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  1. #1

    Lebensabschnittsbegleiter

    Wie oft denkt ihr an Menschen, die in der Vergangenheit eine feste Konstante in Eurem Leben waren? Spielt das für Euch eine Rolle, oder aus den Augen aus dem Sinn?

    Ich finde es irgendwie immer faszinierend wie viele Menschen einem mal so wahnsinnig nah waren, oder einfach immer da und die irgendwann ohne großes Tam-Tam sang-und klanglos verschwunden sind während das Leben sich einfach weiterdrehte.

    Weil ich mich gerade wieder von jemandem aus meinem Leben verabschieden muss, den ich sehr gerne habe, sind mir den letzten Tagen sind mir viele davon wieder eingefallen.

    Eine Beispielkategorie sind natürlich Schulfreunde bei denen man sich nie vorstellen konnte, mal nicht mehr alles voneinander zu wissen. Fast alle davon sind nur noch Schall und Rauch (ich bin als Kind alle 3 Jahre umgezogen, deswegen ist die Anzahl derer, die ich noch kenne sehr gering und wenn dann meist über soziale Medien etc. an derem Leben teilhabe). Das waren aber wirklich tiefe, enge Verbindungen und manchmal trauere ich ein wenig darum.

    Ex-Partner von Geschwistern oder engen Freunden, die man lieb gewonnen hat. Das fällt mir persönlich sehr schwer, weil das ist wie ein Stück Familie zu verlieren. Aber was will man machen... Oder andersrum, die besten Freunde und Familien der eigenen Expartner.

    Und dann die Leute die so nebenbei eine ganze Zeitlang immer da waren. Henri, der Schulbusfahrer, der alte Grump. Ahmed aus dem Späti in der Adalbertstraße, dessen Tochter so hieß wie ich. Die alte Dame mit dem Rollator und dem kleinen Hund, die mir jeden Morgen begegnet ist. Der Nachbar vom Balkon gegenüber, den man nie an einem anderen Ort gesehen hat. Herr Brück aus dem Schreibwarenladen. Mein ehemaliger Friseur mit dem ich immer so wahnsinnig viel gelacht habe. Wo die wohl alle sind?

    An wen erinnert ihr Euch gerne, der eine Zeitlang immer da war?

  2. #2
    ja, mir geht das genauso. jemanden aus seinem leben zu verabschieden, schmerzt.

    bei mir gab es große veränderungen.
    zuerst durch den studienabschluss. da verstreuten sich die freude jobbedingt regional in alle winde.
    dann durch eine trennung. da teilte sich (leider) der freundeskreis nochmal - gar nicht unbedingt wegen der 2 partner.
    eher, weil das paar dann nicht mehr im paarkreis mit performen kann. (sehr schade.)
    ansonsten hat der nahe osten einen weiteren teil getan. da musste ich mich auch von jemandem verabschieden, da ich mit dem hass gegen israel einfach nicht klar komme. ich fürchte, das wird sich einfach nicht mehr kitten lassen.

    echte freundschaften sind ohnehin etwas, was man wahrscheinlich eher nur sehr begrenzt hat - einmal in der anzahl, aber andererseits auch zeitlich.
    allerdings hat mich ein fall doch mal stark schockiert. ein jahrelang familiär verbundenes paar verabschiedete sich, weil man nicht mehr "in die eigene lebenssituation" passte. ich konnte das echt nicht glauben, auch wenn ich selbst da nur "dazugekommen" war. das halte ich dann doch für einen irrtum von anfang an. denn da muss man sich ja massiv in einem menschen getäuscht haben.

    bei bekannten ist das auch spannend - ich denke oft an die oma von gegenüber, die bei unserem einzug hier noch mit ihrem hund draußen unterwegs war, später nur noch beim balkonblumengießen zu sehen war, während der hund für das rausgehen schon einen sitter hatte, und ganz am ende nur noch manchmal beim aus dem fenster schauen. bis die wohnung ausgeräumt wurde und neue menschen einzogen.

    oder das ältere ehepaar, das uns so fröhlich beim mittagessen vom balkon gegenüber winkte bei der einzugsbesichtigung. irgendwann war der mann gebrechlich und dann plötzlich ganz weg, und die frau saß alleine auf dem balkon. aber nur kurze zeit, dann war sie scheinbar ausgezogen.

