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  1. #166
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Es kann übrigens teuer werden, eine Trans-Person zu "misgendern", also mit Herr statt Frau anzureden.
    https://fffrauen.de/tsg-reform/#%E2%80%9AMisgendern
    Daraus:
    Wir halten das für völlig unverhältnismäßig, vor allem, wenn man hinzuzieht, dass nach der Gesetzesvorlage alle ihr Geschlecht und ihren Namen einmal im Jahr ohne Beratungsgespräch, Therapie, äußere Veränderungen oder auch nur Nennung eines Grundes ändern dürften. Jede Person müsste demnach fürchten, einen Mann als Mann oder eine Frau als Frau anzusprechen bzw. zu bezeichnen. Die Feststellung einer Geschlechtszugehörigkeit ist aber keine Beleidigung.
    Ebenfalls sehr problematisch finde ich es, dass bereits Jugendliche ab 14 ihre Geschlechtszugehörigkeit, notfalls ohne Einwilligung der Eltern, ändern können sollen. Sie können sich dann im Extremfall operativ verändern lassen oder Pubertätsblocker nehmen.
    Als Teenager ist es halt so, dass man unsicher ist, Zweifel hat und sich nicht nur im falschen Film, sondern auch im falschen Körper wähnt. Wir erinnern uns alle, schätze ich
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  2. #167
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Ich glaube kaum, dass ein Gericht jemanden, der aus Versehen mal seinen früheren Kollegen/Kollegin gerade in der Anfangszeit mit Herr angesprochen hat, dann auch vom Gericht zu 2500 Euro verurteilt wird*. Oder kennst du ein Urteil, in dem eine fahrlässige Anrede als Herr (obwohl rechtlich inzwischen Frau) tatsächlich mit 2500 Euro bestraft wurde?

    Diese Höchststrafe (!) wird wohl eher in den Fällen angewandt werden, wo zB ein Kollege trotz mehrfacher Bitte eine Kollegin weiter als "Herr Sowieso" bezeichnet zB auch vor Kunden oder in Meetings und sich auch sonst offen transfeindlich äußert usw.. Und ja, in so einem Fall, wenn es ganz offensichtlich vorsätzlich und wiederholt, mit der Intention der Beleidigung getan wird, finde ich eine solche Höchststrafe dann schon eher gerechtfertigt.

    *Ich hab es ja schon erwähnt, ein enger Freund von mir ist als biologische Frau geboren worden und ich habe ihn auch als biologische Frau noch kennengelernt. Und in der ersten Zeit ist es mir tatsächlich immer noch passiert, dass ich ihn aus Versehen immer mal mit seinem früheren weiblichen Namen angesprochen habe oder als sie. Das passiert und ist menschlich, natürlich war das für ihn sicher nicht immer schön, aber er hat Verständnis dafür gehabt und mir deshalb auch nicht die Freunschaft aufgekündigt und mich auch nicht vor Gericht gezerrt .

  3. #168
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Was Jugendliche angeht, teile ich deine Bedenken, ich denke auch, dass man hier mit operativen Eingriffen warten sollte. Ausnahme wäre für mich uU, wenn zB ein Mädchen zwar als Junge geboren ist, aber eigentlich schon seit frühester Kindheit als Mädchen behandelt werden wollte und lebte und auch durch Gutachten bestätigt wurde, dass das nicht nur eine Laune der Pubertät ist oder sogar ein erheblicher Leidensdruck durch die Nichtbehandlung bestätigt wird (und zumindest bis vor kurzem war das auch nur mit diesen Voraussetzungen möglich und ist es meines Wissens immer noch).

  4. #169
    Zitat Zitat von tanakin Beitrag anzeigen
    weil es eine bewegung gibt, die der meinung ist, dass der begriff "frau" bzw "mann" nicht politisch korrekt ist? es gibt biologische frauen, die SEHR allergisch darauf reagieren, wenn man sie als "frau" bezeichnet...
    Und wie möchten sie dann bezeichnet werden?

