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  1. #301
    Ich bin vor kurzem auf den Podcast der ZEIT "Verbrechen" gestoßen.
    Verbrechen gegen Frauen spielen dort auch eine Rolle. Eine streckenweise erschütternde Rolle, wenn es um das Handeln der Justiz oder um Morde in patriarchalem Umfeld geht.

    Wen es interessiert: https://www.zeit.de/serie/verbrechen

    Besonders erschütternd finde ich einerseits die Folge: "Bluthochzeit", wo es um den Mord an einer jungen Frau auf einer anderen Hochzeitsfeier geht, die sich (im Einverständnis mit ihrer Familie) weigerte, eine arrangierte Ehe einzugehen. Ihr Vater ist ein liberaler Mann, der seine Kinder sehr frei aufwachsen lässt. Die Brüder des Vaters sind das Gegenteil, und deren Familien haben diese junge Frau Shalin, die mit ihrer Familie in der Nähe von Hannover lebte, in die Katastrophe gerissen.
    Die völlig kruden Vorstellungen von Ehrverletzungen sind kaum fassbar. Zum Beispiel bastelt der verschmähte Verehrer noch zu ihren Lebzeiten mit einem Bildbearbeitungsprogramm das Gesicht der jungen Frau auf den nackten Körper einer anderen Frau. Obwohl die Bastelei offensichtlich ist, was jeder weiß, fällt deswegen ein Schatten auf die junge Frau - nicht auf den Bastler.

    Eben so erschreckend ist die Folge "Die toten Frauen des Herrn S.". Ein Mann, der eine ehemalige Geliebte aus Wut mit 120 Messerstichen tötet. Er lauert ihr in ihrer Wohnung auf. Als sie sich im Schlafzimmer ins Bett legen will, nur mit Slip und T-Shirt bekleidet, stürzt er sich mit zwei Messern auf sie und tötet sie.
    Trotzdem wird er nur wegen Totschlages verurteilt. Das Mordmerkmal "Heimtücke" fehle, weil das Opfer noch wach war. Hätte sie geschlafen, wäre es heimtückischer Mord gewesen.
    Nachdem er seine Strafe verbüßt hat, wird er in der Folge mehrfach auffällig, dadurch dass er Frauen verfolgt, observiert und brutal überfällt.
    Die Vergewaltigung und Fesselung einer Prostituierten, mit der er kurzfristig eine Beziehung hatte, wird nicht weiter verfolgt, weil sie ja eine Prostituierte ist. Sie kenne sowas doch.
    Es sind teilweise unfassbare Sätze, die man da hört. In einem Podcast, der sehr umfassend über diese Verbrechen und die beteiligten Personen berichtet.
    Der Herr S. ist inzwischen zu lebenslanger Haft wegen des Mordes verurteilt, der der Folge zugrunde liegt. (Das ist nicht der Mord mit den 120 Messerstichen, sondern ein späterer, wo die Familie nicht locker ließ bis man einer Vermisstenmeldung nachging.)
    Es steht zu vermuten, dass dieser Mann unbemerkt noch weitere Frauen getötet hat. In seiner Wohnung wurden Handtaschen und Gürtel gefunden, die man nicht zugeordnet hat. Außerdem sind auf seinem Computer Fotos, die in gleicher Weise verhüllte Leichen zeigen wie das Foto der Getöteten, um die es in der Folge geht.
    Eine schreckliche Geschichte - und viele tote und verletzte Frauen.
    Geändert von Marmelada (26-02-2021 um 13:00 Uhr)

  2. #302
    Ich weiß jetzt nicht, wer diesen Artikel hier verlinkt hatte, aber ich fand's sehr interessant.