    traurig macht mich die fehlende bäckerei, wo der angestellte immer eine bestimmte kuchensorte für mich aufhob oder der arabische gemüsehändler, der auch mittagstisch anbot und sogar anschrieb, wenn man kein bargeld dabei hatte. und der dann nach irgendwo umziehen musste, weil der laden irgendeiner wohnungsbesitzerin im haus nicht passte und die die eigentümergemeinschaft zur kündigung des vertrages bewegte.
    abschied ist auch, dem verfall der 2 hier wohnenden gesangslehrerinnen zuschauen zu müssen. anfangs beide sehr fit und fröhlich und nun ist die eine bereits, nachdem sie nur noch beschwerlich am stock laufen konnte- in ein heim gekommen, während die andere am rollator gaaaanz langsam unterwegs ist. das tut wirklich weh und zeigt einem auch den lauf des lebens und die eigene vergänglichkeit. denn so wie es mir mit ihnen ging, wird es wohl anderen nachbarn mal mit mir selbst auch gehen...

    und dann kommen doch wieder auch schöne momente, wenn einen die noch im heimatort wohnende mutter von einer ersten jugendliebe grüßen soll - mit der anmerkung "das waren schöne zeiten!" - so grade zu weihnachten geschehen. und man erinnert sich gerade in dieser ruhigen zeit zwischen den jahren dann ebenfalls an damals und träumt sogar davon.

    gott sei dank bleiben die 1, 2 personen, die sehr früh da waren. (ich mag mir nicht ausdenken, was passiert, wenn da auch der eine oder andere sich aufgrund der begrenzten lebenszeit verabschieden würde.)
    und für die anderen kommen dankenswerterweise neue dazu.

  3. #3
    blaues Wunder Avatar von Hibiskus
    Ort: ghost town
    Zitat Zitat von Agadou Beitrag anzeigen
    ja, mir geht das genauso. jemanden aus seinem leben zu verabschieden, schmerzt.

    bei mir gab es große veränderungen.
    zuerst durch den studienabschluss. da verstreuten sich die freude jobbedingt regional in alle winde.
    dann durch eine trennung. da teilte sich (leider) der freundeskreis nochmal - gar nicht unbedingt wegen der 2 partner.
    eher, weil das paar dann nicht mehr im paarkreis mit performen kann. (sehr schade.)
    ansonsten hat der nahe osten einen weiteren teil getan. da musste ich mich auch von jemandem verabschieden, da ich mit dem hass gegen israel einfach nicht klar komme. ich fürchte, das wird sich einfach nicht mehr kitten lassen.

    echte freundschaften sind ohnehin etwas, was man wahrscheinlich eher nur sehr begrenzt hat - einmal in der anzahl, aber andererseits auch zeitlich.
    allerdings hat mich ein fall doch mal stark schockiert. ein jahrelang familiär verbundenes paar verabschiedete sich, weil man nicht mehr "in die eigene lebenssituation" passte. ich konnte das echt nicht glauben, auch wenn ich selbst da nur "dazugekommen" war. das halte ich dann doch für einen irrtum von anfang an. denn da muss man sich ja massiv in einem menschen getäuscht haben.

    bei bekannten ist das auch spannend - ich denke oft an die oma von gegenüber, die bei unserem einzug hier noch mit ihrem hund draußen unterwegs war, später nur noch beim balkonblumengießen zu sehen war, während der hund für das rausgehen schon einen sitter hatte, und ganz am ende nur noch manchmal beim aus dem fenster schauen. bis die wohnung ausgeräumt wurde und neue menschen einzogen.

    oder das ältere ehepaar, das uns so fröhlich beim mittagessen vom balkon gegenüber winkte bei der einzugsbesichtigung. irgendwann war der mann gebrechlich und dann plötzlich ganz weg, und die frau saß alleine auf dem balkon. aber nur kurze zeit, dann war sie scheinbar ausgezogen.

