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nteressant ist ja, dass hier mehrheitlich Menschen schreiben, die tendenziell alles richtig zu machen scheinen und gleichzeitig nachdrücklich auf die "Idioten" zeigen, die ihnen alles wieder versauen. Gerne auch generationenabhängig. Dabei glaube ich fest daran, dass erstens jeder bewusst oder unbewusst "Fehler" macht, d.h. unnötig das Risiko erhöht und zweitens auch seiune eigenen "Regeln" festlegt, den persönlichen Neigungen und Risikoabwägungen folgend.
Statt aber den Buhmann stets in der Außenwelt zu finden, auf dessen Verhalten man sowieso keinen Einfluss hat, sollte man besser auf sich schauen und überlegen, wo noch Verbesserungspotenzial im eigenen Verhalten liegt. Das Geschrei "alle sind egoistisch (nur ich natürlich nicht)" wirkt dezent unglaubwürdig. Wir laufen Gefahr, uns wie unsere eigenen Eltern an den schlimmsten Tagen anzuhören. Ich kann den Junggesell*Innenabschieden und der Partymeute definitiv auch nichts abgewinnen, aber ganz ehrlich: So oder so ähnlich war ich früher auch mal - sehr zum Entsetzen meiner Eltern, nehme ich an.
Es ist absolut natürlich, dass z.B. die jüngere Generation ein anderes Risikoempfinden hat als die ältere. War immer so. Heute werfen wir ihnen vor, dass sie das Leben ihrer Mitmenschen gefährden, die Arschgeigen! Wir sind damals zu schnell Auto gefahren (oder was auch immer) und haben ebenfalls das Leben anderer gefährdet. Und trotzdem sind einige von uns anständige Menschen geworden.
Das Leben an sich ist lebensgefährlich. Ich werde definitiv sterben. Vielleicht an Altersschwäche. Vielleicht, weil ich selbst ein zu großes Risiko in irgendeiner Angelegenheit eingegangen bin. Vielleicht aufgrund der Sorglosigkeit eines jungen Menschen. Garantien gibt es nicht.