  5. #170
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Ich kann übrigens genausowenig wie alle anderen hier beurteilen, wie groß der Anteil der Radikalen innerhalb der Trans-Community ist.
    Der zahlenmäßige Anteil ist aber auch insofern nicht entscheidend, wenn es eben dieser lautstarke Teil ist, der den öffentlichen Diskurs bestimmt und der zu diesem Gesetzentwurf bzw zu den Gesetzesänderungen in anderen Ländern geführt hat.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  6. #171
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Ich glaube kaum, dass ein Gericht jemanden, der aus Versehen mal seinen früheren Kollegen/Kollegin gerade in der Anfangszeit mit Herr angesprochen hat, dann auch vom Gericht zu 2500 Euro verurteilt wird*. Oder kennst du ein Urteil, in dem eine fahrlässige Anrede als Herr (obwohl rechtlich inzwischen Frau) tatsächlich mit 2500 Euro bestraft wurde?
    Selbstverständlich keinne ich kein Gerichtsurteil, das auf einem Gesetz fußt, das es noch gar nicht gibt.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  7. #172
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Selbstverständlich keinne ich kein Gerichtsurteil, das auf einem Gesetz fußt, das es noch gar nicht gibt.
    Ich hatte deinen Satz "Es kann übrigens teuer werden, eine Trans-Person zu "misgendern", also mit Herr statt Frau anzureden." so aufgefasst, dass das jetzt schon der Fall ist. Danke für die Aufklärung.

    Wenn das Gesetz wird, heißt das aber doch noch lange nicht, dass ein versehentliches Ansprechen dann auch gleich mit 2500 Euro Geldbuße bestraft wird bzw. dass es überhaupt vor Gericht kommt.

    Die Höchststrafe wird idR nur bei besonderen Umständen verhängt werden (wie das auch bei vielen anderen Gesetzen der Fall ist) aber natürlich muß das Gerich schon entsprechend auch die jeweiligen Umstände berücksichtigen (wie oben auch schon erklärt).

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Gericht jemanden zu 2500 Euro verurteilt, der aus Versehen seine Kollegin, die bis vor kurzem noch sein Kollege war, einmal mit Herr Sowieso anspricht, FALLS das überhaupt verhandelt werden würde und nicht eingestellt wird.

    Wenn das aber jemand immer wieder macht, bewußt, mit Vorsatz, vor anderen Kollegen, im Meeting, auch nach der mehrfach freundlichen Bitte, sie als Frau Sowieso anzusprechen, dann könnte der Höchstsatz evtl. fällig werden (mMn zu Recht, weil es dann eben als Beleidigung und Provokation erfolgt und auch keine Einsicht besteht).

  8. #173
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen

    Angeborene Sexualität gibt es meines Erachtens nicht, weil ein Kind keine sexuellen Gefühle kennt.
    Doch, Kinder haben sexuelle Gefühle, das wird wissenschaftlich auch nicht bestritten.

    Ich finde es halt schwierig, wenn Kindern nicht mehr vermittelt werden soll "Du hast dieses Geschlecht, aber du kannst damit alles werden und machen, was du willst", sondern "Du lebst im falschen Körper, das können wir aber ändern".
    Ok, das ist jetzt vereinfacht und flapsig ausgedrückt.
    Aber die Zunahme von Jugendlichen, die ihr Geschlecht ändern wollen, muss ja irgendwo herkommen. Es scheint mir problematisch, wenn Jugendlichen vermittelt wird, dass sie nicht schwul oder lesbisch sind, sondern eigentlich hetero, nur halt im falschen Körper lebend.
    Eine Transition ist fast immer unumkehrbar und auch Hormonbehandlungen (die lebenslang fortgeführt werden müssen) sind keine Kleinigkeit.
    Wenn das zukünftig auch ohne intensive ärztliche und psychologische Beratungen möglich sein sollte, wird das ein gutes Geschäft für operierende Kliniken, aber ein schlechter Deal für die Menschen, die es betrifft.

    Hier findet man einige Quellen zu der Thematik https://fffrauen.de/quellen/#Quellen...en_und_DeTrans
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  9. #174
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Doch, Kinder haben sexuelle Gefühle, das wird wissenschaftlich auch nicht bestritten.