    traurig macht mich die fehlende bäckerei, wo der angestellte immer eine bestimmte kuchensorte für mich aufhob oder der arabische gemüsehändler, der auch mittagstisch anbot und sogar anschrieb, wenn man kein bargeld dabei hatte. und der dann nach irgendwo umziehen musste, weil der laden irgendeiner wohnungsbesitzerin im haus nicht passte und die die eigentümergemeinschaft zur kündigung des vertrages bewegte.
    abschied ist auch, dem verfall der 2 hier wohnenden gesangslehrerinnen zuschauen zu müssen. anfangs beide sehr fit und fröhlich und nun ist die eine bereits, nachdem sie nur noch beschwerlich am stock laufen konnte- in ein heim gekommen, während die andere am rollator gaaaanz langsam unterwegs ist. das tut wirklich weh und zeigt einem auch den lauf des lebens und die eigene vergänglichkeit. denn so wie es mir mit ihnen ging, wird es wohl anderen nachbarn mal mit mir selbst auch gehen...

    und dann kommen doch wieder auch schöne momente, wenn einen die noch im heimatort wohnende mutter von einer ersten jugendliebe grüßen soll - mit der anmerkung "das waren schöne zeiten!" - so grade zu weihnachten geschehen. und man erinnert sich gerade in dieser ruhigen zeit zwischen den jahren dann ebenfalls an damals und träumt sogar davon.

    gott sei dank bleiben die 1, 2 personen, die sehr früh da waren. (ich mag mir nicht ausdenken, was passiert, wenn da auch der eine oder andere sich aufgrund der begrenzten lebenszeit verabschieden würde.)
    und für die anderen kommen dankenswerterweise neue dazu.
    Noch nie sowas berührendes hier im IOff gelesen

  4. #4
    danke, hibiskus. das freut mich, weil es auch die menschen betrifft, von denen ich schrieb.

  5. #5
    Sry Harry Avatar von Trabbatooni
    Ort: Das ist nicht die Nordsee
    Mir erzählte eine Friseurin in ihren 40ern darüber, wie sie sieht, wie es geht, dass ihre Kunden immer älter werden, sich weniger merken, viel wiederholen, sich nach Kindern und Enkelkindern sehnen. Wie sie immer mehr ihre Kraft verlieren, Körper und oft auch Geist. Sie hat zunehmend Probleme damit, das arg abzuschütteln, abends nicht daran zu denken.

    Ich vermisse wirklich sehr unseren Geisterthread und damit diese wunderbaren Menschen, die man zwar nie direkt kennengelernt hat, aber durch das Schreiben hat man genauso eine besondere Beziehung, Verbindung aufgebaut. Hä?, sagen Freunde, du trauerst virtuell kennengelernten Menschen nach, die nicht mehr im Netz aktiv sind und halten mich für bekloppt. Aber es ist tatsächlich so, in einen Forum, wo man gemeinsam lacht, ist es traurig, wenn das nicht mehr geht.

    Ich vermisse sowieso mehr Lachen. Klar, es gibt jede Menge „lustiger Sprüche“ allerorten, aber das quittiere ich nur mit einem Okay. Echtes Lachen oder Herumblödeln, Wortwitz aber auch so in Lebenssituationen teilen mit Menschen, denen man nicht gegenüber sitzt, ja das geht. Und das vermisse ich so sehr.



  6. #6
    Erdnuckel Avatar von Vollkornbrot
    Ort: Scheibenwelt bei Terry
    @wolkenlos

    Ich muss tatsächlich häufiger mal an alte Freunde denken und frage mich immer, was aus ihnen geworden ist und warum der Kontakt irgendwann abgerissen ist.

    Das hat aber die unterschiedlichsten Gründe und DER Hauptgrund schlechthin: früher gab es weder Facebook noch Mobiltelefon. Und wer umgezogen ist, z. B. in eine andere Stadt, hat ein neues Festnetztelefon (bzw. neue Nummer) beantragen müssen. Da dann noch in Kontakt zu bleiben, wenn es "nur" gute und nicht sehr gute Freunde waren, war halt wesentlich schwieriger damals.

