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  1. #4726
    Ich verstehe einfach die Schnittmenge nicht.

    Wenn eine Drag Queen ein Kinderbuch über/mit einer Dragqueen vorliest macht das für mich Sinn, aber weswegen sollte sich da jemand hinsetzen und die kleine Raupe Nimmersatt als Dragqueen in voller Montur vorlesen? Warum nicht man selbst sein, wenn man den Kindern gegenüber tritt? Klar, es gibt auch Clowns oder Bob der Baumeister-Verkleidungen die dann vielleicht etwas vorlesen, aber das sind eben Figuren, mit denen sich Kinder identifizieren. Diese Schnittmenge sehe ich eben bei dem was eine Drag-Queen verkörpert einfach nicht.

    Ich finde es aber auch nicht dramatisch und es wird kein einziges Kind stören, verstehe aber wie gesagt die Motivation aus Sicht der Dragqueen nicht so ganz.

  2. #4727
    Ich konnte mir das ganze nicht recht vorstellen und hab daher Google bemüht. Also, wenn ich das richtig sehe, hat unter anderem die Bild-Zeitung mal wieder ganze Arbeit geleistet.

    Es geht "eigentlich" um eine geplante Familienlesung in der Münchner Stadtbibliothek Bogenhausen zum Motto: Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt.
    Beschreibung: "Trans-Jungautorin Julana Gleisenberg, Drag Queen Vicky Voyage und Drag King Eric BigClit nehmen euch mit in farbenfrohe Welten, die unabhängig vom Geschlecht zeigen, was das Leben für euch bereithält und dass wir alles tun können, wenn wir an unseren Träumen festhalten." Es werde nur aus altersgerechten Bilderbüchern vorgelesen, und im Vordergrund stünden Themen wie Rollenwechsel und Verkleidung. Und schließlich bleibe es den Eltern überlassen, ob sie mit ihren Kindern die Veranstaltung in der Stadtbibliothek besuchen möchten.

    Also, für mich ist damit kein Grund mehr zu irgend einer wie auch immer gearteten Aufregung gegeben. In einem gewissen Alter kenne ich bei Kindern den Spass am Verkleiden, dem Rollenwechsel - passt doch. Und Drag Queen und Drag King in ihren Kostümen, mit einer übertriebenen, überspitzten Darstellung von Weiblichkeit bzw Männlichkeit, von Rollenklischees - passt doch.
    Doof finde ich den Künstlernamen BigClit. Aber bitteschön - doofe Künstlernamen alleine sind keine Schlagzeilen wert, und Kindern sagt der Begriff vermutlich nichts.
    Könnte es sein, dass Söder, Aiwanger und Co im Vorfeld der Bayern-Wahlen einen Empörungssturm gegen das woke Gegendere & Co brauchen? Dass man wieder ein Mäuschen zum Elefanten aufbläst?

    Im Spoiler je ein Bild von Vicky Voyage als Queen bzw Eric BigClit als King

    https://www.tagesschau.de/inland/reg...nchen-100.html


    Geändert von tantes (24-05-2023 um 19:46 Uhr)

  3. #4728
    Auf der einen Seite also aufgeregte Bildzeitungsleser und konservative Politiker, die einen Empörungssturm lostreten und auf der anderen die gelassenen Nachdenklichen, die Drag Queens und Kings in dem Zusammenhang als harmlose Kinderunterhaltung sehen.

    Wenn ich hier die letzten Seiten lese, finde ich weder die eine, noch die andere Seite, sondern viel zwischen Verharmlosung und Verdammung.

    Ich lese weder die Bild, noch bin ich empört, noch sehe ich hier Zwangsveranstaltungen, die ich verbieten möchte.
    Aber: Ich sehe solche Ansätze eben auch nicht als harmlos und zwar aus dem Grund, dass ich hier kein Aufbrechen von Rollenklischees sehe, sondern den Transport und die Vermittlung von Klischees, die Kinder dann als bunte Welt als positiv präsentiert werden. Nicht alles, was glitzer, ist schön, Kinder können hier aber nicht unterscheiden. Für mich ist das eine rückwärtsgewandte Haltung.

    Gelesen wird in Verkleidung. Die sieht auch, wenn man sich andere Veranstaltungen anschaut, auch nicht zwangsläufig so nett aus, wie auf den Bildern, die du hier einstellst. Wenn ich Aneignung ablehne, macht es sie nicht besser, weil ich in Minstrel-Verpackung Kindern vorlese. Anders sehe ich es, wenn - auch dafür wurde im Thread ein Beispiel genannt - Kindern vorlese und die Verkleidung als Drag Queen dann am Abend Erwachsenen präsentiere.

    Bei der kritisierten Veranstaltung kommt aber eine weitere Komponente hinzu.

