Covid-19 (Coronavirus) VII - Informationen im Eingangsposting

[Serge]

Wenn die Faktenlage so wäre wie Du argumentierst, würde nie etwas gelockert werden, denn das Virus ist ja nicht weg und die Zahlen können ja wieder steigen.

Man kann schon was ändern, wie vom allgemeinen Lockdown zum regionalen zu wechseln. Das macht Sinn.

Aber Masken infrage zu stellen wegen gesunkener Zahlen macht keinen Sinn da die Lage nicht grundsätzlich anders ist.

Wenn im Straßenverkehr die Zahl der Unfalltoten sinkt wird auch nicht die Gurt- oder Helmpflicht infrage gestellt. Oder sollte man das vielleicht?

[ruru]

Warum finden denn dann aktuell noch Gottesdienste statt?
Diese haben sich ja schließlich nachweislich als mögliche Infektionsherd herausgestellt.

Es gibt ja nicht mal mehr eine Mundschutzpflicht für die Zeit in der Kirche.

Im Gegensatz zu dem anscheinend dringenden Bedürfnis ohne MNS eine neue Hose etc kaufen zu wollen, ist die freie Religionsausübung nun wirklich ein echtes Grundrecht.
Schon bei der ersten Kontaktbeschränkung im März ging das nicht ohne freiwillige Mitarbeit der Religionsgemeinschaften.


Ich selbst halte das hinsichtlich der Infektionsgefahr auch für nicht ratsam Gottesdienste mit Gesang und allem abzuhalten, aber das ist halt meine persönliche Meinung.

[suboptimal]

Begriffsstutzig= *Blue*

Boah, Opfer.

...Im Übrigen halte ich es für eine heilige Pflicht, deine Wortwahl zu hinterfragen.

Da es ja kein anderer macht.

[Lilith79]

Weil viele mit den Beschränkungen nicht klar kommen und sich nicht anpassen können vielleicht? Du solltest es wissen.

Warum ich?

Ich bin selbst überhaupt nicht für die Abschaffung der Maskenpflicht beim Einkaufen. Bzw ich denke man könnte es mit Blick auf Länder wie Dänemark oder die Niederlande vermutlich irgendwann probieren, allerdings ist es mit Blick darauf dass der Herbst irgendwann kommt und die Leute dann insgesamt bestimmt mehr drin sind auch ein unnötiges Risiko.

Da ich eh schon immer zu 99% online shoppe, betrifft es mich aber nicht wirklich. Allein deswegen bin ich persönlich unbetroffen.

Allerdings ist mir auch bewusst, dass ich aus einer sehr privilegierten Situation heraus "urteile".
Ich gehe 1x die Woche 20 Minuten in den Supermarkt einkaufen. Einmal war ich 15 Minuten in einem Einkaufscentrum im Reformhaus und auf dem Weg in ein Restaurant dort. 3x benutzte ich bisher ÖPNV privat, 2x für 20 Minuten S-Bahn und 1x für 4 Stunden S-Bahn, ICE und U-Bahn, Stuttgart - München (bei 27 Grad) und Retour. Ging schon, allerdings hat der ICE ja auch Klimaanlage. Bei der Arbeit müssten wir in Meetings Maske tragen (sollen die Meetings aber eh nicht Vor Ort machen) und wenn wir vom Arbeitsplatz aufstehen. Allerdings müssen wir nicht zur Arbeit und es dürften eh nur 33% kommen, weswegen wir alle bei Home Office bleiben, weil die ganzen Auflagen es nicht so attraktiv machen wie Home Office.
Ich trage also 20 Minuten/Woche Maske, außer ich unternehme was zum Spaß wo man sie auch braucht.

Deswegen denke ich dass die Meinung der Friseurin meiner Mutter zur körperlichen Belastung (nach einem Arbeitstag hat sie laut Selbstbeschreibung jeden Abend Kopfweh) durch Masken vermutlich fundierter ist als meine.

Ich kann nicht beurteilen, wieviele Leut hier im Thread aus einer ähnlich privilegierten Situation (z.B. Arbeitsplatz und Gehalt mehr oder minder normla vorhanden) heraus schreiben. Ich denke die persönliche Betroffenheit hat generell viel Einfluss auf die Beurteilung der Lockerungen/Einschränkungen.
Ich vermute z.B. dass ein aus der Kirche ausgetretener Atheist wie ich eine andere Meinung zu der Wichtigkeit von Gottesdiensten hat als ein gläubiger Mensch dessen Gemeindeleben ein zentraler Inhalt seines Lebens ist. Genauso wird die Frage ob man Kinos öffnen darf und ob die Zuschauer dort Maske dauerhaft tragen müssen für einen Kinobetreiber eine andere Wertigkeiten haben als für einen Netflix Junkie der im Büro arbeitet.