    Und dann kommt noch dazu, dass man sich einfach unterschiedlich weiterentwickelt. Einige heiraten, kriegen Kinder, bauen Haus und haben plötzlich komplett andere Interessen. Da gings dann wirklich nur noch um Tupperware, Kinderkrankheiten, wie toll und erfolgreich der Ehemann wäre und Rezepte.
    Das hat mich alles fürchterlich gelangweilt, es war halt schlicht und einfach nicht MEINE Welt

    Dann noch Umzüge, neue Arbeitsstellen, neue Kollegen mit denen man abends ausgeht etc.
    Irgendwie hat sich mein Freundeskreis in den letzten 40 Jahren immer wieder verändert, so eine echte Konstante gab es da fast nie. Ich habe mir dann irgendwann gesagt, alles hat seine Zeit, es ist halt alles vergänglich.

    Zwei sehr gute Freundinnen habe ich jetzt noch im Real Life (seit 20 Jahren) und eine Onlinefreundin (seit 10 Jahren). Die ich alle 3 sehr lieb habe

  7. #7
    das ist auch was, was ich im nachdenken über das thema durch diesen thread im kopf hatte:
    wenn man irgendwann in rente geht, wird nochmal ein großer teil bekanntschaften wegbrechen.
    dessen muss man sich bewusst sein. die wenigsten kollegen werden sich dann noch für einen interessieren, denn es gibt neue.
    mit denen dann die gemeinsamkeiten des austausches da sind.
    der gegangene ist da schnell aus dem kopf.

    Zitat Zitat von Trabbatooni Beitrag anzeigen
    Mir erzählte eine Friseurin in ihren 40ern darüber, wie sie sieht, wie es geht, dass ihre Kunden immer älter werden, sich weniger merken, viel wiederholen, sich nach Kindern und Enkelkindern sehnen. Wie sie immer mehr ihre Kraft verlieren, Körper und oft auch Geist. Sie hat zunehmend Probleme damit, das arg abzuschütteln, abends nicht daran zu denken.

    Ich vermisse wirklich sehr unseren Geisterthread und damit diese wunderbaren Menschen, die man zwar nie direkt kennengelernt hat, aber durch das Schreiben hat man genauso eine besondere Beziehung, Verbindung aufgebaut. Hä?, sagen Freunde, du trauerst virtuell kennengelernten Menschen nach, die nicht mehr im Netz aktiv sind und halten mich für bekloppt. Aber es ist tatsächlich so, in einen Forum, wo man gemeinsam lacht, ist es traurig, wenn das nicht mehr geht.

    Ich vermisse sowieso mehr Lachen. Klar, es gibt jede Menge „lustiger Sprüche“ allerorten, aber das quittiere ich nur mit einem Okay. Echtes Lachen oder Herumblödeln, Wortwitz aber auch so in Lebenssituationen teilen mit Menschen, denen man nicht gegenüber sitzt, ja das geht. Und das vermisse ich so sehr.
    oh, das stelle ich mir auch schwierig vor.
    ähnlich bei ärzten. physios. kosmetikerInnen.
    muss ein trauriges gefühl sein, weil die leute einem ja auch privates erzählen.

    und das mit dem forum geht mir ganz wie dir.
    mich hatte spectors plötzlicher tod völlig kalt erwischt. den vermisse ich in der tat. obwohl das ziemlich irrational ist, weil ich gar keinen engen kontakt mit ihm hatte. ich habe ihn einfach nur gern gelesen.

    zum thema lachen: da löse ich gern aus. ich bin da so ein bisschen der typ mensch, der gern unterhält, mit angeborenem talent (für das ich nichts kann), situationen ins witzige kippen zu lassen. allerdings hängt das immer auch mit dem gegenüber zusammen: wenn da keine gegenspieler mit einem ähnlichen humor sind, geht das nicht.
    ich wünsche mir, dass die immer da sein werden. für alle beteiligten. denn richtiges, aus dem tiefsten bauch kommendes lautes lachen, bis die tränen kommen, ist eines der herrlichsten dinge, die es gibt.

    ich stelle fest, dass mich weihnachten auch mit zunehmendem alter sentimentaler werden lässt.
    wahrscheinlich sollte ich anfangen, in dieser zeit wegzufahren... damit ich nicht soviel nachdenke. ist auch nicht immer gut.

