Worte, die wir nicht mögen

[Croco]

Neee, für mich ist feiern kein Synonym für saufen sondern für "weggehen/treffen".

"Ich gehe mit Freunden im Club feiern" ist das gleich wie früher mal ein "ich gehe mit Freunden in die Disko". Egal ob mit Wodka oder Wasser.

[Tante Charlie]

Ich lese auch immer mal wieder quernetz "ich geh mit Freunden feiern" und dann gleich noch den Bezug auf Alkohol. Und das nicht in homöopathischer Dosis.

Wo genau liest man das denn im Netz? Und dann noch gleich mit dem Bezug UND dem Hinweis auf die Menge?

[Sara Sidle]

Ich bin grad auch völlig perplex, dass feiern mit saufen gleichgesetzt wird und jemand einen Job nicht bekommt, weil sie sagt, sie geht feiern. Für mich war feiern immer ein neutrales Wort. Kann mit Alkohol einhergehen, muss aber nicht.

Feiern nervt mich allerdings in diesem anderen neuen Sinn: jemanden oder etwas feiern, am besten noch ergänzt um "hart".

[Tante Charlie]

Ich bin grad auch völlig perplex, dass feiern mit saufen gleichgesetzt wird und jemand einen Job nicht bekommt, weil sie sagt, sie geht feiern. Für mich war feiern immer ein neutrales Wort. Kann mit Alkohol einhergehen, muss aber nicht.

Feiern nervt mich allerdings in diesem anderen neuen Sinn: jemanden oder etwas feiern, am besten noch ergänzt um "hart".

DAS ist echt ätzend. Ich habe eine Kollegin Mitte 50, die feiert von Drosten über Bohlen bis zu Rezo alles und jeden total hart. Wenn sie das sagt, wirkt das nicht nur doof sondern auch richtig peinlich.

[Trellomfer]

Ist: "Ich hab eine Kollegin", was man ja nun auch 50 mal am Tag liest, eigentlich immer ernst gemeint, oder nur als Einleitung für eine Story, so wie der Bommes das bei "Gefragt Gejagt" immer macht?

Und ist "Kollege" eigentlich der Arbeitskollege", oder dieses Neudeutsche "Ich kenne jemanden"-Kollege?

Letzteres mag ich nämlich absolut nicht.

[Brontes]

Ich schließe mich der Fraktion die das Problem mit feiern nicht versteht, an.
Feiern = Ausgehen, ob mit oder ohne Alkohol neutral.

Und was das Wort "Club" anbelangt. Das ist halt seit (ich schätze 10-15 Jahren) ein immer häufigeres Wort für Disco. Die klassischen Großraumdiscos, die war alten noch kennen, gibt es heutzutage ja kaum noch. Club = größere Bar/Kneipe mit Tanzfläche. Dort geht man hin mit Freunden zum feiern und um was zu trinken, tanzen, Spaß haben. So zumindest meine Interpretation. Mit Club = Verein hat das nichts zu tun.

[Tante Charlie]

Ist: "Ich hab eine Kollegin", was man ja nun auch 50 mal am Tag liest, eigentlich immer ernst gemeint, oder nur als Einleitung für eine Story, so wie der Bommes das bei "Gefragt Gejagt" immer macht?

Und ist "Kollege" eigentlich der Arbeitskollege", oder dieses Neudeutsche "Ich kenne jemanden"-Kollege?

Letzteres mag ich nämlich absolut nicht.

Bei mir ist es ernst gemeint und ein Arbeitskollege bzw. in dem Fall KollegIN. Was aber nichts zur Sache tut, doof und peinlich finde/fände ich das geschlechtsunabhängig.
Bommes und gefragt, gejagt, kenne ich nicht.

[Will.Hunting]

Ich bin grad auch völlig perplex, dass feiern mit saufen gleichgesetzt wird und jemand einen Job nicht bekommt, weil sie sagt, sie geht feiern. Für mich war feiern immer ein neutrales Wort. Kann mit Alkohol einhergehen, muss aber nicht.

Feiern nervt mich allerdings in diesem anderen neuen Sinn: jemanden oder etwas feiern, am besten noch ergänzt um "hart".

Aber Feiern hat heute auch eine andere Bedeutung. Früher meinte man damit ein anlassbezogenes Zusammenkommen und Beisammensein im Familien- oder Freundeskreis. Heute wird bei jeder Gelegenheit irgendwas gefeiert. Und sei es nur das Bier in der Kneipe an der Theke, oder das gelangweilte in der Ecke stehen im Club.

[Trabbatooni]

Ich feiere das, meint aber nochmal was anderes. Ich feiere ein Video, einen Musikact oder eine Situation, ohne saufen zu müssen. Und ohne ein Event einzuberufen.

[fandango]

Ist: "Ich hab eine Kollegin", was man ja nun auch 50 mal am Tag liest, eigentlich immer ernst gemeint, oder nur als Einleitung für eine Story, so wie der Bommes das bei "Gefragt Gejagt" immer macht?

Und ist "Kollege" eigentlich der Arbeitskollege", oder dieses Neudeutsche "Ich kenne jemanden"-Kollege?

Letzteres mag ich nämlich absolut nicht.

Als Gewerkschafterin waren es die direkten ArbeitskollegInnen, aber auch immer schon alle anderen Beschäftigten, Rentner, Studenten, Arbeitslose.
Jetzt als Rentnerin ist es so geblieben. KollegIn wird von mir nicht als neudeutscher Begriff genutzt.

[cobrita]

Die Kollegin von mir existiert wirklich. Weitläufig halt. Ich in Kampanien, sie auf Sizilien. Aber selber Beruf und selber Kurs/Prüfung.

ICH wundere mich jetzt, dass ich wohl die Einzige bin, die das mit dem Feiern so aufs Auge gedrückt bekam. Von vielen Touristen auch mal, von Kommentaren im Netz, im Fernsehen auch schon öfter gehört (allerdings mehr so bei RTL, das ich auch sporadisch mal schaue, geb ich zu)

Ihr seid also alle sowas von brav, dass ihr diese Wendung nicht mitbekommen habt? Sehr schön! Weitermachen und nicht irritieren lassen.

[Trellomfer]

Ihr seid also alle sowas von brav, dass ihr diese Wendung nicht mitbekommen habt? Sehr schön! Weitermachen und nicht irritieren lassen.

Doch, doch...und schon vor...Jahren...es muß so um 2003 gewesen sein, erzählte mir eine Klassenkameradin (S.R.), daß sie heute (es war Freitag) feiern geht. Ich fragte ernsthaft, weil feiern für mich auch eher anlaßbezogen ist, was sie denn feiere.

[sheela]

Ein Freund sagte zu mir vor ca. 28 Jahren schon, er wäre am Wochenende "feiern" gewesen und meinte nichts anderes als in der Kneipe am Thresen zu stehen. Mich hat das damals schon irritiert.

"Bester Mann" und ähnliches haben, meine ich zumindest, Jugendliche mit Migrationshintergrund eingeführt, bin aber nicht sicher. Soo lange lese ich das noch nicht, generell auf FB, wenn es um irgendwas geht, was man toll findet. Zum ersten Mal las ich das extrem bei Kommentaren zur Serie "4 Blocks".

[Will.Hunting]

"Ehrenmann" liest man auf Social Media auch oft.

[sheela]

"Ehrenmann" liest man auf Social Media auch oft.

Ja genau, das auch!