Deutsche Fußballnationalmannschaft - Thread 5.0

[mobsi]

Weisst Du Flo -- ich verstehe deinen Punkt ja sogar ein wenig (mal abgesehen davon du ein wenig dramatisierst, denn ich glaube weder Kevin hat schon im im zarten Alter von 2 Jahren große Opfer für seine Fussballer-Karriere erbracht, geschweige denn Niclas im Mutterleib). Ich bin selber lange Zeit Leistungssportler gewesen, durfte an mehreren WMs teilnehmen und eine sogar gewinnen -- insofern gebe ich dir Recht, das man den Sportlern ein gewisses Maß an Zugeständnis machen sollte, was das Erreichen ihrer Träume anbelangt.

ABER: Das Problem beim Fussball ist doch, dass er (in vielen Ländern, aber ganz insbesondere auch) in Deutschland im Vergleich mit allen anderen Sportarten eben nicht als normaler Maßstab genommen werden kann. Wir blasen Millionen an Fördergeldern, Sponsoring, TV-Übertragungen, Aufmerksamkeit etc etc in diesen Sport, und das alles auf Kosten aller anderer Sportarten, die darum kämpfen müssen, überhaupt wahrgenommen, geschweige denn unterstützt zu werden. Es gibt so viele grandioser Sportler und Vereine, die in ihrem (Rand-) Sport ohne Ende erfolgreich sind, WM-Titel en masse einfahren, aber jeden Tag darum kämpfen müssen, ihren Sport überhaupt weitermachen zu können. Und da werden WMs dann eben auch einfach einmal abgesagt, weil niemand bereit ist, Geld in eine Organisation zu stecken, keine TV-Anstalt übertragen will..... und ja, das Ganze eben auch weil der Fussball so viel von Kapazitäten abschöpft.

Und aus diesem Szenario heraus finde ich, dass man beim Fussball dann eben auch andere Maßstäbe anlegen muss. Mit großer "Macht" entsteht eben auch große Verantwortung!

Und deshalb darf man aus meiner Sicht eben auch nicht einfach nur sagen "aber der arme Kevin, es ist doch seine erste und vielleicht einzige WM.....!!".....Fuck so what, ich erwarte dass diese Junge sich eben nicht nur auf diese Argumentation zurückziehen, sondern auch mal die Eier in der Hose haben, sich klar zu positionieren! Denn ansonsten müssen sie in ihrem Sport nämlich fast nie um etwas kämpfen, sondern kriegen alles in den Arsch geblasen!

[Mobbing Bert]

Was du mit deinen Überzeugungen machst ist eine ganz andere Frage als die, was man von Nationalspielern verlangt.
Du kannst deine Überzeugungen natürlich behalten und an einen Fahnenmast hängen. Aber man sollte nicht von Sportlern fordern, dass sie ihre sportlichen Ziele und träume opfern für ein "Zeichen", das nichts bewirkt.

Das Stimmt natürlich, das Problem ist doch. Sie haben fast bei jedem Spiel ihre Zeichen gesetzt und betont wie wichtig diese sind und jetzt bei Gegenwehr sind dann diese Zeichen plötzlich vernachlässigbar?
Das ist Gratismut par exellance.

Die Verbände inklusiv der Spieler brauchen in Zukunft keine Zeichen mehr setzen. Sollen nur noch das machen wofür sie bezahlt werden. Fußball spielen.

[kruse2570]

Quatsch, letzendlich ist es nur nebensächlicher Sport.

Für manche ist es Beruf.

[NewMorning]

Was du mit deinen Überzeugungen machst ist eine ganz andere Frage als die, was man von Nationalspielern verlangt.
Du kannst deine Überzeugungen natürlich behalten und an einen Fahnenmast hängen. Aber man sollte nicht von Sportlern fordern, dass sie ihre sportlichen Ziele und träume opfern für ein "Zeichen", das nichts bewirkt.

Von wem kam denn die Idee, mit dieser Armbinde ein Zeichen zu setzen? Das kam doch aus dem DFB, und wohl auch den Spielern selbst. "Gefordert" hat das niemand von ihnen.
Natürlich war die ganze Aktion von vornherein lächerlich. Eine bunt bedruckte Binde, mit dem Slogan "One LOve". Das steht für nix, und hätte auch niemandem wehgetan.
Aber die Spieler haben doch noch am Samsatg betont, dass sie keine Angst haben und Neuer auf jeden fall diese Binde trägt. Mit diesem bunten Stück Stoff wollten sie es der FIFA mal so richtig zeigen. Dann merkt die FIFA an, dass es dafür Strafen geben könnte (es wurde ja noch nicht mal irgendwas konkret angedroht) und schon ist der ganze Spuk vorbei. Der Zwergenaufstand wird abgesagt.

Und das werfe ich dieser Mannschaft vor: sie wollte engagiert tun, ohne etwas zu riskieren. Und das ist einfach feige. gerade im Kontrast zur iranischen Mannschaft, die am gleichen Tag wirklich Löwenmut zeigen, mit unabsehbaren Konsequenzen für sich und ihre Angehörigen.

Wenn die deutschen Spieler einfach das Maul gehalten hätten, hätte man ihnen natürlich mangelndes Engagement vorgeworfen. Aber jetzt stehen sie als Feiglinge da.
Und wenn sie in Zukunft von "Respect" und "Diversity" und was weiß ich reden, weiß man, was man davon zu halten hat.

[JackB]

Das Stimmt natürlich, das Problem ist doch. Sie haben fast bei jedem Spiel ihre Zeichen gesetzt und betont wie wichtig diese sind und jetzt bei Gegenwehr sind dann diese Zeichen plötzlich vernachlässigbar?
Das ist Gratismut par exellance.