    Absichten wie die der britischen Regierung, den sogenannten Gender Recognition Act von 2004 zu reformieren, worauf sich Rowlings Tweet zur Causa Forstater bezog, sind starke Bezugspunkte der genannten Radikalfeministinnen, sich in die Debatte einzumischen. Durch die beabsichtigte Reform soll es Transpersonen ermöglicht werden, ohne jegliche medizinische Voraussetzungen in einem einfachen Verwaltungsakt ihr Geschlecht juristisch zu ändern. Einige Feministinnen äußern Ängste, dies würde es Männern erleichtern, sich Zutritt zu Frauenräumen zu verschaffen. Personen wie Gregor Murray werden dabei als Beispiel herangezogen. Gibt man dessen Namen bei Google ein, so findet man Bilder, in denen man eindeutig einen Mann mit Vollbart und im Anzug zu erkennen meint, wüsste man nichts über Murrays Selbstidentifikation.
    Ich gebe zu, ich hätte auch Probleme, wenn eine Frau wie Murray, Selbstidentifikation hin oder her, beim Sport mit in die Frauenumkleide marschieren würde.

    Und nochmal zur Menstruation. Doch, das Bluten ist der essentielle Bestandteil der Menstruation. Und Bluten können halt nur biologische Frauen.

    Das ganze Thema Geschlechtsidentität und Gender wäre aber evtl. auch einen eigenen Thread wert, gerade auch vor dem Hintergrund, dass seitens der öffentlichen Medien aktuell sehr in der Sprache rumgefummelt wird und dass mE ohne breiten Diskurs geschweige denn einer gesetzlichen Legitimation.

  3. #303
    Warum dominieren Transfrauen und -männer jetzt eigentlich über Seiten und Seiten diesen Thread? Empfindet ihr das Thema echt so bedrohlich für Frauen? Denn das ist doch eigentlich das Thema: Gewalt gegen Frauen. Und in Bezug auf Transgender fühle das überhaupt nicht. Sondern ganz im Gegenteil, fühle ich mich da als Frau ausnahmsweise in der stärkeren Position, privilegiert und sicher sowieso. Frauen werden aus vielen machtvollen Richtungen dominiert, benachteiligt und bedroht und klein gehalten - aber doch ganz sicher nicht von ein paar überambitionierten Aktivistinnen. Ich finde das angesichts der Realität echt schräg, sich daran hochzuziehen.

  4. #304
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von vergas Beitrag anzeigen

    Das ganze Thema Geschlechtsidentität und Gender wäre aber evtl. auch einen eigenen Thread wert, gerade auch vor dem Hintergrund, dass seitens der öffentlichen Medien aktuell sehr in der Sprache rumgefummelt wird und dass mE ohne breiten Diskurs geschweige denn einer gesetzlichen Legitimation.
    Der Link war von mir.

    Ich finde, das Thema gehört hier durchaus rein. Frauenrechte SIND Thema und Gewalt gegen Frauen ist es zum Beispiel auch, ihre Schutzräume infrage zu stellen.
    Da fände ich es seltsam, dieses spezielle Thema auszulagern, falls es manchen Menschen nicht so genehm ist.
    Einen eigenen Thread fände ich schwierig, weil sich doch vieles vermischt. Das Thema Sprache, grade auch im Zusammenhang mit den Themen Trans oder Prostitution gesehen, gehört auch zu dem ganzen Themenkomplex.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  5. #305
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Gewalt gegen Frauen ist es zum Beispiel auch, ihre Schutzräume infrage zu stellen.
    Wer tut das?

  6. #306
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Der Link war von mir.


    Da fände ich es seltsam, dieses spezielle Thema auszulagern, falls es manchen Menschen nicht so genehm ist.
    Aber das Thema verwässert halt den eigentlich Threadinhalt so stark, dass hier nicht einmal die 317 Mädchen Platz haben, die gestern von Boko Haram aus der Schule gekidnappt wurden.

  7. #307
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Die Mädchen haben selbstverständlich hier auch Platz. Es muss sich nur jemand finden, der das postet.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  8. #308

  9. #309
    In Brasilien wurde eine bekannte eSportlerin wahrscheinlich von einem Incel ermordet:

    https://www.sport1.de/esports/call-o...profi-ermordet

  10. #310
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Der Link war von mir.

