Das Abstimmungsergebnis war überraschend deutlich: mit 66% stimmten die Iren gegen das sehr rigide bisherige Abtreibungsverbot.
SZ
Die starke Mehrheit hat mich auch erstaunt, damit hatte ich nicht gerechnet.Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar begrüßt das Ergebnis des Referendums. "Was wir heute sehen, ist der Höhepunkt einer stillen Revolution, die in Irland in den vergangenen zehn bis 20 Jahren stattgefunden hat", so Varadkar gegenüber einem irischen TV-Sender. "Die Menschen haben gesagt, dass wir eine moderne Verfassung für ein modernes Land wollen." Euphorie ist auch in der Stimme von Gesundheitsminister Simon Harris zu hören, der die Yes-Kampagne unterstützt hatte: "Ich habe immer gesagt, die Iren sind ein anständiges und mitfühlendes Volk. Das haben sie heute bewiesen." Frauen seien zu lange im Stich gelassen worden. "Heute hat Irland gezeigt: Wir sind alle auf eurer Seite."
Bisher war es so, dass Abtreibung offiziell nur dann gestattet wurde, wenn das Leben der Mutter in Gefahr war.
Weder Vergewaltigung noch Inzest oder Behinderung des Kindes waren legale Gründe für einen Abbruch.
Hier steht unter anderem, dass die geplante Gesetzesänderung unter anderem daran liegt, dass die Iren der katholischen Kirche nicht mehr besonders vertrauen.
Ich erinnere mich auch noch an den erwähnten Fall der 14jährigen, der nach einer Vergewaltigung die Ausreise nach England, wo sie straffrei hätte abtreiben können, verweigert wurde. Der Fall der Frau, die an einer Sepsis starb, weil die Ärzte sich weigerten, den nicht lebensfähigen Fötus zu entfernen, ist noch nicht so lange her.
Ich denke, kaum jemand kann von sich sagen, er sei generell für Abtreibung. Aber für das Recht einer Frau, innerhalb einer Frist selbst zu entscheiden, ob sie ein Kind austragen will, kann man sein.
Deshalb bin ich pro choice.
Edit:
Das hatte ich gesucht und jetzt erst wiedergefunden:
TAZ
... Google hat vor gut zwei Wochen jegliche Stimmwerbung per Anzeige verboten. Auch Facebook unterband Anzeigen von ausländischen Organisationen für ein Ja oder Nein beim Volksentscheid. Beide Unternehmen wollten verhindern, dass ihnen wie bei den US-Wahlen Einflussnahme vorgeworfen wird. In Irland waren nämlich – vor allem auf Seiten der Abtreibungsgegner – undurchsichtig finanzierte Anzeigen und angeblich neutrale Webseiten geschaltet worden, die alles andere als neutral waren.
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