Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 15 von 18
  1. #1

    Kraftwerk-Großbrand - Nürnberg ruft Katastrophenfall aus

    Es stehen die vermutlich kältesten Tage und Nächte des Jahres vor der Tür und dann brennt das Fernwärmekraftwerk:

    ...Die Stadt Nürnberg hat nach dem Brand im Großkraftwerk Franken den Katastrophenfall ausgerufen. Die Fernwärme ist in den Stadtteilen Gebersdorf und Röthenbach beeinträchtigt. In den betroffenen Stadtteilen befinden sich 1.150 Anschlusspunkte für Fernwärme. Betroffen sind neben den Haushalten unter anderem auch große Betriebe, eine Klinik, Schulen, ein Einkaufszentrum sowie zwei Alten- und Pflegeeinrichtungen. ...
    ...
    ...Unterdessen hat N-Ergie die Nürnberger Bürgerinnen und Bürger gebeten, sparsam mit Heizung und Warmwasser umzugehen. Die Fernwärme-Versorgung für etwa 15.000 Menschen könne bei den aktuell niedrigen Temperaturen nicht vom Kraftwerk im Stadtteil Sandreuth aufgefangen werden, so N-Ergie. Die Wärmeversorgung für einzelne Abnehmer werde vorübergehend reduziert, gleichzeitig bemüht sich der Energieanbieter eigenen Angaben zufolge um eine Übergangsversorgung. ...
    Quelle

    Ich drücke den Betroffenen die Daumen, dass die Heizungen bald wieder im Normalmodus laufen.


    Wir seh'n mit Grausen ringsherum:
    Die Leute werden alt und dumm.
    Nur wir allein im weiten Kreise,
    Wir bleiben jung und werden weise.

    Eugen Roth

  2. #2
    Das ist echt ein ungünstiger Zeitpunkt!
    Jetzt erhältlich! Band 12 Staller und der kantige Igor ganz frisch im Buchhandel, online und direkt beim Autor.
    Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!

  3. #3
    Das 800 MW Gas- und Dampf-GUD-Kraftwerk Franken I wird mit Gas- und bedarfsweise mit leichtem Heizöl betrieben - ist also ein fossil gefeuertes Kraftwerk - und damit dem ökologisch-motivierten Tode geweiht. Ob es deshalb repariert und in ein paar Wochen wieder in Betrieb genommen werden wird, erscheint mir deshalb zunehmend zweifelhaft.

    Schon vor ein paar Jahren stand das KW auf der Abschussliste der Energiewender und wurde erst im letzten Moment von der Bundesnetzagentur, die es als systemrelevant einstufte, vor dem AUS gerettet. Nach dem jetzigen Millionenschaden, der angenommen werden muss, wird sich wohl kaum jemand um die erforderlichen Investitionen in ein fossiles Energiegrab bemühen. Es sei denn, der Staat erbarmt sich der frierenden Abnehmer der Fernwärme, die in den nächsten Wochen kalte Füsse in den Betten haben werden.

    https://www.uniper.energy/de/kraftwerk-franken

    Das Ganze ist in soweit nur ein Fingerzeig.

    Sollte indessen auf der deutschen Nord-Süd-Achse der 380 kV Hochspannungsleitung ein schnöder Eiszapfen zum Kurzschluss und damit zum grossflächigen Ausfall der elektrischen Energieversorgung bei - 15 Grad in weiten Teilen Deutschlands führen, kann man nur hoffen, dass wir auf diese Katastrophe besser vorbereitet sind als auf Covid 19.