    Die Jungautorin liest nicht irgendein Kinderbuch vor. Das Buch wurde geschrieben von ihr und ihrem Vater, der sich in einem Verein engagiert, der sich mit normabweichendem Verhalten beschäftigt. Das Verhalten seines Kindes in der Kita (zu viel geweint / schwierig) kam ihm damals schon falsch vor und später war ihm klar, dass das halt weibliches Verhalten ist. Wie auch immer der eigene Beitrag des Kindes zum Buch aussieht, dessen Einband natürlich auch rosafarbenes Mädchenzeug zeigt - Vermittlung von Rollenklischees, diesmal vermittelt durch ein Kind.

    Ob nun ein Kind weiß, was der Name Eric BigClit bedeutet oder nicht - Ich sehe da nicht nur ein paar harmlose Vorleser und Spaß an der Verkleidung, da wird durchaus mehr vermittelt.

  4. #4729
    Oha, badenserin, du bist tiefer eingestiegen als ich. Bzgl des Buches - das wusste ich nicht, ich ging von üblichen Bilderbüchern aus.
    Einige andere deiner Anmerkungen muss ich gründlich überdenken. Alles nicht so einfach... wie es mir erschien.

  5. #4730
    Zitat Zitat von badenserin Beitrag anzeigen
    Auf der einen Seite also aufgeregte Bildzeitungsleser und konservative Politiker, die einen Empörungssturm lostreten und auf der anderen die gelassenen Nachdenklichen, die Drag Queens und Kings in dem Zusammenhang als harmlose Kinderunterhaltung sehen.

    Wenn ich hier die letzten Seiten lese, finde ich weder die eine, noch die andere Seite, sondern viel zwischen Verharmlosung und Verdammung.

    Ich lese weder die Bild, noch bin ich empört, noch sehe ich hier Zwangsveranstaltungen, die ich verbieten möchte.
    Aber: Ich sehe solche Ansätze eben auch nicht als harmlos und zwar aus dem Grund, dass ich hier kein Aufbrechen von Rollenklischees sehe, sondern den Transport und die Vermittlung von Klischees, die Kinder dann als bunte Welt als positiv präsentiert werden. Nicht alles, was glitzer, ist schön, Kinder können hier aber nicht unterscheiden. Für mich ist das eine rückwärtsgewandte Haltung.

    Gelesen wird in Verkleidung. Die sieht auch, wenn man sich andere Veranstaltungen anschaut, auch nicht zwangsläufig so nett aus, wie auf den Bildern, die du hier einstellst. Wenn ich Aneignung ablehne, macht es sie nicht besser, weil ich in Minstrel-Verpackung Kindern vorlese. Anders sehe ich es, wenn - auch dafür wurde im Thread ein Beispiel genannt - Kindern vorlese und die Verkleidung als Drag Queen dann am Abend Erwachsenen präsentiere.

    Bei der kritisierten Veranstaltung kommt aber eine weitere Komponente hinzu.

    Die Jungautorin liest nicht irgendein Kinderbuch vor. Das Buch wurde geschrieben von ihr und ihrem Vater, der sich in einem Verein engagiert, der sich mit normabweichendem Verhalten beschäftigt. Das Verhalten seines Kindes in der Kita (zu viel geweint / schwierig) kam ihm damals schon falsch vor und später war ihm klar, dass das halt weibliches Verhalten ist. Wie auch immer der eigene Beitrag des Kindes zum Buch aussieht, dessen Einband natürlich auch rosafarbenes Mädchenzeug zeigt - Vermittlung von Rollenklischees, diesmal vermittelt durch ein Kind.

    Ob nun ein Kind weiß, was der Name Eric BigClit bedeutet oder nicht - Ich sehe da nicht nur ein paar harmlose Vorleser und Spaß an der Verkleidung, da wird durchaus mehr vermittelt.
    Vielen Dank Badenserin. Du hast mein diffuses Unbehagen sehr gut in Worte gekleidet.

  6. #4731
    Crumb Begging Baghead Avatar von Shambles
    Ort: Albionarks/Arcadia
    DIeTatsache, dass Eltern.de das Untenstehende im 2023 verbreitet....das empfinde ich befremdend. Grad in Hinsicht Geschlechterollen.

    https://www.eltern.de/kleinkind/erzi...box=1684972133

    Unkommentierter Beitrag von 1986. Es geht mir a ums Umkommentierte b um wohl immer noch um Geschlechterkonstrukte.die c auch sicher heutige Femenismusbestrebungen tangieren.
    Geändert von Shambles (27-05-2023 um 13:09 Uhr)
    Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
    I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir

  7. #4732
    wieso befremdlich? hat sich denn an dem geschlechtsakt und dem geburtsvorgang was geändert?

  8. #4733
    Crumb Begging Baghead Avatar von Shambles
    Ort: Albionarks/Arcadia
    Zitat Zitat von o°epic°o Beitrag anzeigen
    wieso befremdlich? hat sich denn an dem geschlechtsakt und dem geburtsvorgang was geändert?
    Lies doch mal.
    Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
    I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir

  9. #4734
    Zitat Zitat von Shambles Beitrag anzeigen
    Lies doch mal.
    hab ich aber verstehe nicht was man da kommentieren soll. man benötigt eine weibliche eizelle und männlichen samen für die entstehung eines babys oder was meinst du?

