Interessantes Interview mit einer italienischen Virologin,die in Florida forscht und lehrt:
https://www.tagesspiegel.de/gesellsc.../25951024.html
Tatsächlich ein interessanter Ansatz:
Sollten diverse "Silversurfer" hier im Forum mal drüber nachdenken. Ist doch egal, wie viele junge, gesunde Leute sich mit dem Virus infizieren, jeder einzelne ist ein Schritt auf dem Weg zur Schwelle zur Herdenimmunität. Wer alt, krank oder beides ist, mußl dann halt seine Auftritte in der Öffentlichkeit auf ein Minimum beschränken. Und statt sich hier das Maul über unverantwortliche Parties und Demonstrationen zu zerreissen lieber ein bisschen dankbar dafür sein, dass andere sich infizieren und damit für eine schnellere Durchseuchung sorgen.Ich bin für einen Paradigmenwechsel: Nicht das Virus jagen, sondern die Risikogruppen beschützen. Viele Länder haben sich aufs Tracking konzentriert, auf die App. Aber statt das Virus an Stellen zu verfolgen, wo es keine Probleme verursacht, müssen wir sicherstellen, dass Risikopatienten zu Hause bleiben. Ein paar Monate mindestens noch.
Moment...
Verstehe ich das richtig? Die risikogruppen „schützen“ und die jungen/gesunden leben ihr leben und durchseuchen sich fröhlich?
Ich hab da ne andere idee:
Wir karren alle jungen und gesunden zum feiern zusammen auf ne grosse insel und schauen mal, was für eine gesellschaftsform die entwickeln?
#knopfkrieg
Und dann gibts ja noch die mittleren Jahrgänge. Durchseuchen oder Einsperren?
Dass sich aber die "Silversurfer" immer mehr schützen müssen, weil Leute wie Du es scheinbar ignorant und arrogant angehen, erkennst Du nicht?
Viele der "Silversurfer" (immerhin nennst Du ja auch kranke Menschen so) sind Eure Arbeitskollegen, Eure Arbeitgeber, Eure Versorger.... sie sind in der Müllbeseitigung tätig, in Krankenhäusern, in Pflegeheimen, in Supermärkten und Apotheken... etc. pp.
Aber klar.... sperren wir die doch einfach mal alle weg, weil sie (O-Ton) "alt, krank oder beides sind" .... wow....
Da hat jemand mal richtig gut mitgedacht
Geändert von Angie07 (29-06-2020 um 08:37 Uhr)
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank
Manchmal wünsche ich mir, wir wären ein klein wenig Vietnam.
90.000.000 Einwohner. 355 Coronafälle. Keine Toten. Keine Rezession.
Wie machen die das? Wird dort auch ordentlich getestet?
Wahrscheinlich nicht wenige. Es wurde ja mittlerweile registriert, dass auch andere Infektionskrankheiten in diesem Jahr deutlich seltener auftreten als in anderen Jahren. Vor einigen Seiten war das schon Thema, nachdem die AOK Nordost dazu Zahlen veröffentlicht hatte.
Aber als Schutz vor einer normalen Erkältung finden wahrscheinlich die meisten MNS zu lästig und nehmen halt die Infektionsgefahr lieber in Kauf. Bei COVID-19 kann niemand wissen, wie heftig es ihn treffen würde - da macht man das.
"Fakten" ist angesichts dessen, was dann kommt bzw. im Link steht, ja wohl der Witz des Jahrhunderts. Ja, ich setze mich damit auseinander - zumindest punktuell. Nur ein Beispiel:
Im Link heißt es:
Das ist wirklich krass. Denn tatsächlich ist es so:Länder ohne Ausgangssperren, wie z.B. Japan, Südkorea, Weißrussland und Schweden, haben keinen negativeren Verlauf als viele andere Länder erlebt. Schweden wurde von der WHO sogar als vorbildliches Modell gelobt und profitiert nun von einer hohen Immunität.
https://www.welt.de/vermischtes/arti...fektionen.htmlIn Schweden sind mittlerweile mehr als 5000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Die Zahl der von der Johns-Hopkins-Universität verzeichneten Todesfälle stieg auf 5280. Mehr als 65.137 Corona-Infektionen wurden in dem skandinavischen EU-Land bislang nachgewiesen.
Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell bereut mittlerweile einen Teil seiner Strategie im Umgang mit dem Coronavirus. Der Schutz vor einer Ansteckung der Älteren in schwedischen Senioreneinrichtungen sei gescheitert und die Todesrate „schrecklich“, sagte Tegnell im schwedischen Radio. „Wir dachten vermutlich, dass unsere alters-segregierte Gesellschaft uns erlauben würde, eine Situation zu vermeiden wie in Italien, wo verschiedene Generationen viel häufiger zusammenleben. Aber das erwies sich als falsch.“
Der Chefvirologe der Schweden sagt also inzwischen selbst, dass sie einen fatalen Fehler gemacht haben, der unfassbar viele Menschen das Leben gekostet hat. Hätte Deutschland denselben Weg beschritten und die gleiche Zahl an Corona-Toten, hochgerechnet auf unsere Bevölkerungszahl, dann hätte wir hier mindestens 40.000 Tote zu beklagen - statt knapp 9.000.
Tolles Vorbild, dieses Schweden.
Danke!
Allerdings.
Schade eigentlich, ich hätte mir gewünscht, dass er meine Antwort noch lesen könnte. Aber andererseits: Ich versteh euch natürlich.
Da OT, packe ich es mal in den Spoiler:
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Interview mit einem Erziehnungswissenschaftler über Schule in Coronazeiten:
SPIEGEL: Inwiefern fehlt die (Bereitschaft) bei den Lehrkräften?
Bauer: Lehrerinnen und Lehrer gehören zu einer der wenigen Berufsgruppen, die weitgehend unbeschadet durch die Pandemie gehen: Sie haben keine Einkommenseinbußen, keine Kurzarbeit - aber viel zu wenig angeboten. Dabei bilden wir seit vielen Jahren dafür aus, individualisierte Unterrichtsangebote zu machen. Lehrkräfte in Deutschland genießen ein großes Privileg, haben in der Pandemie aber viel zu wenig zurückgegeben. Ihre Legitimation leidet darunter.
SPIEGEL: Das klingt nach pauschaler Lehrerschelte.
Bauer: Das wäre natürlich falsch. Wir haben eine ganze Reihe von Lehrkräften, die Vorbilder sind. Aber es gibt eine Tabuneigung im Bildungsbereich: Man kritisiert die Arbeit von Lehrkräften nicht. Hier geht es aber nicht um Schelte, sondern darum, die Lehrkräfte weiter zu professionalisieren. Sonst wird mit den Füßen abgestimmt und dann nimmt die Segregation im Schulsystem weiter zu. Weil die, die es sich leisten können, ihre Kinder auf gut funktionierende oder Privatschulen schicken und die anderen Kinder weiter abrutschen. Dadurch hebeln wir aus, was wir als ein öffentliches Schulsystem bewahren wollen: Gute Angebote, die Chancengerechtigkeit bieten, aber auch flächendeckend gute Qualifizierung. Genau das steht momentan auf dem Spiel.SPIEGEL: Hinzu kommt die fehlende Digitalisierung der Schulen, der Digitalpakt wurde verschleppt, und bisher wurde nur ein Bruchteil der Gelder abgerufen. Bringt die Krise an der Stelle einen Schub?
Bauer: Das Problembewusstsein ist zwar extrem gewachsen, aber man ist sich in der hiesigen Öffentlichkeit nicht bewusst, wie weit Deutschland in digitaler Hinsicht zurückhängt. Wir brauchen eine grundlegende strukturelle Veränderung, die Lehrkräfte müssen fortgebildet werden. In manchen Schulen gibt es Spaltungstendenzen, weil Lehrkräfte, die sich intensiv digital engagieren, ausgegrenzt werden. Das ist für die Kollegien brandgefährlich.
https://www.spiegel.de/panorama/bild...b-6c3b6f874d23