Ich denke aber die Anzahl der Leute, die mit den Beschränkungen nicht zurecht kommen und die Anzahl der Menschen die mit Lockerungen nicht klar kommen ist ungefähr gleich groß.

Beides sind allerdings denke ich laute Minderheiten.

[Bunty]

Wenn jetzt also die Zahl der neuen Infektionen von täglich 1000 auf 100 fällt ist zwar die Gefahr gesunken, aber immernoch vorhanden.

Gesunkene Zahlen können also noch kein Grund zur Lockerung sein. Es sei denn man hat über längere Zeit null Infektionen und könnte mittels Massentests sicher sein, dass es keinen Rückfall gibt, wenn man die Regeln lockert oder abschafft.

[freddimaus]

Wenn es um die Einhaltung von Grundrechten durch den Staat geht, ist etwas Pathos angesichts der Bedeutung der Sache durchaus angemessen.

Beim Hinweis auf eine juristisch nicht korrekte Wortwahl deswegen nicht unbedingt.

[Tante Charlie]

Ist es denn nicht nachweislich bekannt, dass die Gefahr wieder steigt wenn man z.b. Kneipen und Bars wieder öffnet oder internationale Reisen ohne Quarantäne bei Rückkehr zulässt?

Hier (NRW) haben die Kneipen schon seit Mitte Mai wieder geöffnet und nein, die Gefahr ist dadurch nicht gestiegen.

[Serge]

Bzw ich denke man könnte es mit Blick auf Länder wie Dänemark oder die Niederlande vermutlich irgendwann probieren, allerdings ist es mit Blick darauf dass der Herbst irgendwann kommt und die Leute dann insgesamt bestimmt mehr drin sind auch ein unnötiges Risiko.

Das halte ich auch für ein unnötiges Risiko. Ich mag es auch nicht sich an anderen zu orientieren, die mehr Risiken eingehen, es geht schließlich immernoch um die Gesundheit, und damit sollte man besser nicht experimentieren.

[Serge]

Hier (NRW) haben die Kneipen schon seit Mitte Mai wieder geöffnet und nein, die Gefahr ist dadurch nicht gestiegen.

Na wenn du es sagst.

[mk431]

Das RKI meldet heute +397 Fälle, diese verteilen sich wie folgt auf die Kalenderwochen (in Klammern die Änderungen zum Vortag).

25. KW: 4102 (+ 2)
26. KW: 3204 (- 1)
27. KW: 2681 (+46)
28. KW: 531 (+361)

11 Fälle wurden mit Meldedatum von vor der 25. KW gestrichen.


Verteilung nach Bundesländern
Baden-Württemberg +28
Bayern +101
Berlin +40
Brandenburg +8
Bremen 0
Hamburg +1
Hessen +27
Mecklenburg-Vorpommern 0
Niedersachsen +17
Nordrhein-Westfalen +148
Rheinland-Pfalz +6
Saarland +2
Sachsen +6
Sachsen-Anhalt +2
Schleswig-Holstein +5
Thüringen +6

Die Top 3 in der 7-Tage-Inzidenz bleiben Berlin (6,0), Nordrhein-Westfalen (5,2) und Bayern (3,5), Mecklenburg-Vorpommern (0,1) hat die niedrigste. Die Bundesländerzahlen für die vergangene Woche kommen gleich noch.


Anzahl der neuen Fälle pro Tag im gleitenden 7-Tage-Durchschnitt (kann sich weiter leicht erhöhen durch Nachmeldungen)
02.07.: 418
03.07.: 397
04.07.: 391
05.07.: 383
06.07.: 366

Der Trend ist weiterhin sinkend, allerdings haben sich die Zahlen für die letzten Tage weiter leicht erhöht.
Insgesamt gibt es laut RKI ca. 5205 aktive Fälle, 15 weniger als gestern.


>25 - <=50 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen
Kreis Gütersloh 28,6

>10 - <=25 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen
Stadt Düsseldorf 22,0
Stadt Duisburg 21,1
LK Erding 17,4
LK Bad Tölz-Wolfratshausen 17,3
LK Oldenburg 15,4
LK Germersheim 13,9
LK Dingolfing-Landau 13,5
Berlin Bezirk Mitte 13,3
Stadt Offenbach 13,2
Stadt Dortmund 12,8
Stadt Straubing 12,6
Stadt Regensburg 11,1
LK Starnberg 10,3
Kreis Warendorf 10,1


123 Landkreise/kreisfreie Städte haben in den letzten 7 Tagen keinen Coronafall gemeldet, 11 mehr als gestern.

https://corona.rki.de

[dracena]

Hier (NRW) haben die Kneipen schon seit Mitte Mai wieder geöffnet und nein, die Gefahr ist dadurch nicht gestiegen.