Die Verbände inklusiv der Spieler brauchen in Zukunft keine Zeichen mehr setzen. Sollen nur noch das machen wofür sie bezahlt werden. Fußball spielen.

Brauchten sie schon in der Vergangenheit nicht.

Dieses "Zeichensetzen" ist doch "Privatvergnügen" jedes einzelnen. Kann jeder machen, das gehört zur Meinungsfreiheit, muss aber niemand machen, und niemand sollte dazu genötigt werden. Und jeder entscheidet selber, wie weit er dabei geht, und was er es sich "kosten" lässt.

[wuppi]

Werder hat gestern ja auch wieder einige Leute mit dem bunten Logo getriggert.

Ja, da frage ich mich immer, was sie bei unserem Verein nicht verstehen. Ich bin froh, dass Werder da auf ihrer Linie bleibt.

[wuppi]

Und dann?

Muss ich deswegen meine ethischen Überzeugungen über den Haufen schmeißen, weil es eh egal ist?

Nein, das ist eine Richtung in die ich nicht gehen kann und will.

Peking war der Anfang, Katar die Fortsetzung.

Ja, die WM beschäftigt mich in negativen Maße, aber nicht wegen dem Sport, weil dieser tatsächlich zur Nebensache geworden ist.

Ich hätte niemals gedacht, das es so weit kommen kann, das mich ein Sportereignis anwidert.

Klar, die sind auf meine Kröten nicht angewiesen, aber wenn es halt mehr werden, die diesen Weg nicht mehr mitgehen, dann tut halt irgendwann vielleicht schon weh und
in diesem überbezahlten Konstrukt Männerfußball, ist vielleicht ne Landung auf dem Boden der Tatsachen nicht die schlechteste Idee.

[Descartes]

Von wem kam denn die Idee, mit dieser Armbinde ein Zeichen zu setzen? Das kam doch aus dem DFB, und wohl auch den Spielern selbst. "Gefordert" hat das niemand von ihnen.
Natürlich war die ganze Aktion von vornherein lächerlich. Eine bunt bedruckte Binde, mit dem Slogan "One LOve". Das steht für nix, und hätte auch niemandem wehgetan.
Aber die Spieler haben doch noch am Samsatg betont, dass sie keine Angst haben und Neuer auf jeden fall diese Binde trägt. Mit diesem bunten Stück Stoff wollten sie es der FIFA mal so richtig zeigen. Dann merkt die FIFA an, dass es dafür Strafen geben könnte (es wurde ja noch nicht mal irgendwas konkret angedroht) und schon ist der ganze Spuk vorbei. Der Zwergenaufstand wird abgesagt.

Und das werfe ich dieser Mannschaft vor: sie wollte engagiert tun, ohne etwas zu riskieren. Und das ist einfach feige. gerade im Kontrast zur iranischen Mannschaft, die am gleichen Tag wirklich Löwenmut zeigen, mit unabsehbaren Konsequenzen für sich und ihre Angehörigen.

Wenn die deutschen Spieler einfach das Maul gehalten hätten, hätte man ihnen natürlich mangelndes Engagement vorgeworfen. Aber jetzt stehen sie als Feiglinge da.
Und wenn sie in Zukunft von "Respect" und "Diversity" und was weiß ich reden, weiß man, was man davon zu halten hat.

Danke für deine nachvollziehbare Argumentation; auch wenn ich es etwas anders sehe.

[Manitu]

Zeichen haben Kuenstler zu setzen und keine Politiker. Politiker sollen Politik machen. Serioese und praktische Politik, und keine Zeichensetzung.

Glaubhafte Politik ist ein Zeichen.

https://olympiagiessen.wordpress.com/montreal-1976/

[JackB]

Und das werfe ich dieser Mannschaft vor: sie wollte engagiert tun, ohne etwas zu riskieren. Und das ist einfach feige. gerade im Kontrast zur iranischen Mannschaft, die am gleichen Tag wirklich Löwenmut zeigen, mit unabsehbaren Konsequenzen für sich und ihre Angehörigen.

Ich finde, das ist vernünftiges ökonomisches Handeln: Mit möglichst geringem Einsatz möglichst viel erreichen. Wenn der Einsatz erhöht wird, wird neu abgewogen.
Tun viele, wenn sie Online-Petitionen und dergleichen unterschreiben.

Dass es Menschen gibt, die echten Einsatz bringen, die für ihre Ziele etwas riskieren wie die iranischen Spieler, ist anerkennens- und bewundernswert. Aber kein Grund, andere, die nicht so weit gehen, zu verurteilen.
Würdest du jemanden, der eine Online-Petition unterzeichnet hat, aber nicht bereit ist, bei klirrender Kälte oder strömendem Regen mit einem großen Banner und Trillerpfeife zu einer Demo zu gehen, deswegen verurteilen? Ihn als feige, faul und bequem bezeichnen?

[Mobbing Bert]

Alles wieder gut! Sie haben sich beim Mannschaftsfoto der Fifa den Mund zugehalten!

[*Blue*]

das ist schon ein heftiges Zeichen.
weil dagegen kann man wohl fast nix machen - da gibts sicher keine Vorschriften, die man einfordern kann

ich finds gut

[Rachel Green]

Auch wieder typisch: International berichten "alle" davon, aber in Deutschland machen sich wieder viele darüber lustig.
Das wird längst nicht alles gewesen sein heute...

[Manitu]

So geht Katar Boykott, man wollte ein Zeichen da ist es.

[Mobbing Bert]

Können bei den beiden restlichen Spiele noch Augen und Ohren zuhalten