Nein, der Punktsieg bzw. technische K.O. erfolgt dadurch, dass man von Seiten der Demonstranten vollkommen anders reagiert hat als Schroeder es zeigen wollte.
Ich brauche auch überhaupt nicht über seine Intention zu spekulieren, er hat dazu schon selbst alles gesagt:
Und wie man sieht, konnten sie das ganz hervorragend. Und da es ganz sicher nicht Schroeders Ziel war, dies zu beweisen, war der Auftritt ein Reinfall.„Ich wollte testen, ob die Verfechter der Meinungsfreiheit auch mit Meinungsfreiheit umgehen können“, sagte Schroeder nun im SWR-Radio.
Man ist dort eben genau nicht über sein Stöckchen gesprungen, sondern hat ihm im Gegenteil sogar noch den Teppich ausgerollt.
Natürlich ist das alles Taktik und natürlich macht man das eben genau deswegen, weil man Schroeder dadurch auflaufen lässt und natürlich ist die "Annäherung an die Medien" eine weitere ironische Breitseite. Aber durch all das gibt man vor, am Dialog interessiert zu sein und - im Gegensatz zu denen, die man kritisiert - völlig anderen Meinungen Raum zu lassen.
Schroeder wollte die Demonstranten bloßstellen, stattdessen können die sich nach seinem Auftritt und ihrer Reaktion darauf nun tatsächlich als wahre Verfechter der Meinungsfreiheit aufspielen. Tolle Leistung von Schroeder, echt!
Dass Schroeder dann auch noch vor UND nach dem Auftritt dem Anmoderator (übrigens eine "person of colour") die Hand geschüttelt und eben nicht den von ihm ein paar Sekunden vorher so vehement propagierten Abstand gehalten hat, macht das ganze sogar fast zu einem Epic Fail.
Geändert von Mister Brot (10-08-2020 um 15:05 Uhr)
If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.
Nein,der Unterricht läuf quasi parallel, nur zeitversetzt. Nur die erste Woche wäre für die eine Hälfte daheim."leer", dann würde man z.B. wiederholen., während die erste Gruppe in der Schule lernt. Wie es sich allerdings in kürzeren Zeiträumen realisieren lässt, das bleibt abzuwarten, denn es erfordert eine sehr hohe Flexibilität.
„Ich wollte testen, ob die Verfechter der Meinungsfreiheit auch mit Meinungsfreiheit umgehen können“
Du hast recht, das lässt noch einen gewissen Spielraum zur Interpretation:
Schroeder könnte, wie von mir und vermutlich der großen Mehrheit vermutet, versucht haben zu zeigen, dass die Demonstranten eben nicht mit Meinungsfreiheit umgehen können. Das würde auch ziemlich viel Sinn ergeben.
Aber die Mehrheitsmeinung muss ja nicht immer richtig sein, eventuell war es auch sein Ziel, zu beweisen, wie gut die Demonstranten mit Meinungsfreiheit umgehen können, weil er insgeheim mit ihnen sympathisiert. Das hätte er dann erfolgreich geschafft.
If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.
Ich vermute, es ging Florian Schroeder in erster Linie darum, aufzuzeigen, wie widersprüchlich die meisten (alle) Aussagen auf diesen Demos sind. Gerade auch zu den "Mainstream"-Beschimpfungen. Er kommt von "da" und will sich mit den Teilnehmern auseinandersetzen, scheut sich nicht und wird konkret, indem er sich mit ihren Hauptparolen beschäftigt. Buhrufe u. a. Unmutsäußerungen haben ihn nicht irritiert.
Das hat er gut hinbekommen. Hätten wir eine Diktatur, dann...., hätten wir eine Corona-Diktatur, dann... Maske schützt andere... Einlassungen zur Freiheit = Verantwortung...
Sowas wäre ja in erster Linie an die gerichtet, die eventuell darüber nachdenken und eventuell sich auch von bestimmten Losungen distanzieren würden. Ich denke in ein paar Wochen kann man sich solche Auftritte allerdings sparen. Dann wird noch der harte (rechte) Kern vertreten sein, die sowieso was ganz anderes wollen, als Anti-Corona-Maßnahmen zu kritisieren oder hinterfragen. Letztere sind sicher auch aktuell in der Minderheit.
Welcher politischen Bildungsphilosophie habt ihr denn das zu verdanken?
Bei 38 Grad mit oder ohne Mundschutz Kinder in der Klasse braten lassen, grenzt m.E. schon eher an verwerfliche Tierversuche als an wettbewerbs-orientierte politische Schulvarianten des Föderalismus.
Prof. Grizmek würde sich im Grab rumdrehen.
Geändert von Don Caramba (10-08-2020 um 16:33 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Nein, aber auch nicht 100.000. Und in einem Stadion, in das normalerweise 50.000 Leute reineghen, kann man ein paar Tausend sicher besser handeln als bei einem Konzert in einer Halle oder auf einem Platz. Das hat zuerst mal nichts mit Lobby zu tun, sondern mit einem schlüssigen Konzept.
Warum schließt das eine das andere aus? Wobei es ja so ist, dass sich die Frage mit den Zuschauern in Stadien ja eh erst frühestens ab dem 18.09. stellen, wahrscheinlich aber sowieso erst ab Oktober. Dann sind die Ferien schon längst vorbei.
Je länger die Vorlaufzeit ist, desto besser kann ein Konzept auch umgesetzt werden. Wobei, die Schulen hatten jetzt ja auch ein paar Monate Zeit, scheinen aber in vielen Fällen komplett überrascht worden zu sein, dass was entwickelt werden soll... Dann kommt natürlich Hektik auf.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Prof. Grzimek darf in Frieden weiter ruhen.
Quelle5.2 Für den Unterricht an heißen Tagen kann die Schulkonferenz im Rahmen der Vorgaben besondere Regelungen beschließen. Grundsätzlich gilt: Bei hohen Raumtemperaturen, die ein konzentriertes Arbeiten der Schülerinnen und Schüler erheblich einschränken, sind geeignete Orte aufzusuchen, an denen unterrichtliche Aktivitäten durchgeführt werden können, die den äußeren Bedingungen angemessen sind. Wenn die Außentemperatur 27°C im freien Schatten überschritten hat und die Temperaturen in den Schulräumen für Schülerinnen und Schüler nicht mehr zumutbar erscheinen, kann der planmäßige Unterricht – sei es für einzelne Jahrgänge oder Schulstufen oder für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 9 – vorzeitig beendet werden, jedoch frühestens um 11.30 Uhr. In diesem Fall ist sicherzustellen, daß allen Schülerinnen und Schülern, deren Eltern eine schulische Betreuung bis zum planmäßigen Unterrichtsende wünschen oder die auf eine Busbeförderung angewiesen sind, ein pädagogisch sinnvolles Angebot gemacht wird.
Inzwischen sind alle Schulen verlässlich. 90% unserer Schüler sind im Ganztag, daher wird faktisch kein Hitzefrei mehr zugelassen. Ich habe in 15 Dienstjahren nicht einmal hitzefrei erlebt.
https://www.welt.de/regionales/hambu...er-selten.html
Und da draußen im Moment schwer geht, und Ausflüge überwiegend untersagt sind, keine Stunde ausfallen darf... wird es halt schwierig.
Ergänzung: naja und 11.30 Uhr. Ich hatte schon 9 Uhr 30 Grad im Raum. Ich habe 2 Fensterreihen und kaum Gardinen.
Geändert von Anscha (10-08-2020 um 17:09 Uhr)
Geändert von Don Caramba (10-08-2020 um 17:42 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)