Die Kneipen haben strenge Auflagen, die sie einhalten müssen.
Es ist durchaus denkbar, dass diese Auflagen dazu beitragen, dass keine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht.

https://www.ihk-krefeld.de/de/corona...stronomie.html

[Quiz]

Ja, aber war eine Begründung dafür nicht, dass eben im Norden von Gütersloh die Infektionszahlen genauso niedrig sind wie in Landkreisen nördlich von Gütersloh?
Und zeigt nicht die 50 Infektionen/100000 Einwohner Regeln dass sinkende (<50 niedrigeres Risiko) bzw. steigende Infektionszahlen (>50 höheres Risiko) sehr wohl ein sehr wichtiges Gradmesser für das Verschärfen/Lockern von Maßnahmen sind.

Dieses ganze ständige Lockerungsgefasel ist auch kein Zeichen von sachlicher Analyse sondern von weinerlichem und trotzigem Zurückwollen zur gewohnten heilen Welt von früher.

Das zweite Zitat war Teil der Antwort auf das erste Zitat.
Spricht für sich selbst, oder?

Ich kann es wunderbar aushalten, dass es völlig konträre Meinungen zum Thema gibt. Gelegentlich lasse ich mich sogar überzeugen und empfinde das als Gewinn.
Aber es ärgert mich schon, wenn einzelne Diskusssionsteilnehmer derart unsachlich oder persönlich reagieren (Opfer, begriffsstutzig).
Geschwurbel oder Beleidigungen ersetzen keine Argumente.

[JackB]

Weil viele mit den Beschränkungen nicht klar kommen und sich nicht anpassen können vielleicht? Du solltest es wissen.

Weil viele Leute, wie auch du, meinen, dass gesunkene Fallzahlen Lockerungen zwingend notwendig machen. Dass das Virus dann immernoch da ist ist ja erstmal nicht so wichtig.

Und aus wirtschaftlichen Gründen natürlich. Aber aus auch ideologischen Gründen, die Grenzen müssen offen sein, z.Bsp.

Du hast einen wichtigen Grund übersehen: Weil da, wo die Politik nicht handelt, in zahlreichen Fällen Lockerungen von Gerichten erzwungen wurden. Nicht nur jüngst im Kreis Gütersloh.

Die Schutzmaskenpflicht in Jenaer Schulen ist vom Verwaltungsgericht Gera aufgehoben worden. Demnach brauchen die Schüler in der Thüringer Stadt in der Coronakrise keinen Mund- und Nasen-Schutz mehr im Unterricht tragen. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts erfolgte im Eilverfahren.
[...]
Aufgrund der aktuell geringen Infektionszahlen in der Stadt sei keine Notwendigkeit für eine solch verschärfte Hygienevorkehrung im Unterricht gegeben, hieß es in der Urteilsbegründung.

https://www.spiegel.de/panorama/bild...9-c5de37068502

Dein Argument "die Infektionszahlen könnten ja wieder steigen" ist juristisch offensichtlich nicht valide.

[Serge]

Das zweite Zitat war Teil der Antwort auf das erste Zitat.
Spricht für sich selbst, oder?

Ich kann es wunderbar aushalten, dass es völlig konträre Meinungen zum Thema gibt. Gelegentlich lasse ich mich sogar überzeugen und empfinde das als Gewinn.
Aber es ärgert mich schon, wenn einzelne Diskusssionsteilnehmer derart unsachlich oder persönlich reagieren (Opfer, begriffsstutzig).
Geschwurbel oder Beleidigungen ersetzen keine Argumente.

Hattest du auch inhaltlich noch was beizutragen oder versuchst du dich wiedermal als Moderator?

[Serge]

Du hast einen wichtigen Grund übersehen: Weil da, wo die Politik nicht handelt, in zahlreichen Fällen Lockerungen von Gerichten erzwungen wurden. Nicht nur jüngst im Kreis Gütersloh.


https://www.spiegel.de/panorama/bild...9-c5de37068502

Dein Argument "die Infektionszahlen könnten ja wieder steigen" ist juristisch offensichtlich nicht valide.

Bleibt nur die Frage ob sich das Virus danach richtet.