufgrund einer allgemeinen Einschätzung in einer Fernsehsendung selbstständig die notwendige Medikation anzupassen, birgt wahrscheinlich ein höheres Risiko als der Coronavirus es darstellt.
Atemschutzmasken: Die Einwegdinger gibt's in unserer Apotheke noch stapelweise. Schutzkittel müssen bestellt werden, weil nicht standardmäßig vorrätig. Gleiches gilt für Schuhüberzieher und diese aberwitzigen Mützchen. (Kinder, die für Schulprojekte in den Reinraum der Uni dürfen, versorgen einen mit unglaublich vielen überflüssigen Informationen.)
Aber die Frage ist ja weiterhin: Wenn es keinen Hinweis darauf gibt, dass Corvis gefährlicher ist als eine normale Grippe, warum sollte ich dann anders handeln, als ich das während jeder anderen Grippewelle tue?