    Ich finde, das Thema gehört hier durchaus rein. Frauenrechte SIND Thema und Gewalt gegen Frauen ist es zum Beispiel auch, ihre Schutzräume infrage zu stellen.
    Da fände ich es seltsam, dieses spezielle Thema auszulagern, falls es manchen Menschen nicht so genehm ist.
    Einen eigenen Thread fände ich schwierig, weil sich doch vieles vermischt. Das Thema Sprache, grade auch im Zusammenhang mit den Themen Trans oder Prostitution gesehen, gehört auch zu dem ganzen Themenkomplex.
    Ja. Das Problem sehe ich aber auch im Threadtitel, der hier zu viel will, war wahrscheinlich gut gemeint. Gewalt gegen Frauen und alltäglicher Sexismus hätten eigene Threads verdient. Gerade alltäglicher Sexismus sind mitunter Dinge, die kaum auffallen, aber inzwischen auffallen sollten, während unfassbare, klare Verbrechen daneben im Thread stehen. So ist nun mal alles nebeneinander. Ich kann damit leben, solange das eine nicht gegen das andere abgewogen werden soll und hier alles Platz hat.
    Pick your battles wisely.

  11. #311
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Ja. Das Problem sehe ich aber auch im Threadtitel, der hier zu viel will, war wahrscheinlich gut gemeint.
    Du hast Recht. Zwei differenzierte Threads wären besser. Das Problem mit dem Titel hatten wir aber schon im Vorgängerthread.
    Der hieß "Protest gegen Gewalt gegen Frauen", aber die weitaus meisten Postings bezogen sich nicht auf Protestaktionen, sondern es ging um das Spektrum, das hier im Titel beschrieben ist: Alltagssexismus, Sexismus in der Sprache, Me-too und brutalere Gewalterfahrungen.
    Darum war dieser neue Threadtitel weiter. Aber wenn wir mehrere Threads mit größerer Differenzierung eröffnen, können wir das gerne ändern.

  12. #312
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Mein Anliegen ist einfach, dass man immer mal wieder auf den "Elefanten im Raum" verweisen darf. Und der heisst Patriarchat. Ohne das Patriarchat als System und Hintergrund gibt es schlicht keine strukturelle Gewalt gegen EIN bestimmtes Geschlecht.

    Das Interessante bei dem von mir vorgeschlagenen Paradigmenwechsel WEG vom Patriarchat ist, dass ein Matriarchat die jetzt bestehende strukturelle Gewalt beseitigen würde. Sie würde nicht etwa durch strukturelle Gewalt gegen ein ANDERES bestimmtes Geschlecht ersetzt, sondern ersatzlos gestrichen. Weil die Kategorie "Geschlecht" gar nicht mehr diese Bedeutung hätte, die ihr heute - immer noch - zugeschrieben wird. Und zwar vorwiegend von jenen, die das Binäre irgendwie zu brauchen scheinen, um sich "auf der sicheren Seite zu fühlen".

    Und ich wage zu behaupten, dass dann Frauen auch keine Schutzräume GEGEN strukturelle Gewalt mehr brauchen würden.

    Was ich sagen will: Wenn das Patriarchat als gemeinsamer Hintergrund "im Spiel" bleibt. braucht es nicht unbedingt mehrere Threads. Weil das Grundproblem immer dasselbe ist.

    Und nein: Ich rede nicht von der Abschaffung der Kategorie "Geschlecht". Wir hätten nur sehr viel weniger Grund und Anlass, über Geschlechter und deren Definition zu reden. Weil es nicht so wichtig wäre wie jetzt.

    Ich verlasse jetzt mal aber DIESEN Thread. Und schreibe lieber ein Buch zum Thema
    Geändert von ganzblau (27-02-2021 um 23:17 Uhr) Grund: "gegen", nicht "durch"
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  13. #313
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Und nein: Ich rede nicht von der Abschaffung der Kategorie "Geschlecht". Wir hätten nur sehr viel weniger Grund und Anlass, über Geschlechter und deren Definition zu reden. Weil es nicht so wichtig wäre wie jetzt.
    Ich finde das kein einfaches Thema.

