Eben. Zu einem Teil. Und es ist sehr wichtig zu beobachten, wie sich dieser Anteil entwickelt. Im April war der Anteil der schwer Kranken oder Toten an den Infizierten merklich höher als jetzt. Deshalb wäre es sinnvoll, auch diesen Parameter bei anstehenden Entscheidungen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, einzubeziehen. 1.000 Infizierte im März/April sind nicht deckungsgleich mit 1.000 Infizierten momentan.
Hat auch keiner verlangt, auch Giftnudel nicht. Aber je mehr Indikatoren berücksichtigt werden, desto wertiger sind daraus folgende Maßnahmen.
Unabhängig davon, was Du hier netterweise einem User unterstellst: Die Suche nach neuen Kennzahlen ist seit Beginn der Pandemie zu beobachten: Flatten the curve, Verdopplungszeit, R-Wert, Inzidenzwert, ... Korrigier mich, aber der jetzige Inzidenzwert ist doch kein wissenschaftlich unumstößlicher Wert, sondern ein Kompromiß zwischen Bund und Ländern, um eine mehr oder weniger einheitliche Regelung zu haben.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
So war es von mir nicht gemeint. Ich mache mir wg. der Durchführung der Maßnahmen Gedanken, denn die Kontrolle funktioniert schon nicht im öffentlichen Nahverkehr, das ist nicht nur mein Eindruck, das bestätigten auch schon andere User. Strengere Regeln werden wahrscheinlich von 20-30% der Bevölkerung missachtet, nicht nur in Berlin. Außerdem sehe ich die Gefahr, dass die Anzahl radikaler Verweigerer zunimmt. Ich meine Kampagnen mit eindeutigen Empfehlungen für ganz Deutschland, die sich an alle wenden, die vernünftig mitmachen, an die appellieren, die nach den ersten zwei Monaten unvorsichtiger wurden, aber eigentlich den Sinn der Maßnahmen verstehen, wären ein besserer Weg zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Die anderen werden jedenfalls mit Strafen etc. nicht erreicht, vielleicht ist das aber auch schon einkalkuliert.
Bei den Altersgruppen sah es letzte Woche so aus:
Gesamt: +17,7% (+2.277)
U60: +16,0% (+1.781)
60 Jahre und älter: +28,5% (+496)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile
Es bleibt dabei, dass die Zahl der Infizierten bei den Menschen, die 60 Jahre und älter sind, überdurchschnittlich ansteigt. Ein Trend, der jetzt schon einige Zeit zu beobachten ist. Die Folge sind mehr Intensivpatienten und leider auch mehr Tote. Aktuell liegen wir bei 10,7 Tote/Tag. Der Tiefpunkt lag vor gut 4 Wochen bei 2,9/Tag, der Höhepunkt im April bei 232,7/Tag.
Der Senat hat quasi eingestanden, wenn auch nicht deutlich ausgesprochen, dass das wenige Personal in den Bezirken nicht in der Lage war, die bisherigen Regeln zu überprüfen, bzw. umzusetzen. Also wird dicht gemacht - somit reicht auch die Anzahl der Polizeistreifen, die auch schon vor Corona durch die Bezirke fuhren.
Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass in KW 37 von 2016-2019 im Schnitt auch weniger Menschen verstarben, als in Woche 41, (16300 vs. 17400) wo Infektionen dann langsam wieder zunehmen und auch allgemein vermehrt zu Pneumonien führen. Ein Stück weit ist die Zunahme also wohl einfach jahreszeitlich bedingt und erwartbar.
Wie immer ist das Problem, dass wir nicht wissen, wo das alles hinführt.
Dann machen die Spätis einfach den "Betrieb", denn sie am Sonntag auch fahren... Oder man macht die Läden damit eben auch noch kaputt, mal sehen.
Im Saarland gibt es ein Corona Cluster bei der Polizei: https://www.sr.de/sr/home/nachrichte...lizei_100.html. Wundert mich nicht, wenn man mal Polizisten in der Öffentlichkeit sieht, halten die sich selbst eher selten an AHA-Regeln (in Bonn mehrfach festgestellt)
Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.
Neue Fälle aus den Bundesländern am heutigen Tag: 2.697 (+641 im Vergleich zur Vorwoche)
Anzahl der Neuinfizierten pro Tag im 7-Tage-Durchschnitt: 2.319 (+91 im Vergleich zu gestern)
Prozentuale Änderung des 7-Tage-Durchschnitts im Vergleich zur Vorwoche: +22% (+3 Prozentpunkte im Vergleich zu gestern)
Anzahl der Patienten in intensivmedizinischer Behandlung: 449 (+2 im Vergleich zu gestern), davon beatmet 210 (+9 im Vergleich zu gestern)
Die Dynamik des Anstiegs nimmt weiter zu. Vor einer Woche lagen wir noch bei einem Wochenanstieg von 9%, jetzt sind es bereits 22%. Bei einem Anstieg von 22% wären wir am nächsten Dienstag ungefähr bei 3.290 Fälle und schon eine Woche später bei über 4.000 Fälle.
Datenquelle: eigene Berechnungen aus RKI-Zahlen und Zahlen aus den Behörden der Bundesländern, Zahl der Intensivpatienten im Tagesreport von der DIVI
(Links sind im Spoiler)
Danke für die Erklärung, dann hatte ich das falsch verstanden. Ist sicher auch schwer in einer Stadt wie Berlin ausreichend zu kontrollieren, selbst wenn der Wille da ist.
Aber resignieren kann man deswegen ja auch nicht.
Bezüglich Altenheimen, hier in der Gegend gab es grad wieder 2 Ausbrüche in Pflegeheimen, einer in meinem Landkreis und einen bei Karlsruhe. Der Schutz der Altenheime scheint also noch nicht optimal zu funktionieren, was also sicher ein ganz wichtiger Punkt ist den man verbessern muss.
Bei dem Altenheim in meinem Landkreis sagten die auch, dass sie es nicht geschafft haben rauszufindem wer das Virus ins Altenheim brachte und wie.
Das macht ja auch Sinn
Eine Freundin von mir war samt Tochter 2 Wochen in Quarantäne. Beide waren Kontaktpersonen Nr. 1, beide hatten negative Testergebnisse und durften das haus trotzdem nicht verlassen.
Hätte meine Freundin aber einen Symstemrelevanten Beruf, dann hätte sie trotzdem arbeiten gehen müssen.
Wären beide aus dem Urlaub aus einem Risikogebiet gekommen, dann hätten sie nur bis zum Ergebnis in Quarantäne bleiben müssen.
Das sind dann solche Anordnungen, die muss man einfach nicht verstehen
Das verstehen nicht einmal RKI Angestellte. Sie bekommen täglich neue briefings, die oft die Arbeit vom Vortag konterkarieren. Entscheidungen, die sie gestern noch den regionalen Gesundheitsämtern zur Umsetzung mitgeteilt haben, müssen ab sofort revidiert werden. Auf die Frage, was dass denn soll, bleibt selbst ihnen nur ein Schulterzucken.
Geändert von nightmare (07-10-2020 um 13:04 Uhr)
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