  8. #8
    Fire and Blood Avatar von manial fly
    Ort: Nashville
    Interessantes Thema. Ich muss tatsächlich sagen, Leute aus meiner alten Schulzeit oder frühere Arbeitskollegen vermisse ich eher weniger. Vermutlich weil ich da nie so ein enges Verhältnis aufgebaut habe. Ich brauch da immer länger bis ich mich anderen Menschen gegenüber öffnen kann und gerade Schule/Arbeit sind ja so "Zwangsbekannschaften". Man sollte mit denen klar kommen, muss denen aber nicht die halbe Lebensgeschichte erzählen.

    Bei vielen Schul"freunden", habe ich mich selbst nicht bemüht den Kontakt aufrecht zu halten, weil ich schon damals gemerkt habe dass es keine richtigen Freunde waren. Ich hab noch Kontakt zu ein paar Mädels aus meiner Ausbildung, die würde ich als Freunde bezeichnen und da hab ich mich auch bemüht dass wir in Kontakt bleiben. Leider ist das die letzten Jahre auch immer weniger geworden, durch Corona wurds dann noch schwerer sich mal zu treffen und zwei (von den vieren) wohnen auch mittlerweile weiter weg. Aber vlt wirds auch o.wann wieder mehr.

    Was mich aber speziell in den letzten Monaten etwas traurig gemacht hat, war wenn sich ein Freund von seinem Öartner trennt. Wir hatten jetzt kürzlich zwei so Fälle in unserem engeren Umfeld. Einmal meine Cousine die sich von ihrem Mann getrennt hat. Die beiden waren über 20 Jahre zusammen (glaube auch etwa 20 verheiratet). Ihr Mann gehörte fest zur Familie, ich kannte ihn etwa 2/3 meines Lebens. Und nun ist er praktisch weg. Da muss man sich i.wie auch erstmal dran gewöhnen.
    Der zweite Fall ist der beste Freund von meinem Mann, der sich von seiner Frau getrennt hat. Die kannte ich zwar nun keine 20 Jahre (ca. sechs), aber mit denen haben wir ja wesentlich mehr zu tun und ich hab mich wirklich gut mit ihr verstanden. Ich meine so ne Trennung, da hab ich keinen Einfluss, dass ist etwas zwischen den beiden. Aber das Resultat ist, dass ich mittelfristig wohl nichts mehr mit seiner (Noch-)Frau zu tun haben werde (sie wohnt auch nicht um die Ecke). Hinzu kommt nun, das er auch jetzt nach sehr kurzer Zeit schon eine neue Freundin hat, die lernen wir nächste Woche kennen. Ich finde das total schwierig für mich, praktisch die eine gegen die andere einzutauschen. Mir ist da i.wie bewusst geworden wie abhängig man auch von anderen Menschen ist, mir welchen Leuten man etwas zu tun hat oder nicht.

    Wir habe vor vier Jahren geheiratet, wenn ich nun in unser Fotobuch schaue, dann sind da schon etwa eine hand voll Leute drin, die heute aufgrund von Trennung, schon keine Rolle mehr in unserem Leben spielen.

  9. #9
    Kann man nach einer Trennung im Freundes-/Verwandschaftskreis nicht trotzdem mit beiden befreundet bleiben? Oder ist das illoyal dem gegenüber, der einem näher steht und bei dem es einem wichtiger ist, in Kontakt zu bleiben?

    Wobei es sicherlich auch noch von der Art und Weise der Trennung abhängt ...

  10. #10
    Zitat Zitat von Vollkornbrot Beitrag anzeigen
    Und dann kommt noch dazu, dass man sich einfach unterschiedlich weiterentwickelt. Einige heiraten, kriegen Kinder, bauen Haus und haben plötzlich komplett andere Interessen. Da gings dann wirklich nur noch um Tupperware, Kinderkrankheiten, wie toll und erfolgreich der Ehemann wäre und Rezepte.
    Das hat mich alles fürchterlich gelangweilt, es war halt schlicht und einfach nicht MEINE Welt
    Geht mir genauso. Gleichaltrige hatten irgendwann ab einem bestimmten Alter oft einfach komplett andere Lebenswelten, mit denen ich nichts anfangen konnte und bis heute nichts anfangen kann.