    Allein die Sprache gibt das nicht her. Ich hatte einige Zeit wirklich auf neutrale Bezeichnungen gehofft, die neuen Bezeichnungen „Leser:in“ zementieren aber wieder 2 Geschlechter. Benachteiligte Frauen wollen aber gesehen werden. Ich habe das Gefühl, dass aber genau das die Festschreibung traditioneller Rollen zementiert. Ich hab mir neulich Gedanken gemacht, warum so ein Zirkus über die „Enthüllung des Babygeschlechts“ gemacht wird und obwohl ich auch immer wissen wollte, was es war, hat es mir geholfen, dass Promis überhaupt nichts vermeldet haben, weder Geschlecht noch Name, „ist geboren und gesund“ reicht doch. Selbst wenn das später doch raus kam, war es ein Statement mit Wirkung auf mich. Auch das Namensrecht ist so ein Punkt. Ich erinnerte mich vor paar Tagen daran, dass zur Geburt unserer Tochter auch mal ein Name zur Disposition stand, der für beide Geschlechter benutzt wird. Die Reaktionen darauf waren interessant. Aber warum ist das anderen eigentlich wichtig (außer vielleicht im romantischen Kontext)?

    Eine mögliche Erklärung: Wir müssen die Person ja mit einem Personalpronomen bezeichnen und geraten in Stress, wenn wir es nicht nicht wissen und schimpfen dann auf Eltern und Namen. Dabei zwingt uns schon unsere Sprache zuerst dazu und wenn wir sie dann verändern, zementieren wir auch noch diese Dualität, statt endlich gleich alle mit einzubeziehen, wenn alle gemeint sein sollen.

    Nachdem ich in letzter Zeit aber mehr über die Wirkung von Östrogen gelesen habe, bin ich auch nicht sicher, ob das nicht wirklich zu berücksichtigen sein sollte, denn es ist eine Erklärung für viele faulen Kompromisse, die Frauen freiwillig eingehen und möglicherweise betrifft das auch das Verbleiben in Gewaltbeziehungen. Zumindest wäre das eine Erklärung, die ich wirklich verstehen würde. Ein großes Thema, das ich nur mal mit erwähnen wollte, aber hier wiederum zur Biologie gehört und Unterschiede erklärbar macht.

  14. #314
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Ja. Das Problem sehe ich aber auch im Threadtitel, der hier zu viel will, war wahrscheinlich gut gemeint. Gewalt gegen Frauen und alltäglicher Sexismus hätten eigene Threads verdient. Gerade alltäglicher Sexismus sind mitunter Dinge, die kaum auffallen, aber inzwischen auffallen sollten, während unfassbare, klare Verbrechen daneben im Thread stehen. So ist nun mal alles nebeneinander. Ich kann damit leben, solange das eine nicht gegen das andere abgewogen werden soll und hier alles Platz hat.
    Das konkrete Thema Transmenschen und geplante Gesetzesinitiativen ließe sich einfach auslagern (obwohl es ja auch zum Themenbereich Gewalt gegen Frauen gehört), dann würden hier aber immer noch viele Dinge parallel stehen.
    Auf einer anderen Seite steht dann z.b. das Thema Sprache als Mittel nicht nur zur Verdeutlichung und Benennung, sondern auch zur Verschleierung oder politischen Lenkung. Das betrifft hier z.b. die Wortwahl Sexarbeit/Prostitution, Gendern, Trans usw, ist aber ein viel weiteres Feld und wenn ich mal raten müsste, würde ich darauf wetten, dass alle Mods schreiend wegrennen werden, wenn sie emotional empörte Diskussionen um Z- oder N-Worte moderieren sollen
    In einer Trennung zwischen Gewalt und alltäglichem Sexismus würden die letzten 12, 13 Seiten immer noch im Teil über Gewalt enthalten sein, eine Aufteilung nach struktureller und andere Gewalt ist auch nicht immer so trennscharf.
    Wie gesagt, ich finde eine Trennung schwierig und hatte mir durchaus dazu Gedanken gemacht.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  15. #315
    Ich finde es gut, dass hier viele verschiedene Themen Platz haben, und denke, das sollte so bleiben. Wenn frau etwas gar nicht interessiert, kann sie ja scrollen.


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