als in der Schulzeit gemobbte ist es für mich echt schwer diese Sendung zu ertragen, weil wirklich alle Mechanismen die man selbst kennen gelernt hat dort lehrbuchmäßig praktiziert werden:
Ausgrenzung: Fing schon am Tag 1 an, als sie keiner zum Abendessen einlud. Geht weiter mit sich wegsetzen wenn sich das Pärchen nähert oder bewusst einen Platz (Terassentisch) besetzen und signalisieren, dass man sich auf keinen Fall dazu setzen soll.
Depersonalisierung: Eva wird nicht mehr Eva genannt, sondern Hexe, Bazille, Opfer…Tbc
Täter-Opfer-Umkehr: Das Opfer hat die Behandlung verdient, weil sie ist hinterhältig, falsch, berechnend…
Negative Interpretation ALLER gezeigten Verhaltensweisen: Eva kann ab jetzt machen was sie will, es wird in den Augen der Mobber IMMER negativ bewertet werden: Sie kocht für die Gruppe = sie will sich einschleimen und lieb Kind machen. Sie kocht nicht = sie lässt sich bedienen, bringt sich nicht ein. Sie kocht nur für sich und Chris = die isolieren sich doch selbst.
Auch schön zu sehen an dem „ Wie ich soll NETT zu ihr gewesen sein“ -Lisha Gate.
Das ist besonders schlimm für mich anzuschauen, weil die daraus folgende Hilflosigkeit: „Du kannst nichts richtig machen“ das allerschlimmste für ein Mobbingopfer ist. Irgendwann möchte man sich nur noch in Luft auflösen und nicht mehr existieren.
Was auch dazu gehört ist dass man dem Mobbingopfer keinerlei Ausweichmöglichkeit bietet und natürlich dafür sorgt, dass sich die Unterlegenheitssituation (rein zahlenmässig alle gegen eine) nicht ändert (Supporter rausschmeissen).
Das Schlimme ist, dass es meistens kontraproduktiv ist die Täter mit Mobbing Vorwürfen zu konfrontieren. Ein Mobber zu sein ist so ein enormer Gesichtsverlust, dass sich derjenige mit großer Wahrscheinlichkeit heftig gegen die Vorwürfe wehren wird. Er wird in der Regel mit noch mehr Dreck nach dem Opfer werden, um seine Taten zu rechtfertigen. Dies gilt nicht nur gegenüber der Aussenwelt, sondern vor allem auch nach innen hinein. Das Schamgefühl etwas so grundlegend falsch gemacht haben ist so groß, dass der Täter innere Rechtfertigungen braucht und sie selbst auch so verinnerlicht, dass sie für ihn wahr werden.
Sinn macht es einzelne Verhaltensweisen zu hinterfragen, wie es anscheinend im Interview von Andrej und Jenny geschehen ist: Ist es nicht kindisch das Rührei nicht zu essen und sich stattdessen Spiegelei zu machen? Antwort: Ja es ist kindisch, aber darum *trotziger Blick*.
Ich bin so froh, dass Evas Chris ein echter Support ist und dies eine der wenigen nicht toxischen Beziehungen dort zu sein scheint.
Ansonsten würde ich Eva wirklich zum Abbruch raten, denn meistens kann man nur durch Flucht aus einem solchen Umfeld seiner seelischen Gesundheit Gutes tun. Genauso wie Claudia es bei PuP getan hat.