Es liest sich wie ein schlechter Spionageroman:
Während des Kalten Krieges, als sich die Schweiz bekannterweise ihrer Neutralität rühmte, ging die Zuger Verschlüsselungsfirma Firma Crypto AG nach einem geheimen Handwechsel in den Besitz des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA und des deutschen Bundesnachrichtendienstes BND über. Mit der Folge, dass ahnungslose Kunden der (angeblichen Schweizer) Firma ihre Daten in Echtzeit an die beiden Geheimdienste übermittelten. Über hundert Länder sollen betroffen sein - und die Frage ist, wer was wann wusste.
Skandalös ist schon nur, wie lange die Geschichte NICHT aufflog: In den Presseberichten liest man von einer äusserst klugen (und heute längst pensionierten) Angestellten, die damals ihre Chefs warnte und von ihnen abgewatscht wurde, die solle gefälligst den Mund halten. Man liest aber auch vom Sohn des ehemaligen Firmeninhabers, der als unfreiwilliger Mitwisser angewidert die Crypto AG verliess - und kurz darauf unter mysteriösen Umständen bei einem Verkehrsunfall verstarb.
Hier ein paar Quellen zum Weiterlesen:
Infosperber, mit Links zur Washington Post, zum ZDF und zum Schweizer Fernsehen
Neue Zürcher Zeitung
Watson
Blick