Du weißt, ich mag dich.
Aber mal ehrlich... mir in einem deiner typischen Einzeiler (in diesem Fall sogar Ein
wörter ) "Whataboutism" an den Kopf knallen - vermutlich als Vorwurf, dazu gleich mehr - , aber nichtmal, um deine Expertise in Sachen Rhetorik auch wirklich zu untermauern, erwähnen, um welches Stilmittel aus der Argumentationstheorie es sich bei dem dem vorangegangenen Satz: "Das wird die Angehörigen der weltweit bekannten 651.560 Corona Opfer bestimmt sehr beruhigen." handelt.
Zunächst hast du mich wirklich hart mit deinem Vorwurf getroffen. Wo ich mir doch wirklich größte Mühe geben wollte, sachlich zu bleiben selbst als Reaktion auf Unsachlichkeiten.
Aber dann hab ich zum Glück nochmal den Wikipedia-Artikel zu "Whataboutism" aufgerufen (in der Hoffnung, irgendwas zu finden, um dich zu ärgern
): Und tatsächlich, dort steht auch:
Christensen sieht sogar einen Nutzen im Gebrauch des Arguments: „Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und
bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. Das ist keine naive Rechtfertigung oder Rationalisierung […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken.“[33]
In seiner Analyse von „whataboutism“ kommt Logik-Professor Axel Barceló von der UNAM zu dem Schluss, dass der Gegenvorwurf oft den gerechtfertigten Verdacht ausdrücke,
dass die Kritik nicht der wirklichen Position und den wahren Gründen des Kritikers entspreche.[34][35]
Abe Greenwald wies darauf hin, dass schon der erste Vorwurf, der zum Gegenvorwurf führt, eine willkürliche Setzung bedeutet, die genauso einseitig und voreingenommen sein kann, oder sogar einseitiger als die Gegenfrage "what about"?
Der Whataboutism kann also auch aufklärend wirken und den Vorwurf ins richtige Licht setzen
Ich denke, das trifft es ziemlich gut.
Und wieder was gelernt. Whataboutism ist - richtig angewandt, wie von mir
- nichts Schlechtes.