    Ich finde es halt schwierig, wenn Kindern nicht mehr vermittelt werden soll "Du hast dieses Geschlecht, aber du kannst damit alles werden und machen, was du willst", sondern "Du lebst im falschen Körper, das können wir aber ändern".
    Ok, das ist jetzt vereinfacht und flapsig ausgedrückt.
    Aber die Zunahme von Jugendlichen, die ihr Geschlecht ändern wollen, muss ja irgendwo herkommen. Es scheint mir problematisch, wenn Jugendlichen vermittelt wird, dass sie nicht schwul oder lesbisch sind, sondern eigentlich hetero, nur halt im falschen Körper lebend.
    Aber wird das denn den Kindern aktuell vermittelt? Ich finde, dass wir einen Rückschritt diesbezüglich gemacht haben, der sich zB bei Kinderspielzeugen zeigt, wo Spielzeug nicht einfach nur mehr für Kinder ist, sondern explizit für Mädchen/explizit für Jungen, während es in meiner Kindheit ziemlich normal war, dass alle mal mit allem gespielt haben und es auch wirklich viel Spielzeug gab, dass eben geschlechtsneutral war und nicht nochmal explizit für Mädchen/Jungen definiert wurde. Bespiel Lego: Es gab Lego, aber nicht LegoFriends, es gab Playmobil, aber nicht explizit in Rosa und damit explizit für Mädchen. Mädchen und Jungs werden heutzutage über Kleidung und Spielzeug von klein auf in bestimmte Rollen gepresst, mMn mehr als zB in den 80ern und 90ern.

    Vielleicht ist die Zunahme von Jugendlichen, die ihr Geschlecht ändern wollen, auch durch diese Rückentwicklung und wieder diese vermehrten Stereotype, die sich ja bei Jugendlichen auch in den Social Media (Instagram) nochmal verstärken, begründet? Zu den Stereotypen bei Instagram habe ich ja gestern schon geschrieben.


    Persönlich denke ich aber, dass es eher an folgendem liegt, wie gestern schon geschrieben:

    Vielleicht gab es diesen Anteil schon immer, aber erst jetzt, wo die Gesellschaft offener wurde/wird, können sie sich dazu bekennen? Und dieser Anteil jetzt durch die Enttabuisierung und freiere Wahlmöglichkeit sichtbarer wird?

    Ich denke, das ist vergleichbar mit Homosexualität, Homosexulle gab es ja auch schon immer, aber eben im Verborgenen. Und nachdem es nicht mehr strafbar war und gesellschaftlich akzeptierter wurde, bekannten sich auch immer mehr dazu. Und selbst jetzt ist das oft noch ein schwieriger Schritt (Stichpunkt: Fußball)

    Als Homosexualität mehr diskutiert wurde, in der Gesellschaft als "normaler" akzeptiert wurde, gab es ja auch von einigen Seiten die Befürchtung, dass diese Akzeptanz dazu führen wird, dass jetzt jeder homosexuell wird, weil es gerade Trend ist und der Untergang von Ehe und Familie beschworen. Tatsächlich hat aber die Enttabuisierung vermutlich nur dazu führt, dass Menschen ihre sexuelle Orientierung eben nicht mehr unterdrücken oder im verborgenen leben (müssen), sondern offen leben können. Der Anteil also gar nicht gestiegen ist, sondern nur sichtbarer wird.
    Geändert von dedeli (23-02-2021 um 13:49 Uhr)

  10. #175
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Ich glaube kaum, dass ein Gericht jemanden, der aus Versehen mal seinen früheren Kollegen/Kollegin gerade in der Anfangszeit mit Herr angesprochen hat, dann auch vom Gericht zu 2500 Euro verurteilt wird*. Oder kennst du ein Urteil, in dem eine fahrlässige Anrede als Herr (obwohl rechtlich inzwischen Frau) tatsächlich mit 2500 Euro bestraft wurde?

    Diese Höchststrafe (!) wird wohl eher in den Fällen angewandt werden, wo zB ein Kollege trotz mehrfacher Bitte eine Kollegin weiter als "Herr Sowieso" bezeichnet zB auch vor Kunden oder in Meetings und sich auch sonst offen transfeindlich äußert usw.. Und ja, in so einem Fall, wenn es ganz offensichtlich vorsätzlich und wiederholt, mit der Intention der Beleidigung getan wird, finde ich eine solche Höchststrafe dann schon eher gerechtfertigt.