  10. #4735
    Crumb Begging Baghead Avatar von Shambles
    Ort: Albionarks/Arcadia
    Zitat Zitat von o°epic°o Beitrag anzeigen
    hab ich aber verstehe nicht was man da kommentieren soll. man benötigt eine weibliche eizelle und männlichen samen für die entstehung eines babys oder was meinst du?
    Aus dem Text:

    Das Baden darf der Vater machen. Er freut sich, wenn er sein Kind anfassen kann und gucken, ob auch alles dran ist. Die Mutter und das Baby bleiben noch ein paar Tage im Krankenhaus, damit sie sich ausruhen können. Nach einer Woche kommen sie heim zum Vater. Alle sind sehr glücklich.


    Das ist nur ein im Vergleich zu anderen Textstellen mildes vergleichbares Beispiel.
    Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
    I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir

  11. #4736
    Zitat Zitat von Shambles Beitrag anzeigen
    Aus dem Text:

    Das Baden darf der Vater machen. Er freut sich, wenn er sein Kind anfassen kann und gucken, ob auch alles dran ist. Die Mutter und das Baby bleiben noch ein paar Tage im Krankenhaus, damit sie sich ausruhen können. Nach einer Woche kommen sie heim zum Vater. Alle sind sehr glücklich.

    Das ist nur ein im Vergleich zu anderen Textstellen mildes vergleichbares Beispiel.

    Das ist ein kindgerechter Text und nein, es werden nicht die Probleme von alleinstehenden Müttern angesprochen. Ebenso werden die Begriffe Mutter und Vater und nicht Elternteil I und II verwendet. Es beschreibt eine Zeugung, so wie sie auch heute noch überwiegend stattfindet und wie ein Kind im Normalfall zur Welt kommt. Okay, dass Mutter und Kind nach der Geburt noch eine Woche im KH bleiben, entspricht dann wohl nicht mehr der heutigen Lebensrealität

  12. #4737
    Zitat Zitat von Shambles Beitrag anzeigen
    Aus dem Text:




    Das ist nur ein im Vergleich zu anderen Textstellen mildes vergleichbares Beispiel.
    ich weiss immer noch nicht was du meinst. wie würdest du denn kindern die entstehung von babys erklären?

  13. #4738
    Zitat Zitat von o°epic°o Beitrag anzeigen
    ich weiss immer noch nicht was du meinst. wie würdest du denn kindern die entstehung von babys erklären?
    Hab mir den Artikel durchgelesen und verstehe es auch nicht.

  14. #4739
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Daniel Binswanger zur Gefahr von rechts ... die immer dann mobil gemacht wird, wenn angeblich heilige Familienwerte in Gefahr sind:

    Die Anti-Gender-Paranoia ist inakzeptabel
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  15. #4740
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Daniel Binswanger zur Gefahr von rechts ... die immer dann mobil gemacht wird, wenn angeblich heilige Familienwerte in Gefahr sind:

    Die Anti-Gender-Paranoia ist inakzeptabel
    Und die Paranoia und der Hass gegenüber trans Menschen (und allen anderen non-binären Menschen) soll auch immer alle anderen in der Community treffen, darüber darf man sich keine Illusionen machen. Wer denkt, dass nur die Rechte und das Leben von trans Männern und Frauen eingeschränkt werden sollen, ist naiv. Die Rechten freuen sich über diese Chance, endlich mal mit öffentlicher Unterstützung gegen LGBTQ+ vorgehen zu können. Das geht alles natürlich einher mit dem momentanen rechten Vormarsch in vielen westlichen Ländern. Sie benutzen die richtigen Schlagworte, betonen eine angebliche Gefahr für Gruppen auf die sie selber ansonsten scheißen (nämlich Frauen und Kinder), und schwupps ist die Moralpanik erschaffen, aus der eine sehr reale Angst entsteht, die dann in Hass umschlägt. Tausend mal gesehen, immer wieder erschreckend. Die Narrative ist immer die gleiche.

    Es scheint in einer ganzen Reihe von Ländern plötzlich kaum mehr ein dringenderes Problem zu geben, als die «Bedrohung der Familie» durch eine unbedingt zu verhindernde «Agitation» von Vertreterinnen der LGBTQIA+-Community zu unterbinden. Es wird so getan, als fordere die LGBTQIA+-Bewegung nicht das Grund­recht auf sexuelle Selbst­bestimmung, auf Nicht­diskriminierung und auf die Anerkennung der Diversität geschlechtlicher Identitäten, sondern als habe sie einen Feldzug gestartet, um die ganze Welt – und natürlich besonders die Jugend – zu einer queeren Sexualität zu bekehren. Es wird so getan, als sei eine Märchen-Lesestunde mit einer Dragqueen ein pädophiler Verführungs­versuch.
    Geändert von dracena (03-06-2023 um 08:46 Uhr) Grund: Zitatlänge
    girl creature


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