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  1. #1
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube

    Feminismus, Sprache und Geschlecht.

    Nachdem mehrfach der Wunsch nach der Auslagerung mancher Themen aus dem Gewalt-gegen-Frauen-Thread aufkam, kann hier ein Ort sein, um Themen anzusprechen, die nicht direkt Gewalt sind, aber Frauen und Mädchen betreffen.
    Überschneidungen zu dem anderen Thread wird es geben, das ist dann halt so.

    Gendern, Feminismus in seinen verschiedenen Ausrichtungen, Änderungen in der Gesetzgebung über Prostitution (Nordisches Modell) und andere Themen können hier angesprochen werden.
    Ich bitte um höflichen Umgang miteinander.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  2. #2
    hält tapfer durch Avatar von Wunderbar
    Ort: Bayern Mitte

  3. #3
    Glaube hier werde ich öfter sein, ich reservier mir schon mal einen Liegestuhl.

  4. #4
    Du hast vergessen zu erwähnen, dass dieser Wunsch mehrfach von mod-seite geäussert wurde…

  5. #5
    Ich hatte den Wunsch auch geäußert, war aber zu faul einen entsprechenden Thread zu eröffnen

    Von daher, danke Dra

  6. #6
    Ist es okay, wenn ich deine Bemerkung dann gleich hier kommentiere, Dracena?

    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Nimm den zornigen Kaktus, der jährlich für sexistische Werbung verliegen wird
    https://www.frauenrechte.de/unsere-a...ge-kaktus-2021
    Unfassbar, diese Werbung. Ja, sowas meinte ich, aber selbst, wenn dieselbe Botschaft so vertraut diffus daherkommt, dass man lange nichts dabei findet, weil der Trugschluss lautet, sowas böse meinen zu müssen, ist es ähnlich.

    Deswegen meinte jetzt eher das Forum hier, dass sich manche wundern, was da jemand hat. Ich bemühe mich um Erklärung, denn ich möchte ja verstanden werden und ich freue mich, wenn sie mir jemand gibt. Mir fällt aber auf, dass das Meinung oft vorausgesetzt wird. Das ist nicht gut. Mir selbst hilft freundliche Erklärung am meisten und trotzdem brauche ich Zeit, um das zu verarbeiten und auch darüber nachzudenken.
    Dass man sich unwohl fühlt, wenn Gruppen von Menschen offen im Reflex abgewertet werden, finde ich ja eigentlich ein gutes Zeichen. Das überhaupt zu merken, ist die eigentliche Entwicklung. Ich sehe auch die Situation, selbst als betroffene Gruppe das nicht zu merken, weil man so gewohnt es, dass es einen umgibt und man sogar mitmacht, bis einem das aufgeht.

    Ich finde auch, dass hilfreich ist, sich klar zu machen, auf einem Weg zu sein. Die „Neue“ Rechtschreibung wird heute noch diskutiert, wenn auch wenig, aber machen wir uns doch klar, dass all sowas einen sehr langen Atem braucht und natürlich gegen die Widerstände des Gewohnten ankämpft. Je älter wir sind, desto schwerer fällt uns das für gewöhnlich. Das ist okay. Alle, die nicht darauf bestehen, jemanden abwerten zu wollen, haben meine Achtung. Wenn man aus Familien oder Umfeldern kommt, wo das völlig normal war, ist das fast überwältigend schwer.

    Ich finde auch besser, beim Thema zu bleiben und sich dabei nicht als Person in den Mittelpunkt zu stellen. Keiner von uns ist sexistisch oder gar nicht, es sind nur einzelne Aussagen.

    Zum Thema Gendern: unsere Sprache macht es uns nicht leicht, schon weil die Anrede und die Beugungen geschlechtsspezifisch sind. Ich bin auch oft ratlos, wie was geht. Mir ist aber mal aufgefallen, wie unnötig das oft ist, wenn alle gemeint sind. Warum will man im online-Handel wissen, ob ich Mann oder Frau bin, nur weil ich was kaufen will? Wegen der Anrede. Und schon steckt man in der rosa Gruppe. Ich finde schon hilfreich, dass es eine gibt, nur nicht von Anfang an ihr zugeordnet zu werden und nicht erst mal neutral.

    Kennt jemand „Gendern nach Phettberg?“

    https://www.spiegel.de/politik/deuts...0-000176418810

    Ich fand das sehr charmant und witzig. Stellt euch mal ein Behördenschreiben so vor.