    *Ich hab es ja schon erwähnt, ein enger Freund von mir ist als biologische Frau geboren worden und ich habe ihn auch als biologische Frau noch kennengelernt. Und in der ersten Zeit ist es mir tatsächlich immer noch passiert, dass ich ihn aus Versehen immer mal mit seinem früheren weiblichen Namen angesprochen habe oder als sie. Das passiert und ist menschlich, natürlich war das für ihn sicher nicht immer schön, aber er hat Verständnis dafür gehabt und mir deshalb auch nicht die Freunschaft aufgekündigt und mich auch nicht vor Gericht gezerrt .
    Der § 7 des Gesetzesentwurfs bezieht sich auf § 4 (Offenbarungsverbot)

    Es betrifft somit staatliche und nichtstaatliche Stellen, die gegen die entsprechenden Artikel verstoßen. Also diejenigen, denen die Personenstandsänderung offiziell mitgeteilt wurde.
    Von privaten Personen ist da nicht die Rede und es lässt sich auch kein Zusammenhang herstellen.

    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/197/1919755.pdf

    Den Arbeitgeber sehe ich als offizielle Stelle an, ggf. auch den/die direkte Vorgesetzte.

    Auf privater Ebene käme eher der Tatbestand "Beleidigung" in Betracht.

  11. #176
    Was mich ja an dem Gesetzentwurf irritiert ist die Tatsache, dass jemand jedes Jahr ohne Angabe von Gründen beim Standesamt sein*ihr Geschlecht ändern können soll. 2022 geht Person X zum Standesamt und sagt, tragt mich als männlich ein, ich heiße jetzt Erik. 2023 geht die Person zum Standesamt und sagt, aktuell fühle ich mich weiblich. Tragt mich als weiblich ein, ich heiße Erika. Und 2024 geht die Person wieder hin und lässt sich erneut als männlich eintragen. Als Vornahmen wird nun Josef gewünscht.
    Das ist doch irgendwie ...

    Also soweit ich das bisher mitbekommen habe, ist es bei den meisten Transsexuellen ein längerer Entscheidungsprozess und den finalisieren sie irgendwann mit einer offiziellen Änderung und ggf. mit geschlechtsangleichenden Operationen.
    Und ja, inzwischen habe ich auch mitbekommen, dass es Leute gibt, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen. Die brauchen aber eigentlich auch nur einmal aufs Standesamt um dann halt "divers" oder "unentschieden" (oder wie man das aktuell korrekt bezeichnet, mein letzter Stand ist hier "divers", ich möchte aber niemandem zu Nahe treten) eintragen zu lassen.

    Was soll das mit der jährlichen Änderung???

  12. #177
    Zitat Zitat von Witwe Bolte Beitrag anzeigen
    Und wie möchten sie dann bezeichnet werden?
    Das würde mich auch interessieren.

  13. #178
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Was mich ja an dem Gesetzentwurf irritiert ist die Tatsache, dass jemand jedes Jahr ohne Angabe von Gründen beim Standesamt sein*ihr Geschlecht ändern können soll. 2022 geht Person X zum Standesamt und sagt, tragt mich als männlich ein, ich heiße jetzt Erik. 2023 geht die Person zum Standesamt und sagt, aktuell fühle ich mich weiblich. Tragt mich als weiblich ein, ich heiße Erika. Und 2024 geht die Person wieder hin und lässt sich erneut als männlich eintragen. Als Vornahmen wird nun Josef gewünscht.
    Das ist doch irgendwie ...
    Das verstehe ich tatsächlich auch nicht und ich glaube auch nicht, dass es so kommen wird bzw. dass das SelfID-Gesetz überhaupt kommen wird.

  14. #179
    bekennende Kleinbürgerin
    Zitat Zitat von OuterRange Beitrag anzeigen
    Der in Leinfelden, wird wohl das Paradise gewesen sein. Das Laufhaus soll doch bei irgendeinen Recyclinghof sein oder?
    Ich sach mal: Das Paradise war/ist in Echterdingen, das Laufhaus war/ist in Stetten.
    Beides sind Ortsteile von Leinfelden-Echterdingen.

  15. #180
    Dedeli, ich freue mich über Deine Beiträge auf den letzten Seiten, denen ich allen vorbehaltlos zustimme.


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