  11. #11
    Fire and Blood Avatar von manial fly
    Ort: Nashville
    Zitat Zitat von Will.Hunting Beitrag anzeigen
    Kann man nach einer Trennung im Freundes-/Verwandschaftskreis nicht trotzdem mit beiden befreundet bleiben? Oder ist das illoyal dem gegenüber, der einem näher steht und bei dem es einem wichtiger ist, in Kontakt zu bleiben?

    Wobei es sicherlich auch noch von der Art und Weise der Trennung abhängt ...
    Naja jetzt in dem konkreten Fall ist es sowieso schwierig weil die Frau über zwei Stunden von und weg wohnt.
    Ansonsten ist es aber etwas komisch ich glaube der Freund meines Mannes wäre da nicht so begeistert von und ich hab den Eindruck sie selbst hat da wohl auch nicht so ein Interesse, weil sie uns ja nur durch den Ex kennt.

  12. #12
    blaues Wunder Avatar von Hibiskus
    Ort: ghost town
    Zitat Zitat von Trabbatooni Beitrag anzeigen

    Ich vermisse wirklich sehr unseren Geisterthread und damit diese wunderbaren Menschen, die man zwar nie direkt kennengelernt hat, aber durch das Schreiben hat man genauso eine besondere Beziehung, Verbindung aufgebaut. Hä?, sagen Freunde, du trauerst virtuell kennengelernten Menschen nach, die nicht mehr im Netz aktiv sind und halten mich für bekloppt. Aber es ist tatsächlich so, in einen Forum, wo man gemeinsam lacht, ist es traurig, wenn das nicht mehr geht.

    .
    Ich kann dich gut verstehen

  13. #13
    In meinen zwanziger Jahren hatte ich ein reiches Sozialleben. Ich hatte eine Jungs-Clique mit richtig guten Freunden und war dort auch ein wenig der Mittelpunkt.
    Lustigerweise fand ich an der Uni weniger tiefe Freundschaften zu Männern und hatte mehr mit Frauen als Kommilitonen zu tun und über sie dann Zugang zu Parties.

    Ich wurde beim Unisport zum Beispiel auch in die Frauen-Laufgruppe mit einer Bundeswehr-Kommilitonin eingruppiert mit zwei weiteren Jungs. Wir liefen trotzdem die 10 km in einer Stunde.
    Nach dem Laufen rauchte ich meine Zigaretten.

    Mit dem Leben in einer 4er WG mit 3 Frauen und einer Jungs WG mit einem Mann und zunehmenden Alter verschwanden ein wenig meine reichhaltigen Kontakte und mir fiel es auch schwerer neue Kontakte zu knüpfen.

    Im zunehmenden Alter, im Arbeitsleben, knüpfte ich gar keine wirklich tiefen Kontakte mehr. Es war auch schwer im Beruf echte Freundschaften aufzubauen. Für mich zumindest.

    Es trat plötzlich eine Situation ein, dass mich niemand mehr anrief.

    Als bei mir in einer Phase ein sozialer Abstieg einsetzte tat ich mich auch schwer echte Freundschaften aufzubauen oder alte zu erhalten. Die anderen Jungs und Mädels kamen aus einem anderen Leben, aus einem anderen Stall.
    Das Internet tat sein Übriges zur sozialen Entfremdung. Für mich ist ein Internet-Bekannter nicht dasselbe, wie ein Freund mit dem ich was erlebt habe oder eine Nacht durchgesoffen habe.

    Mittlerweile habe ich nur noch wenig soziale Kontakte. Am engsten noch in der Familie.
    Geändert von Oleg (31-12-2023 um 09:55 Uhr)
    Wedding List

  14. #14
    Ich finde es traurig, dass man mit zunehmendem Alter kaum noch ganz unbefangen tiefe Freundschaften knüpft, wie das in der Jugend einfach so passiert ist. Eher noch brechen im Alter langjährigen Freundschaften weg.

  15. #15
    naja, es ist dann oft so dass die in frage kommenden ja auch schon sehr feste freundschaften haben und wenn diese dann vor ort sind, hat der hinzugekommene schlechte chancen.

    am ehesten sind es (nach dem schulalter der kinder) immer noch hobbies, durch die man neue bekanntschaften schließen kann.
    sportverein, tanzverein, chor. sowas in der art halt.
    wer das nicht nutzt/macht, hat schlechtere karten.


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