  7. #7
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Dass man sich unwohl fühlt, wenn Gruppen von Menschen offen im Reflex abgewertet werden, finde ich ja eigentlich ein gutes Zeichen. Das überhaupt zu merken, ist die eigentliche Entwicklung. Ich sehe auch die Situation, selbst als betroffene Gruppe das nicht zu merken, weil man so gewohnt es, dass es einen umgibt und man sogar mitmacht, bis einem das aufgeht.
    Ich nehme jetzt nur mal diesen Aspekt.
    Er zeigt meiner Meinung nach das Problem auf, dass wir schnell Gruppen bilden, auch für andere, und dann deren Reaktion oder angenommene Reaktion als für alle gültig voraussetzen.
    Das ist mir bei vielen Diskussionen so begegnet, auch bei Sexismus-Diskussionen.
    Diese Beispiele für den zornigen Kaktus sind sicher das, was ich als Konsens in der gesellschaftlichen Debatte bezeichnen würde (obwohl auch da durch die Abstimmung wieder verschiedene Wertungen vorhanden sind), weil die Werbungen wohl von jeder Frau als frauenfeindlich erkannt werden.
    Bei anderen Sachen sind die Fronten nicht so klar und dann kommt es auch dazu, dass innerhalb der Gruppe manche Menschen etwas als nicht so gravierend oder verletzend einordnen. Ich meine nicht, etwas nicht zu merken, sondern nicht zu empfinden.
    Dann zu finden, das müsse man als Gruppenteil jetzt aber auf eine bestimmte Art werten ist ja auch übergriffig.
    Ich hoffe, das so ausgedrückt zu haben, dass es verständlich war. Bin noch beim ersten Kaffee
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  8. #8
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Schöner Thread
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  9. #9
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Ich nehme jetzt nur mal diesen Aspekt.
    Er zeigt meiner Meinung nach das Problem auf, dass wir schnell Gruppen bilden, auch für andere, und dann deren Reaktion oder angenommene Reaktion als für alle gültig voraussetzen.
    Das ist mir bei vielen Diskussionen so begegnet, auch bei Sexismus-Diskussionen.
    Das meinte ich. Deswegen die Bemerkung, dass Erklärungen hilfreicher sind. Wer das dann immer noch macht, macht es halt, aber dann ist es kein Unwissen mehr. Ich gehe aber tatsächlich davon aus, dass die wenigsten das bewusst wollen. Bei den anderen weiß man es irgendwann.

  10. #10
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen

    Kennt jemand „Gendern nach Phettberg?“

    https://www.spiegel.de/politik/deuts...0-000176418810

    Ich fand das sehr charmant und witzig. Stellt euch mal ein Behördenschreiben so vor.
    Wir können aus der deutschen Sprache natürlich eine Babysprache machen. Warum auch nicht?

    Wie kommt man nur auf so eine Idee? Und warum bekommt sie eine Plattform in einem seriösen Medium?

  11. #11
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Wir können aus der deutschen Sprache natürlich eine Babysprache machen. Warum auch nicht?

    Wie kommt man nur auf so eine Idee? Und warum bekommt sie eine Plattform in einem seriösen Medium?
    hat was von schweizerdeutsch

  12. #12
    Kreativ und locker mit Sprache umzugehen wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein, da bin ich sicher. Ich fand es ja ein witziges Herangehen. Jeder weiß, dass sich sowas nicht durchsetzt. Momentan geht es ja eher in Richtung: Minister:innenpräsident:innenkonferenz. (Heute gehört). Die deutsche Mentalität wird das durchsetzen.

    Auf Baby wäre ich nicht gekommen, vermutlich weil ich selber nie dutzidutzimäßig drauf war, dass ich das assoziieren würde. Mich erinnert es eher an das ohnehin vertraute Englisch (healthy, philosophy…). Ich find hier anspruchsvoller, nicht nur den Begriff, sondern auch den Artikel zu verändern. Das Arzt(:innen) finde ich schon ziemlich gewagt.

  13. #13
    Zitat Zitat von anthem Beitrag anzeigen
    hat was von schweizerdeutsch
    Ich war öfter schon in der Schweiz. Die würden sich gegen so eine Behauptung wohl wehren.

  14. #14
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Kreativ und locker mit Sprache umzugehen wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein, da bin ich sicher. Ich fand es ja ein witziges Herangehen. Jeder weiß, dass sich sowas nicht durchsetzt. Momentan geht es ja eher in Richtung: Minister:innenpräsident:innenkonferenz. (Heute gehört). Die deutsche Mentalität wird das durchsetzen.

    Auf Baby wäre ich nicht gekommen, vermutlich weil ich selber nie dutzidutzimäßig drauf war, dass ich das assoziieren würde. Mich erinnert es eher an das ohnehin vertraute Englisch (healthy, philosophy…). Ich find hier anspruchsvoller, nicht nur den Begriff, sondern auch den Artikel zu verändern. Das Arzt(:innen) finde ich schon ziemlich gewagt.
    Bin ich auch total für. Wobei wir auf dem Weg sind, genau das in Schranken zu weisen. Indem Vorgaben gemacht werden, wie man ab jetzt/seit Neuestem zu reden haben soll in Sachen Geschlechter oder komplizierter Bezeichnungen, um möglichst neutral zu sein/klingen.
    Kann man natürlich machen. Aber kreativ, vor allem locker ist da gar nichts mehr. Es ist verkniffen. Aber vielleicht passt das ja zu uns, wie viele aus dem Ausland von uns denken.

  15. #15
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Wir können aus der deutschen Sprache natürlich eine Babysprache machen. Warum auch nicht?

    Wie kommt man nur auf so eine Idee? Und warum bekommt sie eine Plattform in einem seriösen Medium?
    Babysprache trifft es gut, das ist ja fürchterlich.
    Ich kann schon den Diminutiv nicht leiden, und wenn Leute ins Fitti gehen, in die Bibi oder den Hambi retten, möchte ich ihnen etwas Großes und Schweres an den Kopf werfen.
    Nein ist ein vollständiger Satz.


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