    Weil Covid dagegen ein platter Fahrradreifen wäre.
    Geändert von Don Caramba (09-02-2021 um 17:33 Uhr)

  4. #4
    Kein Kommentar
    unregistriert
    Zitat Zitat von Don Caramba Beitrag anzeigen
    Schon vor ein paar Jahren stand das KW auf der Abschussliste der Energiewender und wurde erst im letzten Moment von der Bundesnetzagentur, die es als systemrelevant einstufte, vor dem AUS gerettet. Nach dem jetzigen Millionenschaden, der angenommen werden muss, wird sich wohl kaum jemand um die erforderlichen Investitionen in ein fossiles Energiegrab bemühen. Es sei denn, der Staat erbarmt sich der frierenden Abnehmer der Fernwärme, die in den nächsten Wochen kalte Füsse in den Betten haben werden.
    Irgendeinen Ersatz wird es geben. Wahrscheinlich wird dieser Ersatz auch jede Menge CO2 in die Luft blasen. Außer Verbrennung von irgendwas und Atomkraft gibt es keine Möglichkeit Wärme zu erzeugen, jedenfall nicht im großen Maßstab. Ich nehme an das auch Versicherungen eine Rolle spielen werden bei dem Ersatz des Kraftwerkes, denn ich kann mir nicht vorstellen das dias Kraftwerk nicht versichert war.

  5. #5
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Zitat Zitat von Kein Kommentar Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich wird dieser Ersatz auch jede Menge CO2 in die Luft blasen. Außer Verbrennung von irgendwas und Atomkraft gibt es keine Möglichkeit Wärme zu erzeugen, jedenfall nicht im großen Maßstab.
    Es gibt durchaus großtechnische Wärmepumpen, z.B. in Drammen/Norwegen. Dass die sich noch nicht breit durchgesetzt haben, dürfte an den Kosten liegen (hohe Anfangsinvestition vs. subventioniertem fossilen Brennstoff) sowie an den langen Laufzeiten bereits existierender Großtechnik. Die Technik an sich funktioniert und ist auf lange Sicht auch sehr kostengünstig, da Wärmepumpen 340% effizient sind.

    Eine andere CO2-freie Möglichkeit sind Gaskraftwerke, die Biogas oder Elektrolysegas ("Power to Gas") verwenden. Auch das geht natürlich großtechnisch.

    Was der aktuelle Kraftwerksbrand in Nürnberg nun aber mit der Energiewende zu tun haben soll, verstehe ich nicht ganz. Das Ding ist per Regulierungsbehörde am Netz und verfeuert im wesentlichen Erdgas. Mir scheint nur die Redundanz des Nürnberger Fernwärmenetzes etwas unterdimensioniert. Das könnte Kostengründe haben...
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  6. #6
    auch in braunschweig sitzen zahlreiche bürger im kalten, da einem heizkraftwerk der bs energy die Kohle ausgegangen ist und durch die witterungsverhältnisse auch keine neue angelifert wird
    <-click

  7. #7
    Sry Harry Avatar von Trabbatooni
    Ort: Das ist nicht die Nordsee
    Ist ja zum Ängstigen. Hat denn Nürnberg nun alternative Lösungen?



  8. #8
    Zitat Zitat von Trabbatooni Beitrag anzeigen
    Ist ja zum Ängstigen. Hat denn Nürnberg nun alternative Lösungen?
    Mobile Lösungen sind offenbar unterwegs.

    https://www.nordbayern.de/region/nue...men-1.10826234
    "Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)

  9. #9
    Naja, aktuell werden mobile Heizeinheiten geordert, die ersten wurden wohl schon geliefert. Die Heizleistung in zwei Stadtteilen wurde gedroselt, damit genug für alle bleibt. Und die Stadt Nürnberg hat für Betroffene Hotelzimmer organisiert. Das Angebot hat aber noch niemand genutzt, was eventuell auch daran liegt, dass die Betroffenen die Übernachtungen selbst zahlen müssten und die letzte Nacht noch nicht so kalt war. Aktuelle Informationen siehe hier.


    Aktuellste Meldung mit Zukkunftsaussicht:


    11.55 Uhr N-Ergie ordert weitere mobile Heizeinheit

    Der Energieversorger N-Ergie hat einen weiteren mobilen Block zur Heizungsunterstützung mit einer Leistung von rund fünf MW geordert. Die Einheit soll voraussichtlich noch diese Woche eintreffen. Geplanter Standort ist auf dem Gelände des Kraftwerks. Mit diesem mobilen Block soll die Versorgung im Fernwärmenetz über einen längeren Zeitraum stabilisiert werden. Denn offen ist, wann der Schaden im Kraftwerk behoben ist.

  10. #10
    "Aktuell sind vier mobile Heizstationen vor Ort und werden an die Fernwärmeleitungen angeschlossen. Das teilte die Stadt am Mittwochmittag mit. Damit sei die Versorgung einer Klinik, von zwei Pflegeheimen und eines Wohnviertels gesichert."

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/n...elte-1.5201608

    In der Printausgabe steht dann noch, dass so ein Heizgerät "Schiffscontainergröße" hat. Ist wohl übergangsweise eine akzeptable Lösung, und funktioniert wohl auch. Obwohl mir als Laie natürlich unklar ist, wie mit vier solchen Dingern ein riesiges Kraftwerk ersetzt werden kann.

  11. #11
    Kein Kommentar
    unregistriert
    Zitat Zitat von NewMorning Beitrag anzeigen
    "Aktuell sind vier mobile Heizstationen vor Ort und werden an die Fernwärmeleitungen angeschlossen. Das teilte die Stadt am Mittwochmittag mit. Damit sei die Versorgung einer Klinik, von zwei Pflegeheimen und eines Wohnviertels gesichert."

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/n...elte-1.5201608

    In der Printausgabe steht dann noch, dass so ein Heizgerät "Schiffscontainergröße" hat. Ist wohl übergangsweise eine akzeptable Lösung, und funktioniert wohl auch. Obwohl mir als Laie natürlich unklar ist, wie mit vier solchen Dingern ein riesiges Kraftwerk ersetzt werden kann.
    In einem Link von Don Caramba steht das dieses Kraftwerk eine "Fernwärmeauskopplung" von 30 MW hat. Fernwärme scheint hier nur ein Nebenprodukt zu sein. Es ist also nicht nötig das ganze Kraftwerk kurzfristig zu ersetzen sonder nur die Fernwärmeversorgung.

  12. #12
    Zitat Zitat von Kein Kommentar Beitrag anzeigen
    In einem Link von Don Caramba steht das dieses Kraftwerk eine "Fernwärmeauskopplung" von 30 MW hat. Fernwärme scheint hier nur ein Nebenprodukt zu sein. Es ist also nicht nötig das ganze Kraftwerk kurzfristig zu ersetzen sonder nur die Fernwärmeversorgung.
    Es wurde berichtet, dass ein STEAG-Aggregat im Anmarsch ist. - ggf. auch noch weitere oder andere. Solche Geräte finden bei den regelmässigen Revisionen von Fernheizzentralen ihre Anwendung.

    https://www.steag.com/de/pressemitte...ung-in-neu-ulm

    In Ulm werden mit 3 solcher Anlagen 24 MW kompensiert - das ist ja schon fast ausreichend, für das was in Nürnberg gebraucht wird.
    Geändert von Don Caramba (10-02-2021 um 13:10 Uhr)
    "Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)

  13. #13
    Sry Harry Avatar von Trabbatooni
    Ort: Das ist nicht die Nordsee
    Zitat Zitat von Thaliel Beitrag anzeigen
    auch in braunschweig sitzen zahlreiche bürger im kalten, da einem heizkraftwerk der bs energy die Kohle ausgegangen ist und durch die witterungsverhältnisse auch keine neue angelifert wird
    Bei Braunschweig gibt es noch Kohle...

    Die Kapazitäten sind überall auf Rand genäht. Das kann mal bös ausgehen.



  14. #14
    Sry Harry Avatar von Trabbatooni
    Ort: Das ist nicht die Nordsee
    Jetzt im Thüringen Jena fette Havarie, keine Fernwärme. Hotels angefragt, Turnhallen vorbereitet.



  15. #15
    Kein Kommentar
    unregistriert
    Zitat Zitat von Trabbatooni Beitrag anzeigen
    Jetzt im Thüringen Jena fette Havarie, keine Fernwärme. Hotels angefragt, Turnhallen vorbereitet.
    Da scheint es so eine Art Rohrbruch gegeben zu haben. Unglücklicherweise zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Das wird wohl zeitnah repariert werden.


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •